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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.04.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270404013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927040401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927040401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-04
- Tag 1927-04-04
-
Monat
1927-04
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.04.1927
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«Dresdner Nachrichten Nr. ISS Seite» k7 laut« S«q>. t«v> r B«. »deS. n die > der . und hielt ach» Idiaal i. D. vom ragen rektor -ilelt- c ded l 70er I. wie r in n di« piand i bi» iS. la San. g des rstch«. Hof,, ion-., riigen dcS rrle Haupt- a< am . >878 kr't»I> e und «in ,t. IM '»letzt «s er- andoi ivisioa wurde andoi ndeur c ISA Rotzen anung ertum ir der Qberft dieser >d der Mär, ssns.- ncral- r dal . Di« tv. A r> er- r ali l >l«8 enden r dal id am M7 lcimat > Kal. ISIS »nand. ISIS . M. Paul ning nblis wirk- wenn hinen. peile- ichen- >I«in, Teil- ire in wird h chul- una- chen- ellte. chluß von eudS ngS- rdcn men. eine ffnet lie». hat 0 in hre» mar. nnt- isten dcS auö und Mit die iten. tere da« oe- ge- IuS- und be- cnS eine ich« uff» den den und nen „er nS- seit iih. ner ««tag. < «Pr« 19-7 Vsr -1üe»ga«g der r rb»tt»l»Ngkett hölt an. Dir Vessrruna auf dem ArbeitSmarkt« hat nach etnu« >«richt« de« Veffentltchen Arbeitsnachweise« Dresden und Umgegend tn der Woche vom >7. Mär» bt« «tnschlietzttch g. April 1037 ««gehalten. Dt, Autzenherufe »«taten sich »»iterhtn «uknahmefäbtg für «rbettskräste aller «rt. Der vestand an Arbeitsuchenden vermindert« sich um 14tzü aus «gg» iö04üB. Dte Zahl der Empfänger von Erwerbslosen- Unterstützung »ermtndert« sich entsprechend um 800 auf 1güS8 i10»28j. Kurzarbettrr - Unterstützung wurde an 870 Ms Personen gezahlt. Der Bedarf der Landwirtschaft an Arbeitskräften könnte nur lm eigenen Bezirke restlos gedeckt werden. In ardbrrrm Matze wurden wiederum an Stelle der fehlenden Mägde jung« Burschen angefordert. Besonders lebhaft war auch der Bedarf an guten Pferdeknechten. Dte Landwirt. Ichaft bietet nach wie vor süngerrn arbettsivtlltgen Erwerbs, losen aller Berufe NnterbrtngungSmügllchketten «n der näheren und wetteren Umgebung Dresdens. Dte Gärt, nereie» zeigten starkes Interesse für gelernte Leute, so daß dies« zurzeit sämtlich tn Arbeit stehen. Die stärkst« Vermttt. lungotätigkett herrschte tm Baugewerbe. Erfreulicher- weise war auch dte Nachsrage nach Zimmerern etwas leb- Hafter. Zu Ttefbauarbctten. dte »um Teil als Notstands- arbeiten betrieben werden, konnten auch langfrtsttge Er. merbSlose anderer Berufe herangezogen werden. Industrie und Handwerk zeigten keine nennenS. werte Besserung. In verschiedenen Berufen machten sich bereits wieder Zugänge aus den Reihen der zu Ostern aus. gelernten Gehilfen bemerkbar. Im Holzgewerbe war der SleUcnctngang lebhafter. Auch für Tapezierer besserte sich der Gtellciieingaug. In der Süßwarenindustrie erfolgten wegen Datsonende wettere Entlassungen In der Zigaretten. Industrie glichen sich Etnstellungen und Entlassungen an» nähernd aus. Dte Bekleidungsgewerbe blieben ausnahme- fähig für Fachkräfte. In den Angestelltenberufen bestand Bedarf für Ktcnotnptsttnnen und jüngere branchekundtge Kräfte. Dte Unterbringung von älteren kaufmännischen und Bureau. Angestellten