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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 06.05.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-05-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260506027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926050602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926050602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-05
- Tag 1926-05-06
-
Monat
1926-05
-
Jahr
1926
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Rr. ril Seil, 2 kegnng des BegrisfS »der Schranken der allaemeinen in «rkts ... Gesetze" ttkel 118 Abs. 1 der R.-B. folaende Metnuna vertreten:' Unter den „allgemeinen Gesetzen" seien hier alle Gesetze zu vrr. stetzen. die nicht Sonderrecht/,«««» die Meinung», frei heit enthalten. Entscheidend sei nicht, ob die Schranken «Ulen Staatsbürgern gleichmäßig auferlegt sind, sondern ob die Gesetze allgemeiner Natur seien, d. h. ob sie auch fiir die AuSübnng anderer Rechte gelten, oder ob Ne nur eine Souüerbeschränkung des Recht» der freien Meinungsäußerung enthalten. Als unzulässige Sonder» veschränkungen der Meinungsfreiheit seien hiernach Recht», normen anzusehen, die die Meinungsfreiheit in der Weise he- schränken, daß sie Meinungsäußerungen über bestimmt« Dinge überhaupt verbieten. Dagegen fielen nicht hierunter die Rechtsnormen, welche sachlich nickt nur die Au». Übung de» Rechts -er freien Meinungsäußerung, sondern dt« Ausübung -er staatsbürgerlichen Rechte allgemein b«. schränken. Zu diesen Gesetzen gehörten nicht nur die Straf» und Poltzeigesetze, sondern auch die Disziplin argesetze. denn diese seien trotz ihre» Sonderrechtscharakters allgemeine Gesetze im Ginne de» Art. 118 der R.-V.. da fl« dem Beamten nicht verbieten, über gewisse Dinge seine Meinung überhaupt zu äußern, sondern bei Ausübung aller seiner staatsbürgerlichen Rechte den Beamten allgemein an eine Horm binden, welche der gebotenen Rücksicht aus die Sonderstellung des Beamten im Staat entspricht. Mag man »em Art. 11» hi» ein» ober hie andere der vorstehenden Außleannaen gebe», immer aelangt man ,« dem gleichen Ergebnis: Durch da» dort gewährleistete »rund, recht haben die Beamten kein Recht bekommen, sich über die Beschränkungen htnwegzusetze». »elche für sie auf Grund de» veamtenrecht» für dt« Normen der freien Meinung», äußerung bestehen, yu« er halb dieser Grenzen ist aber auch der Beamt» berechtigt, feine Meinung frei zu äußern. Der Minister Held bat nun zweifellos bet seiner Rebe in Regen»burg die Schranken nicht überschritten, «elche demnach Beamte« bet ihrer freien Meinungsäußerung g«. zogen sind. — ganz abgeseben davon, daß es für Minister überhaupt keine Vorgesetzte Behörde gibt, die Ne wegen einer Ueberschreituna dieser Schranken zur Rechenschaft ziehen könnt«. Ebensowenig hat er die veamtenpflickt zur Ber schwiegen heit über ihm amtltch zur Kenntnis g«> langte Dinge verletzt Es kann demnach kein« Rebe davon sein, baß er ke'u Recht gehabt hätte, in der betreffenden Parteiversammlnng seine Meinung, so wie geschehen, frei zu äußern Die Frage, ob e» zweckmäßig war. die« zu tun, kann dagegen in einem parlamentarisch regierten Staate — man kann