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3S8 Leipzig, den 15. Mai. Eine Beschädigung fremden Eigenthums aus den den 8. Juli 1862 Plauen, den 14. April 1862. von waS intercssirt, um so mehr darauf aufmerksam, als jeue gedachten vier Artikel allen Zeitschriften und Sachkundigen als das Gediegenste anerkannt sind, über den Handelsvertrag mit Frankreich geschrieben worden ist. Literatur. Ueber den Handelsvertrag mit Frankreich hat das Dresd. Journal vier Artikel gebracht, welche gegenwärtig zusammen als Broschüre erschienen und in jeder Buchhandlung zu geringem Preise zu haben sind. Wir machen diejenigen unserer Leser, welche diese Angelegenheit Bosheit, wie solche wohl nicht zu den gewöhnlichen Fällen zählen dürfte, bildete der Gegenstand der zweiten, gleichfalls unter dem Vorsitze des Herrn Appellations gerichtsraths Dr. Wilhelmi heute stattgefundenen Einspruchsverhandlung. DaS Thatsächliche des Falles ist in Kürze folgendes: In der Nacht vom 14. zum 15. August vorigen Jahres hörte der In haber einer am Königsplatze belegenen Barbierstube seinen Hund, einen sogenannten Affenpinscher, welchen er am Abend zuvor vermißt hatte, vor seiner Thür laut winseln. Beim Einlassen des Hundes bemerkte er, daß derselbe auf zwei Beinen lahm ging unv später-, daß er an mehreren Stellen seines Körpers ganz kahl geschoren war. Ueber diese Wahrnehmung war er um so mehr be troffen, als der Hund zu derjenigen Race zählte, welche, wenn sie nicht im Werthe bedeutend sinken sollen, nicht geschoren werden dürfen; waren ihm ja doch seiner Versicherung zu Folge für den fraglichen Hund schon hohe Preise, sogar bis zu 6 Louisd'or, geboten worden. Jene unangenehme Ueberraschung da- dem Handarbeiter Johann Gottlieb Bräutigam zugehörige Grundstück Nr. 18 L. des Brand-Versicherungs-Catasters und Nr. 3 des Grund- und Hypo thekenbuches für Rößnitz, in Haus, Feld und Garten bestehend, welches am 10. April d. I., ohne Berücksichtigung der Oblasten, auf 550 Thlr. gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert- werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Ge- da- Königliches GerichtSamt daselbst. Beyer. vorhandenen Alligatoren gar keine leichte, now gesahrlose Arbeit; aber die List gelang. Die vor Kort Philipp aufgestellten Schooner wurden auf andere Weise verklebet, und ihre Rümpfe mit Schilf, Binsen, Lianen und Wassergras behängt, so daß sie in der Entfernung von der sic umgebenden Sumpfvegetation nicht zu unterscheiden waren. Die den Forts zumeist zugekehrten Schiffe endlich wurden, als sie an ihnen vorbeifuhren, an den verletzlichsten Stellen, namentlich da, wo sich die Dampfmaschinen befanden, mit schweren eisernen Ankerketten behängt, und wirklich prallten die feindlichen Kugeln an diesen improvisirten Panzern machtlos wie die Bohnen ab. ES hat sich von Neuem die Wahrheit bestätigt, daß Kühnheit und Geistesgegenwart den' Erfolg der Kriege bedingen. maligen Zeit in Reudnitz conditionirend. Es war unter Anderm festgestellt worden, daß derselbe gegen seinen frühern Prinzipal feindlich gesinnt war, weil derselbe, nach des Bezüchtigten Meinung, an seiner Verweisung aus der Stadt die Schuld getragen habe; dazu kam der Umstand, daß Wiegelmesser, des Verletzten Leidenschaft für seinen Liebling kennend, Gelegenheit hatte, den Hund auf unverfängliche Weise an sich zu locken rc. Der schwerste Verdachts grund für ihn ward aber in der durch Gutachten des verpflichteten Schriften vergleichers außer allen Zweifel gestellten Identität seiner Handschrift mit der auf besagtem Zettel befindlichen rc. gefunden. Trotz beharrlichen Läugnens des Angeklagten gewann der erste Richter aus jenen Momenten, in Verbindung mit noch anderen nicht minder gewichtigen, die Ueberzeugung von der Schuld Wiegelmesters, und verurtheilte ihn wegen Beschädigung fremden Eigenthums aus Bosheit in Concurrenz mit der durch den Zettel ausgesprochenen Beleidigung zu einer Geldstrafe von 10 Thlr. Auf dagegen erhobenen Einspruch bestätigte die Ll. Instanz das Erkennt- niß aus den darin speciell angeführten Gründen, über das Strafmaß sich dahin aussprechend, daß es dasselbe als ein nur sehr mildes erachte. — Der kleine Bankerotteur in der Westentasche wird am Ende nächstens auch noch die Literatur der „bequemen" Handbücher und „Wegweiser" vermehren. Finden wir doch schon in den „Hamb. Nach." folgendes Inserat: „Diejenigen Herren Kaufleute, die falliren muffen, finden in der Nähe im Auslande einen streng verschwiegenen und aufrichtigen (!) Mann, etwas zu realisiren." steigerte sich aber alsbald zu einer gerechten innern Aufregung, als er um Hals seines Lieblings einen Zettel des Inhalts gehängt fand: „Ich wünsche den Hund gute Nacht Und schneiden sie das andere selber nach Die Flöhe haben lüft Und. der besitzer ist ein Schuft!" Der Verdacht der Thäterschaft lenkte sich alsbald auf einen frühern hülfen des Barbierstubeninhabers, Konrad Wiegelmester aus Kassel, zur