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484 sei. Die „Nat.-Ztg." bemerkt u. .A. hierzu: Bei weitem schlagender als der letzte Mmistrnyechsel bekunhct dieser Act, daß eS sich in unserm Staate um eine Aendetzun- d«S ganze» Politischen Systems und namenlllch der für die innere Verwaltung maßgebenden Grundsätze handelt. (Winter will der Presse nicht so zu Leibe gehen, wie es daS Ministerium wünscht.) Hannover. Hannover, 2L. Zuni. Zn Goslar, wo bekanntlich die König,n zur Cur sich aufhält, erschien neulich die königliche Familie in der Heilanstalt des KräuterdoctorS Lampe. Als von einem Curgast dem König der Dank der Anwesenden für die gesetzliche Sanctionirung der Heilanstalt mit der Bitte um fernere Bewahrung des Schutzes ausgesprochen ward, erwiderte der König nach dem GoSlarer Wochenblatt Folgendes: „Er habe eS sowohl als Mensch und Christ wie als LandcSvater für seine Aufgabe gehalten, diesen von Gott so reich begabten Arzt seinen Landen zu erhalten, und richte selbst sein Gebet zu demselben, daß er dem Director Lampe die längste Dauer deS menschlichen Lebens zumessen und ihn bei voller Geistes- und Körperkraft erhalten wolle, damit er noch recht lange der leidenden Menschheit seine Dienste zu widmen vermöchte; zugleich wünsche er herzlich, daß alle hier Hilfe Suchenden befriedigt in chren Er wartungen und geheilt die Grenzen seines Landes verlassen möchten." Kurhesfen. Kassel, 26. Zuni. Das StaatSminlsterium ist nun durch Ernennung deS bisherigen kurhefsischen Gesandten in Berlin, von Baumbach, als Minister der auswärtigen Angelegenheiten und deS kur fürstlichen HauseS vervollständigt. Kassel, 27. Zuni. LandsyndtkuS Dirks hatte aus Grund seiner Dienst-Instruction von den neuen Ministern Reverse über Beobachtung und Aufrechthaltung der wiederhergestellten Verfassung verlangt, diese Re verse sind ihm vollzogen zugegangen. Ein Kasseler Brief in der Wiener „Presse" bespricht die Gründe, auS denen das Ministerium Loßberg nicht zu Stande gekommen. Es heißt da: „Um die Antwort darauf erklärlich zu finden, muß man eben unsere Zustände von Angesicht zu Angesicht kennen. Der Kursürst mischt sich in das kleinste Detail der Verwaltung; nichts ist so geringfügig, daß ihm nicht spccieller Vortrag darüber erstattet werden müßte; die Minister haben selbstständig nicht das Mindeste zu verfügen, eS sollen — wie Se. königl. Hoh. sich auSdrücken — „die Kerls nicht Kurfürst spielen." Leute von etwas bessern, Schlage sind nach einer solchen Stellung nicht lüstern und so hatte denn Herr v. Loßberg in sein sogenanntes Programm, und zwar auf besonderes Andringen deS zum Minister deS Innern designirten Herrn Wiegand, die anderSwo sich von selbst verstehende, hier aber aller dings sehr gerechtfertigte Klausel ausgenommen, daß gewisse Kategorien von VerwaltnngSangelegenheiten der selbstständigen Entscheidung der ein zelnen Ministerien unterstehen sollten. Der Kurfürst ließ sofort den Ge danken an ein Ministerium Loßberg fallen. Herr Dehn - Rotfelser wurde gerufen und da inzwischen nach dem preußischen Ulnmatissimum die Zeit drängte, sofort installirt." Kravk^trt M. M., 26. Zuni. Die Anmeldungen zum deutschen Schützenfeste sind so angeschwollen, daß der WohnungSausfchuß, welcher fast alles untergebracht hatte, in neue Verlegenheit geratken ist. Don Setten der Bürget sind in der letzten Zeit Wohnungen in größerer Menge zUr Verfügung gestellt worden, so daß jetzt mit den öffentlichen Gebäuden, weiche die Stadt einräumt, gegen 3000 Schützen untergebracht werden können. Außerdem haben diejenigen Bürger, welche keine Gäste beher bergen können, gegen 6000 Fl. zur Beschaffung von Betten beigefteuert. ES sind 1400 Betten von der badischen Regierung und der FestunaS- commandantur