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Stiefsohn des ermordeten Birnstein gearbeitet hatte. Am Nachmittag deS 23. August hatte er Großenhain verlassen und sich nach Dresden gewendet, um daselbst Arbeit zu suchen. ES war ihm, wie es scheint, nicht gelungen, selche zu erhalten, deßhalb hatte er am 2. September seine Weiterreise angetreten, um in Altenburg in Arbeit zu treten. Auf dem Wege dahin hatte er Freiberg passirt und dort durch unvorsichtige Reden u s. w. sich in einen so starken Vereacbt der Betheiligung am Großenhainer Doppelmorde gebracht, daß er auf Beranlasiung der Freiberger Polizei später in Chemnitz verhaftet und nach Freiberg zurücktranSportirt wurde. Herz. N r a u n s ch m e i g. Braunschweig, 6. Sept. Tie preußische Annexionspolitik scheint ihre Fäden bereis über Schleswig-Holstein hinaus nach ankern Ländern, welche zur „Machtsphäre" Preußens gehören, zu spinnen. Zn Braunschweig, wo in der „Deutsch. NeichSztg.", eines der tüchtigsten und treuesten Organe keö schleöwig- holsteinschen Rechts erscheint, ist am 1. Seplbr. die Probenummer eines neuen Politischen Blattes, „Braunschweiger Tageblatt," hcrauSgekommen, als dessen Redacteur der lyrische Dichter Scherenberg, ein Preuße, zeichnet und dessen Programm nicht verkennen läßt, daß cS im Geist der Annexionstendenzen ge leitet werden soll. Nach dem Verbilde der „Köln." und der „Wcser-Ztg." wird gegen die Schleswig-Holsteiner als Part.kularisten zu Felde gezogen und die Liberalen Deutschlands werden angeklagt, daß sie über die Bismarkschen Gcwalt- maßregeln nicht haben hinwegsehen können aus den Geist des preußischen Volkes und den Berus deS preußischen Staates. „Wir gestehen, sagt das neue Tage blatt, daß Ueberwindung dazu gehört, in irgend einer Frage mit diesem Mi nisterium zu gehen. Wir meinen aber, daß Personen und Negierungen vergehen; das aber, was nicht untergehen und nirgends verleugnet werden kann, selbst unter der schlechtesten Negierung, ist der Geist eines Volkes und der Beruf, der einem Staate innewehnt. Und der des preußischen Staates, meinen wir, ist deutlich genug durch die Geschichte verzeichnet." Bekanntlich geht auch in Braunschweig eine „Erbfolgesrage" ihrer Reife entgegen, die zwar vom Stand punkte des Rechts ebenso wenig eine Frage ist, wie die schleSwig-hclsteinsche, in welche aber preußische Publizisten schon vor einigen Jahren, wie seinerzeit der Professor Helwing in die schleswig - holsteinsche, die Ansprüche irgend einer in Gott ruhenden brankenbu gschen Stammmutter einzuschieben bestrebt gewesen sind. Ter AuSgarg der schleSwig-holsteinschen Sache dürfte als Vorbild für den dereinstigen AuSgang der braunschweigschen Erbfolgeangelegenheit dienen. Oesterreich. Wien, l2. September. Die heutige amtliche „Wiener Zeitung" xM ein kaiserliches Nescript vom 1. d. M., welches den verfassungsmäßigen siH bttrgischen Landtag für den 19. November d. I nach Klausenburg in tn ü Artikel 11 des Gesetzes vom Jahre 1791 festgestellten Zusammensetzung beruft und als ausschließlichen Gegenstand der Berathung die Revision Artikels 1 des Gesetzes vom Jahre 1848 über die Vereinigung Ungnng Siebenbürgens bezeichnet. Wahlberechtigt sind Alle, welche 8 Gulten kn Steuern, ohne die Kopfsteuer und die Zuschläge, entrichten. Feld mar schMuln Graf Erenneville ist als Landtagscommissar zum Stellvertreter des Acnm ernannt. — Ter mit kaiserlichem Rescript vom 21. April 1863 nach Henn, stakt auf Gl und einer provisorischen Landtagsordnung einberufene siebenbüigis Landtag wird gleichzeitig aufgelöst. T ü r k e i. Aus Konstantinopel, 8. September, wird gemeldet: Dem Weil greifen der Feuersbrunst sind nun von allen Seiten Schranken gesetzt. LZ ' Häuser und öffentliche Gebäude sind niedergebrannt und 22,500 Personen kein Obdach mehr. Sie müssen zum Theil auf freiem Felde übernachten. ckrankreich. Paris, 12. September. Der heutige „Moniteur" meldet, daß die s i nigin