Volltext Seite (XML)
VoiglliinWM Anzeiger. Amtsblatt für das Königliche Bezirksgericht zu Plauen, sowie für die Königlichen Gerichtsämter und Stadträthe zu Plauen, Pausa, Elsterberg, Schöneck und Mühltroff. AlchrMW. Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Moritz Wieprecht in Plauen. Blütl erscheint wöchentlich viermal, und zwar Dienstags, Mittwochs, Donnerstags und Sonnabends. Jährlicher Abonnementspreis, welcher pi-ällumsr-llläo zu entrichten ist, ^ei Beziehung durch die Post 1 Tblr. 26 Nar. — Annoncen, die bis Vormittags II Uhr emgehen, werden in die Tags darauf erscheinende Nummer ausgenommen, später ein- eÄe Annoncen finden in der nächstfolgenden Nummer Aufnahme. — Inserate werken mit I Ngr. für die .gespaltene Corpus-Zeile berechnet. Einzeilige mit 2 Ngr. — Für die Milizen König!. Gcrichtsämter und Stadträtbe, für welche der Boigtländische Anzeiger Amtsblatt ist, bestehen die Geschäftsstellen in Pausa bei Herrn Karl August Kretschmer, in Elsterberg bei Herrn F. W. Feustel, in Schöneck bei Herrn T. A. Hütte! -iea., in Mühltroff bei Herrn Coauffeegelder-Einnehmer Holzmüller. Dienstag. 14. November 1865. Zeitungen. ä a ch s e n. Als Urheber deS am 7. Abends in Netzschkau auSgebrochenen Feuers, Mck ein Stallgebäude des Rittergutes daselbst niederbrannte, hat sich der L. auS Brockau selbst bei Gerichte angezeigt, weil ihm sein Gewissen Im Ruhe liest. Derselbe gab an, er sei jetzt ohne Obdach und in das ge- lüe Gebäude gegangen, um daselbst zu übernachten. Hier habe er einen Müschen verloren und desthalb ein Streichhölzchen angebrannt, und durch M fei das Stroh entzündet worden, das er nicht wieder habe löschen können. Am ! 7. Oct. gerieth durch das Brechen einer Schleife ein mit 29 Klötzen Mner Wagen bei Klingenthal in Schuß, der Fuhrmann Todt auS ^rzircta kam zum Fallen, wurde überfahren und starb die Nacht darauf an v «folgen der Verletzungen. Tie Werdauer Fabrikanten sind zur diesmaligen Messe in Frankfurt Id. Oder mit ihren Waaren der Cholera wegen nicht zugelassen worben. Da in doch Alles auf! Zwickau, 10. Nov. Die Nachrichten aus Werdau lauten auch heute »ner günstig. Es sind danach am 8. 4 Personen an der Cholera erkiankt »d gestorben 3 Kinder, 1 am 8. und 2 am 9. In ärztlicher Behandlung mürben am 9. noch 31 Cholerakranke. Altenburg, 10. Nov. Vom 3. — 4. d. M. Mittags sind nach amt- M Bekanntmachung noch 3 Cholera-Erkrankungssälle und 2 Todesfälle, wo- Inder eine aber noch auf den Bestand vom 3. kommt, angemeldet worden, eiiltem ist bis zum 8. Mrttags kein neuer Erkrankungsfall zur Anzeige gelangt. Auch in Teichwolframsdorf, zwischen Greiz, Werdau und Welda un kkimn'schen, ist am 7. ein Cholerafall mit tödtlichem Ausgange vorgekommen. F. W. Stanncbein, Wirth „zur freien Umschau" bei Leipzig und Wetter tet, der in letzterer Zelt ziemlich glücklich im Vorausbestimmen der Witterung er, verkündigt, der bevorstehende Wmter werde nach allen Anzeichen ein kurzer nicht übermäßig kalter sein. Der dießjährige Sommer ist den Bienen vorzüglich günstig gewesen. Die slim Stöcke gaben viele Schwärme ab, und die Ausbeute an Honig war sehr Wg. Einigermaßen bedeutende Bienenzüchter bringen bis 10 Centner Honig st Markte. Der Centner Trepfhonig wird bis 28 Thlr., Wachshonig vom iücke mit 10 Thlr. bezahlt. An der Mosel ist unendlicher Weinsegen. ES fehlt an Fässern. In schort kelrerte man von 100 Weinstöcken ein ganzes Fuder (12 Eimer). Im Darmstadter Wochenblatte ist wörtlich zu lesen: „Beerdigte