in Mainz entliehen worden und ebenso hofft man vdn Nassau deren zu erhalten. Alles daS reicht aber nicht auS. ES wurden daher dem WohnungSauSschuß 10,000 Fl. zur Anschaffung weiterer Beiden bewilligt. Die Schweizer Schützen werden als unsere Gäste empfangen und auf ihren eigenen Wunsch zum größern Theil in der recht hübsch hergcrichteten Lederhatte einquartiert werden. Diejenigen Schützen, welche eine gemiethete Wohnung wünschen, werden gebeten (der Preis ist 10 bis 12 Fl. mit Frühstück sür daS ganze Fest), solche dem Ausschuß anzuzeigen, oder bei ihrer Ankunft anzugeben. Die TaunuSbahn hat sich bereit er klärt, die Betten umsonst zu befördern. Man hofft auch noch die Schulen zu erhalten, welche um diese Zeit Ferien haben. ES ist nunmehr auch amtlich mitgetheilt, daß der Herzog von Koburg als Mitglied deS Schützenbundausschusses das Fest besuchen und die BundeSfahne über reichen wird. Auch der Großherzog von Baden und ein bairischer Prinz werden erwartet. Nach einer Mittheilung deS Frankfurter Journals wird auch ein Prinz von Würtemberg erwartet. Italien. Der Constitutionncl meidet: „Nach Mittheilungen, die unS aus Turin zugehen, ist die bis jetzt nur öfficiöS bekannte Anerkennung deS Königreichs Italien durch Rußland dem Ministerium deS Auswärtigen nun officiell angezeigt worden." — Man liest in der Eostituzione vom 24. Zuni: „Der König von Portugal ist seit einigen Tagen mit der Tochter unserS Souveräns, der Prinzessin Pia, verlobt." Schweiz. Dem „Bund" vom 24. Zuni schreibt man aus Luzern: „Die französischen Legitimisten strömen in geradezu ungeheuerer Menge ihrem Grafen von Chambord zu. Im „Schweizerhos" genügen Zimmer und Säle zu ihrer Aufnahme nicht mehr, sogar Korridore sollen in Schlaf gemächer umgewandelt sein. Man zählt dieser politischen Wallfahrer 900 blS 1000. Zum VormittagSgolteSdienst in der Hofkirche zog Heinrich V. letzten Sonntag mit einem Gefolge von 800 Personen." Amerika. New-Kork, 14. Zuni. Ein amtlicher Bericht des Generals Halleck bestätigt, daß General Beauregard sich mit dem größten Theile deS Südwest-HeereS der Conföderirten nach Okolana zurückgezogen hat. Er hat durch Tod, Gefangennehmung, Desertion und auf andere Weise 20—30,000 Mann eingedüßt, befehligt aber immer noch 80—90,000 Mann. Miedst a h l. Zn der Nacht vom 4. zum 5. dieses Monats sind aus dem Schulhause zu Wohlbach mittels Einbruchs und Einsteigens die nachstehend suh O ver zeichneten Gegenstände entwendet wordLn, was Behufs der Entdeckung des Diebes und Wiedererlangung der gestohlenen Sachen hiermit bekannt gemacht wird. Schöneck, am 27. Zuni 1862. DaS Königl. Gerichts-Amc. Hohlfeld. O 1) Ein weißer Unterrock mit Bogenkante und Schnur eingenäht, 2) einer desgleichen mit 3 Falbeln und gehäkelten Spitzen und Schnur, 3) einer desgleichen mit gehäkelten Spitzen besetzt, 4) 5 Vorhemdchen, 5) 2 gehäkelte weiße Kragen, 6) ein weißes, gesticktes Shwalchen, 7) ein weißes, leinenes Schnupftuch, 8) ein weißes, baumwollenes, mit hohlen Ecken genähtes Schnupftuch, S) ein weißes baumwollenes Schnupftuch, mit „4,. 8." gezeichnet, unten in der Ecke eine weiß genähte Blume, mit Spitzen besetzt, 10) ein Stückchen Oummi elastieuw, 11) ein Schnupftuch mit dem Namen „Louise" bezeichnet und unten eine Blume eiugenäht, 12) eins desgleichen, nach außen roth eingefaßt und inwendig weiß genäht, 13) 2 Eisenfeilen, 14) 2 Holzraspeln, 15) ein eiserner Zirkel, 16) ein Schraubenzieher, 17) ein graues Schnupftuch, baumwollen. B e kanntmachung. Die am 1. Juli d. Ä. fälligen Lemdrentett sind binnen 3 Tagen und längstens bis zum S Ault I8SS, Lei Vermeidung militairtscher Exekution, in der Stadtsteuer-Einnahme abzuführen. Planen, den 30. Zuni 1862. / Der Rath. Earl Fr. Wieprecht, Stadtrach