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und der König von Preußen nämlich, in Salzburg Zusammentreffen. So sind sie also einig? Einig uno doch nicht einig. Einig varin, baß der gegenwärtige Zustand da unten in den Herzogthümern fortoauern, uneimg darüber, wie eS schließlich mit diesen schwer geprüften Ländern werben soll. Die Hauptfrage ist unerledigt, Preußen bleibt bei fernen Forderungen vom 22. Februar d. I. stehen. Die Bedlngungen, unter denen die beiden „Herzoge" über den Fortbestand der gegenwärtigen Doppelwirthschaft übereingekommen, sind noch unbekannt Daß Preußen nur seine Macht durch die Februarforverungen erhöhen will, nicht aber, wie es vorgiebt, „das Wohl Deutschlands", darüber ist wohl jedes Kmo sich klar. Die Diplomaten werden nun versuchen, während des Interimistikums eine Berständigung zu erzielen. Gelingt diese nicht, so ist die Sache wieder auf dem alten Flecke, der Bruch wieder vor der Thüre. Oesterreich will dann Anträge am Bunde stellen, wie es heißt, welche die Mehrheit haben würden. Baiern, Sachsen, Württemberg und Hessen-Darmstadt verhandeln gegenwärtig darüber. Sie werden mit Oesterreich gehen. Natürlich ist es ihnen nicht zu verdenken, wenn sie erst wissen wollen, was Oesterreich will, und wie sie mit diesem Staate daran sind, der zugelassen hat, daß Vie Bundestruppen aus Holstein gewiesen wurden. Unser Herr Minister v. Beust mag manche Uneben heiten beseitigt und ein Verstänvniß zwischen oen Mittelstaaten unv Oesterreich angebahnt haben. So lauten die anscheinend zuverlässigen Mitteilungen. «f r a tt k r e t ch. Cherbourg, 13. August. Hier werden nächstens die vereinigten fran zösischen unv englischen Kriegsflotten Manövers ausführen. Auch russische und anvere Kriegsschiffe werden erwartet. Der Zuvrang der Fremden zu diesem Flottenfest ist ungeheuer. Alle Hotels sind schon seit mehreren Lagen voüstänvig besetzt oder doch alle Zimmer derselben im voraus bestellt. Man findet jetzt nur noch Privatwohnungen, d. h. kleine Zimmer, welche die Bewohner der Stadt, die sich in ihre Speicher zurückgezogen haben, das Stück für 100 bis 200 Fres, für die drei ober vier Festtage vermiethen. Zwei etwas anständige Zrmmer kosten 100 Frcs. pro Tag. Man schätzt die Zahl der Fremden, die bis jetzt in der eigentlich kleinen Stadt angekommen sind, auf 60 bis 70,000, und man glaubt, daß die Zahl derselben 100,000 überschreiten wird. Die Stadt hat bereits ihr Festkleid angenommen. Ueberall sieht man französische und englische Fahnen, hier und da erblickt man auch das amerikanische Banner und zuweilen auch eme italienische und russische Fahne. S jl a n i e n. Der Werth der zu veräußernden geistlichen Güter soll nicht weniger als 2,500,000,000 Frcs. (etwa 600 Mill. Thlr.) betragen. Türkei. Man kennt jetzt die Zahl der Opfer, welche die Cholera in Aegypten gefor dert. In Alexandria, das 200,000 Einwohner hat, starben 12,000 Menschen, in Kairo mit einer Bevölkerung von 400,000 Einwohnern 30,000 uno in dem übrigen Aegypten 40,000, im Ganzen also 82,000 Menschen in vierzig Tagen. — Wenige kurze Andeutungen, wie es auf dem (muhamedanischen) Bairam-Feste, das von jetzt an zehn Jahre lang in die heißen Monate vor rücken wird, zuging, werden hinreichen, um eine Vorstellung von dem entsetzlichen Ansteckungsheerd zu gewähren, der sich in Mekka gebildet hatte. 300,000 Pilger, von Anstrengungen, Hunger und Durst erschöpft, den Strahlen einer glühenden Sonne ausgesetzt, stiegen, ohne jede Kopfbedeckung, den Berg Alafat hinauf; oiglllinWM Anzeiger i Lch SechsulWebenziiMr Jahrgang Üner. Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Moritz Wieprecht in Plauen. r - Grs ««» I». August IstSS onnabend. inrr Ä achten. von das ät vom nach zur neuen Bahn nach Grimma-Meißen gethan. — In den Tagen bis mit 14. d. M. sind hier abermals 252 Böhmen, die über Bremen mka auswandern, durcbpassirt. In Freiberg verhandelt man über den Wegfall der Schulstunden 2 llhr Nachmittags. Wie weit die Vergnügungssucht führt und Mittel angewendet werden, NI UÄ uscher, ieinivez. ' wird Belob ei Zolls. .eilt NiN! in .Ari icht. :cntilir einigen, MeimM r betuch leimZU achten. Schleswig.Holstein. Sonnabend, 19. August, werden die zwei „Besitzer", oder wie sie Bismark uh die beiden „Herzoge" von Schleswig-Holstein, der Kaiser von Oesterreich für daS Königliche Bezirksgericht zu Plauen, sowie für die Königlichen GerichtSämter und Stadträthe zu Plauen, Pausa, Elsterberg, Schöneck und Mühltroff. lösten verü >. Bl. Sachsen. Am vorigen Donnerstage kam Herr Kreisdirector Uhde aus Zwickau zu nach Plauen, nahm unsere neue Wasserleitung in sorgfältigen Augenschein sprach sich höchst anerkennend und befriedigt über Anlage und Ausführung elben aus. Später besuchte derselbe auch die Gemälde - Ausstellung des iiringer Kunstvereins hier. Gleichzeitig mit dem Herrn Kreisdirector traf eine Deputation aus Schneeberg, welche Stabt ebenfalls an Wassernoth et und derselben durch eine Wasserleitung abhelfen möchte, bei uns in Plauen um die unsere zu besehen. Am vorigen Donnerstage Abend traf eine ziemliche Anzahl Zöglinge der st-Akademie zu Tharand mit ihren Lehrern auf einem Ausfluge ins Voigt- v in Plauen ein. Besucher der Gemäldeausstellung machen wir auf die vom hiesigen Zweig ein ausgewählten und zur Verloosung bestimmten vier höchst ansprechenden mäldc aufmerksam. Sie hangen neben einander im Eintrittszimmer. Es Nr. 73. „Der Eltern Ueberraschung" von Heine; Nr. 210. „Herbstmorgen" Sleuerwald; Nr. 268. „Wmterlandschaft" von Beckmann, unv Nr. 299. äs Wetterhorn in der Schweiz" von Duntze. Nachdem schon am Montag in Roversdorf und am Dienstag in Chrie- itz je ein Selbstmord vorgekommen war, hatten wir auch am Donnerstage Plauen einen zu beklagen. Plauen, 16. August. Zum heutigen Viehmarkte waren 843 Ochsen, 3 Kühe, 110 Schafe und 92 Schweine zum Verkaufe aufgestellt. Leipzig, 15. August. Gestern wurde bei Borsdorf der erste Spaten- -101 2^ Br., >pr. . Br. )r., 25 zu nöthige Geld zu erwerben, zeigte sich an einem der Tage der großen gelwiesenwoche m Dresden. Da fragte auf der Prager Straße eine Bauers- u in Begleitung ihrer Tochter nach einem Friseur. Man wies ihr die Ge lbe von zwei dort befindlichen Coiffeurs und auf die Frage: Sie wollen hl Ihre Tochter frisiren lassen? sagte die Alte: Nein lj meine Tochter will ihren schönen blonden Zopf abschneiden lassen und mit dem Gelde, was dafür lösen, wollen wir dann ein Bischen auf die Vogelwiese gehen und auch ein Plaisir machen. Beim Bremer Schützenfeste hat man nach den Behauptungen der „Köln, g", der wir die Vertretung überlassen, um die Baukosten zu decken, nicht r die Pachtwirthe rc. mit enorm hohen Miethen angesetzt, sondern auch die Nutzung eines gewißen Bauwerkes, dessen nähere Bezeichnung uns wohl er- fm wird, mit einer Steuer von je Einem Neugroschen belegt, welchen Satz mit einem Bajonnetgewehr hingepflanzter Sicherheitswächter unerbittlich ein lieben hat. . Matt erscheint wöchentlich viermal, und zwar Dienstags, Mittwochs, Donnerstags und Sonnabends. Jährlicher Abonnement-Preis, welcher pr»nam«r»näo zu entrichte» ist, bei Beziehung durch die Post 1 Tblr. 26 Ngr. — Annoncen, die bis Bormittags 11 Uhr eingehen, werden in die Tags darauf erscheinende Nummer ausgenommen, später ein te Annoncen finden in der nächstfolgenden Nummer Aufnahme. — Inserate werden mit 1 Ngr. für die gespaltene Lorpus-Zeile berechnet. Einzeilige mtt 2 Ngr. — Für die »rügen König!. Gerichtsämter und Stadträthe, für welche der Boigtländische Anzeiger Amtsblatt ist, bestehen die Geschäftsstellen in Pausa bei Herrn Karl August Kretschmer, in Elsterberg bei Herrn F. W. Feustel, in Schöneck bei Herrn T. A. Hüttel 8«n., in Mühltroff bei Herrn Lhausseegelder-Einnehmer Holzmüller.