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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.04.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270404013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927040401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927040401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-04
- Tag 1927-04-04
-
Monat
1927-04
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.04.1927
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Nr. ISS Sette IS — »vreedner Nachrichte«'' — Montag. 4. April ISN Briefkasten. «prech»,»»«, »e» vr«,» V«r«ttt»a> laut»« «» Go»»- nnd ftetertage«) t»,lt» ,»« U dt« Hi Uhr; »achwittna» nn, Montan« und Mittwoch» von » dt» S Uh«. Schriftlich kdnnen Anträgen nur drannvortel wird«« wenn Rllckvor « » detaetlla» tll *** Neffe Johanne». »Der guten Dache halber bitte ich Dich, mal sämtliche Paten, die sich ja leider meist kur, vor der Einsegnung auf Ihre Patenktnder besinnen, an ihre bet der Tause tibernonimene Ehristenpslicht z» erinnern. Zu dieser Bitte veranlaßt mit folgender recht bedauernswerter Borgang: Zwei christlich gesinnte BiirgerSsrauen Übernahmen bet einem Zivilliiigüjungen-Paar Patenstelle. Dt« Eltern wurden später geschieden, die Kinder der Mutter zugesproche» und non dieser bet Pslegecltern untergebracht. Als bet diese» kürzlich die Patinnen nach der Einsegnung fragten, erfuhren sie. daß die Pflegceltern aus der Kirche ausgetreten sind, weil sie die Kirchensteuern nicht hätten zahlen können, die Junge» würden .tugendgeweiht"! Do haben sich Eltern, Grvßcltcrn und Paten um das seelische Wohl der beiden Knaben be» kümmert!" — Du trissst eine Sache, die unbedingt Zustim muna verdient. ES ist nicht zu glauben, wie wenige Mensche» ihr Patenamt auch nur ein bißchen ernst nehmen. Für die meisten, die als Paten zum Taujstein treten, ist die Patenschaft weiter nichts als eine Ehre für sie selber: von de» Pflichte» des Paten ahne» sie weiter nichts, als dasi .man" dem Täufling einen silbernen Eßlöffel oder einen Serviettenring schenkt, sich zum Taufmahl ordentlich vollsüttcrt und sich dafür nach vierzehn Jahren durch eine Taschenuhr oder rin Armband abstndet. Diese leider, leider sehr wett verbreitete Auffassung genügt aber dem Ernste dcS bet der Taufe ab gegebenen PatenversprcchenS ga»z gewiß nicht: zu seiner Er süllung gehört, baß man die Eltern in der christlichen Er- ziehung dcS Täuflings unterstüht. und sic im Notfälle erseht. DaS ist Patenschaft ... nicht die Frage um Aschermittwoch Wird den» mein Patchen schon zu Judtca konfirmiert oder erst an Palmarum? Neffe W. F. „Ich bin ein großer Naturfreund und .beobachter, habe aber trotz eifrigen Bemühens niemals einen Birkhahn balzen hören oder sehen. Beziehungen zu maß gebenden Jägerkreisen habe ich nicht. Du bist ja ein Tausend sassa und vielleicht auch ein Jäger. Laß Dich also mal bißchen au Deinem Gamsbart krabbeln, gib Deinem Nimrodsherzen einen Stoß und verrate mir. ob und wo man in der Dresdner Heide Birkhähne balzen hören kann. Aber bald, sonst ist die Balz vorbei!" — Wenn Dn noch mal vom Onkel seinem Gamsbart redest, dann wird er Dir was ... balzen. Du scheinst gar nicht zu wissen, wo der Gamsbart wächst! Der wächst nämlich gar nicht am Kinn, sondern aut dem Buckel: na. und Du willst doch nicht dem Onkel den Buckel lang... krabbeln. Wenn'S in der Heide eine Balz gäbe, dann würde Dir ganz gewiß hier gesagt werden: An der alten Eins... links um die Ecke ... dritter Boom ... da balzen sie. Denn am andern