gestaltet sich nach wie vor auherordentlich schwierig. Sin »Südliches Feil in Neschwitz. S1 Auszeichnungen kür Treue in de» Arbeit. Die <70. Sitzung -es Landwirtschaftlichen Verein« am Schwarzwasser, di» am Sonntag tn Neschwitz staltsand, erhielt ihre besonder« Bedeutung durch die Auszeichnung, die bl irbeitstrencn landwirtschastltchen Angestellte» und Arbeitern Mil werden konnte. Sie wurde ein Fest recht im Sinne der ländlichen Wvhlsahrts. und Hcimatpslege, deren Gedanken in Neschwitz seit langem starke» Widerhall gesunden haben. NiiiergntSbesttzer Dr. Kaufsman», Luga, hieß alb Bor- sitzender die zur Festsitzung Erschienenen, die treuen Beteranen der Arbeit und die Vertreter der Dienstherrschaften, u. a. Kammerhcrrn Frhr. v. Vielt,ighoss. Ricich. Neschwitz. und Söhne, Rittergutsbesitzer v. Medingen. Puschwitz, Höckncr, Loga, und RitterguiSpächter Heinicke, Krcislitz, herzlich will» komme». In einer warmherzigen Ansprache pries Pro- sessor Dr. S ch e l l r n b e r g e r als Vertreter der Land- mirischastskaminer Treue und Arbeitsamkeit als die Tu- oendcn der sittlich hochstchcwden Menschen, die unsere Zeit zum Wiederaufbau unseres Vaterlandes brauche. Gerade das vlatte Land solle ei» Schutzivall gegen die Verflachung in unserem Volke sein. Der Redner konnte dann für längere treue Dienste bet einer Herrschaft auSzeichnc»: mit dem A n e r k e n- nun g sz e u g n 1 S für drei- und mehrjährige Dienstzeit neun Personen: mit dem EhrenzeugntS für sechs und mehr Dienstsahre 41 Personen: mit der silberne» Brosche für Miizig nnd mehr Dienstsahre 10 Personen: mit der silber. mil Nadel 11 und dein silbernen Kreuz 2 Personen. daS vergoldete silberne Kreuz erhielte» süns Per sonen mit 28 bis 80 Diciistjahren, die vergoldete sil- der» c Denkmünze 7 Personen für 80 bis 40 Dienstsahre. Schließlich konnte noch viermal das V e r d t e n st k r e n z, nämlich einmal für 42, zweimal für 80 und einmal für 51 Dienstsahre verteilt werben, und Inspektor Mchnert, Pusch- wih, erhielt die Bronzene Denkmünze für Verdienste um die Landwirtschaft. Für die 14 Dienstherrschaften und Arbeit- »ebcr beglückwünschte Kammcrherr Frhr. v. Vtetlng- Hofs-Rtesch aus Neschwitz die ehrenvoll Ausgezeichneten. — gn begeisterten und begeisternden Worten zeigte hierauf Lehrer Max Zetbtg, Bautzen, die tiefsten Wurzeln der Be strebungen echter ländlicher WohisahrtS- und Hetmatpsjege aus and sprach vom Glück ans dem Lande, bas heimatsrohe Land arbeit und Landsrcude schassen und das uns zu »euer deutscher Zukunft führen soll. Der gedankenreiche Vortrag wurde durch volkskundliche und gesangliche Darbietungen ergänzt. Heimat- liche deutsche und wendische Gesänge. Gedichte vom Bauerntum lind seiner Treue nnd lustige Reigentänze, dargeboten von Ncslknvitzcr Schulkindern, brachten eine farbige Belebung der Veranstaltung. — VorauSzahlnnge« auf Umsatz». Einkommen- und lkörpcrschastssteucr. Die drei Dresdner Finanzämter erlassen im amtlichen Teile dieser Nummer eine diesbezügliche Be kanntmachung. — Strafienbahnnachrichten. Nachtwagcnumleitung in der Nacht zum Dienstag und zum Mittwoch von 1 bis 8 tthr früh. Linie 2 und 22: Richtung stabtwärtS über Schanboucr, Vorsbergstraße, Fürstenplatz: Linie 8: Richtung Gachsc»- plah über Lndivig-Hartmann-Straße, Schtllerplatz. Nesidcnz- und Blasewitzer Straße. — Markthallenzug. Da ab Montag, den 11. April, die Markthalle