wohl sagen leider — nur vom Partei- politischen Standpunkte behandelt werden. Da e» sich um ein« Parteiversammlung handelte, die Varteiangedörtgen entscheiden. Den Parteien steht darüber kein Urteil zu. können hierüber nur Angehörigen anderer Keine Entspannung der Lage in England. Verbesserte Derkehrsmöglichkeiken. (Durch F u n k I p r u ch.t London, ü. Mai. Reuter verbreitet heute mittag folgend« Mitteilung: Die Lage ist im wesentlichen unverändert. Die Hoffnungen, die durch die gestrigen versöhnlichen Unterhaus» reden geweckt wurden, haben sich bis jetzt nicht ersüllt. Der Führer der Bergarbeiter, Cook, bezeichnet« die Friedens» gertichte als unbegründet. Die Vcrkchrsmöglichkeiten in London haben sich weiter verbessert. Heute morgen waren trotz des Streikbeschlusses der Gewerkschaft der Droschken» chausscure Hunderte von Automobilen verfügbar. (W. T. B.) Der Posivcrkcdr ist voll im Ganoe. Die Briefe werden dreimal täglich ausgetragen. Flugzeuge werben in steigendem Maße zur Bricsbcsörderung verwendet. Fm ZettungS- viertel herrschte am Mittwoch fast völlige Ruhe. Als erstes und bisher einziges Blatt der Londoner Morgenzeitnngen ist heute früh in der dritten Stunde die „Times" wieder im alten Format herauSgekomme». wen« auch nur vier Seiten stark. Vermilklungsaklionen. London, 8. Mai. Nach einer von Reuter verbreiteten Meldung sind im Anschluß an die Uoterhauösitzuug am Mitt »och unverbindliche Zlesprechungcn über Wieberausuahme der Verhandlungen zwilchen den Parteien im Kohlenbergbau von parlamentarischer Seite angebahnt worden. Zwischen Mac donald und den Bergarbeiterführern Smith und Cook soll eine längere Unterredung stattgefunden haben. Ferner verlautet, daß Llond George einen Bermittlungs- vorschlag allsgearbeitet hat, für dessen Annahme er sich die Mitarbeit maßgebender Persönlichkeiten gesichert haben soll. London, 6. Mai. Um Mitternacht verlautete, daß Mae« donald soeben zu einer Konferenz beim Premierminister Bald» »i« berufen worden sei, um mit ihm über eine etwaige Bei» lcgung des Streiks zu verhandeln. Wie die Pariser „Daily Mail" mitteilt, haben die Führer der Gewerkschaften bei der Unterredung mit Macdonald im Untcrhause angedcutet, daß der Generalstreik beendet werden könne, wenn die Bcrhandlungen zwischen den Bergleuten und den Grubenbesitzern ausgenommen würden. Weiter werde an genommen, daß der Sekretär der Eisenbahner die Bermltte lungSvcrhandlungen hinter den Kulissen sortsetze. In Arbciter- kreiscn verlaute, daß die Geldmittel der Gewerkschaften an»- reichten. den Streik 11 Tage dnrchzuhalten. Thomas über -en Streikausbruch. > Baldwin war nicht zu sprechen. London, 8. Mat. In Erwiderung auf die zwei Reden Bald» winS sagte Thomas tArbettcrpartei) u. a.: In der Nacht zum Montag hätten der Gewerkschastsrat und dis Vertreter der Bergleute beschlossen, den Streik der Drucker der „Daily Mail" zu verurteilen. Als sich daraus «ine Abordnung zum Premierminister begab, um dieses mlizuteilen, sei ihr erklärt worden, derPremterministerhabesich bereitSzurRuhebegebcnundniemandseimehr zu sprechen. Thomas schloß: Um Mitternacht würde er fähig gewesen sein, fußfällig um Frieden z« bitten. Unglück licherweise sei der Frieden verweigert morden. Er werde sich trotzdem nicht dazu verleiten lassen, die Türe zum Friede» zuznschlagen. . Englands Aohlenabsah-Jnieresseri. Verfehlte internationale Ideologie dcntscher Bergarbeiter. Berlin. 