Morgen ständen dort ein paar hundert Leute, lachten, schrien und pfiffen: ein Apsclsinenwaaen märe da, der Zauberkünstler von der Marienstraßcn- und Ringcckc. eine Kafsecbude weiter hinten, kurz. eS wäre so viel Krawall, daß der Birkhahn gar keinen mehr zu machen brauchte. Aber leider gibt S seit etwa zehn Jahren in der Dresdner Heide keine Balz mehr. Der Birkhahn, der früher hier Standwild mar, kommt nur noch als Wechfclwild vor. Es verfliegt sich mal ein alter Einsiedler oder ein schwacher Hahn hierher, auch wohl mal eine Henne. Wenn Du also mal eine Balz erleben willst, so mußt Du Dich schon mal an ein anderes Forstamt wenden: wenn es möglich ist, wird man Dir dort gewiß dazu verhelfen. Deinen Wunsch erfüllt zu sehen. *** Eule, .^kannst Tu mir sagen, woher das Wort stammt .Hftn Fleiß soll dich die Biene meistern" ... und wie es wettcrgeht?" — Das Wort sieht ähnlich in Schillers Gedicht „Die Kiinstler". Nur heißt cs nicht „soll", sondern „kann": mit „soll" hat's nämlich keinen Sinn. Tic Stelle heißt: Im Fleiß kann dich die Biene meistern. In der Geschicklichkeit ein Wnrm dein Lehrer kein. Dein Wissen teilest du mit vorgczogencn Geistern, Die Kunst, o Mensch, hast du allein. *** Gemütlicher Bayer. „1. Kannst und willst Du mir sagen, wo der Ort „Brauneck" ist? Gib, es dort ein »Braunecker Schloß", in der Nähe die Schlösser „Thorstcin" und „Schweigen"? Bon wem wurden die Schlösser bewohnt? Wer bewohnt sie fetzt? Diese Namen werden in dem Buche von Agnes Günther „Die Heilige und ihr Narr" genannt. 2. WaS bedeutet und heißt das Wort .„Karma"? Handelt es sich um einem Glauben?" — l. Die Namen der Schlösser in dom Roman der Agnes Günther sind natürlich erfunden. Aber die Schilderung der hauptsächlichsten Oertlichkeitcn des Romans ist in einem hübschen Bilderbuch für Große „Aus Agnes Günthers Spuren" dargcsiellt. das Dir fedc Buchhand lung besorgt. 2. Unter .Okarina" versteht mau die brahmaisiisch- buddhistische Lehre von Wicderverkvrperung der Seele, die später in die t he osophi scheu Lehren übergegangen ist. Bei den Indern ist die Lehre vom Karma ein Teil der Religion, bei uns ein Teil einer besonderen philosophischen Derrkioeis«. Nach dieser wird die Zahl und Art der Wiederverkörperungen durch die sittliche Lebensführung des Menschen bestimmt. Im weiteren Sinne gebraucht man daö Wort Karma auch für „Schicksal". „daS, was mir bestimmt ist". Dem sittlichen Bedürfnis des NbcndländerS mit christ licher Grundlage dürste diese Lehre nicht genügen, da sie dem Einzelnen nicht genügend Verantwortlichkeit gibt und feinem wissenschaftlichen Denken die Nückverwandlung eines Menschen in ein Tier unverständlich erscheint. *** Baulu st tgerohne Geldschrank. „1. Wie hoch sind gegenwärtig die Baukosten für ein kleines, einsachcs, aber solides Landhaus für zwei Personen bei Dresden? 2. Welches Buch unterrichtet wohl am besten über die Erbauung eines solchen kleinen Eigenheims?" — 1. Diese Frage ist insofern schwer zu beantworten, als die Ansprüche an ein kleines Land haus doch sehr verschieden sein können. Für ein solches Häns chen mit etwa 120 Quadratmeter Wohnfläche werden doch mindestens 25 000 bis 80 000 Mark nötig sein. 2. Aus Büchern ist aus diesem Gebiete nicht viel Brauchbares zu ersehen. Wende Dich doch an die LandeSsledlungsgesellschast „Sächsisches Heim" in Dresden, Kanzleigäßchen. Ta kannst Du jede sogleich auf Deinen besonderen Fall zugeschnittencu Auskünfte be kommen. *** Zwei wißbegierige Nichten. 