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WoiglliiMchcr Anzeiger. "I Amtsblatt ", M für das Königliche Bezirksgericht zu Plauen, sowie für die Königlichen Gerichtsämter und Stadträthe M zu Plauen, Pausa, Elsterberg, Schöneck und Mühltroff. .W MhrMW. yeciü^W Verantwortliche Nedaction, Druck und Verlag von Moritz Wreprecht in Plauen. Blatt erscheint wöchentlich viermal, und zwar Dienstags, Mittwochs, Donnerstags unv Sonnabends. Jährlicher AbonnementSpreis, welcher prävAmerLlläo zu entrichten ist, Bestehung durch die Post 1 Thlr. 26 Nqr. — Annoncen, die bis Vormittags 11 Uhr eingehen, werden in die Tags darauf erscheinende Nummer ausgenommen, später ein- M Annoncen finden in der nächstfolgenden Nummer Aufnahme. — Inserate werden mit 1 Ngr. für die gespaltene Corpus Zeile berechnet. Einzeilige mit 2 Ngr. — Mr di« Markigen Hönigl. Gerichtsämter und Stadträthe, für welche der Voigtländische Anzeiger Amtsblatt ist, bestehen die Geschäftsstellen in Pausa bei Herrn Karl August Kretschmer, in Elsterberg bei Herrn F. W. Feustel, in Schöneck bei Herrn C. A. Hüttel sva., in Mühltroff bei Herrn Chausseegelder-Einnehmer Holzmüller. rei-yM Dicnstüg. r aM Zeitungen. 8 a ch s e n. ie Unser Herr Minister von Beust ist am vorigen Sonnabende nach Wien gereist, von wo er sich später nach Gastein begeben wird. Auch der österr. in München, Gras Bloome, ist mit neuen Anweisungen nach Gastein und von den neuen Unterhandlungen daselbst wird es abhängen, von Oesterreich dem Könige von Preußen einen Besuch in Gastein wird. Von dem Zustande- oder Nichtzustanvekommen dieses Besuchs die Möglichkeit einer Ausgleichung oder dec völlige Bruch zwischen Oester- und Preußen ab. Vorläufig besteht letzterer noch nicht. Plauen, 5. Aug. Eine Lebensfrage für unsere Stadtgemeinde hat heute -Me ^neuliche Lösung gesunden. Unsere neue Wasserleitung ist soweit glücklich !, und gelungen, daß heute zum ersten Male ihre Leistungen in der dM. Stadt erprobt werden konnten. Unv sie hat diese Probe tresflich be- Ist auch das Bassin noch nicht vollendet, und konnte nur der Losaer seine Wasser senden, so wirkten doch schon diese mit solcher Kraft, daß Hydranten mächtige Flutyen ergossen, die sogar die Laterne des Nathhaus- " erreichten. Darüber herrscht große Freude in unserer Stadt. Be- geld befriedigt waren die Bewohner der hochgelegenen Vorstadt Neumarkt, seit vielen Jahren und besonders im heurigen Sommer unter drückendem schwer zu leiden hatten, als die Nöllen den eisernen Mund und ihr krystallhelles Wasser reichlich ausströmten. Binnen wenigen lner. wird das Bassin, binnen wenigen Wochen der die Leitung und Umhüllung Bau an der größeren Elsterbrücke vollendet sein. Der dießjährige, u trockene Sommer, während dessen die berechnete Wassermenge so crfreu- unv die stattgehabte Probe sind uns sichere Gewähren, daß bas 6 kessen Beginn und Ausführung so manche berechtigte und unberechtigte Mtcnkm, so außerordentliche Schwierigkeiten begleiteten, glücklich und allseitig zu Ende geführt werden und seinen Meister loben werde. Am vorigen Sonnabende arbeitete — wohl zum ersten Male im Voigt- > — auf Plauenscher Flur, in Anwesenheit einer großen Anzahl Land- Väfi- eine vom landwirthschaftlichen Kreisvereine angekaufte, von 2 Pferden Getreide-Mähmaschine, deren Leistungen von Sachverständigen Miih.nl werden. Es wird uns versichert, die Maschine vermöge in einem Tage M fichs- Acker Getreide abzumähen. Auf dem Wege der Versteigerung ging M schließlich für den Preis von 182 Thlr. in das Eigenthum des Herrn von auf Tobertitz über. In Leipzig wird bekanntlich ein harter Kampf für und gegen die Auf- der dortigen Communalgarve gekämpft. Dieser Kampf ist auch für unser in oon Interesse, da für den Fall dec Auflösung der Leipziger Communal- " höchst wahrscheinlich das gesammte Communalgardenwesen in Sachsen Arve entgegengehen