8. Mat. Der „Vorwärts" hatte e» al» „aufgelegten Blödsinn" bezeichnet, daß dir englische Regierung die Absicht habe, die Garantie für eine Anleihe zu übernehmen, die zur Reorganisation des englischen Bergbaues verwendet werde» soll und an ber sich am Zinsendienst Berg» werkSbesitzcr und Gewerkschaften beteiligen. Demgegenüber wird erklärt, baß der Gedanke einer Regierungsanleihe zur Reorganisation de» Kohlenbergbaues allgemein bekannt ist. In Bankkreisen hat dieses Projekt bereits Bedenken hcrvor- gerufcn, weil dadurch eine Verknappung de» Geld, markte» eintretcn kann. Die Frage, in welcher Form die englische Regierung die Anleihe aufznnehmen beabsichtigt, ist allerdings nickt ganz klar. Strittig ist, ob die Regierung thre Mitwirkung auf die Leistung der Zinsggrantie be schränkt, oder ob sie Staatskredtte in größerem Umfang« etwa durch eine unmittelbar vom Schatzamt ausgehende An lei he Mission in Anspruch zu nehmen gedenkt. Jeden, falls sollen außer den BergrverkSbcfltzern auch die Gewerk schäften herangezog.'n werben. ES wirb erwogen, nach dem Muster englischer Trustgesellschaften eine Treuhänder- gesellschaft für die Aufnahme und Verwaltung der An leihe zu bilden, und zwar aus Grubenbeflherverband und BergarSetterorgantsatlonen. lieber die Art des ZinsenbtensteS bestehen noch Unklarheiten, aber beide Teile sollen daran beteiligt werben. Ferner wird darauf hingerotesen, daß die englische« Berg» »rbeiter durchmrö einig mit Regierung und Bergwerks» besitz»« sind, daß sie trotz deS Streiks die heutige« Absatz möglichkeiten der englische» Kohle ausrechterhalte« «ollen. Die Scheinblüte de» englischen Bergbaues datiert von dem Augenblick der R u h r b e s e tz u n g an. und die englischen Bergarbeiter haben den Vorteil, den sie durch den Ruhrkampf hatten, gern in Kauf genommen. Die Kohlensubvention sollte ja eine künstliche ProduktionSverbilligung schaffen, um die in folge der Ruhrbeictzung gewonnene Absatzsteigerung aufrecht zu erhalten. Innerhalb der deutschen christlichen Ar beiterbe wegung ist man sich hierüber vollständig klar. In ihrem Organ, „Der Deutsche", wird auSgeführt. daß der englische Kohlenbergbau während des Ruhrkampfes die für ibn außerordentlich günstige Inflation nach Kräften auS- genutzt und sogar eine Erhöhung der Bcrgarbeiterlö^"e durch- gcführt habe. ES sei deshalb nur zu wünschen, daß sich die dcntschen Bergarbeiter nicht durch internationale Ideologien skr Englands Interessen einspannen lassen, wie daS mit Hilfe des Internationalen Bergarbciterkongresses in Brüssel von den Engländern bereits sehr geschickt versucht worben sei. ES müsse daran erinnert werden, daß di« englische Koblensub- vcntionspolitik für die deutsche Kohlenindustrte schwere Nach teile gebracht habe. An dieser für die Engländer günstigen Situation seien neben dem englischen Rergwcrksbesitz auch die englischen Bergarbeiter beteiligt gewesen. * Berlin, 8. Mal. Der Vorstand de» A. D. G. B. hat zu Freitag, den 