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6Z8 Interej!^^ Ade^^euch in dieser verkümmerten Gestatt Werle«» tche Hllmnz ^eni,HtMn nicht sänge , denn bald sagten sich beldttMdWMcßmSchti von Kr.^-^zMN ^ssglqnd unter Canning, dann Frankreich nach der Juli - Revolution. Auch d»e Allianz der drei nordischen Mächte, die seit 1840 sich zu locke«, begann, widerstand den Stürmen von 1848 und ihren Folgen nicht mehr lange; Rußland, Oesterreich und Preußen find seit den Tagen von Bregenz und Ollwütz und seit dem Krimkriege inner lich von einander getrennt ; die heilige Allianz ist zersprengt, ohne daß neue Bündnisse von ähnlicher Bedeutung an ihre Stelle getreten wären. Mit ihr verglichen ist das englisch-französische Büudniß nur eine Separatallianz von sehr fraglicher Dauer und ohne wahren idealen Gehalt. — Die «beiden bedeu tendsten Aulaase, die vor fünfzig Jahren gemacht wurden, um die neue euro päische Ordnung auf festen politischen und religiösen Grundlagen aufzubaucn, siud jetzt größteutheil-, wie schon Gentz vorausgesagt, zur Tradition (Sage) geworden. Das Werk des Wiener Congrefses fällt vor unseren Augen zum großen Theile mehr und mehr in Trümmer, und die heilige Allianz klingt in deg.O^en PeS jüngeren Geschlechts fast nur noch wie eine Mähr aus alter Zcht»./N Aber noch ist der rechte Ersatz für die zusammenstürzenden Grundlagen dH. Baue- von 1815 nicht gesunden — der Ersatz nämlich, dessen Europa für seinen iuuern Frieden und für eine freie Entwickelung bedarf. Und gerade in dieser Wahrheit finden wir den Schlüssel für die nicht blos erträumten Ge- fahr« der Gegemoart, ßir ihre fieberhafte Unruhe, wie für ihre dumpfe Apathie. E- fchlt unserer europäischen Gesellschaft ein Etwas, das sie nicht auf die Dau« entbehren lau». Wir kommen nun zu dem Manne, der es seit 10 Jahren unternommen, in jene Lücke zu treten, au den Dictator, der es ver- sm^ dar-Weld einen Ersatz anzubieten für die gestürzten oder zusammenbrechen den Ordnungen des alten Europa. - , ,d72.l2/, u, E Hu 4 -t N n g e n. Ei» Dresdner Corresp. der A. A. Ztg. hat vor Kurzem die Nachruf gebracht^,, nÄ«e Regierung beabsichtige auch in der untersten Instanz Trennung der Justiz vo» der Verwaltung. Hierüber bringt das CH. Tagebl. im- dem Erzgebirge folgendes „Eingesandt." Die Bemerkungen eines Dresdner Gorrespovdenten der Augsburger Allgemeinen Zeitung zu der Trennung der Ätstiz von der Verwaltung haben insoweit, als sie für den nächsten sächsischen L«pt-g rme Vorlage dieser Art hoffen lassen, hier freudig gezündet. Denn her Wunsch nach der Trennung der Justiz von der Verwaltung in der unter ste» Instanz, von dessen Existenz jener Correspondent zwar nichts wissen will, A wohl vorhanden! Er ist sogar allgemein bei denen, welche die allgemein sßgmsveüben Schöpfungen der Verwaltungsinstanzen zu schätzen gelernt haben! Da- Publikum, auch die, welche Justiz und Verwaltung beisammen halten wollen, genießen zwar gern täglich und stündlich die öffentlichen Sicherungen, Farffchritte und Bequemlichkeiten, welche die Verwaltungsbehörden immer nm schaffen und erweitern, sie denken aber, die Schwernisse verwaltuugsrechtlicher Wirksamkeit übersehend, nicht darau, daß die Fortschritte größer, leichter und schneller sein müßten, wenn die unteren BerwaltuugSinstanzen eine einheitlichere und abgeschlossenere Rechtssphare erhalten hatten. Nur die Ausschließlichkeit eines Beruses macht die volle Erfüllung desselben möglich!. Hat daher ein ausdrücklicher