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8ech8unWeflen »instar 3iihrqang Verantwortliche Nedaction, Druck und Verlag von Moritz Wieprecht in Plauen. rtionk N LLL- Dienstag 23. Juli 1865 )er. bel. In der ersten Aken im Zuge 22 Musik-Corps vertheilt sein — stattfiuven. mr Zi V sich feS ii besticht Schlnz unserm smui !v ri, elohnea 'ehütea. onaq era^ S nstnä >hnili2 aß I chH reichlich k ollen ch uns FrieS- euiikcn, ,zen ss bei kn Herm rte M PriisM sind nicht gezählt. Das Podium ist aus 1 1,000 Sänger berechnet. In den ollmen neben dem Podium, die auch nur für Sänger bestimmt sind, finden für das Königliche Bezirksgericht zu Plauen, sowie für die Königlichen Gerichtsämter und Stadträthe zu Plauen, Pausa, Elsterberg, Schöneck und Mühltroff. Zeitungen. 8 a ch s e n. Vom ersten deutschen Sängerbundesfest. Am vorigen Sonn end früh 6 Uhr sind mit dem Extrazuge 200 Sänger von Plauen nach uesteu abgefahren. Musik- und Gesangproben in der Festhalle haben in Mischer Hinsicht erfreuliche Resultate ergeben. An verschiedenen passenden klotzen in Dresden sind Zuschauer - Tribünen, errichtet, auf denen man für Ihlr. auf einem bequemen Sitzplätze den Festzug vorüberziehen sehen kann. Dieser Festzug, Montag, 24. Juli, soll in 3 Kolonnen, jede von einem Fest- ^rschall zu Pferde geführt, und hinter diesem ein Musik-Corps — im Ganzen en ülie. >5. - 5 Pf. 6L„ 6j„ Blatt erscheint wöchentlich viermal, und zwar Dienstags, Mittwochs, Donnerstags und Sonnabends. Jährlicher AbonnementSpreiS, welcher prällameranäo zu entrichte» ist ich bei Beziehung durch die Post 1 Tblr. 26 Ngr. — Annoncen, die bis LormittagS 11 W>r eingehen, werden in die Tags darauf erscheinende Nummer ausgenommen, später ein- chcnkc Annoncen finden in der nächstfolgenden Nummer Aufnahme. — Inserate werden mit 1 Ngr. für die gespaltene Corpus Zeile berechnet. Einzeilige mit 2 Ngr. — Für di» Märligen König!. Gerichtsämter und Stadträthe, für welche der Boigtländische Anzeiger Amtsblatt ist, bestehen die Geschäftsstellen in Pausa bei Herrn Karl August Kretschmer, in Elsterberg bei Herrn F. W. Feustel, in Schöneck bei Herrn C. A. Hüttel ««n., in Mühltroff bei Herrn Chausseegelder-Einuehmer Holzmüller. cch 6000 Mann Platz. Eintrittspreis zu den Proben: 10 und 20 Ngr., zu en großen Aufführungen am 23. u. 24. der Stehplatz im Parterre 15 Ngr., Sitzplatz 2 bis 5 Thlr. — Zum Empfang der Sänger in der Festhalle am 2. Abends kostet das Billet 1 Thlr., im Parterre 15 Ngr. Der erste Sängerzug, Ungarn, Galizier, Steiermärker und ärnthner, traf schon Freitag Nachmittag 3 Uhr ein. Bis Sonnabend iochmiliag 3 Uhr waren 150 Sängerfahnen im Rathhause aufgestellt. An emselben Tage Nachmittag 2 Uhr zogen die TYroler uno_ Böhmischen Sängerbünde ein und brachten vor dem glänzend geschmückten Hause des Herrn Ministers v. Beust ein kräftiges Hoch aus. Der deutsche Sängerbund Teutonia ns Paris, die Petersburger Liedertafel, Sängerbund Cäcilia aus Lyon, fcwie die Leipziger Bünde rückten schon früh 11 Uhr ein. Am Freitag Abend 1b Uhr war schon die Sänger-Deputation von Deutschen in Amerika unter großem Jubel angelangt. Der Leipziger Zöllnerbund mit seiner prächtigen Fahne, auf der die schöne Devise steht: „Das deutsche Lied ist unser Hort, und unser Spruch: ein Mann, ein Wort!" hielt am Denkmal des großen Ton dichters K. M. v. Weber eine Erinnerungsfeier, bei der der bekannte Schauspiel dichter Roderich Benedix die Festrede hielt, in der er unter Anderem sagte: „Die Helden des Schwertes bewundern und fürchten wir; die Helden des Liedes bewundern und lieben wir. Die Thaten der Schwerthelden sind vergänglich; menne werden außer dem Vorstände und einigen Ausschüssen für das Fest, unem Neiterzuge als Fahnenwacht, der Scheibenschützen-Compagnie, einer Tucner- dlheltung, Fechterabtheiluugen uno der Fahnenwacht für dw BunveSfahne, zuerst ic Sänger-Deputationen aus nichtdeutschen Ländern, dann die anhaltischen, mischen, badenschen, berliner, böhmischen, pommerschen, erzgebirgschen und der räntqche Sängerbund ziehen. In der 2. Kolonne marschiren wieder Vorstands- Mliever und einige Ausschüsse, die Kunstgenosseuschaft