160 Pf.) „Be sitzen wir in Dresden ein Beclhovendenkmal? Warum er- wirbt die Stadt Dresden nicht die Büste, die in der Beethoven, feier tm Opernhause so würdig von der Bühne grüßte?" — Ein öffentliches Beethovendenkmal gibt es in Dresden nicht. Die persönlichen Beziehungen des Meisters zu Dresden sind, wie Du wohl aus einem Aussatz in den „Dresdner Nachrichten" kürzlich erfahren hast, nur kurz und unbedeutend gewesen. Der schwere, ernste, oft auch wilde Beethoven paßt auch nicht so recht in das Dresdner Temverament. Ob die Stadt Dresden gul täte, den neulich im Opernhause aufgestellten und in den »Dresdner Nachrichten" abgebildeicn Kops für ein öfsentlichcs Denkmal zu erwerben, scheint zweifelhaft. Ein Denkmal im Freien ist immer etwas anderes, als ein sür einen Raum lwenn auch sür einen großen» bestimmter Büstenkops. Auch ist solch feiner weißer Marmor für unser Klima problematisch. Eö könnte sonst immer alljährlich sür ein paar Monate aus dem schönen Kops ein Beethoven im Holzkasten werden. *** Neffe Grabentour. »Lieber Onkel! Du hast Dich wohl geirrt? Lommatzsch oder Nossen am nördlichen Ende -er Tour?" — Natürlich nur ein Schreibfehler! Natürlich spaziert man gewöhnlich von Reinsberg, wo die eigentliche Grabentour zu Ende ist, am besten über Zollhaus Bieberstein nach Nossen. Wer aber gut zu Fuß ist und gern noch ein biß- chen tigert oder pinschert oder »löwt", der kann auch noch zu -em etwa drei Stunden entfernten Städtchen Lommatzsch man- »er«, Auch -ie Lommatzscher freue» sich Über jede» Besuch. Nutzer über Fretderg kann man »t« Tour «och »equemer machen vou vberdtttmannSdorf, da» mau sowohl ü»«r Frei. tal-Potschappel. al» auch über Kltngen-erg.Eolmnttz erreichen kann, von da weg sind'» nur Sv Minuten bt» »um Beginn der eigentlichen Grabentour bei Krummenhennersdorf. *** Nichte Edelweiß aus Döbel«. »In Deinem Rezept »um Halloreutuchen, ist Dir da nicht «in kleiner Fehler untergelaufen? Meine Ansicht ist die: ohne Zucker schmeckt kein Kuchen und bräunt auch nicht." — Rein, nein! Die Sache ist schon richtig Zucker kommt in den Halloren, kuchen nicht hinein. Und schmecken tut er doch. Und braun wird er auch. Warum soll er denn auch nicht? In, Brot ist doch auch kein Zucker und wie fein braun wird da»l *** Neffe Opernabonnent. »1. Schon fett Jahren habe ich tn unserer Oper bt« Beobachtung machen müssen, daß tn den Rängen die Abrechnung der Kleider» adlagen das Pu-bltkum währenb des ersten Akte» ganz emp findltch stört. DaS Hartgeld klappert lirsttg tn der Kassette und auf den Tischen, und Flüstern kann man baS laute Stimmengewirr auch nicht nennen: kurz es ist eine Rück- sichtslosigkett, deren Abstellung unbedingt von der Intendanz verlangt werden muß. 2. lieber die Programmgestaltung ist tn dieser Spielzeit schon oft geklagt worden. Jetzt bat es sich mit einem Male gebessert. Merkwürdigerweise fiel die er freultche und schon längst ersehnte Aenderung zeitlich mit der Abreise des Generalmusikdirektors zusammen. War da» ein Zufall?" — l. Die Anregung ist gut. Sie wird gootß von der Leitung beS Opernhauses beachtet werden. 2. Oh, wer wird denn so boshaft seinl Glaubst Du denn, ein gewissenhafter Generalmusikdirektor wird nicht, ehe er sich veramerttat. den Sptelplan hier im wesentlichen gestaltet haben? *** Neffe ß. „Es ist ein Ntesenstrett entbrannt: Schreibt man Grieß mit ß oder nur mit S? Ich behaupte. mit ß ist richtig, während Grieß mit s nur Macht der Gewohnheit ge worden ist." — Bloß vtn bißchen Grteßklotz wird mit tz ge- schrieben. *** Nichte Kragekaste». Pf.) »1. vor kurzem iaS ich den Roman von Brachvogel »Frtedemann Bach" und möchte nun gern wissen, ob das Leben des Frtedemann Vach wirklich so war, wie cs darin geschildert ist. 2. Ich las auch den Roman „Baron Trenck". Kannst Du mir sagen, ob dieser auch auf Wahrheit beruht? Dan» allerdings könnte man Friedrich den Groben als Menschen nicht verehren. 