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vermischte«. " Nachts wurden in Kiel drei Sekretäre der Kaiserliche» Werft von Strolchen überfalle». Einer der Uebersallenen wurde erstochen, die anderen zwei durch Messerstiche verlebt Die Lei' ' ' ' ' Leutnants von gefallenen Kaufmann wollen, wird in Berlin mit allen militärischen Elireii bestattet werden. Dem deutsche» Kaiser ist von Seiten des Regiments über den Unalücksfall Bericht erstattet worden. ** lieber den Konflikt zwischen de» städtischen Behörden von Fulda schreibt die „Magdcb. Ztg": Hier ist ein schwerer Konflikt inner halb der städtischen Verwaltung auSgcbrochen, indem der geiaiiinilc Magistrat und die beiden Beigeordneten ihre Aemter niedcrgelegt. ebenso Oberbürgermeister Dr. Anloni seine» Rücktritt angebvtcn hat. Den offiziellen Schreiben dieser Herren ist zu entnehmen, das; in der Stadtvcrordnetensibu»g vom ly. April der Magistrat durch ein Mitglied der Stadtverordnetenversammlung beleidigt worden ist, ohne daß der Vorsteher den Magistrat geschuht hätte. Letzterer hat sodann die Stadtverordnetenversammlung zwei Mal crnicht. eine Erklärung abzugebcn, daß Stadlrnthe bei ihrer Anweienbeit in den Sitzungen gegen Beleidigungen durch den Vorsteher geschützt werden «ollen. Darauf bat die Stadtverordnetenversammlung wiederholt ausweichend geantwortet. Nachdem auch der Regicr- nngspräsident die Nothwendigteil einer Genngthnnngserklärung anerkannt hatte, war cs den Magistratsmitgliedern bei der an dauernden Weigerung aus der anderen Seite unmöglich, den Stadtvrrordnetensitznngen ferner bcstnwohnen. Auch der Ober bürgermcister erklärt in einem besonderen Schreiben, daß ihm sein Ehrgefühl verbiete, künftighin in einem Amte zu bleiben, dessen Träger jederzeit in Gefahr schwebe, »»gesühnten Beleidigungen ansgcscht zu sein. Da ferner auch eine Verständigung über die Vermehrung der städtischen Bureanr nicht zn erlangen sei, worunter die Erledigung der Geschäfte sehr leide, müsse er die Verantwort ung für die prompte GcschäftScrledigung ablehnen. Ein leitender Beamter ohne Verantwortnng sei eben nicht denkbar. Er folgere daraus die Niederlegung seines Amtes. Nach anderen Nachrichten spielt auch die Ueberichreitnng eines BauanschlagS um 100 Prozent eine Rolle in der Angelegenheit. * Ein rntliselhaster Mord ist in der Nacht in dem württem belgischen Städtchen Backnang verübt worden. Der 10 Jahre alte» MetzgcrStvchter Bertha Baumaun wurde, während sie im Hanse ihrer Eltern in einer Ncbcnslube im Bett schlief, mit einem Messer der Hals auf der linken Seite durchschnitten. TaS Mädchen sprang noch ans dem Bett und wankte in die Stube der Eltern, wo sie >»it dem Schreckensrusc: „Hilfe! Ach hin gestochen!" todt zn- tammcnbrach. Von dem Mörder hat man noch keine Spur -, auch ist das Motiv des Mordes noch nicht aufgeklärt. ** I» Mrchli» im Kreise Schrimm sind die Frau und zwei Töchter des Arbeiters Rataiczak an Pilzbcrgistung gestorben. ** Der Konflikt, welcher aus dem Marktplatz in Graz zwischen mnein Studenten der Medizin und einem Kadeti- Ossizicrs-Stellvertreter stallfand, rief große Aufregung hervor. Es liegen »och folgende Details nbcr diesen Vorfall vor: Am Laufe des Vormittags kam es ans dem Hanptvlatz zwilchen dem Medi ziner A. Lichrcnegger nnd dem kürzlich znm Ulanen-Regiment Nr. 5 ailsgeniustcrkeil Offiziers-Stellvertreter Arthur Schuch Edle» v. Glückscldrn zu einem blntiae» Zusammenstoß. Der Mediziner, der sich auf dem Wege;»», Rathhans befand, stolperte über den Säbel des Offiziers-Stellvertreters und ries ihm sodann zn: „Halten Sie Ihren Säbel anständig!" Der Kadett erwiderte: „Was wollen Sie?" Lichteneggcr wiederholte seine Aufforderung, worauf ihm der Kadett entgcgnetc „Wenn Sie etwas von mir wolle», so kommen Sic unter das Hansthor." Ter Mediziner folgte dieser Aufforderung. Im Flur versetzte ihm der Kadett eine Ohrfeige. Hieraus schlug der Mediziner mit seinem Stock mehr mals aus de» Kadetten los, der seinen schweren Säbel zog und Lichtenegacr durch mehrere gegen ihn geführte Hiebe eine bis an den Knochen reichende Wunde am Lordcrhaupt, sowie mehrere Schnittwunden an der linken Hand beibrachte. Lichlenegger be hauptet, daß der Kadett versucht habe, ihn auch an der Brust und am Unterleib zu verwunde» er habe seinerseits de» Angreifer wiederholt beim Rockkragen gepackt, seine Hand sei aber jedes Mai von dem steifen Kragen abgcglittcu. Die Menge wollte an dem Kadetten Lvnchjiistiz übe». Dieser hatte sich in die Wohnung Hcrzi's begeben. Die Polizei forderte die Menge aus. den Platz zu räumen. Die Leute wichen jedoch nicht von dem Hauie, victc tchwangcn drobcnd ihre