7. Mai. de« BundesauSschnß etnbernfen. «m zn den ans dem Kamps« der englischen Arbeiter für die deut schen Gcwcrkschastcn sich ergebenden Maßnahmen Stellung ,« nehmen. sW. T. B.) ' Oerlliches «n- Dl« Va«»wlrIfchaN S»«e« L»r«df»tz«»a -»» Mttchprrtse». Zur Milchpreisfrage schreibt uns dt« Geschäftsführung für die Arbeitsgemeinschaft de» Rttchvrotuzeutetzneretn» Dresden mit den Bezirkslandbllndr» vftsachseust „Der angeblich von ber „Dresdner Vretlkvurwtsstou" ge» faßte Beschluß ist unter Protest der der Kommission an» gehörenden Lanbwtrte gefaßt worbe«, also gegen dt« Landwirtschaft. E» kann sich deshalb nicht um einen Beschluß ber Dresdner PreiSkommissio« handeln, sondern wiederum um ein einsetttae» vretSbikta» ber Händler im Verein mit den Molkereien. Die Vertreter der Landivtrt- schaft konnte« einer Preisänderung au» solgeube» Grausen nicht zusttmmen: Zurzeit kann die Mtlchprodukttou auf derzeitiger Höbe nur durch Aufwand von erheblichen Krattsuttermitteln er halten werden. Dte Landwirtschaft deren Finanzlage kata» strophale Formen angenommen Kat. wa» auch de« Behörden zur Genüge bekannt ist. empstndet eine VretVkeradsetznng. also das Verschließen einer Hauvteinnabmeauelle. als einen Schlag in» Gesicht. Selbst die Reateruna kgt anerkannt, bah der Landwirtschaft an», ikrer letzt««« trostlosen Laae berau»- gebolsen werden müsse. Nm so «nv-rständttcher erscheint e». wenn einige Händler mit einigen Molkereien, die e» doch sonst ablebnen würden, landwirtschastssetndlich angesvrochen zu werben, durch Herabsetzung der Preise eine Maßnahme treffen, dte dte LanbwtrtlchNft an ihrer Wurzel trifst Da daS Getreide unter Friedenspreis abgestoßen worden ist. kommt für dte Landwirtschaft nur noch eine Einnahme in Frage, und zwar dte an» der Milchwirtschaft. Nnter diesen Gesichtspunkten lehnt die Landwirtschaft in Ostsachsen ge» sck lösten eine VretSändernna ab. Für Dresden gilt «ach wie vor der alte Einkaufspreis non liU/r Vf. ad Hof. und 22 Pf. pro Liter Vollmilch frei Dresden." —* Verleihung von Ehrenzeichen. Die Gewerve kam mer verlieh in Anerkennung besonderer Verdienste um Handwerk und Gewerbe dem FrileuroVermelster Franz Schmidt in Dresden da» tragbare Threnzetcheu tn Silber am weiß-grünen Bande. —* Ei« vaterländischer Abend ber Gruppen 8 und tz» der Deutschnationalen Vvlkspartei vereinigte am Dienstag eine stattliche Anzahl der Bewohner de» Grenz- strichS Dresden - Loschwitz im groben Gaal« de» .Äalb- schlößchenS". ES war eine Veranstaltung, wie man ihrer schon manch ein« den Gruppenleitern. Frau Oberst Kästner, Mvdizinalrat Hübner und Major v. Römer zu banke« batte: anspruchslos und doch voll Innerer Vornehmheit ist dt« Haltung dieser Gesellschaft: Darbietungen «»« Geschmack tragen den Abend, sämtlich von Grupvenangehörige« be stritten.