8. ES wird erzählt, daß derjenige, der das Grab des Tutenchamon geöffnet halte, kurze Zeit daraus gestorben sei. ES wäre ln dem Grabe eine Inschrift gesunden worden: »Wer mein Grab öffnet, ist des Todes." 'Weiß, Du etwas davon? 4. Wie lange läuft ein Brief von Kapstadt bis Dresden? b. Ist eö schädlich, wenn man jeden Tag ein bis zwei Eier ißt?" — Warum nur so viel aus einmal? Die anderen wollen doch auch mal ran! 1. DaS Buch ist ein „Roman" und keine „Lebensbeschreibung". Da» meiste, ja. ganz gewiß alle Einzelheiten, ist natürlich erdichtet. Denn keine Uebcrlieferung sagt unS, was der Held und seine Mit- und Gegenspieler in diesem oder jenem Augenblick ihres Lebens wirklich getan und gesagt haben. Dabei ist gerade in diesem Roman das Leben Fricdemannö im ganzen richtig wiedergegebcn, auch die Haupicharaktere sind so dargestellt, wie man sie nach dem Stande der Forschung zu der Zeit, als Brach vogel schrieb, anschen konnte. Sie hätten so handeln und Io reden „können". 2. Der Roman „Baron Trenck" ist aus einer gewissen Absicht geschrieben, die Person des groben Preußen- königs nur von der Seite zu beleuchten, die ihn menschlich al» nicht einwandfrei erscheinen läßt: dabei sind die Dinge außer acht gelassen, die den König zwangen, im Sinne seiner StaaiS» idccn so zu handeln, daß cS schien. «IS handle er unedel. olche Inschriften gibt es nicht nur am Tutenchamongrab, sondern an sehr vielen Gräbern des Altertums. Einer der Forscher, die dort zu Ansang der Eröffnung des Grabes arbeiteten, ist in der Tai plötzlich gestorben. Aber daS war lange vor der Oessnung des eigentlichen Grabe». Und warum sollte unter den viele», die dort tätig waren, nicht mal einer krank werden und sterben? 4. Ein Brief von Kapstadt bis Dresden läuft etwa fünf Wochen, b. Dem einen bekommt'», dem andern nicht. Neffe E u r t. „Also doch: Hochglanz^Lchnßkreme: Man schmilzt 2 Ktlogr. Karnaubaivachs, > Kilogr. Seresin, l Ktlogr. Harz, l Ktlogr Japanwachs, kocht ferner H Kilogr. Seife, Ktlogr. TürktschrotSl und 8 Kilogr. Terpentinöl mit l Liter Wasser aus und löst schließlich 8 bi» 4 Ktlogr. Pottasche sund event. Farbej tn 12 Liter Wasser. Man mischt die Wachs» und Pottaschelösung, setzt nach einer halben Stunde das Terpentinölgemisch zu. parfümiert mit lOO Gr. leichtem Kampheröl und gießt in Dosen." — Gut Schmier! *** Han» der Wanderer. ^Herzlichen Dank für Deine Auskunft in letzter Nummer über den Lvckwttzbach und die anderen Bäche. Aber woher schöpfst Du nur Deine Weisheiten? Du kannst doch unmöglich alle» im Kopfe haben. Selbst die besten Wanderkarten Meßtischblätter) führen oft keine Namen an und doch liest man bei Wander- aufsähen tn Zeitungen oder Zeitschriften oft die Namen kleinster Büche, Hügel oder Tälchcn. Woher haben die Ver fasser ihre Kenntnisse? Denn selbst die Einheimischen können oft keine befriedigende Antwort geben, da ist'» eben „der Bach" oder „d'r Barch". Also, wenn Du mir eine Quelle nennen kannst, meinen Wissensdurst zu befriedigen, so wäre ich Dir zu herzlichstem Dank verbunden." — Lies nur die gegebene Antwort recht genau: die Antwort, die Du heute verlangst, steht drin. Du mußt nur richtig lesen. *** Nesse Gustaf dichtet: Seufzer am