dürfte. Man macht für die Communalgarve gel- das kameradschaftliche Verhältnis; , die Verschmelzung aller Stände im Wveinsamen Gefühle, Mitglied eines kräftigen, auf Selbstregierung beruhenden zu sein; man hebt den Grundsatz hervor, daß dem Bürger Handhabung und Schutz des öffentlichen Rechts anoertraut ist rc.; allein 865. Kese idealen Güter wollen vor dem fast allgemeinen Ueberdrusse an den zwangsweisen Exercierübungen und Revueen nicht Stich halten, und für Beibehaltung des Instituts dürften sich als Stimmen in der «'M O ZW- 8. August 1863. : Wüste ausweisen, so daß, wenn es auf allgemeine Abstimmung ankäme, eine unermeßliche Mehrheit gegen die Communalgarve sich ergeben dürste. Für die Communalgarve in ihrer gegenwärtigen Gestalt und Ver fassung schwärmen sicher uuc Wenige. Neuerlich lassen sich vermittelnde Stimmen hören. Diese wollen das Communalgarden-Institut reformirt wissen unv beibehalten. Die jährlichen zwangsweisen Exercierübungen und Revueen sollen wegfallen, weil sie die Dieuftcüchtigkeit nicht erhalten, nicht vermehren. Wenn der Einzelne einmal tüchtig eingeübt sei, werde er in 10 Jahren auch noch für den Communatgacdenzweck brauchbar sein; nur die nöthize Anzahl von Führern müsse in bestänviger Uebung erhalten werben. In Zeiten dec Gefahr könne man vie jüngeren Mitglieder thätig sein lassen und die älteren wieder einüben. Den Feuerdienst könne man der Feuerwehr mit übertragen. — Wir werven ja sehen, ob nicht auch diese vermittelnden Stimmen Stimmen in der Wüste sein werden. Die Ernte ist in der Umgegend Leipzigs soweit vorgeschritten, daß Weizen, Roggen unv Gerste so ziemlich hereingebracht ist. Die Oualität des Korns ist eine ganz vorzügliche zu nennen und der der Jahre 1842 und 1847 gleichzu stellen; der Dresdner Scheffel wiegt durchschnittlich 105 Zollpfun). Zur Benutzung der städtischen Wrsserleitung haben sich in Leipzig bis jetzt nahe an 700 Privaten angemelvet. (In Plauen 179.) K u i e r n. München, 29. Juli. Bei der Sprengung des Abgeordnetenfestes in Köln ist auch der Erbprinz Fürst von Thurn und Taxis in's Gedränge ge kommen. Auf der Reise von London begriffen, war der Erbprinz im ,,Hotel Bellevue" mit seiner Gemahlin, Herzogin Helene, abgestiegen. Ec stand mit Anderen auf der Stiege, als preußisches Militär eindrang. Ein Officier for derte die Fremden auf, sich in ihre Gemächer zu begeben. Ein Kellner bemerkte, auf den Erbprinzen zeigend, dies sei der Fürst Taxis, welcher eine baierische Prinzessin habe. „Das ist mir jan; ejal" — bemerkte der Officier und fügte bei: „wer nicht jeht, auf den wird geschossen." P r e u e n. In Weißenfels ist der Sohn des Schuhmachers Ryssel, der früher auch die Plaueuschen Märkte bezog, vor 15 Jahren als Tischler nach Am erika ausgewandert, hat dort cm Geschäft gegründet, geheirathrt und befindet sich mit Frau und Kinvern so wohl, vaß er als eingefleischter Schütze das dieß jährige Bremer Schützenfest besuchen konnte. In Bremen trug er das Banner der amerikanischen Schützen und hörte beim Festzuze seinen Namen rufen. Der Ruf galt aber nicht ihm, sondern einem andern Bannerträger, in dem er seinen Vater erkennt. Das Wieversehen war ergreifend. Jetzt zog ihn die Sehnsucht nach der Heimath und er reiste, unvorsichtig genug, nach Weißenfels. Hier wurde sein Aufenthalt errathen, und da er vor seiner Auswanderung der Mili tärpflicht in Preußen nicht genügt hatte, so büßt er seine Unvorsichtigkeit gegen wärtig im Gefängnisse des Militärgerichts in Naumburg, und wenn nicht Gnade vor Recht ergeht, bekommt er ein halbes Jahr Gefängniß und muß doppelte Dienstzeit dienen. Genau dasselbe Schicksal, wie Nyfiel, in Folge derselben Verschuldung, hatte ein vr. Schildbach aus Wächtersbach in Kurhefien, der ebenfalls gegenwärtig gefangen sitzt. Amerika. New-Vork, 20. Juli. Nur ungefähr 40 Millionen der dritten Serie