Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 13.10.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061013022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906101302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906101302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-10
- Tag 1906-10-13
-
Monat
1906-10
-
Jahr
1906
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«I. I.N». ! i. 12 biz »sitioNt-,,1 ! SU88kt eixabei! I « ,I»»«nrrn »I« iLNenU —- I stellet ad »iUoiik» ertcleine alatücke, „iAurik- en »Inet «-se« vlatt wird den Lesern von Dresden ß tz ^ ^ RI L LN LA ^ L «d Umgebung am Lage vorher bereit» al» ? -^G-TUST^^G Vßt- zugcstrllt. während eS die Post.Abonnenten am Morgen m emer Gejauttaullgabc erhalten verugrgedM: eröffnet lren kür vvelcde r. stetig rauk ke- > Neben, blikums lauptteil unit ev», mit 8,Inn- nn<-n bei, sei, eine ii kiblivlliek <> Nrbni, eemsnn, , er-»-« 8te»u»>, e, Oe»»- en. te ein I ement j >»e<tL«,tc» durck rinle» lM »a MintOtz«» mvk rünncrd >vid»»Dk. dMi»»M4wLni«k»om. «M»», «t. »o «. «er »t-maN^r «uitelluiia dueck du «-».kveüellaeLi, n»«u». I«A »U Zuicdiaae. »,ckdr,e »trr »rlitrl». Orraüxrl. «M«Nii»,«, «n »ü »««rltter v»«ll»»»„«be<.D»e»d Nackr") »>>«. Dtacktrü,licke Lo«»rar. »«»rück« die «den imdnMI»»«: «L»u-nv«e wvLe» »>r. _ «ra »«»,«» «, » «»» » -Id relle: 188G Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Kiireigen.canf. Nnnokime vv» ilnsünblavneeN dis nactmunaz» Z Nln. 2ami- u» grislilliiS nur Mariciiliiabe » ve» N d>» '/,NNir Li« rwalliaeAnuck» nile (ca s Liltieri i» PI, . Le» tüiit>i,un,en aui der PriuaNeiie üeile L» Pta : die rtvaliia« Zeile aui Ärt» leite 50 Pis. »l» Einaeiaiidl Zelle « Pta. D» Nmuuiern nach S,»» und Acicriaeei, l ivaliiae Gruudteil« so Pia . aus Priualiciie so Pi,.. Äidnliiae Zeile aui Leuieile und alt Einaeiandl so PI,. AuswärilaeLuk» naae »ur acoeu VorauLbe-adlu»^ Beleadiülkcr koiien io Ptcimirr^ Fernsprecher. Nr. U und SOLL Hanpigeschäslsslelle: Marienftr.tL krinffch kräm V««!8»LN ck - krngnr 8trsrr« 2. Leica ValtaokswittrsLsa. LrvsrI«» Speristjercliäkt lür kkerren, ilasdso u. llinäer Varüerobeot neusslsi' i-tsrb3i-^LtIsl0t8 füff ^Sffffsn DE' 8jlöt!tilälll6lli!118 tö? ilr^lItlölilölllllllAl Ii-rii/llki', s< Illin« Iii.n-IIIii.i'tt, .lükiliiiilnlil. Iluot. et,. Nr. S82. örikitl: M'ucsle Drahtbeiichle. Hosnachrichte», Evangelisch luiheilsche LandeSsynode. Evangeltschcr Bnnd. Hohenlohes Tenkivüidigkksle». Luuttiüicntl, LH. Olluver I Heuefte Drahtmcttttlllacu vom l 2. Oktober. Hohenlohe- Memoiren. Berlin. lBriv.Tel.j Maximilian Harden bespricht in brr heutigen Nummer der „Zukunft" Hohenlohes Memoiren. Er widerspricht u. a. der Behauptung. daß die Fürstin Bismarck ihren Mann gegen den Kaijer auinehetzl habe, und teilt mit, als die Fürstin gestorben lvar, habe Hohen, lohe de». Trauerseier beiwohnen dürfe», und als ich über den Wunsch, schreibt Harden weiter, in solcher Stunde sich in die Intimität eines jahrelang gemiedenen Hauses zu drängen, hier einige bittere Worte gesagt und onaedeutet hatte, der erstrebte Auwvchs an Prestige lasse sich wohl auch au helleren Tagen erreichen, fragte er telegraphisch in Hriedrichsruh an, ob diese Hlfsasstmg dort gewesen sei: aber das gewünschte Pflaster kam nicht. Von angeblich eingcwcihtcr Seite wird einem hiesigen Watte hinsichlltch des dritten Bandes der „Erinnerungen Bismarcks" berichtet, dotz Graf Cuno Nanhau. der Schwieger sohn d«S Altreichskanzlers, schon seit Jahren aus eine Gelegen heit wart«, die Veröffentlichung des nnt Spannung erwarte- ten dritten Bandes der,,Erinnerungen" in die Wege zu leiten Bisher stand der Verwirklichung dieser Absicht ein Verwacht- «iS BiSmarcks entgegen, das dahin ging, die Veröffentlichung d«S dritten Bandes der Erinnerungen", der zum allcrgröstten Teil« die Geschichte seiner Entlassung behandelt, solange »u unterlassen, als nicht durch Enthüllungen von anderer Seite ein moralischer ,flwang auf die Jamilff Bismarcks onsgeübl werde. Durch die Veröffentlichung der Memoiren des dritten LanzlerS sei nun diese Situation für die Hüter des Vermacht- »isses deS Altreichskanzlers geschaffen und man werde nicht tehlgehen mit der Annahme, dass Gras Ranhan, dem seit dem Tode des Fürsten Herbert das Äertiignngsrecht über die Ver- Sssentlichung -usteht, nunmehr ohne Rücksicht aus höhere Wlinschc seme Zustimmung -ur Herausgabe des dritten Bandes erteilen werde. Vraa. lPrip.