am Bahnhof Dresden Wettinerstraße bereits vor mittags 6 Uhr geöffnet wird, verkehrt auch der sogenannte Markthallcnzng von diesem Tage an wieder tn seiner zei tigere» Fahrplan läge, und zwar ab Dresden-Fried lichstadt 8.16, an Dresden Wettinerstrabe 8,20 Uhr vormittags. — BiSmarckfcicr. In der Abendstunde des 1. April fand In dem Grundstück der Schnorr st ratze 61 eine eigen artige Biömarckfeier vor geladenen Freunden des Hauseö stall. ES galt dte Weihe einer Gedenktafel an einer Bis. marcktanne, die einst Fürst Bismarck der Leiterin der Erziehungsanstalt für tunge Mädchen, Fräulein Angelika Pohl er, a»f deren Bitte aup dein Sachsenivalde geschenkt und die vor dreitzig Jahren inN:» Vorgarten des Grundstücks «ingevslanzt worden war. — Kursus über erste Hilfe bet UnglückSsälle«. Von etwa Milte April an lätzt der Samariterveretn zu Dres- > den ciiien Kursus laufen über erste Hilfe bei Unglttckssällen, woselbst die Teilnehmer in alle» in Betracht kvininendcn ersten bilselcisiungcn unter ärztliclier Aussicht ausgebildet werden. Dame» und Herren, welche Lust und Liebe zum Samariter- dienst haben, werden gebeten, teilzunehincn. Aber auch Firmen »nd Geschäftsinhaber sind eingeladcn und aufgesordert. einige ihrer Angestellten in erster Htlse auöbildc» zu lassen, da nach tzalistischen Erhebungen in Betrieben und Geschäften die meisten Unfälle zu verzeichnen sind. Den Besuchern des Kursus ist nach bestandener Prüfung Gelegenheit gegeben, der Kolonne des Vereins beizntretcn, um sich noch weiter zu bilden in der Tätigkeit eines Samariter». Ter Kursus ist unter Ober- Icltiiiig vom Vorstand de» Samaritervereins Dr. Ho neck er and umfaßt zehn Doppelstunden. Anmeldungen hierzu schrist. sich mit genauer Adrcssenangabe an Oberführer Ryssel, Dresden-N.. Gcbestraße 17. 8. - Strafe kür Schmutz spritzende AntoS. Meist fühlen sich die Fußgänger vollständig wehrlos gegen die Schmutz, spritzen, dte rücksichtslos schnellfahrenbe AntoS bet schlechtem Vetter weit aus den Bürgersteig schlendern. Demgegenüber hat neuerdings das Bayerische Oberste LanbeSgericht ent- schiede», daß et» solcher Chauffeur wegen groben Unfugs lil MO ZIsser 11 StGB.) zu bestrafen sei. wenn er Futzgänger Über da» unvermeidliche Matz hinan» durch Schmutzsprttzen so belästigt, baß sic sich im Gefühl der Sicherheit und der Vielheit b'^''s'^'"Ot fühlen. Ebenfalls ist der genannte Die Tagung des Reuen SSchsischen Ledrervereins. 8« Anschluß an btr Verhandlungen de» ersten Tage« sprach abrnd» tn einer größeren öffentlichen Bersammlung in Lübau Oberlehrer L«upolt über da» Themar „Laden wtr in Sachsen eine christliche Schule?" Er zeichnete zunächst ein Btlb der Krtsi» unterer Zeit, dte »ugletch eine Krisis der Schule sei. Seit dem Uebergango. schulgesetz vom 32. Juli lvlO, baS den Religionsunterricht mit einem Federstrich beseitigt«. bat der Prozeß der Inneren und äutzeren Umwandlung der Volksschule ntch« aufgehört. So formte man die neutrale weltliche Schul«, dte man schön» särbertsch Gemeinschaftsschule nennt, reinigte Lese, und Liederbücher von religiösem und nationalem Bll- dungsgut. Mau verschrieb sich einem pädagogischen Expres sionismus. DaS Kind wurde tn den Mittelpunkt aller Schularbeit gestellt. Die Autorität des Lehrers wurde entthront, aller Zwang be. settigt, dte Strafe beiseite gestellt. Dte Unterrichtsarbeit be. schritt, ungehemmt vv» Rücksichten aus