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Voiglländischer Anzeiger. Amtsblatt für das Königliche Bezirksgericht zu Plauen, sowie für die Königlichen Gericht-ämter und Stadträthe zu Plauen, Pausa, Elsterberg, Schöneck und Mühltroff. DreimWekenzigster Jahrgang. Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Moritz Wieprecht in Plaue». Dieses Blatt erscheint wöchentlich viermal, und zwar Dienstag», Mittwochs, Donnerstag» und Sonnabends. Jährlicher Abonn«me»t»prei», welcher ^a»««- nmä» zu entrichten ist, auch bei Beziehung durch die Post, 1 Thtr. 26 Ngr. — Annoncen, die bis Vormittag» 11 Uhr eingehen, werden in die Laa« daraus erscheinend» Nummer ausgenommen, später eingehende Annoncen finden in der nächstfolgenden Nummer Aufnahme. — Inserate werden mit 1 Ngr. für die gespaltene <Lorpu»-Zeile berechnet. Einzeilige imt 2 Ngr. — Für die auSwärtiaen König!. GcrichtSämter und Stadträthe, für welche der Boigtlandische Anzeiger Amtsblatt lst, bestehen die Geschäftsstellen in Pausa -el Herrn Julius Guido Lorenz, in Elsterberg bei Herrn F. W. Feustel, in Schöneck bei Herrn Eduard Meyer, in Mühltroff bei Herrn Lhanffeegelder-Einaehmer Holzminler. Sonnabend. M. Deeember 18GR. Vekaunttnachung, die Einfuhr von Schafwolle au» Böhmen bett. Eia« im diplomatische« Wege eingegaugeneu Nkittheilung der Königlich Preußischen Regierung zufolge ist die Einfuhr roher Schafwolle aus Oesterreich nach Preußen mit Rücksicht auf die Ausbreitung und Jntensivitat der Rinderest in dem k. k. österreichische« Landesgebiete tis auf Weiteres nur mittüst der Eisenbahn und unter folgenden Bedingung« gestattet: 1) Cs üchß hch Hackhsfttze Weift darüber Nachweis beigebracht werd«, daß die einzuführende« Wolle» »icht aus Ort«, welche do« der Rinderpest mficirt find, herstawWch^sUrboltt gekauft sind. 2) Der Transporttmternehmer muß sich protocollarisch verpflichten, den Transport auf der Eisenbahn durch eine« zuverlässige«, vo« i^u zu reuume rirenden Aufsichtsbeamte« begleit« zu lasten, welcher dafür verantwortlich ist, daß die zum Transport bestimmten Güterwage« vor dem Greuzeintritte versiegelt werden und daß eine Umladung der Dolle auf ihrem Wege zu dem Orte ihrer Bestimmung nicht stattfiude. Zur Nachachtnug für alle hierbei Betheiligte värd dieß andurch zur öffentlichen K«Rdiß gebracht. Zugleich hat das Ministerium des Innern Leschloffen, ähnliche Bestimmungen auch für die Wolleinfuhr aus den k. k. österreichische» Länder» Mich Sachse» bis aus Wettere- m Kraft texten zu lasten, es bedarf jedoch wegen der für Sachsen bestimmten WolltrauSporte der obig« protokollarische« Erklärung nicht, vielmehr ist dem Transporte von den an den sachfisch-böhmischen Grenzstationen befindlichen Polizeicommissariatm je ein Pottteibeamt« zur Begleitung zu geben, welcher darüber zu wache» ha^, daß den sonstig« Bestimmung« unter 2 gmau entsprochen werde. Der durch diese Polizetbegleitung entstehende Kosten aufwand ist vor Zulassung d«S Transport- von dem Transportunternehmer zu berechtigen. Auch bei den zur Durchfuhr nach dm Königlich PreuGschm Staat« bestimmten Transport« ist für Vie Polizeibegleitung durch Sachs« der Kostenbetrag sofort an der sächsisch-böhmischen Grenze zu erheb«, da« BegleitSbeamt« aber die König!. Preußischer Seit- geforderte protokollarische Erklärung zur Aushändigung an die nächste König!. Preußische Polizeibehörde mitzugeb«. Zuwiderhandlung« werd« nach dm Bestimmung« in 3 der Allerhöchst« Verordnung vom !6. Januar 1860 geahndet werd«. Dresden, !5. December 1862. Ministerium des Inner». , Frhr. von