- eine Ansprache führt ibn zum Gipfel, ein Tanz geleitet ihn freundlich zum End«. So auch diesmal. Mvdizinalrat Hübner hielt die Begrüßungsrede und kaud dart» über» zeugende Worte für die Notwendigkeit, daß wir jetzt große vaterländische Gedanken zu uns sprechen lasse», daß wir un frei machen von engstirnigem PartettSmuS. Reiche«, verdiente« Beifall erntete eine Kinderszene. dte Frau Dr. Bischer ver faßt und mit Frau Hilde Kästnrr etnstudiert hatte. ES war ein Frühlingsspiel von liebenswürdigem Retz, höchst tapser von den kleinen Menschenkindern dargebote». Opernsänger Ftrle von der Oper tn Bamberg — ein Sohn nuferer Dresdner Künstlerin — brachte ein« Zahl deutscher Lieber und Balladen zu Gehör,- Stimme und Auswahl fanden lebhafte Anerkennung. Noch später führten Agnes Rot blaus las» Kavaliers und Erika O h k ein anmutvolle» Rokoko-Menuett vor. vanütagSabgeordneter Prof. Gteg « rt hielt die Haupt ansprache. Durch einen Vergleich der hohen Politik mit — de« »Gartenbau-Ausstellung in Dresden fand er den rechten An- schluß an die Stimmung des Abend», dt« natürlich eine abstrakt politische Kundgebung nicht wohl vertrage» hätte. Sinn- un planvolle Arbeit sei für den Aufbau Deutschland» zu leisten, ein« Arbeit, deren Dringlichkeit die Dttnimenzahl betm Volks begehren deutlich gezeigt habe. ES gelt«, mehr al» bisher dt« Deutschhett vorzuleben, zur vaterländischen Leistung zu kommen. Ein lebendes, wachsendes, blühende» Deutschland müsse gebaut werden, kein», da» nur vegettere, sonder« etn selbstwüchsiges. In dem auch ber Gedanke a« dt« verlorene« und notleidenden Stammesbrüder nicht matt werd«, in de« etn« Jugend, die den Namen verdiene, dt« Zukunft trage, t» dem Frauen von bewußt deutscher Ar» bi« Hüterinnen un verwüstlichen Arbeitswillens und unerschöpflicher yebvns- cnergten wären. Ein Deutschland, da» vor aller Welt bestehe« könne, gleichsam mit einer Jahrhun-dertschau nationaler Arbeit. -* Sächsischer Schlossertag. Am 1b. und 18. Ma! finde««» Chemnitz der S. Sächsische Schlossertag statt. Auf ber Tage», ordnung steht u. a. ein Bortrag von Syndikus Weber« Dresden über die Lage be» Handwerks unter der heutige« Wirtschafts- und Steuernotz Kunst und Wissenschaft. s* Mitteilungen der Sächsischen StaatStbeater. Opern haus. Sonnabend, am 8. Mai. außer Anrecht: „Andrö Chönier" von Givrdano mit Tino Pattiera in ber Titel rolle. Meta Seinemeycr, Friedrich Plaschke, Helene Jung, Berta Obholzer, Willy Bader, Ludwig Ermold. Elsriede Haberkorn. Hanns Lange, Rudolf Schmalnauer, Ludwig Eybisch, Robert Büffel. Julius Puitlitz, Heinrich Hermanns, Paul Echöfflcr. Musikalische Leitung: Fritz Busch, Spiel leitung: Georg Toller. Anfang ^8 Ubr. Schauspielhaus. Sonntag, den 9. Mai: Zehnte Morgenfeier: „Tanz". Johannes BrahmS: Ltebes- licder-Walzer (für Sologuartett mit Klavierbegleitung zu vier Händeni, erste Folge Nr. 1 bis 18: Angela Kolniak, Helene Jung, Ernst MeyerolberSlcben, Paul Schöfsler; am Flügel: Hermann Kutzschbach und Ernst Richter,- Solo- und Gruppen tänze des Balletts der StaatSoper iu. a. Air und Sarabande und Studien nach Walzern von Brahmss: Gottfried Keller: DaS Tanzlegendchen: Jennn Schaffer: Joseph Haas: Tanz- licdsuttc nach altdeutschen Reimen, für Mannerchor: Der Dresdner Lehrergesangverein (Leitung: Joh. Leoiihardt,- Bari tonsolo: Johannes Thierbach). Anfang: )4t2 Uhr. Sonnabend, den 8. Mal sAnrechtSreihe tt). das Liebes- drama „Jugend" von Max Halbe. Spielleitung: Lothar Mchnert. Anfang Uhr. t* Mitteilung des Residenz-Theaters. Ti« »,1t durchschlagendem Erfolg ausgenommcne Operette „Paganini" von Franz Lehar löst