Ellernschast und Staat, auf Lchulztel und Leben neue Bahnen. Dte weltliche Schule sollte zugleich die Schule eines neuen Menschentums sein. Ader es zeigte sich sehr bald, wie man Gutes verschüttet und Unzulängliches eingeführi. Die Ergebnisse deo Unterrichts, der noch immer für das Leben vorberetlcn muß. ginge» er. schreckend zurück. Das Ansehen der Volksschule und deS Volloschullehrers sank. Eine allgemeine Flucht aus der Volksschule setzte ein. Die Regierung veröffentlichte tm Herbst 1024 eine Denkschrift, deren „Ergebniste und Folgerungen" ein trübes Bild der sächsischen Volksschule auszeigtcn. Der tiefste Grund aber des Rückganges der Leistungen war nicht die Verachtung der Methode und die Aufhebung des Zwanges, sondern dte Politisierung der Volksschule durch dte damaligen Machthaber. Auf Pädagogik, Politik und Wirtschaft ist die Existenz der Volksschule gestellt — die Vor herrschast hatte dte Politik, und »mar scne proletarische Politik, die eine neue Menschheitskultur erstrebt. Frei lich eine Kultur ohne — Gott. Die neue Schule Ist keine christliche Schule mehr! Nur für den Kurzsichtigen sind die Aufschriften: Religiöses Knllurgutl — Lebenskundcl be stimmt. DaS Religiöse der neue» Schule Ist tn die zwei Ne. ligtonsstunden gebannt und darf sich weder im Lied, noch in Geschichte und Deutsch zeigen. Denn die Schule muß Rück sicht nehmen aus dte Mentalität der Atheisten und Disti- denten. Die Schulfeiern sind religionslos und bedeuten in jedem Falle dte Verletzung der Kinder, dte ein natürliches Recht auf ihr evangelisches Bewußtsein haben. Der Reli gionsunterricht ist durchaus unzulänglich. Er wird zum guten Teil von Fachlehrern i!> erteilt. Die Kenntnis der alte» Choräle nimmt von Jahr zu Jahr ab — für sie ist in den Stngestunden kein Raum mehr. « Die alte deittschc Zucht hat unendlich gelitten. Der deutsche Geist tn der Volksschule ist zum guten Teil einem schwärmerische» weichlichen Pazifismus gewichen, der den Lclbstbchauptungswillen unseres Volkes zermürbt. Die heutige sächsische Volksschule steht aus dem Vodcn einer stachen Dicsseitsreligion. Eine christliche Schule kan» nur ein Reichsschulgesetz bringen, das den drei Schularten, die die Ncichsverfistung zulätzt, freies Feld gibt: der deutsch-christlichen iKonfelstonS-s Schule, der christliche» Simultan, oder Gemeinschaftsschule und der neutralen Schule ohne Religionsunterricht, also jener Form, wie sie mehr oder weniger verschleiert, heute in Sachsen die Negc'schnlc ist. freilich entstellt durch dte zwei Stunden Religionsunterricht, die Dachsen nach dem Ent» scheid des Reichsgerichts zur Erfüllung der Retchsvcrfastung den übrigen Unterrichtsstunden gnbännen mußte. Schwere Ausgabe harrt der Lötung. Die christliche Lehrerschatt, die der Neue Sächsische Lchrerverein vertritt, muß in engem Verein mit der evangelische» Elternschaft alle Kraft daran setzen, für unser Sachsen eine Schule zu schassen. bi« von chrtfMchem Geist« durchweht ist. bt« «inen entschie denen Protest gegen modern« verwatchenhett und einen Auf bau tm besten Sinne be« Morte» bedeutet. Am zweiten BerhanblungStag kSonnabendj sprach Ober- lehrer Kühn lDreSbenj. der 3 Borsttzenbe be» N. S. L. über: „Das Sllernrecht." An ber Hand der von einem Ausschuß auSgearbeiteten Leit sätze gab ber Redner zunächsi einen geschichtlichen Uebrrbltck und begründet« sodann dt« einzelnen Sätze, die wie folgt ge- saht waren: 1. Dte Erziehung be» heranwachienden Geschlechtes Ist «tn« notwendige Veranstaltung ber Vnttkoe,">->>,«-«'att. 2. Der Staat als Organisation dieser Volksgemeinschaft tft Träger der staatlichen Erziehunggewalt und somit Träger der staatlichen Lchulhohett. L. Dte gesetzliche Regelung unseres Schulwesen- tsi dem» gemätz ein Ausschnitt ans dem StaatSrecht. 