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oiglliinWtr Anzeiger tobe Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Moritz Wieprecht in Plauen. d Not mV 15 .1° 1«I loimcrstag 12. Oktober 1865 sozialen :b. Bc durch endlose Maßregeln ver Strenge der Süden sür Wonnen, uud durch Verleihung des Stimmrechts an 4 selbst aus der Traufe, in die sie vom Regen gekommen, drein geholfen werden will. Vielmehr scheint es, als Partei die Verleihung des Stimmrechts an die Neger die die der der ten w nnStaz ifinke bei md bei die Umon wieder ge- Mill. Schwarze diesen und der Union oben- ob die republikanische nur deßhalb betreibt, ersehen id, ver rauer den entfern m, so staaten und das Hmausschieben ihrer staatlichen Wiederherstellung die Verhältnisse der Neger höchstens in der Form und auf dem Papier Zukunft sicher zu stellen im Stande sei, und eine ganz andere und Schwarzen bedenklichere Praxis nach dem Aufhören der Militärgewalt Wiederherstellung der einzelnen Staaten bei dem Ra^enhasse im Süden Erbitterung der dortigen Weißen sich geltend machen werde und müsse, die Republikaner zu übersehen/wenn es ihnen wirklich, wie sie sagen, Neger, nicht aber, wie wir glauben, um Stimmen für ihre Zwecke Wahlen zu thun ist, zumal wenn ihre Aussichten hierauf schlecht sind. um der Stimmen ihrer Schützlinge bei den nächsten Wahlen sicher zu sein. Daß aber die fortdauernde militärische Occupation und Verwaltung der Süd scheinen um die bei den borf m Fre löglich siiches, m Ab mit ner lh stehen :ompt für für und und Töck eioen ne mcen 1865 r. - 25 25 20 12 , 22 1Ü ^2 1865. Ngr. die Negertruppen überall entläßt, „weil ihre Anwesenheit die Gefühle der weißen Südländer verletze," im Staate Missisippi gestattet, eine 12,000 Mann starke Bürgerwehr aus „rebellisch" gesinnten Weißen zu bewaffnen rc., wird ihm von den Republikanern als eine Handlung vorgeworfen, die beweise, daß er von dem weiten Wege, der von dec republikanischen Partei zur demokratischen führt, eine große Strecke zurückgelegt habe und aus seinem rohen Ra^enoorurtheil, das er als geborner Südländer mit der Muttermilch eingesogen, erklärt. Da sei Lincoln ein anderer Mann, ohne den kleinsten Winkel von Ra<;enhaß in seinem Herzen und für absolute Gleichstellung der Schwarzen gewesen rc. Indeß scheint es uns eine große Frage, ob Lincoln, wenn er noch lebte und präsidirte, anders handeln würde, als Johnson. Auch Lincoln hätte sich wohl, wie jenem, die Ueberzeugung aufgedrängt, daß zum Heile der ganzen Union milde und ver söhnliche Maßregeln förderlicher sich erweisen möchten, als die Befriedigung radikaler Straf- und Rachegelüste. Der Ra^enhaß der Weißen im Süden gegen die Schwarzen kann durch die übereilte Emancipation nicht gemindert worden sein, dieß scheint sehr erklärlich. Eben so dürfen wir den Berichten wohl Glauben schenken, denen zufolge die Friedenszerichte im Süden, wo es thunlich, die Neger wieder polizeilich auspeitschen lassen. Wir mögen auch nicht bezweifeln, daß die Pflanzer die Sclaverei unter anderem Namen und anderer Form gar zu gern wieder herstellten. Aber wir können nicht begreifen, wie mäd eng sucht SV Sonn se mit ird ge Unfalls Die !l unv l Kes Trüben in Nordamerika schürzen und würgen Regierung und Volk, die Ken Krieg aus Rand und Band gegangenen politischen, volkswirthschaft- und socialen Verhältnisse wieder zu ordnen und in geregelten Gang zn zen. Wie sehr ein solcher, baldiger Erfolg auch im Interesse der neuen alten Welt zu wünschen wäre, hält eS doch nicht leicht, ein sicheres Nrtheil kie Bestrebungen selbst, wie über die Endziele und zeitweiligen Erfolge der izm großen Parteien zu gewinnen. Schon die Bezeichnungen derselben enl- rn einen ganz andern Sinn, als in der alten Welt. Die sogen, republi- He Partei verlangt gegenwärtig für die Neger das volle Wahlrecht, volle inliche und Erwerbsfreiheit, Bestrafung der schuldigsten Führer der „Re in" und die Vorenthaltung der selbstständigen Staatseinrichtung und Staats- Mmg für die Sübstaaten auf so lange, als den Negern nicht die erwähnten lr und Freiheiten vollständig und grundgesetzlich gewährt sind. Diese Partei, nren Spitze Senator Sumner zu stehen scheint, heißt auch die radicale und i vcn