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788 Äui li weit kommen konnte, wie der Hr. Berichterstatter schreibt. Wie ein Fluch la d zwar , Men u Les msene s sm, lebe, sehenden, M bcfin ch und 1 n grober Entwen Hw ander hligung t schn- I» Zn de, Fiedle Lei de etiac. S A GonSgri » Grüne 2- gel Mr. (! lüncb I, eit, B. u. Kaus sir. Fried mann, it Sitzung der Stadtverordneten am 5. September 1865. Den ersten Gegenstand der Tagesordnung bildete ein Communicat des Raches, dem Stadt-Bauinspector Andrä zur bauschweiscn Ausgleichung ver schiedener auS seinen Mitteln gemachter Auslagen den bewilligten höheren Ge halt nicht erst vom 1. Juli ab, sondern bereits von Anfang dieses Jahres an auszahlen zu lassen. Das Collegium trat diesem Beschlusse des Rathes ein stimmig bei. Hierauf kam ein Schreiben der Herren Facilides und Wiede, den Berkaus mehrerer in der Elsteraue gelegenen Grundstücke betr., zum Bortrage. Nach Berlesung des bezügl. RathSbeschlusses, welcher dahin geht, die Tuchmacher- Wiese genannten Herren um einen Kauspreis von 600 Thlr. zu überlassen, beschließt das Collegium, zu eines jeden Mitgliedes besserer Information diese Angelegenheit bis auf eine der nächsten Sitzungen zu vertagen. Dagegen ward das Gesuch des früheren Röhrenmeister Ruffer: ihm seinen früheren Gehalt auch für die Zeit, welche er über den Ablauf der Kündigungs zeit hinaus seine Stelle verwaltet habe, zu gewähren, wie vom Nathe, so vom Collegium einstimmig bewilligt. Weiler erstattete Herr Sammler Namens der Flur- und Verainungs- deputation Bericht über die von den Ebertschen Erben nachgesuchte eigenthümliche Ueberlasiung einer am Rinnelberge gelegenen Communparcelle. In der Sitzung vom 11. Juli hatte die Rechtskeputaüon unter ausdrücklicher Erwähnung, daß den Ebertschen Erben ein Recht nicht zustehe, sich aus Gründen der Billigkeit und Zweckmäßigkeit für die Ueberlasiung ausgesprochen; es war jedoch diese Angelegenheit noch der Flur- und Berainungsdeputation zur Begutachtung zu gewiesen worden. In ihrem Gutachten empfahl dieselbe die Ueberlasiung dieser Parcelle gegen eine noch zu zahlende Summe von 50 Thlr. und es machte das Collegium diesen Vorschlag gegen eine Stimme zu dem seinigen. Nach Erledigung dieser Angelegenheit verschritt das Collegium, nachdem es die Alters-Dispensationsgesuche von §. 3 des Gew.-Ges. des Weber Rothen berger, Klempner Fuchs, Seiler Drcysel und Bäcker Roßbach einstimmig ge nehmigt, das Aufnahmegesuch des Kaufmann Hain aus Gefell aber auf die nächste Sitzung zurückzulegen beschlossen hatte, zu der Berathung über die neue städtische Anlerhe. Herr Bruckner referirte Namens der hierzu besonders nieder gesetzten Deputation, wies nach, daß das Bekürfniß, eine Anleihe für die Stadt zu contrahrren, vorhanden sei, erörterte die Frage, in welcher Höhe die Anleihe zu machen sein würde und verbreitete sich über die Bedingungen und über die Art und Wesie, welche man bei Begebung und Tilgung dieser Anleihe zu be rücksichtigen habe. In letzter Hinsicht trat das Collegium dem betr. Communicate des Rathes vollständig bei, die neue Anleihe mit 4 o/g zu begeben, nach zurück gelegtem 10. Jahre aber mit o/g jährlich zu tilgen, dahingegen entschied es sich, was die Höhe der zu contrahireuden Anleihe anbelangt, für die Ansicht der Deputation, welche aus dem Grunde, daß diese Anleihe hauptsächlich zu Bau zwecken verwendet werde, daß die Preise