öffentlicher Wunsch für diese Jnstanzentrennung bisher gefehlt, so war-derselbe blos verschwiegen und dies deshalb, weil bei der Reorganisation dßv Gerichtsbehörden vom Jahre 1850 die gedachte Frage der Trennung der Justiz von der Verwaltung in der untersten Instanz so sehr in dem Hinter- MUvde geblieben war, daß ihr der Todesstoß schon gegeben schien. — Alle die Bielen, die ich darüber höre, freuen sich des Wiederauflebens dieser Frage; sie sagen sich, daß, je allseitiger sich die Verwaltungssegen durch die hierin getrenn ten Mittel- und Oberbehörden jetzt entfaltet, desto nothwendiger und hofsnungs- reicher eine Verwaltungs eiuheit -uch für diejmigm Stellen ist, welche dm ersten Angriff des Schaffens und die schließliche Durchführung getroffener Institutionen verrichten oder das Werkzeug der Höheren sind. — Ich behalte mir vor, hierauf de- Näheren znrückzukowmeu und die güustigeu Erfahrungen zu referiren, deren andere Lander aus ihrer Trennung der Verwaltung von der Justiz sich erfreuen. Die Heizung der Leipziger Nicolai- uns TbomaSkirche steht noch für nächsten Winter in Aussicht. Mau hat sich für Wasserheizung entschieden und der Rath fordert die Gewerken, welche die Ausführung übernehmm wollen, auf, ihre An schläge bis zum 1. November einzureicheu. Nächste« Sanutag werden die drei Zwickauer Turnvereine ihr gemein schaftliche- Turnfest durch ein Morgenconcert ans dem Schwanenschlößchen von früh 5 Uhr, ein Schauturnen auf dem Turnplatz», von Vormittag 10 Uhr, eiu Hchtzmhl im Gewandhaus» von Nachmittag 2 Uhr und einen dreifach« Ball i« OtWaadhans«, im deutsch« Hause und im Schwaueuschlößchen vo« AbmdS S Uht a» abhalt«. . » Pluvv», 20. Angast. Biehmarkt. 138S Stück Ochs«, 532 Kühe und Kalb«, 18S, Schweme, 175 Schaf«. Bad Elster. Nr. 54 der Gurtiste weist bis zmu 13. August m 112- Partei« 1848 Personen nach. Präsent: 481 Pers. Preußen. Die Militärfrage naht' ihrer erlisten Entscheidung, fernere Ver- itaauna his zur nächstes Session würde Len Schadew niHnlbar machen; schlimm, daA die Gegensätze so schroff find.^ Die Oegierul^ vttwkndtt.te gegen ihr Wheres ^Versprechen däs Proössornun in ein Desimtk^nu., sie wii^t e den kühn« Weg der Überraschung. Die Landesvertretung dagegen,' gsskützt auf die Stimmung der Nation, versagt beharrlich die Genehmigung einer Reorganisation, die da- Bud get des Kriegs von 1860 um 6,152,000 Thlr. übersteigt und mit allen ihren Consequenzen binnen wenigen Jahren 45—50 Millionen erreichen würde. Nun entferut die Commission jeden Posten aus der Vorlage, welcher.den Etat von 1860 überschreitet, ohne Auswahl. Durch die starre Consequenz soll da- Mi nisterium zur Einsicht in die Nvthwendigkeit gebracht werden, ein nmeS Gesetz vorzulegm, in welchem die zweijährige Dienstzeit, die Reservepflicht bis 25 Jahre, die Zahl der Aushebung nach bestimmten Normen, die Herstellung der Landwebr rc. ausgesprochen wird. Die Geldfrage ist eine Principienfrage ge worden : ob stehendes Heer oder ein Volksheer. Die Regierung weicht ebenso wenig von dem schon der Finanzverlegenheit wegen unausführbaren Reorgani sationsplan zurück, obgleich sie das Mittel in Händen hat, durch Bewilligung der zweijährigen Dienstzeit die Aufregung zu stillen. Diese bestand von 1834—52 und um so weniger begreift die Nation die Brachlegung so vieler Arbeitskräfte ohne greifbare Zwecke. Selbst wenn der junge Mann drei Jahre dient, wird er kein Berufssoldat, es bleibt die bürgerliche Gesinnung, trotz mancher jugend