4. DaS Recht des Staates an der Schule wird durch die 88 120 und 148 Abs. 2 der R.-V. wesentlich eingeschränkt durch die Anerkennung deS Familtenrechtcs. 8. DaS Famtltenrecht gehört somit zu den Grundrechten der Deutschen. 6. Die Spannung zwischen StaatSrecht und Elternrecht wird nicht gelüst durch Austeilung der Rcchtsgebicte. sondern durch Zusammenfassung der an der Bildungsarbeit be. tetligien Kreise iStaat, Eltern- und Lehrerschaft, Religion-- und Wkltauschauungsgemctiischaften). 7. Der Staat hat darüber zu wachen, baß »j dem Kinde eine seinen Anlagen und seiner Entwicklung entsprechende Erziehung zuteil wird. dj der geordnete igegliedertei Schulbetrteb durch Er» richtung von Bekenntnis- und Weltanschauungsschulen nicht beeinträchtigt, und cj in allen Schulen die Erziehung zu staatsbürgerlicher Tüchtigkeit gewährleistet wird. 8. Aus der Einführung des staatlichen Schulzwanges folgt die Verpflichtung des Staates, kür die Ausbildung geeigneter Lehrkräfte für sämtliche Schularten Sorge zu tragen. 0. Für das Ziel der Erziehung ist daS sittliche Ideal matz, gebend, das in den vom Staate anerkannten NcltgionS. und WellanschanungSgemetnichasien gepflegt wirb. 10. Das Recht der ErztehungSbercchtictte» an ber äutzeren Schulverwaltung erstreckt sich lediglich aus das Gebiet ber Schule ihrer Kinder. DeS wetteren faßte die Vcrtreterversammlung folgende Enlschttehungenr Zur Sonkordaeskrage. Dte Erklärung der R-ichsr-gierung und die Mitteilung des preußischen Kultusministeriums lasten keinen Zweifel mehr darüber, daß bereits Verhandlungen über den Abschluß eines Konkordats zwischen dem Deutschen Reich, bzw. dem preußischen Staat einerseits und der römischen Kurte ander seits acpflogcn werden. Der Neue Sächsische Lehrerverein richtet deshalb an den ReicbStaa die drtngcndc Bitte, dem Abschluß eines Konkordate« mit der römischen Kurte unter keinen Umständen die Zu stimmung zu geben: Konkordate beeinträchtigen dte Hoheit des Staates, ber aus eigenem Recht seine Verhältnisse zur Kirche kraft ber NctchSvcrsastungö regeln kann und soll. Der Neue Sächsische Lehre,verein fordert eine vertrauens volle Zusammenarbeit von Kirche und Schule, lehnt deshalb ein« Verkirchlichuna des Schulwesens in jeder Form ab. Zur mittleren Reise. Die Vcrtreterversammluna begrüßt die Verordnung über dte Verleihung der mittleren Reise durch die höheren Ab teilungen der Volksschule. Man sicht tn dieser Maßnahme des Ministeriums eine wertvolle Anerkennung der Be» deutuna der Volksschnlbilduna und ein wirksames Mittel, auch begabten Kindern unbemittelter Volksschichten den Zugang zur mittleren Berufs- und Beomtcnlaufbahn zu ösknen. Die VollS'e''»slehrerschaft des N. S L. wird freudig ! a» dem Aus- und Ausbau dieser dte Bedeutung der Volks- l schule hebenden Einrichtung Mitarbeiten. Paragraph auch bei außergewöhnlicher Staubentwicklung, bei anhaltcnde» Signalen mit der Hupe und bet ähnlichen Fällen hcranzuziehcn. — Vom WettinbnndeSschietzen. Für baS bevorstehende WettinliundeSschicßen tn Freiberg