der Materialien und Arbeitslöhne aber mit der Zeit viel höher werden würden als jetzt, es auch sehr fraglich sei, ob in späteren Jahren die Zeit für Unterbringung einer neuen Anleihe eine gleich günstige sein würde, eine Erhöhung der Anleihe von 250,000 Thlr., wie sie der Rath beschlossen, auf 300,000 Thlr. für gerathener fand — und geneh migte die vorgeschlagene Erhöhung der Anleihe durch einstimmigen Beschluß. Mannich faltiges. — Verkehrt getauft. Am vergangenen Sonntag war ein bekam» allgemein geachteter Bürger in Berlin von einer befreundeten Familie zur Km taufe eingeladen worden, und sollte diese feierliche Handlung in einer Kil auf der Friedrichstadt vor sich gehen. Als er sich dort eingefunden, und d Taufzeugen versammelt waren, ward ihm von dem Vater des Kindes t Ehrenamt übertragen, das Kind, ein Mädchen, über die Taufe zu hall Nachdem der Küster, wie dies üblich ist, die Namen der Eltern der Kinder, waren deren acht zu taufen, aufgerufen hatte, und sich die Palhen der Reihe folge nach um den Taufstein gestellt hatten, begann der Prediger die Tausre zu halten und am Schluß derselben die heilige Handlung an jedem Kinde einze zu vollziehen. Fünf Kinoer waren bereits getauft, als das Kind, welches uns Gewährsmann über die Taufe hielt, an die Reche kam. Bei den Worten d Predigers: „Und so taufe ich dich Carl August Maximilian" unterbrach ihn l aufmerksame Gevattersmann mit der Bemerkung: „Entschuldigen Sie, He Prediger, so viel ich weiß, ist dies Kind ein Mädchen!" Der Prediger hi inne und sah erstaunt seinen Küster an, aber es war richtig, sämmtliche Knd hatten falsche Namen bekommen, und zwar immer die Knaber MädchennoD und umgekehrt, die Mädchen Knabennamen. Der Irrthum war schon von k betreffenden Taufzeugen bemerkt worden, aber Keiner hatte den Mulh, d Prediger zu unterbrechen. Dieser entsa uldigte sich mit einer Verwechselung d Zettel, worauf die Namen geschrieben standen, erklärte aber, daß er zu sm Bedauern nicht im Stande sei, die Kinder umzutaufen, doch wolle er das sorgen, daß die Namen wenigstens richtig in das Kirchenbuch eingetragen Ml Der Küster spielte bei der ganzen Scene die traurigste Figur. Schleswig-Holstein. Während die Proclamation des österreichischen Statthalters offenbar dahin zielt, die Holsteiner für daS Provisorium zu gewinnen, kennte die des preußischen Gouverneur- nicht wohl abstoßender gehalten sein. Dieselbe lautet nämlich wörtlich: „Einwohner des HerzegthumS Schleswig! Durch den Vertrag von Gastein seid Ihr demnächst einer besonderen Verwaltung unter der Autorität Seiner Majestät des Königs von Preußen überwiesen worden. DaS Wort preußische Verwaltung schließt den Gedanken: „Gerechtigkeit, öffentliche Ordnung, Beförderung der allgemeinen Wohlfahrt" in sich ein. Indem ich auf Befehl Sr. Majestät deS Königs von Preußen heute daS Gouvernement des Herzog- thums übernehme, verspreche ich Euch zugleich volle Berücksichtigung Euerer eigenen Interessen. Ich erwarte von Euch Gehorsam gegen die Befehle Cr. Majestät und Vertrauen rc." Die Wiener „Presse" schreibt: „Während uns telegraphirt wurde, daß die neue schleSwigsche Negierung sich deS preußischen Adlers als Dienstsiegels be diene, geht unS heute die Mittheilung zu, daß die eben zusammengesetzte hel- steinsche Negierung ihr eigenes Siegel und sogar den Titel: „herzoglich hol- steinsche Negierung" führe. Nur der Statthalter führt als solcher das