Beuft. Schmiedel, S. AeätURge«. DedWstkV. In Leipzig soll der Director der Realschule mit Einschuß vo» 360 Thaler Hauszins 1800, der Director der erst« Bürgerschule 1200 Thaler Gehalt nebst Amtswohnung erhalt«. Ans Freiberg wird bitter über die schlechte Beschaffenheit des Leucht gases geklagt. Am Freitag Abend stürzte auf dem Rittergute Krebs bei Pirna die dort dienende Großmagd in der Brennerei in den Branntweinspülichtbottich und wurde todt hrrau-gezogen. In Dresden mehr« sich die Warmbier- und Bouillon-Stationen. Der auS dem Dorfe Rippien entflohene OchS ist endlich nach langem Herumstreifeu in Schmiedefeld eingefangm worden. Plauen. Am letzten Viehmarkte war« hier 441 Stück Ochs«, 131 Kühe und Salb«, 60 Schafe und 15 Schweine zum Verkauf ausgestellt. BMier». München, 14. Decbr. Die neuesten Nachrichten schreib«: „Der Aufenthalt der Sömgin Marie von Neapel im Kloster der Ursulinerinnen zu Augsburg dürfte wohl «och in diesem Jahre end«. Daß er mit der An- schammg «Hers Hofes nicht harmouirt, ist längst ein öffentliches Geheimniß, und »um sagt, daß, falls die hohe Frau e- nicht vorzöge, an die Seite ihres Gemahls »ach Rom zurückznkehr«, sie wohl am Hofe ihrer Mutter wohn« würde." WN-DOGs-s. Kussel, 17. December. In der heutig« Sitz»»- der Stäube leHe der Laudtagscommiffar da» Kiuanzgesetz und ein Gesetz weg« Steuerforterheb«»- auf 6 Monate vor. Letzteres wurde dem Finanzausschuß zur sofortig« vwichterstattuug überwiesen. Nach eiustüudiger Pause w»rde von diesem die Zustimmung zu dem Gesetze beantragt und der Entwurf bei der Berachung und alsbald darauf vorgenommener Revision einstimmig genehmigt. Preußen. Berlin, 16. December. Die Antwort« des Lömgs aus die bekannten Loyalität-demonstratio»« fahr« misst »ar fort, d« bereits be kannt« Eharacter zu tragen, sondern fie verschärf« fich sogar noch i« der Horne. So äußerle er neulich geg« eine Deputation auS dem Kreise Gerda»« betreffs der Armeeorganisatiou u. A.: „Die Erleichterung des Landes in Betreff d« Abgaben ist eS gar nicht, worauf es gewiss« Wortführe« «»kommt. Ich weiG, was sie wollen. Man hat eS zwar lange zu verhüll« gesucht, zuletzt ab« ich eS offen ausgesprochen, und eS ist Mir lieb, daß es off« ausgesprochen ist. Denn nun wissen wir, woran wir un- zu halt« haben. Das Heer hinter dem Könige will man nicht, man will ein Parlament-Heer. Richt der König, sondern eine Partei soll über die Armee zu gebiet« hab«. Damit wäre es ab« mit Preußen- Machtstellung auS und die Wohlfahrt des Laude- auf un»« gestört. Ich weiß, daß Mein Volk »ur durch da- Parteitreib« irre geleitet und in seiner groß« Mehrzahl fich des Ziele- »icht bewußt ist, wohin man es führen will. Gebe Gott, daß Mein ganze- Volk zum Vertrau« zu Meiner Regierung zurückkehre. Dann wird es wieder besser werd«, daun — ab« auch nur dann ist ein recht« Fortschritt « de« Wohle Unseres Vaterlandes wieder möglich." Bekanntlich werd« der Samwdwgfür den Natioualfoad möglichste Schwie rigkeiten in dm Weg gelegt. Dagegen hört «an ei« Gleiches nicht von der Eolleete, die jetzt d« sog«a»»te „Volks»«»«" (d. h. Herr v. KleG-Retzow und Genossen) veranstaltet, trotzdem doch derselbe, wie die Z." sg-t, „mit der Pistole auf d« Brust bettelt" «ch geradezu « St«« vo» b Thtr. for dert. Da dies« Fond bestimmt ist, de« -««»Sm Wlw« oi« Kri^staGe zu schaff«, so sollte der, lediglich zur Abwehr bestimmte -mW st« liberale», Pao« nicht auf weitere polizeiliche Hindermsse stoß«. Berlin, 15. December. Ma» weiß hiw aW daßG-O- land in der griechisch« Frage eine wichtige EiAüniug abgegeben hat. Rach