bewilligte daS dortige Stadtvcrordnetcnkollegium zum Ankauf von Preisen die Summe non 1000 RM., sowie ein Bercchnungsgcld in Höhe von 8M0 RM. — Tie Fahrtrichtnngsanzcigcr richtig einstellen! DaS Polizeipräsidium schreibt »ns: Zur Verkehrssicherheit tragen wesentlich die neuerdings an fast allen Kraftwagen an gebrachten Fahrtrichtungsanzeiger bei. Fahrzeng- sührer und Fußgänger erkennen daran, welche Richtung ein Kraftwagen cinschlagen will, und können sich danach richten. Voraussetzung ist hier allerdings, daß die Fahrtrich tungsanzeiger vor einer Straßenkreuzung auch wirklich richtig eingestellt werden. Leider wird dnö aber oft vergesse» und die Wagen fahren anders. alS der Richtungsanzeiger anzeigt. Daß ein solches Unterlasten onßcrordentlich gefährlich ist und leicht zu schweren VerkchrS- unsällcn führen kann, liegt aus der Hand. Jeder Kraftwagen- sührer möge daher i», eigenen wie im Interesse seiner Mit menschen darauf bedacht lein, daß der Fahrtrichtungsanzeiger vor jeder Straßenecke richtig gestellt wird, und daß er nach der Straßenkreuzung sofort wieder in die Normallage zurückgeht. Das Hüchttgungsrechl de» Lehrers. Nach 8 28 dcS sächsischen GchulbedarsSacsetzeS ist dem Lehrer bet Ausübung der Schulzucht die Anwendung körperlicher Züchtigungen untersagt. DaS Reichsgericht <1 0768 26 vom 8. Februar i027j steht jedoch aus dem Standpunkt, daß dem Lehrer daS Recht zu körperlicher Züchtigung des Schülers durch Uebertragung deS elterlichen Züch.t- gungSrechtö zngestandcn werden muß. Daran hält daS Reichsgericht scsi In einem Falle, der neuerdings daS Reichs- gericht beschäftigte, war der Lehrer Nagel aus Rob wein vom Landgericht Freiberg wegen Körperverletzung im Amt zu 20 Mark Geldstrafe verurteilt worden. Er hatte am 23. Juni 1026 dem 18iährigen Schüler Schindler mehrere Schläge mit einem Rohrstock verletzt. Schindler war faul, widersetzlich und schwänzte den Unterricht. Die meisten Schüler pfiffen auf ihre Schularbeiten, wählten einen „Klasten. Vertreter", der dem Lehrer erklärte, sie dürsten dochnicht geschlagen werden, dem Schindler passiere ja auch »ichtö. Der Vater des Schillers Schindler hatte aber den Lehrer auf dessen Klagen wiederholt gebeten, seine» Sohn vor der Klasse zu züchtigen und ausdrücklich erklärt, er übertrage ihm zu diesem Zwecke sein väter liches Züchtigungsrecht. Der 1. Strafsenat deS N e i ch S g e r > ch t S gab der R e v t s I o n des Angeklagten statt, hob bas Urteil des Landgerichts Freiberg aus und sprach den Angeklagten frei. Der Senat hat alö erwiesen angesehen. Laß der Lehrer baS Züchtigungsrecht von dem Vater deS Schülers alS Inhaber» der elterlichen ZüchtigungSgcwalt aus drücklich übertragen erhalten und eS demzufolge rechtmätzig auSgeübt hat. Stlmlenttaflungsfelern. DI« MtstSdier Höhere Miidchenschvle ml« Deutsche, Oberschule und Franeuschiil« entlieh am Sannabcndvormittag 172 mit Ab- schluhzeugniö abgebcnde Schülerinnen In einer Feier, die. da die SchulrSnme nicht «»»reichen, im groben Verein-han-saal« ab- gehalten wurde, ilahlreiche Ehrengüste und viele Eltern der Ab- gehenden nohnien an der von Gesängen de« Schnlchore» t2». Psalm von Schubert: »Ich fuhr' dahin", alte» Minnclicd au» dem >?och- heimer Liederbuch, und „Preist, ibr Menschen alle". Fuge vv« Schuster» umrahmten Feier teil. Psalmworte, gesprochen von Fräu lein Studienrat Grohberger und ein von den Obertertianer!