Stocke gegen die Wohnung Herzl'S und schrien : „Herunter mit dem Kadetten! Der entkommt uns nickt!" Herr Herzt inchic beruhigend ans die Menge cinznwirten, jedoch vergebens. Lichteneggcr wurde von Freunden und Kollegen aus die chirurgische Klinik gebracht. Schlich war so aufgeregt, daß er kaum ein Wort hervorziibriiigen vermochte. Er l>»> durch Stock hiebe am Kopf und au den Händen nicht unbeträchtliche Verletz nngen erlitten, die starke Anschwellungen zur Folge hatten. Da die Ansammlungen vor dem Hause sich im Lause des Nachmittags Wiederholten, räumte die Wache energisch den Platz. Bald daraus fuhr Kadett-OfsizierS-Stellvcrtrrter «Lcinirh, der inzwi'chen seine Uniform mit Civilkleidern vertauscht halte, in Begleitung seines Bruders und mehrerer Polizisten in einem Fiaker geränichloS davon. Einige Leute, die rhu erkannten, schwangen wohl die Stöcke, doch die Polizei schritt sofort ein und erstickte jede weitere Demonstration. ** In drei Dörfern des Bezirks Ung.-Hradiich in Mähren wurden 42 Personen von einem tollen Hunde gebissen: die Ver letzten haben sich sämmtiich nach Wien zur Paste,ir schen Behand lung begeben. Der Hund hat auch viele HauSthiere gebissen. Amtlich wird gemeldet: Am 20. Abends kurz nach 8 Uhr stieß der Güterzug Nr. 801!» am Ucbergcmg des Bahnhofs Getlen- tirchcn mit dem elektrischen Straßenbahnwagen Nr 40 zusammen, welcher die geschlossene Schranke durchfuhr. Von den Insassen des Straßenbahnwagens wurde eine Person getödtet, mehrere wurden anscheinend leicht verletzt. ** Aus St. Etienne «Frankreich) wird berichtet: AlS ein Förder stuhl, aus dem sich >8 Arbeiter befanden, in das Bergwerk hinab- gelasscn wurde, riß das Seil. Sammtlichc Arbeiter wurden getödtet. ** Bei Schwieringhausen bei Dortmund schlug auf dem Dort- mund-Ems-Kaiia! Abends ein Book mit sechs Insassen um, unter denen zwei Kinder sich befanden. Zwei Personell wurden gerettet. Die Uebrigen ertranken. * Von einem ehrlichen Bettler wird ans Fischhauscn lRegiernngsbczirk Königsberg) Folgendes berichtet: Zu einem Kaufmann kam dieser Tage ein Bettler, der um abgelegte Sachen bat. Ta er ein früherer Kaufmann zu sein vorgab, so wurde er von Kopf bis zu Fuß cingcklcidet. Wer beschrieb nun das Er staunen des Gebers, als in der Frühe des folgenden Tages der Beschenkte wicderkchrte und 50 Mk. in Papier niit der Ertlärung überreichte, daß er diesen Betrag im Rockfutter gefunden habe Der Kaufmann hatte den Betrag vermißt und war der Meinung^ er habe das Geld, als er den Rock anhattc, verloren. Ter ehr liche Bursche erhielt 10 Mk. Belohnung und anßcrdem «ofort eine Anstellung im Geschäft des Kaufmanns. * Von dem Ansichtspostkartensvort sind nun auch die Wall fahrer ergriffen worden. Davon weiß, wie die „Silesia" schreibt, der Postmeister ans dem heiligen Berge bei Llniütz ein Lied zu singen, denn während der Zeit der Wallfahrten erwachst ihm die nicht leichte Aufgabe, Tauiende und Tausende von Ansichts postkarten zu befördern. In den Gasthäusern auf dem heiligen Berge kann man gegenwärtig die Beobachtung machen, daß die Wallfahrer, noch ehe sie sich durch eine Labung erfrischen, nut der Adreisirung der Ansichtspostkarten beschäftigt sind. Es gicbt bereits nicht weniger als zehn Sorten von Postansichtskartcn. welche Ansichten des heiligen Berges und seiner Umgebung auf- weisen. Der AnsichtSposlkartcnsport hat cs sogar dahin gebracht, daß der Handel mit Heiligenbildern, der früher schpninghaft be trieben wurde, stark znrückaegangcn ist. st * Wieder sind zwei Abstürze zu melden: Oberhalb der Kessel- alpe am Küniasiee. auf dem Wege zur Hotzenalpe, ist der Leiter der Verlagsanstalt Union in Stuttgart. Herr Julius Stitzcl. in Folge plötzlichen Schwindelanfalls aus einer Höhe von 60 Meter in die Tiefe gestürzt, wo er bewußtlos liegen blieb. Der Ver unglückte, der sich noch in Gesellschaft zweier Herren befand, wurde in das Krankenhaus nach Berchtesgaden gebracht. Stitzel hat mehrere klaffende, stark blutende Wunden am Kopfe und fühlt auch heftige Schmerzen an der linken Schulter. — An den Ge hängen des Habichts in der Nähe der Innsbrucker Hütte stürzte am Sonntag der DrechSlergehilse Max Neumeister aus Innsbruck beim Edelwclßpfliicken ab und war sofort todt. Die Leiche wurde «st am Dienstag von Bergmähcm entdeckt. . . Fortsetzung stehe nächste Gelte. HVIttl«. Scheffelstr. 2«. 2. Et„ heilt Haut- »würe, An Flechten, Geschw ... Ausflüsse, Schwäche. 8—5, Ab 7—! Lchloßstraße 5, bellt frische und ganz ver altete geheime n Hautkrankh. <Ausflüsse» Flechten, alte Wunden), Schwäche, Beinschäden c !>—5. 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August 189!» »» Nr. 23»