-Tel-s Die „Bohemia" hatte sich ans Berlin die Nachricht anfbinden lassen, das, der N n m u t d e S K' a i s e r s Äer die Verössentlichunaen der Memoire» Hohenlohes daher rühre, dass die Familie Hohenlohe den Antraa, die Memoiren um 3 Miss. Mk. behufs llnterdrückuna zu kaufen, abgelehnt Hab«. Prinz Meran der Hohenlohe depeschiert der „Bohemia" ans deren Anfrage folgende Antwort aus Colmar: „Ermächtige Sie zur Veröffentlichung, das, die in Ihrem mir soeben zugeganaenen Telegramm enthaltene Nachricht aus Berlin von Anfang bis Ende unsinnige Erfindung ist." Znr Lage in Mi«s,land. Petersburg. iPriv.-Tels Im Kresse Starodud des Gouvernements Tschernigow sind grobe Baucrnunruhen auSgebrochen. Moskau. Eine Versammlung der Marschälle und Deputierten des Moskauer Adels hat in einer ein stimmigen Resolution ihrem Unwillen darüber Ausdruck ver liehen, daß sich an dem Empfange der englischen Abord - n^ung, welch« dem Verfasser des Wyborger Ausrufes eine Svmpaihiekundoebung Überbringer! sollte, auch Mitglieder des Moskauer Wels beteiligen wollen. London. „Daily Chronicle" schreibt, nur ein Mitglied des Dumakomitees werde dieAdresse nach Petersburg bringen und sie ohne besondere Förmlichkeiten einer dazu er mächtigten Persönlichkeit übergeben. Berlin. Der Kaiser begab sich nm 8'/, Uhr im Auto mobil nach Huberlusstock, die Kaiserin mit der Bahn nach dem Neuen Palais. Berlin. Sonntag, den 14. Oktober, findet anläsflich der Lustjchrfsahrtsveranstaltungen von der Tegeler Gasanstalt aus «ne Wettfahrt von 21 NallouS des In- und Aus landes stall. !ie Ballonsührer werde» geschlossene Couverts «mswerien. Diese sind zu offnen und die darin befindlichen Depeschen zu croedicren. möglichst mit Mitteilungen üder o>e Art der Auffindung und sonstige Beobachtungen. Auslagen werden zurnckcrffattet. Köln. sPriv.-Tcl-I Einem Berliner Telegramm der „Köln. Ztg." zufolge wird das Vorverfahren gegen Major Fischer in nächster 'seit abgesch ossen werden. In militärische» Kressen scheint sich die Ansicht gebildet zu habe», da» genügend Belastungsmaterial zu kriegsgerichtlichem Prozeh gegen Filcher nickt vorlicgt, sodab cs nur zu einem ehre», gerichtlichen Verfahren koinmt. Bezüglich der Anschuldigung gegen den Bezirksamtmann Kersting sagt das Blatt: „Man dürite später bedauern, die Ausreise des Beamten, der in Togo benötigt wird, veizögert zu haben. Gras Zech habe noch vor seiner Abreise der Ueberzeugung Ausdruck geneben, daß er nach Kenntnis der Per'on und Bihaiidlungslvesse Kerstings den Ncschiildigungcn Glauben nicht beimessen könne. Die sofort eingeleitetc Untersuchung soll bisher nichts Belastendes ergeben haben. Tirschail. lAuitlich.s Der Güterzng 8560, von Grandenz kommend, überfuhr am 10. Oktober abends 11 Ubr 43 Min. ans Bahnhof Maricnburg i. Westvr. das aus „Halt" stehende Einfahrtssignal »nd st > esi mit einem Rongierzuae ans Gleis i im Ein- und Anssabrlsgleis der Marienbura—Thorner Züge zusammen. 16 Wagen sind entgleist, einiae beschädigt. Der Führer des Rangierznaes hat unerhebli-be Verletzungen er- litten. Der Betrieb ist gestört. Die AilsräilmnngSarbeilen sind mit dem heutigen Tage beendet. Tie Untersuchung ist eingel-fftet. Königsberg. Vor der hiesigen Strafkammer wurde gestern gegen die Teilnehmer an dem Ende Mai aus dem Sack heim aus Anlak einer Verhaftung entstandenen Tumulte verhandelt, in dessen Verlauf von der erregten Menge bei dem Versuche, den Gefangenen zu befreien, Schutzleute mit Steinen »nd Flaschen bewortcn wurden. Vo» den 14 Angeklagten wor den 9 zu 10 Monaten bis 3 Wochen Gefängnis verurteilt. 