österr. Wappen in seinem Siegel." Kiel, 19. September. Wie die „Kiel. Ztg." berichtet, soll nur Mangel an Naum die Ursache sein, daß der Bau des Flottenetablissements vorläufig sistirt wurde. auf manchem volkreichen Orte das verheerende System jener lüderlichen Wirt schäft, die wie Unkraut wuchert und jeden edlen Samen oft schon im Kei erstickt! Hier fehlt das Einschreiten und der Schutz der Behörde, ohne welch selbst der Muthvollste verzweifeln und die Flinte in's Korn werfen mochte So weit das „Corresp.-Blatt." Es ist nicht zu leugnen, daß der Berichterstatter aus Plauen in t Hauptangaben nur zu sehr Recht hat. Unser anfänglich so wohlgeertmt Packträger- oder Dienstmanns - Institut — auf den Titel legen wir kem wicht — ist gänzlich auS Rand und Band gegangen. Daß gegenwärtig n zwei Institute bestehen, bezweifeln wir; daS Publikum behauptet, es beM eben so viele Institute, als es Packträger, Lohndiener, Dienftmänner rc. zö und jeder Einzelne bilde ein Institut für sich. Bon einem Gebühren-Tn ist allerdings keine Spur; es fordert Jeder und nimmt, so viel oder wenig bekommen kann. Von einer Controle oder Gewähr ist ebenfalls nicht d Geringste bekannt. Diese Uebelstände beklagt jeder Einsichtige in der LU allein es will nur nicht einleuchten, wie ihnen abzuhelfen sein möchte. Na der bestehenden Gewerbefreiheit bedarf ein derartiges Institut oder der Betri des Dienstmanngeschäfts einer obrigkeitlichen Concession nicht mehr, es sö Caution rc. weg, und erst neuerdings sind in Annaberg diese Grundsätze wir: in Anwendung gebracht worden. Wie soll nun „der wilden Wirtschaft" e Wünschenswerther Einhalt gethan werden? Selbst in den großen Startend Landes soll man Mühe haben, die betreffenden Institute zusammen zu halt Durch Gründung neuer, wie der Berichterstatter meint, würde sä>wnli geholfen werden, da diese eben so gut wieder aus dem Lc'me gehen einst! wie die früheren. Uns scheint es mit unserem Dienstmannwejen gerade so stehen, wie mit jedem öffentlichen, handgreiflichen Mangel und Uebelslan Das Dasein des Uebels fühlt Jeder und sehnt sich nach Abhilfe; aber Mittel anzugeben, wodurch die so sehr gewünschte Abhilfe bewerkstelligt weid könnte, ist schwer, wo nicht unmöglich. Au- Plauen wird dem Correspondenz-Blatte deutscher Dieustm,, Institute Folgende- geschrieben: „In hiesiger Stadt bestehen noch 2 (?o. sogenannte Packträger-Institute, aber'eben nur dem Namen nach. Mitglieder derselben arbeiten auf eigene Hand, ohne an einen Gebühren-! gebunden zu sein. Sie zahlen den Instituts-Inhabern pro Woche l2 Nz ein Betrag, der sich jedoch nur als Aeguivalent für die ihnen vemu Benutzung darstellt. Von einer Garantieleistung Seitens der 3nsl»ul Inhaber ist gar keine Rede, eben so wenig aber von einem Bertraue» t Publikums und einer durch dieses bedingten Benutzung dieser üeute. irr eine durchaus wilde Wirthschafl, die sich nur durch die Grimo eines seinem Zwecke entsprechenden Instituts heben laßt. Sie würden sich c Dank des hiesigen Publikums verdienen, wenn Cie sich dazu entschlichen!o ten, unsere im steten Aufblühen begriffene Stadt, welche nahe an 20,000 h wohner bei reger Industrie zählt, in den Kreis ihrer Kommanditen zu ziehen — Soweit die Zuschrift auö Plauen. Das „Corresp.-Blatt" benierü taz „Vom Letzteren (von der Gründung einer Kommandite) müssen wir allertin absehen; aber aufrichtig beklagen wir, daß eS in einer Stadt wie Plauen