Sonntage Lätare statt: Freue dich! Die Straßenbahn am Sonntage Lätare, Die nähme ich gerne mal an der Kandare, Tenn wer da wollte 'naus auiS Land, — Gab » »lischt, die Straßenbahn die — schtanb Auf vielen Schtraßen — stttcker zwölfe. Da liefen die Leite wie die Wölfe; Erscht Ham sie daS Vtllett gelöst. Dann sind zu stutz sie rumgedvst: Die Straßenbahn, na, mir gefällt f«. Denn aller vogenblickc hält s«. Wenn mal versagt die Energie Fst'S aus mit „hifttchott" und „hü". Der Mcnschenstrom will In die Ferne. Ter Elbstrom bringt sie bis nach Bärn«. Die becden die versagen nie — Doch oft streikt nur die „Energie". Da schtchn die Wagen dutzendweise, Doch mit dem stahren Ist es Schluß! stürsch Bubltkum ein Hochgenuß! Den Auto» kann so 'was nur passe». Sie sausen nur so dorch di« Straßen Und feixen wenn die gelben Wagen, Mal schtundenlang sich gar »ich plagen. I» ooch mal schcen zur Mittagszeit. Doch schecner noch, hat man recht wett Zu fahren bi» zu seinem Ziel! Erscht zahlt man und — dann lost man »teil Da ist der Elbstrom mir viel lieber. Denn der kriegt kernen Nasenstieber Wenn'S Wasser mal bet ihm nicht läuft. Weil dadcrbci niemand ersäuft. IS aber bet der Bahn was loS, stehlt der der Schtrom, schimpft klern «nd groß; WaS nntzt denn aber alles Stöhnen, Man muß sich äbcn dran gewöhnen An » Pulver »ahl'n, im Wagen sitzen, Man braucht derbei doch nicht zu schwitzen? Und wem'» nicht paßt, der steigt ämd au» Und lost zu stutz aus » Land, nach Hau». -- Wenn doch, o Gustaf mit den, „s", Del feiner Värlch mal wirklich träs Den. der de, wenn das Dlng mal fährt, Dle Sache mlt'n Strom vermährt, Daß, wle der sel'ge Ehcmin de Pferd, Dle Straßenbahn nu ooch mal sährtl *** Nesse Eurt. „Du bist totsicher kein Kavallerist gewesen, sonst müßte Deine Antwort an den Gymnasiast M. t» Nr. 148 Deines Blatte» ander» anSsallen oder, wa» auch sehr nah« liegt. Du hast Del«« L«s«r schon vor d«m l, April aut d«n Leim führen wollen. Ich bade auch bei der alten ruhmreichen sächsischen Kavallerie gebient, bei un» hing der Säbel link» am Sattel und recht» der Karabiner." — Wan» hast D« bei der Kavallerie mit Sporen gebient? Die in Red« stehenden Sättel, bei denen der Säbel recht» hängt, sind sämtlich alte HeereSrettersättel. WaS sagst« nu? *** Resse Willy. 140 Pf.) .Lich bin 2b und habe eine Braut, die um ö Jahre älter ist, al» ich. Nun möchte ich gern mal vou Dir hören: ist e» gut weu» man «in ältere» Mädchen heiratet? Wir lieben un» beide innig. Bitte, hils mir t» meiner kritischen Situation." — Siehst Du, da» ist wie mii de» Eiern, die an einer anderen Stelle de» heutigen Brief- tasten» Vorkommen: dem einen bekommt », dem andcrn nick». Aber wenn Ihr Euch liebt und Dein« Braut Deine Tüchtig, keit achtet und Du ihre größere Reife, so laß Dir da» zum Trost« sagen: der Onkel hat eine Ehe gekannt, in der die Frau lv Jahre älter war al» der Mann: sie war eine der glück, ltchsten. * Nesse R. H. <«, Pf.) „Die tn der Dresdner Stadtverordnetensttzung am 24. Februar bebandelle Anfrage wegen der Sicherheit der Spareinlagen und der Goldklausel für die Hypotbekensicherhcit ist eine Angelegenheit, die noch der vollständigen Klärung bedarf. Die Sicherheit für den Gläubiger, daß er seine Svareinlagr oder seine Hypotheken, sorderung in Gold eingelöst bekommt, Halle ich trotz der Fein, gvldklausel und trotz der rom Stadtrat dargclegle» münz, gesetzlichen Bestimmungen doch nicht für ausreichend und sür hinfällig, wenn, wie es beim Kriegsausbruch Anfang August ll>14 geschehen ist, wieder rctchsgeletzliche