rc., 59 Sängervereine jus verschiedenen Städten und 19 Sängerbünde. Die 3. Kolonne umfaßt ^Sängerbünde, darunter den voigtländischen. Der Dresdener Verein stließt den Zug. — Zur Ermöglichung des Verkehrs sind außer der Elbbrücke vcch 3 Keltenfähren vorhanden, auch wird das reichliche und öftere Besprengen fec Straßen polizeilich angeordnet. Die Stadt wurde schon in der Mitte eniger Woche zu dekoriren begonnen und dieser Festschmuck stieg mit der Nähe tes Festes. Augsburger und Stuttgarter Sängerbundes-Ausschußmitzlieder sind schon am Donnerstage in Dresden eingetroffen. — Die Festhalle enthält M9 nummerirte Sitzplätze im Parterre und auf den Gallenen. Stehplätze no^ -"'M isir. Alexanders und CäsarS Reiche sind zertrümmert. Die Thaten der Geisteshelden sind unsterblich, die Gesänge Homers werden ewig fortleben." — Um 1 Uhr Mittags (22.) rückten die Schweizer ein, um 3 Uhr die Preußen in langen, feierlichen Zügen unter lautem Jubel uno beworfen von Blumen und Sträußen. Unser v o lg t l ün d i s ch e r Sängerbund wird am Montag seinen Einzeloortrag, das Lied von Dücrner: „Wer ist ein Mann?" halten. So weit gehen bis Sonntag, 23., die Nachrichten. Uebrlgens hat ganz Dresden sich in Festschmuck geworfen, die ganze Stadt, wie die C. Ztg. sagt, ist zu einem großen Ruhmestempel des deutschen Gesanges geworden, dessen Säulen die hohen, herrlichen Ehrenpforten sind, die sich mehrfach majestätisch erheben, dessen Bogen die unzähligen Guirlanven uno Ranken über die Straßen, dessen großer Attar die herrliche Festyalle. Alle Gebäude, königliche, städtische uno private haben gewetteifert, sich zu schmücken. Am Sonnabend glich die Stadt einem Fahneumeere. Tausende und aber Tausende von Menschen wogen überall. Um den Festplatz mit Wasser zu versorgen, sind drei Brunnen gegraben und mittelst Dampfmaschine ist eine Wasserleitung vom Waloschlößhen hergestellt. Eine Feuerlöschanstalt mit der Turnerfcuecwehr begegnet etwaiger Feuersgefahr. 20 GaZpyramiden, jede von 60 Flammen, beleuchten die Halle, außerdem noch 1000 Flammen um das Schiff. Das Aeußere der Halle beleuchten 20 Gas kandelaber. An der Festhalle sind auch Post- und Telegraphen - Anstalten er richtet. 21 Aerzte sind abwechselnd bereit, etwa erkrankten Männern und Frauen in den verschiedenen, in der Halle eingerichteten Krankenzimmern Hilfe zu leisten. Eine Commission von Baumeistern hat nach genauester Prüfung das System des Drahtseilbaues, welches bei der Festhalle angewendet wurde, als einen Triumph der Technik erklärt. Wie sehr das Sängerfest in maßgebenden Kreisen begünstigt wird, belegt ein schöner Zug unseres Königs aufs Neue. Die Strohlieferungen für 1700 Strohsäcke in den Massenquartieren waren einem Bauer in der Nähe von Görlitz übertragen worden. Dieser aber hatte, wahrscheinlich in Folge des Steigens der Strohpreise, trotz der hohen Conventionalftrafe von 600 Thlrn. seinen Termin zur Lieferung des Strohes nicht innegehalten. Die Verlegenheit des Ausschusses war nun natürlich, trotz der 600 Thlr., nicht von Stroh. Man beschloß, auf dem Kammergute in Pillnitz anfragen zu lassen, ob man etwas überflüssiges Stroh von dort erhalten könne. Der König hörte von diesem Vorfälle und hat mit der größten Bereitwilligkeit aus seinem Marstalle und seinen sonstigen Besitzungen das Stroh einstweilen liefern lasten. Vater Döhner in Zwickau, der am 1. Aug. in Ruhestand tritt, erhielt in besten Anlaß am 19. von den Mitgliedern der dortigen KreiSdirection einen kostbaren Pokal zum Andenken überreicht. Zum Beweise, daß im Voigtlande der Roggen doch nicht überall kurz ge wachsen ist, gehen uns von einer Dorfflur in der Nähe von Plauen Roggen halmen von reichlich 3^/4 Ellen Länge zu. Im Keller des Walvschlößchens zu Dresden hat ein weiser Volksdichter den wahren Spruch anzeschrieben: „Nämlich so ein Sängerfest giebt dem Portemonnaie den Rest." Die Ursachen der Erhöhung der Kohlenpreise liegen theils in dem letzten harten unv anhaltenden Winter, theils in dem erleichterten Verkehr, welcher die Ausfuhr der Zwickauer Kohlen auf fast ganz Süvdeutschlanh aas- ühle! MW s bei» zwäm Sohn, Kel« wäcba