«» nen unter Leitung von Studicnrui N Lieb sch er gesungene« „Gebet" von Saechini leiteten zu der Festrede dcS Oberstudien- dircktorS Dr. Schneider Uber, der leine eindringlichen, sorrn- vollcndeten Worte der Mahnung, der Freude und herzlicher Wünsche anknüpste an da» Goethewort: „In unser» Leben» oft getrübten Tagen — Gab un« ein Gott Ersatz tür alle Plagen, — Dah unser Blicl zum Himmel Nch gewöhne: — Den Sonnenschein, die Tugend und da- Schöne." Ein MendelSsohnsche« Duett, ton- liebllch gesungen von zwei Schülerinnen der Io, und mehrere deutsche und englische AOIHieddanIvrachen von abgehenden und einer bleibenden Schülerin bereiteten den eigentlichen EntlagungS- akt vor. den der Schulleiter mit der Verteilung der Zeugntlie vornahm. — Die mlinblichen Prülungen der Reitling« hatten vom 2t. Februar bis tk. März unter Vorsitz d«S zum staatlichen llomminar bestellten OberstudieudtrcktorS Dr. Schnei der stattqefunden. Die 20 Schülerinnen der Erzieherinnen» Abteilung der Frauentchul« die durch da» Bestehen der Prüfung die staatliche Anerkennung als Ktndcrgärtnerinneu 1. Slaffr erworben haben, erhielten als Hauvizenluren: 4 mal lk S mal 2«. und 8 mal 2. InderHandelSabteilung erwarben Nch zehn Schülerinnen das AblchluhzeugnlS. Von der Höheren Mäd chenschule hauen Nch t«L Schülerinnen der ersten Plagen der Reileprlitung unterzogen: ste bestanden sämtlich die Prüfung. Yn den Wigenlchasten wurde S mal Id. 21 mal Ln »9 mal 2. SK mal Ld, 87 mal 8 a und 2 mal 8 erteilt. Im Benagen erhielten zwei die Id, di« übrigen die t Anherbem hatten Nch <2 von anderen Schulen »ugewlelene Schülerinnen der Reifeprüfung unterzogen. Von ihnen erhielten zwei die 2». bret dte 2. dreizehn dte Ld. elf bi« »a und sechs die 8. Die Slemlchsche Handelsschule beendete Ihr St. Schullahr mit der Tntlagungkseier am Donnerstag: außer einer größeren Anzahl von Eltern nahmen Herr Elans als Vertreter de» Dcuttchnationalen HandlungSgehilsen-VcrhandcS und Fei. Becker als Vertreterin de- Verbandes der weiblichen Handels- und Bureauangcstcllten an der Feier teil. Dttektor Slemich hielt eine Ansprache an die scheibenden Schulbesucher. Belobungen erhielten 18 Abgebend«: dte Zensur 1: > Abgchender die Id: 9. die Ila: K4. die II: 8K. dl« Ild: 98, aus die andern entllelcn die Zensuren lila. III usw. Zu, Verteilung kamen IS Preisblicher. Die AblchieLSrcdc hielt Dr. Köhler. Er gab In gedrängten Umristen ein Bild der Jugend von heute und wünschte, daß sich da» junge Geschlecht zur Einfaehheit und Schlichtheit zurückfind«. Einkehr in di« Stille de» Herzen» halte, Freude an Arbeit und Kampf, Kraft zur Entsagung und zur Geduld betätig« und Streben und Eifer noch dem Begeren und Gröberen zeige. Am Schlüge seiner Ansprache gedachte Dr. Köhler der Tatsache, daß Direktor Klemich letzt zum 2K. Male Schüler zur feierlichen Entlagung gebracht habe. Sierant hielten dt« Abgebenden Horst Zeuner und Hildegard Svmisch Ansprachen an die Lehrer- schast und an ihre Kameraden, während die Schulbesucher Erich Zonenstein und Madelcine Müller AblchiedSworie an die Scheiden- den richteten. Kantor Eckardt umrahmte di« Feier mit den vor- trägen von Beethoven» Sonate In L-Moll und dem Adagio cantabile au» der Pathsticnie. lllnv vkr Ml» l.«d«n von unr> »eil luliran devSkit« Slutralnltzuntz»- und ^diounntttel. 2» baden In äpolbslien.
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