jeden Abend im Residenz-Theater groben Beifall auS. DaS Lied: „(Sern Hab' ich die Frauen geklißi", sowie der Walzer: „Liebe, du Himmel aus Erden" und das Duett: „Wir gehen i»S Theater" «lügen jede« Abend wiederholt werden. „Paganini" bleibt ununter- »rochen aus dem Lpielplan. s* MaSken-Tanz-Pantomime» — nachempfunden den japanischen No-Spielen. So las man'S als Ueber- schrlft. Am Schlüsse deS Zettels aber stand in der üblichen tiefsinnigen Tanzsprgche, daß die Maskentänze der Erkenntnis bienen sollen, „daß wir die Verästelung einer Nrerschelnung". „nicht ureigen" sind. Nüchtern gesprochen: wir sind alle Menschen, ob Ostasiaten oder Europäer, ähnliche Schwingungen durchweben die Seelen aller Rassen, also auch da» künstlerische Schaffen. Wozu dann aber gerade sapa» Nische TanzmaSken hcranziehcn zur Veranschaulichung all- gemein menschlicher Triebe und Regungen? Warum MaSken siherhaupt? MaSken dienen zu allen Zelten und bei allen Völkern dem AuSlöschen ber kleinen Eigenperiönltchkeit. dem Erheben i«S Ueberpersünliche. Typische, ja. Göttliche. Don allen MaSken aber, die heute noch in Spielen aller Art Ver wendung finden, haben die japanischen den höchsten Grad künstlerischer Vollkommenheit und Typisierung erreicht. Darum nimmt Wu Magtto sie zum Vorbild und bot mit ihnen den unstreitig stärksten künstlerischen Eindruck der Vorführung im VereinShauS. Der Melancholiker, ber Trunkene, der Holz schntber, der Priester, die Samurai, da» Gespenst sind von erstaunlicher Schärfe der Charakteristik, die weiblichen Masken nicht ohne Absicht so puppenhaft glatt gehalten. Wie diese an sich starren MaSken durch den Wechsel de» Lichtes und die pantomimische Kunst der Darsteller Leben und Ausdruck ge wannen, war der nächststarke künstlerische Eindruck. Die von Elis Griebel geschaffenen sarbrnstarken Gewänder trugen dazu da« ihre bet. Wünsche blieben offen. Der tänzerisch« Ausdruck steigerte sich nicht immer bl« zur letzten Erfüllung. Tie Pantomime deS Holzschnitzers, der die von ihm ge schaffcne Puppe zum Leben erweckt und wieder verliert, ist zu breit auSgcsponnen. Die groteske Heiterkeit in der Szene „Der Trunkene" und die Dämonie in der „Katze von Odaiaki" sind erheblicher Steigerung fähig. Dagegen fesselten das Spiel der Hände, die Fülle der AuSdrncksbewegungen. der Geist, der aus dem Ganzen sprach, in so hohem Maße, daß man unwillkürlich aus den Gedanken kam. Mary Wig- man, die unten im Saale saß, wirke im Geiste oben auf den Brettern. Dir leibhaftig dort mimten waren neben Wy Magito Lissi Düs sei, Tamara Grell nnd Dodo Brown. Nur wenige Geräusch- und Natur-Instrumente be gleiteten zeitweilig die szenischen Norgänge und verstärkten, wo nötig, den inneren Rhythmus des Geschehens, der sonst nur in der tänzerischen Mimik in Erscheinung trat. So hob sich die ganze Darbietung, der leider nur wenige Zuschauer beiwohnten, erfreulich über leben ethnographischen Anschau ungsunterricht hinaus und erweckte allerlei Hoffnungen auf eine Bereicherung pantomimischer Vithnensplele. -ob 's'* Tonkünstlerfest 1SLS in Chemnitz. Das Programm zeigt folgende Werke: Vortag, 24. Mai. nachmittags SA Uhr: Intermezzo" von Strauß in der Städtischen Oper. — 1. Orchesterkonzert. Dienstag. 