bei der Äolischen Gemeinde: Den 20. Octbr. „eine uneheliche todtgeborene Tochter, l Tage alt." Während man sich bei den Großmächten über die mittelstaatliche Presse chwnt, tischt die Berliner Kreuzzeitung die fette Ente auf, den Predigern hronoverS sei als Predigttext aufgegeben Spr. Sal. 28, 16. (Wenn ein Fürst Hue Verstand ist, so geschiehet viel Unrechts.) Im December d. I. wird in Paris eine internationale Käse auSstellung sHnven. Die erste Gesellschaft in Ellbogen in Böhmen gab ohnlängst einen Ball, lus der Einladung stand unten: Eintritt xro Mann 1 Gulden. Damen und frei. » H a i e r n. München, 9. November. Das Entlassungsgesuch des Ministers des Innern, von Neumayr, ist von dem Könige unter den gnädigsten Ausdrücken für die geleisteten Dienste angenommen worden. Haden. Nachdem schon die „Pfälz. Ztg." als Krankheit des Großherzogs starke Blut wallungen nach dem Gehirne angegeben, welche bisweilen zu ernsteren Be fürchtungen Anlaß gaben, besonders wenn — wie vielfach in der letzten Zeit — die bei unseren politischen Zuständen unvermeidlichen Anlegungen dazu kommen, und davon gesprochen, daß der Leibarzt der Königin von Preußen und Professor Friedreich in Heidelberg zur Berathung gezogen worden seien, spricht der Stutt garter „Beobachter" mit dürren Worten aus, daß das düstere Geschick, das seit einem halben Jahrhundert auf dem badischen Fürstenhause rühr, wieder ein Opfer zu fordern scheine. Er schreibt: Nach mehreren Blättern soll die Krank heit, von welcher man durch einen Aufenthalt in der Schwei; Wiederherstellung für den Großherzog erwartet, in einer Geistesstörung bestehen. Damit stimmen Privatberichte aus Karlsruhe überein, nach welchen sich dieses Uebel schon seit längerer Zeil bemerklich gemacht und in der letzten Zeit mehr und mehr ge steigert hätte. Üellerreich. Wien, 11. November. Ein Theil des Anlehens ist endlich abgeschlossen, und zwar mit Hottmger, Mallet Frerers u. a. — James Rothschild und die österreichische Boden-Credit-Anstalt sind nicht betheiligt. Der Vorweis und die Brsirung der Reisepässe an der österr. Grenze ist aufgehoben. Eger, 9. November. Heute Nachts sind in KönigSwart 71 Häuser ab gebrannt. Man vermuthet, daß das Feuer angelegt war, und es herrscht des halb daselbst große Bestürzung. Preußen. Die Unterhandlungen zwischen Preußen und Oesterreich werden fortgesetzt über den Modus des Einschreitens des Bundestages in Frankfurt, insofern das bestehende Buncesrecht dem Bundestage eine Competenz über die inneren Ver hältnisse Frankfurts zuweist. Eine specielle Einigung gegen den Nationalverein im Allgemeinen, wodurch die Competenz des Bundestages bezüglich der inneren Gesetzgebung anderer deutschen Staaten anerkannt würde, soll von preußischer Seite für jetzt noch nicht beabsichtigt sein. Die Untersuchungen wegen Beleidigung des Königs oder eines Mitgliedes des königlichen Hauses beliefen sich in Preußen im Jahre 1861 auf 60; im Jahre 1862 wurden 81 Fälle anhängig, 1863 179, im vergangenen Jahre 177. R a s s a u. Die Spielpächter in Wiesbaden haben diesen Sommer einen Gewinn von 2,300,000 Thlr. (nicht etwa bloS Gulven) gemacht, r^on ölet! (Es reicht nicht) sagte Kaiser VsSpasian, als er eine Abgabe auf die Abtritte gelegt hatte. Dänemark. Der letzte Krieg kostete Dänemark nach der amtlichen „Berlingske Tidende" reichlich 34 Millionen Reichsthaler dänisch (» Thlr. preußisch). Davon kommen 26 636,000 Reichsthaler auf das Heer und 7,550,000 Reichsthaler auf die Flotte.