Bestimmungen er- lassen werden können, wonach die aus Gold lauteiidcn Zahlungvversprechen htS aus weitere» ausgchoben werde» können. Auch vor dem Kriege hatte das Münzgesetz ähnliche Borschristen, wie da» Retchsmllnzgeictz vom 8l>. August l»24. auch vor dem Kriege gab e» bet Hypotliekenforderungen die sogenannte Goldklausel, wonach die Rückzabluna de» Hypo- thekenkapttal» in Retchsgoldmünzen verlangt werden kon.il«> Aber alle» die» zählte nichts und wurde hinfällig durch die von der ReichSregierung unterm b- August lü14 erlassene Bcr. ordnung. wonach alle ZablungSvcrsprechen in Gold aufgehoben wurden. Diele Verordnung ist meines Wissens bis setzt noch nicht einmal ausdrücklich ausgehvden worden. Wenn das Reich also kraft keiner Hohcitogcwalt auch künftig noch tn die Forderungs, und Bertragsrechte seiner Staatsbürger in solch vernichtender Welse etngreifcn kann, wie e» im August lül-i geschehen ist. dann sehe ich für den Sparer noch keine gc> nllgende Gewähr für die Sicherheit seiner Spareinlagen und Hnpothekeiiforderungen tron Rctchomünzgesetz und Fetnaold- klausel. Nun. Qnkel ^nörke. nms meinst Du dazu?" — Gegen den vom Dache fallenden Ziegelstein schützt kein Neg-n. schirm! Sicher sind alle Forderungen nur. solange nicht» Außergewöhnliche» geschieht. Und tm Jahre >»14 geschah doch schließlich ein««». über dessen Gefährlichkeit sich die meisten Deutschen keine richtige Vorstellung machten. Sicher ist eigent lich nur die Anlage in Grundbesitz. Wenn wir aber eine kommunistische Negierung kriegen, und diese beschließt die Aufhebung des Eigentums überhaupt . . . nun. dann ist's auch mit dieser Sicherheit vorbei. Aber die r on den Behörden gegebenen Versickerungen aus vollwertiae Einlösung der ge- machte» Zablnnaöversprechen sind so ernsthaft, daß der Sparer ihnen sein Geld mit derselben Sicherheit anvertrauen kann, wie vor dem Kriege. *** Neffe tn der Bahnhofswirtschaft. <50Psg.) Ich möchte von meiner Tochter gern einen Sirupokuchen backen lassen. Da hier niemand das Rezept kennt, bitte ich Dich, mir doch dazu zu verhelfen." — Gut, Ist gemacht: Ein gewöhnlicher Hefenteig von Weizenmehl, etwas Butter, lau warmer Milch, einigen Eiern, der nötigen Menge Hefe und etwas Salz wird gut durchgervirkt, zum Aufgehen warm- gestellt, fingerdick aus einem gebutterten Blech aufgcrollt und nach dem zweiten Aufgehen mit zerlassener Butter und braunem Znckerstrup übcrstrichen. Dann wird er noch mit geriebenem Pfefferkuchen bestreut und nun gebacken. » HciratSsehnsnchtSecke. In dieser HetraiSIehiisuchlsccke will Dnkel Schnürte nur di« Wünsche seiner Nichten un» Netten zum Ausdruck bringen Dagegen kann er e« nicht übernehmen die hieraus etngchenden Briese an diese iveiterzulciten Wer mft deu Heiratslustigen in Briefwechsel zu treten wünsch«, wird gebeten, sich de» Anzeigenteils unseres Blatte» zu bedienen. Nichte Sonneomühmchen löv Ps.I, », groß. schlank, ge bildet. arbeitsam, änderst solid und zurückgezogen, ln gliche und Haushalt durchaus ersahren, möchte mlt einem Mann, »uch mit einem Wliwrr mit Kindern, denen sie die Minder mli aller Liebe zu ersetzen verspricht, durchs Leber, gehen. Er soll, wie sie. au» bürger lichem Stande sein und über wahre Herzensbildung versügen. — Nesse einziger Sohn i> Marti, au» sächsischer Kleinstadt, wo er angesehen ist und als netter Mann gilt, an Leib und Seele ge- gesund, ossener, gerechter Eharakter, wünscht ideale Ehe mit junger Dam« au» gutem Häuft oon etwa AI oder auch jünger, mit guter Figur. Hauptbedingung: einwandfrei« Vergangenheit. Wo tüchtiger Schwiegersohn fehlt und Einheirat angebracht ist, würde er al» leicht anpag»ng»fühlger Geschäftsmann ein grüneres Geschäft übernehmen könne». Anbahnung durch Eltern usw. angenehm. — Nichte Elisabeth löv Ps.i, LS. sehnt sich nach zuverlässigem, ideal denken dem LrbenSkameraden. Sie ist dunkel, frisch, gesund und von echt deutscher Gesinnung und zieht das Wandern in der Natur dem Tain vor. Die wünscht Neffen bi» 4V. ebensolcher Gesinnung, von gutcr Herzensbildung, Lehrer, Begingen oder Kansmann, auch könnte es Witwer mit Kind sein. — Nesse Landwirt >öv Ps.i, 2<, blond, krättlge Erscheinung und nicht ganz ohne, wünscht fidele Sant- wiriS'tochter bi» zu gleichem Alter mit verträglichem Charakter, guter Herzensbildung, mii Sinn sür gemütliches Heim »nd auch nicht ganz ohne. Einheirat wäre nicht ganz Übel, scdoch nicht Be dingung. — Nichte Treue töv Ps.i. 4V, hübsche», seine« Gesicht, große, vollschlank« Figur, sehr wtrlschastlich und praktisch, bescheiden, jlebevollcr, ausrichtiger Charakter. Natursrcundin mit selbständigen, Berus und schönem Heim, möchte gern sür einen gebildeten, aufrichtigen Neffen, Beamten, auch Witwer, sorgen können. — Nichte G u- drun iöv Ps.i, Sö, groß, schlank, kein Bubikopf idle Leute sagen trotz- dem „nettes Mädel!"i, tadellose Vergangenheit, wirtschaftlich, be kommt schöne Ausstattung, wünscht charaktervollen, sehr lieben Neffen siratsirltch auch groß und schlank» tn sicherer Stellung., dem sie gute LebenSkameradin sein kann. — NichieKamillaiöV Ps.i, 45, seit neun Fahren KriegerSwitwe, früher tüchtig« Geschäftsfrau, besitzt schöne« Grundstück, lebhafte» Temperament, Ist christlich ge- sinnt, stattlich« Erscheinung, ein Freund oon Natu« und Musik, fragt an. ob unter den Neffen ein lieber, zu ihr pagcnder Gatt« zu finden ist. Ein begercr Beamter oder ein Geschäftsmann mlt ettva» Vermögen. — Nichte Meißner Land 150 Ps.i, dichtet: „Bin ein« Nichte vom Meißner Land, Wohne nicht weit von der Elbe Strand. Schwarzdraun bin ich und von kräftiger Statur, Lied« über alle» die freie Natur, Nadle gern . . .. doch zu zmein müßte e» noch viel schöner sein. Stehe Im IS. LebenSIahr. Möcht' einen Nesse« mit dunklem Haar. Mit edler Gesinnung, aufrichtig und wahr. Und vor angebranntem Braie» brauch« er nicht Angst zu haben." sReftn' dich, oder Ich sreß dich ... den Braten näinllchli — Nichte Menschenkind il Mark), 81, von angenehmem Aeußeren nnd guter Art, seit Fahren al» Wirtschafterin tätig, also im Haushalt erfahren, mit regem Fntereue für Kunst und Ltternlm und Lieb« zu Natur und Kindern, doch ohne Vermögen, wünscht einen klugen, giftigen Kameraden und ein kleine«, eigene» Helm. — Neffe Gerhard st Mark), 28. gibt sein graphologische» Konterfei wieder: ein Handschrlftendeuter hat ihm geschrieben: .Hchre Hand schrift zeigt einen energischen, tapferen, echt männlichen Charakter, Sie sind intelligent, ehrlich, gesinnungSftst, pflichtbewußt, verläßlich. Auf die volle Erschließung und Lösung in eine bewegte Gemelnsain» kelt hinein, durch eine ebenso frische, ernste, beseelte Frauennalur, die Cie ergänzt, kann Fbre Entniickfting nur noch schwer verzichten. ES mutz ein stiller, starker Mensch sein, der schon selbständige Rette besitzt." Gestützt aus diesen WciSheltSrai fragt er: „Deiche« deuticke Mädel. LandwirtStochttr, möchte mir so Irene Kameradin werden § Fch bin Landwirt, nicht unoermögcnd, nnd will mich bald selbständig machen." !0L kkSKNA dlll-voocxWvkrriS
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