und der König» von Spanien gestern dem Kaiser und der Kaiserin i Biarritz ihren Besuch abgestattet haben. Die Ankunft der spanischen MaM i ersolgte um 3 Uhr Nachmittags und ihre Abreise ^11 Uhr Abencs. T amtliche Blatt fügt hinzu, daß die Zusammenkunft eine sehr herzliches ; sei. Ferner zeigt der „Moniteur" an, daß der Kaiser und die Kaiserin vi gestern den Prinzen Amadeus von Italien in Biarritz empfangen haben. General Lamoriciöre ist in seinem Schloß Procel gestorben. (L. ware boren am 5. Februar 1806, trat als Zögling der Militärschule in das Cen corps ein, wurde 1830 der Armee von Algier als Offizier einverleibt, erlair dort bereits 1839 den Rang eines Obersten, wurde 1840 Gouverneur! Provinz Oran, 1845 provisorischer Generalgouverneur von Algier und 1Z zum Generalleutnant ernannt, nahm 1847 Theil an der Expedition gegen A el Kader, welcher sich ihm am 22. December als Gefangener ergab, lk Cavaignac wurde er Kriegsminister, später Gesandter in St. Petersburg, nah aber im November 1849 seine Entlassung. Am 2. December 1851 wurde verhaftet und nach Hamm abgeführt, am 7. Januar 1852 nach Köln gedns von wo er sich auf Reisen begab. Im Herbste 1857 erhielt er die Erlaubn zur Rückkehr nach Frankreich.) B e k a n n t m a ch u n g. Die sowie auf das Jahr im Saale Ansuhre resp. Anlieferung deS zur Unterhaltung 1. der 2., 3 und 4. Abtheilung der Reichenbach-Auerbacher 2. „ 2. Abtheilung der Reichenbach-Greizer 3. „ 1. Abtheilung der Reichenbach-Mylau-Neuensalzer 4. „ 1. und 2. Abtheilung der Lengenfeld-Zwickauer 5. „ 1. Abtheilung der Schneeberg-Auerbach-Oelsnitzer und 6. „ 1., 2. und 4. Abtheilung der Auerbach-Klingenthaler 7. „ KönigSstraße 1866 erforderlichen Steinmaterials soll Freitag, den 22. September d. I. von Vormittags 11 Uhr ab, der Sckunk'schen Restauration in Auerbach an die Mindestfordernden unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingung Chaussee, verdungen werden, waS hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Königl. Amtshauptmannschaft Plauen und Königl. Bauverwaltung Auerbach, am 8. September 1865. Braun. Michael. Bekanntmachung. Nachdem Herr Friedrich Gottlieb Döhling allhier als verpflichteter Agent der deutschen Feuerversicherung auf Gegenseitigkeit zu Ludwigshafen sich l gitimirt hat, so wird solches hiermit der Vorschrift gemäß mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntnißnahme gebracht, daß Herr Döhling auch im hiesig Gerichtsamtsbezirke Agenturgeschäfte für besagte Feuerversicherungsanstalt zu betreiben ermächtiget worden ist. Plauen, am 12. September 1865. DaS Königliche Gerichtsamt. Damm. Bekanntmachung. In nächster Zeit wird die städtische Wasserbefchaffungsanstalt dem öffentlichen Verkehr übergeben werden. Der unterzeichnete Nath nimmt hieraus Vn anlafsung, vor jeder Beschädigung der dazu gehörigen Gegenstände unter Androhung einer Strafe bis zu 20 Thalern oder verhältnißmäßigem Gefängnis warnen und jene Anstalt dem besondern Schutze der Einwohnerschaft zu empfehlen. Zugleich werden alle Eltern und Lehrherren aufgefordert, ihre Kinder un Lehrlinge hierauf aufmerksam zu machen. Plauen, am 12. September 1865. D e r R a t h. - Carl Fr. Wieprecht, Stadtrath Bekanntmachu n g. Nach einer allhier erstatteten Anzeige sind in der Nacht vom 23. zum 24. August dies. Jahres mittelst Eindrücken- einer Fensterscheibe und Einsicht auS der Wohnstube eines GutSgebäudes zu Langenbach die unten sub verzeichneten Gegenstände und in derselben Nacht auS der Wohnstube des Gasthcsi zu Langenbach auf gleiche Weise die unten sud ö. verzeichneten Gegenstände entwendet worden. Da die bisher angestellten Recherchen erfolglos gewesen, so bringt man diese Diebstähle hierdurch mit dem an Jedermann gerichteten Ersuchen, el« hierauf bezügliche Verdachtsmomente schleunigst anher anzuzeigcn, zur öffentlichen Kenntniß. Pausa, am 4. September 1865. KöniglicheSGerichtSamtdaselbst. Schönberg. Rüdiger, Mar.