lichen Ueberhebung. Um so gefährlicher würde es sein, das Offiziercorps zu einer Kriegerkaste erziehen zu wollen, dem alsdann in den Stunden der Gefahr die nationale Unterlage fehlte. Hamburg, 14. Aug. Bei dem heute Vormittag stattgehabten Trans port der Renz'schen Menagerie nach Harburg gelang es dem Königstiger, auf Wilhelmsburg aus seinem Käfig zu entkommen Nachdem er eines der Wagen pferde (des Fuhrmanns Grund, desselben, dessen Fuhrwerk iitt vorigen Jahre mit dem Kreuzberg'schen Löwen ein gleiches Schicksal Hüttesticht uusrheblich beschädigt hatte, nahm er Reißaus nach einem mit'Schiss bewachs«« Brack, in welchem er durch zwei Schüsse, die von einem der doß Herrn R«z und einem Gensd'armm abgefeuert wurden, getödket'ibard? - Er war Erst im vorigen Jahre für 1400 Thlx. angekanft worden. ' Hannover, 21. Mgust. Die Königliche Verordnung wißen »Ägemei- ner Einführung des neuen Katechismus ist aufgehoben, der freie Gebrauch dessel ben aber, wo Bereitwilligkeit dazu sich zeigt, gestattet. — Vtimßer Graf BortieS hat seine Entlassung erhalten und verabschiedete sich diesen Mittag bei seinen Beamten. Das Gerücht nennt den Landorosten Wermuth als Nachfolger. Oesterreich. Wie reich die heurige Obst-Ernte in Ungarn ist, geht unter Auderm auch aus dem vom Györi Közlöny mitgetheilten Umstande her vor, daß auf dem Raaber Bahnhofe allein 8500 Ctr. Aprikosen zur Verfrach tung nach Wien abgegeben wurden. Bon allen Obstarten ist die Fülle so groß, wie es seit vielen Jahren nicht der Fall war. Schweiz. Thurgau. In Matzingen bewundert man eine Spalier rebe mit 1600 Trauben. Italien. Turin, 19. Aug. Man hört, daß Garibaldi in Catania eingezogen und daß es zu keinem Conflict mit den Truppen gekommen sein soll. Türkei. Ragusa, 19. August. Gestern wurde auf dm Fürsten von Montenegro von einem seiner Begleiter geschossen. Er wurde leicht verwundet, der Thäter ergriffen. Der Fürst ist geneigt, auf Grund der von Omer Pascha gestellten Bedingungen zu unterhandeln. Die Türken sind noch immer in. Zabliak, wo fortwährend entscheidungslose Kämpfe stattfinden. Amerika. New-Uork. Das so eben erschienene Flotteuregister für daS Jahr 1862 weist den enormen Zuwachs nach, welchen die Kriegsflotte der Bereinigten Staaten durch den Krieg erhalten hat. Vor einem Jahre bestand die Kriegsflotte der Bereinigten Staaten Alles in Allem aus 88 Fahrzeug«, wovon 30 Dampfer. Jetzt zählt sie 286 Fahrzeuge, sämmtlich Dampfer, mit Ausnahme einiger alter Fregatten und Corvetten. Bor einem Jahre betrug die Bemannung der Flotte 8000 Mann, jetzt 23,000. Nm gebaut wurden vou den 198 Fahrzeugen, um welche die Flotte sich vermehrt hat, 80, d. h. bloS 8 weuiger, als vorher die ganze Flotte zählte; die übrigen wurden von der Kauffahrteiflotte angekauft und in Kriegsschiffe umgewandelt. Bon den neu gebauten war« 32 hölzerne Kanonenboote, 12 Raddampfer, 2 Dampffregatten, 7 Panzer-Kanonenboote, 9 (hölzerne) Widder, 16 Panzerschiffe. Alle diese, mit Ausnahme der Panzerschiffe und der Dampffregatten, sind bereits vollständig fertig uud im Dienst. Rewyork, 7. August. Der Dampfer Golden Gate, welcher vou San Francisco am 21. Juli nach Panama abfuhr, verbrannte am 27. Juli bei Mauzauallo. Bon dm 230 « Bord befindlichen Passagier« kamep 180 um, an Gold wurden 1 Mill. Dollar- (nach einer andern Depesche 1,250^000 DMavS) vcrbor«. — Fünfhundert Kaufleute aus Breton hab« ßch verpflich tet; ihre Gehilfen nach'dem Kriege wieder anzustell«, wenn sie in die Armee ermrnem