den Gegnern auch zuweilen die Partei der „Negeranbeter" genannt, ankere Partei, die demokratische genannt, scheint in die gemäßigte oder !t Cmtrum-Partei, von den Gegnern mattröthlich-rcactionäre genannt, und m ker Rechten, von den Gegnern die blutrothe Reactionspartei geheißen, zerfallen. Als Vertreter der letzteren mag die Parteiversammlung im Staate -Rrsei gelten, welche ohnlängst stattfand und een'Staaten des Südens Necht zusprach, die durch den Krieg zerstörte „häusliche Einrichtung," s kie Sclaverei und selbstständige Staatsverwaltung, wieder einzuführen. ! kie Strebziele der „mattröthlichen Rückwärtsler" sind die von einer Partei- immlung im Staate Neuhork gefaßten Beschlüsse anzusehen. Dicse Partei ul mit Freuden den Sieg der Nationaleinheit an, eben so die Thatsache Abschaffung der Sclaverei (beides wird ihr von der republikanischen Partei naive Bosheit und Heuchelei ausgelegt, weil sie während des Krieges um m Preis Frieden wollte), verlangt aber, daß die Südstaaten baldigst wieder ^berechtigten Bundesgliedern gemacht werden, und daß das Eingreifen der Kesgewalt baldigst aufhöre, auch die Sübstaaten nicht gezwungen werden üm, den Negern Wahlrecht zu ertheilen. Diese Partei ist hierin ganz mit Maßnahmen des Präsidenten Johnson einverstanden und will ihn gegen Nadikalen oder Republikaner oder die Linke und das linke Centrum unter en. Präsident Johnson, wie aus seinem bisherigen Verhalten nicht zu ver- ^n ist, neigt sich sehr zu diesen Ansichten hin, und selbst viele Republikaner l geneigt, die Zuversicht, mit welcher die Demokraten auf einen Sieg ihrer uri bei der nächsten Präsidentenwahl rechnen, für eine begründete, somit aber Wens eine thcilweise Wiederherstellung der alten Zustände im Süden für hsteinlich zu halten. Natürlich speien die Radikalen gegen den Präsidenten, seine „milde, groß- He und kühne" Politik (wie diese von den Demokraten genannt wird) und D kie Demokraten, besonders die gemäßigten, wegen deren guter Aussichten, "r und Flamme und wollen im nächsten Congreß einen großen Schlag gegen aussühren, ihn nämlich anklagen und seine Absetzung erwirken, was sie 4 zwei Dritttheile der Stimmen fertig zu bringen hoffen. Es wird und 8 sich später ausweisen, ob und in wie weit die eine oder die andere Partei kiz oder unrichtig rechnet; klar aber scheint es, daß Johnson darauf aus- !, cie 8—9 Millionen Weiße des Südens wieder zu versöhnen, die Selbst- ^igkeit der einzelnen Südstaaten möglichst bald wieder herzustellen. Daß er 8 a ch s e u. Dresden, 10. Oct. Wir sind leider in der Lage, berichten zu'müssen, daß auch in Werdau in neuerer Zeit einige Cholerafälle vorgekommen sind. Am 30. September sind die ersten dergleichen Erkrankungen zur Beobachtung gelangt uH bis zum 8. d. hatten zusammen gegen 30 Erkrankungen statt gefunden, von welchen 7 zu einem töbtlichen Ausgange geführt haben. Unter jenen Erkrankungen waren jedoch ungefähr die Hälfte leichterer Art und ließen zweifelhaft, ob sie zu den eigentlichen Cholerafällen zu rechnen seien. Wie die Krankheit nach Werdau eingeschleppt worden ist, hat sich zwar nicht constatiren lassen, doch ist es nicht unwahrscheinlich, daß dieselbe auS dem benachbarten Il-tt erscheint wöchentlich viermal, und zwar Dienstag«, Mittwochs, Donnerstags und Sonnabend«. Jährlicher Abonnementspreis, welcher präunm«i-«ncko zu entrichte« ist, ki Sepebung durch die Post 1 Tblr. 26 Ngr. — Annoncen, die bis Vormittags 11 Uhr eingehen, werden in die Tags darauf erscheinende Nummer ausgenommen, später ein- kc Annoncen finden in der nächstfolgenden Nummer Aufnahme. — Inserate werden mit 1 Ngr. für die gespaltene CorpuS-Zeile berechnet. Einzeilige mit 2 Ngr. — Für die ichen König!. Gerichtsämter und Stadträthe, für welche der Botgtländische Anzeiger Amtsblatt ist, bestehen die Geschäftsstellen in Pausa bei Herrn Karl August Kretschmer, in Elsterberg bei Herrn F. W. Feustel, in Schöneck bei Herrn L. A. Hüttel s«a., in Mühltroff bei Herrn Lhauffeegelder-Einnehmer Holzmüller. id in nrat öckel und n etw für das Königliche Bezirksgericht zu Plauen, sowie für die Königlichen Gerichtsämter und Stadträthe zu Plauen, Pausa, Elsterberg, Schöneck und Mühltroff. HechsuiWebenzWer Jahrgang.