Wien, 26. Mai. Wie das Abendblatt der „Wiener Zeitung" vernimmt, wird die Kaiserin Elisabeth fich nach Kissingen begeben. Wien, 22. Mai. DaS Gerücht von dem Erscheinen einer nordameri- kanischeu Flotte auf der Rhede von Sacrificio und von einem Proteste des CabinetS von Saint James gegen das Vorgehen der Franzosen in Mexiko, schreibt die heutige „Presse", hat viel Unruhe und Besorgnisse verbreitet, die ganz begreiflich sind. Man sieht nun plötzlich Frankreich mit seiner Ehre in einer Unternehmung engagirt, die für beide Eontinente von der weittragendsten Bedeutung werden kann, wenn es nicht gelingt, den Kaiser der Franzosen von seiner fixen mexikanischen Idee abzubringen, wozu leider nunmehr sehr geringe Aussichten vorhanden sind; man sieht die Gefahr eines Krieges zwischen Frankreich und Nordamerika, welches letztere eine dauernde Invasion von Mexiko durch Frankreich nie geduldet haben würde, und namentlich jetzt nicht dulden wird, wo es eine halbe Million Soldaten, von denen es demnächst kaum mehr die Hälfte brauchen wird, auf den Beinen hat; man fürchtet endlich ein ernstes Zerwürfniß zwischen Napoleon III. und den Engländern. Man weiß auch, daß diese abenteuerliche mexikanische Expedition in Frankreich selbst im höchsten Grade unpopulär ist, und daß die dortigen Finanzkreise beunruhigt sind, weil dabei ungeheure Summen, die weit bester verwendet werden könnten, rein zum Fenster hinausgeworfen werden müssen, und besorgt, daß eine De- müthigung Frankreichs in Mexiko von bösen Folgen für das napoleonische Regime überhaupt begleitet sein kann. Alle diese Besorgnisse und Befürchtungen sind Angesichts dieses mexikanischen Abenteuers wohl gegründet, und es ist nur daS Eine zu bewundern, daß man die aus den mexikanischen Verwicklungen möglicherweise erwachsenden Gefahren jetzt erst wahrnimmt. Frankreich. Paris. Ueber die große Frage, mit welcher Napoleon die Welt in Spannung erhält, die mexikanische Frage, verbreitet sich ein schwacher Lichtschimmer. Zuerst finden wir in den auswärtigen Journalen einen Brief von einem gewißen Herrn Hidalgo, ehemaligem Secretär der mexikanischen Ge sandtschaft in Madrid, der sehr interessante Angaben über die Sachlage enthält. Nach den Enthüllungen dieses Briefes giebt es in Mexiko eine Partei, welche schön seit zehn Jahren im Geheimen bei den europäischen Mächten darauf hin arbeitet, dieselben zu einer Intervention zu veranlassen. Almonte, Aranguiz und Guttierez de la Estrada waren die Führer, Herr Hidalgo der Secretär dieser Partei, die sich für die der Ordnung und des Fortschrittes ausgiebt, so daß wir außer der deutschen und italienischen jetzt auch eine mexikanische Fort schrittspartei haben. Die mexikanische Fortschrittspartei sieht es als ihren Zweck an, statt der Republik einen Thron in Mexiko zu errichten, und wir erfahren bei dieser Gelegenheit, daß diese Fortschrittspartei auch zeitweilig Geldsammlungen veranlaßt, um den Türken Jerusalem abzunehmen, gefangene Christensclaven in Algier loszukaufen, und andere Dinge, an die daS mexikanische.Volk noch glaubt. Für diese Fortschrittspartei tritt Frankreich jetzt auf den Kampfplatz. Nicht minder interessant als diese Enthüllungen ist die Mittheilung, nach welcher man in Paris davon sprach, der mexikanische Thron sei eigentlich sür Herrn Bona parte Patterson bestimmt, den unehelichen Sohn Ierome's, den wenigstens die Pariser Gerichte in der Erbschaftsangelegenheit für unehelich erklären mußten, um nicht den Prinzen Napoleon als uneheliches Kind zu betrachten. Eine wunderbare Wirthschast in der Familie der Napoleoniden! Amerika. New-Nork. Die großartigen Thaten der Flotte, welche den unteren Mississippi säuberte und nach sechstägigem Kampfe endlich New- Orleans nahm, bilden bis jetzt die glänzendste Kriegsepisode, und die Tollkühn heit deS Commodore Farragut erscheint dabei im glänzendsten Lichte. Auch hat dieser sechstägige Kampf, bei welchem alle Erfindungen der neueren Kriegskunst zur Anwendung kamen, bewiesen, daß der Kampf zwischen Merrimac und Mo nitor in Zukunft doch nicht allein maßgebend für die Seekriege ist, sondern daß die hölzernen Schiffe, wenn von tapferen und umsichtigen Seeleuten geführt, auch nicht zu verachten sind. Tie europäischen Seemächte mögen sich also be ruhigen, ganz so ohnmächtig, als es im Anfang aussah, sind ihre hölzernen Flotten den modernen eisernen Ungethümen gegenüber nicht. Hier nur ein paar Episoden aus dem Kampfe, welche die schnelle und glückliche Erfindungsgabe der Yankees in ihrem rechten Lichte zeigen. Als beim Angriff aus Fort Jackson sich ihm die Mörserschooner näherten, und diese Gefahr liefen, an ihren Masten leicht erkannt zu werden, umkleideten die Mattosen dieselben mit Tannen- und Cypreffenzweigen, um sie in der Entfernung den das Ufer einfastenden Bäumen ähnlich zu machen. Das Fällen derselben war wegen der Menge der dort Bekanntmachung. Seiten des unterzeichneten Gerichtsamtes soll