2l>. Mai 7 Uhr: „Tod und Ver klärung" von Strauß iFrtedrich Nö'ch zum Gedächtnis). Ouvertüre zur „Komödie der Irrungen" von Bcrthold Gold- schmibt. Konzert für Streicherckor mit obligatem Klavier von W. M. Maler. „Da» Leben", SI"'""i- sür Franenchor. Sopransolo. Stretch-Orchester. Harken und Klavier. Ov»s 14. von Joseph Meßner. — 1. Kammerkvnz-rt. Mittwoch 28. Mai abendz !48 Uhr: Mbtettcn und Madrigale (Auswahl) Opus 48/40, von E. Frirdr. Koch. Streich-Trio. Opus 40. von August Neuß. Ehorvariationen für drei» Vt» fünfstimmigen gemischten Chor ohne Begleitung, von Erwin Lendvai. „Lan-Skncchtleben". OpuS 21, Madrigale für vierstimmigen Kammerchor »csppell» UN- „Totentänze". Opus 20, für vier» bis achtsttmmiaen gemischten .Kammerchor »cappella von Hugo Hcrrmann. Streichgncirtctt tn 6 von Gustav GeterhaaS. — 2. Orchcsterkonzert. Donnerstag, 27. Mai atzen-» K8 Nh« Mondo für Orchester, von Hermann Bischofs. Drei Gesänge fiir Bariton mit Orchester, von Klan» PrinaShetm. Konzerl für Klavier mit Kammerorchestcr. OvuS 19. von Hermann Rentier. 4. Sinfonie. Ovn» 42. von Hermann Ambrosius. -- 2. Kammerkonzert, Freitag. 28. Mas. vorm. 11 Uhr: Kammer» ssnfonle von Mar Bnttlna Trio für Violine. Viola und Violoncello von Viktor Mtchalcsnk, Sonate für Viola und Klavier von Otto Siegl. Serenade für Blasinstrumente non Paul Hvfser. — N Orikcsterkonzert. Sonnabend 20. Mat, abends 28 Uhr: „Assisi". Legende für Orck'ster. Opu« 18. von H. Metzler. „Tedenw" kür Ebor. Orchester, Sovran» uud Baßsolo. Opu» 11. von Bank Müller. „Weltieter". Sinfonische Kantate für Tenor, nnd Barltonkolo. oewlschten Chor nnd große« Orchester. Onus 17. von Karl Weigl. -s* BroderlenS Nachfolger an ber Münchner Oper. Dte Gcneraldircktion der Bäuerlichen StaatStbeater teilt mit: An Stell- deS verstorbenen Kammersängers Frie'"-'-^ «N'-zxssti, ist Heinrich Rehkcmper den Bayerischen StaatS- theatern als ständiges Mitglied auf die„ Dauer von fünf Jahren vervk>''k'tet morden. s* Kunsthistoriker Friedrich Mittele« Der Ordinarius für Kunstgeschichte gn der Universität Basel. Prokesior Dr. Friedrich Mittelen, ist in Catania gestorben. Er war Giotto» Forscher und bat ein viel beachtetes Werk über den Führer der Florentiner Trecentistenkchule unter dem Titel „Giotto und die Apokrvnhen" veröffentlicht. s* I« der Preußischen Akademie der Künste zu Berlin, der setzt eine Sektion für Dichtkunst anaegliedert werden soll, ist eine Kandidatenliste im Umlaus für die vom Kultus ministerium zu ernennenden ersten Mitglieder ber Sektion. Bvrgeschlagen werden: Arno Holz. Stefan George. ThomaS Mann. Gerhart Hauptmann und Ludwig Fulda. s* Ein neues Mcdea-Drama. Im Berliner StaatStbeater fand unter ber Spielleitung von Jürgen Fehling die Uraufsührung von Hannv Hrnnn IahnnS Schauspiel „M e d e a" statt. Jabnn der vor wenigen Jahre« e» noch erleben mußte daß ihm dir Polizei dt- Aufführung eine» seiner Stücke in Berlin untersagte, ist damit „salon» fähig" geworden. Die Tragödie, die eine jeder klassische« Ruhe bare Modernisierung des Medea-S»vssr» ist. verrät «in« entschiedene dramatische Begabung. Der Beifall -e§
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