5 Angeklagte umrdcu freigcsprochcn. Ge e st e m ii nd e. Ter an der Westseite deS Handelshafens stehende groszc bl-Schiuppen, in welchem 6000 vom enalischcii Dampfer „Turkrstaii" aus Savannah cingebrachte Vossen Baumwolle und eine Partie Oel lagern, ist in der vergangenen Nacht völlig nieder gebrannt. Erst morgens 6 Uhr gelang cs der Feuerwehr und den SpritZendamiffcrn. des Feuers Herr zu werden. Die Ursache des Brandes ist unbekannt. Karlsruhe. Eine gestern abend hier abgchaliene, von 400 Bnchdrnckcrgehilfen besuchte MitgliederveriMmnlniig des Bczirksvereins Karlsruhe des Verbandes der deutschen Buch drucker erklärte nach längerer Debatte den Buchdrucker- taris einstimmig für unannehmbar. B u d a p e st. Voran ' AitSga , mehr als im Vorjahre, fest. Tie auszerordcntlichen Ausgaben und Investitionen betragen 127.2 Millionen, gegen das Vor jahr weniger 76.4 Millionen. Tie ordentlichen Einiiähiiien beiaissen sich auf 1180.5 Millionen, gegen daS Vorfahr mehr 55 Millionen. Die aiihcrvrdeiillichen Eiiinahmcii betragen 81,4 Millionen, gegen das Vorjahr weniger 83.5 Millionen. Das Budget sieht einen Ueberschuk von 45 000 Kronen vor. London. Unterstaatssekretär Churchill erklärte in einer zu Glasgow gehaltene» Rede, es sei absurd, an»»nch»ien, das; die Freundschaft zwischen England und Frankreich eine Trobung für Tentschland bedeute. Die Interessen und daS Geschick deS Liberalismus und der Arbeiterpartei seien miteinander verknüpft. Ein Bruch mit der liberalen Verein,- > udapcst. Ter heute dem Abgeordnetenhaus vorgelegte »schlag des Staatshaushalts seht die ordentlichen iven auf 1134,7 Millionen Kronen, d. i. 48 Millionen gnug würde auch entsvrcchendc Lücken in der Arbeiterpartei reihe». Chicago. Die Nntiviialeereiniguiig der Ackernaugeläte- Fabrikanten iahte eine» Beffhlnh, der sich 'ur die Revision der Tarlfgejetzgebuiig aiiesplicht u nd Reziprozitäts-Abkom men mit fremden Ländern, insbesondere mit England und Kanada, billigt. Basse-Terre. Ein heftiger Ausbruch deL Mont Pel,'e hat aus Guadeloupe einen A'chenrrgen über den ganzen Cüdosten der Insel Niederachen lassen. Ter Vulkan Soufriörc verhält sich andaucrnd ruhig. Lcrtliches uns TächsischcS. Dresden. 12 Oktober. —* Se. Majcstäl der König traf beute vormittag nach einem Stnizicrrilie in der 'Dresdner Heide im Nesidenzichlvsse ein, nahm hier militärische Meldungen entgegen und horte die Borträge der Herren Staalsminisier. der Hoideparlemcvts- chcss und des dtöuigl. Kabinetts>ckrclärs. Nachmittags kehrte der König nach Pillnitz zurück. —* lieber den Bestich Sr. Majestät des Königs in der Motorairsslcllinig zu Leipzig werde» noch folgende Eiurrlhriten bekannt: Der König trat ve» Rnndgang durch die Allsftellnng. geführt von Polizeidirektor Bretschneider und Generaffekcetar A v. Slawinski. an Zuerst nahm er de» Stand der Aktien- gesellschnft Seidel u. Naumann in Dresden näher in Augenschein, ebenso die Limonsines von Friedrich Ecdniaiin-Gera, die Poln- mobile der Wahrener Polnphvlnverke ^ ' " Ingenieur Tietz, erläuterte u. Co-Chemnitz, sowie die .... Fahriad.Werke. Ai» Pleswstand »ahm der König aus den Hän de» des kleinen Flitz Günther ein ans Maiblume» und Veilchen gewnndenes Bukett entgegen. Dieser Huldigung folgten im Laufe deS Ruiidganges noch weitere si>mpaIhi>cheKn»dgcbnMii ähnlicher A>t. Ans dem Wege zur Albcrlhallc lenkte Se Majestät den Blick auf die in, vollen Betriebe befindlichen Werkzeugmaschine» der Leipzigci Werkzengniaschiiienfabilk vorm. W. v. Pittler- Wahrcn und betrachtete dann die Motorwagen und Fahrräder vo» B. Cbr. Schilling Suhl, die Teeonpiktsägen von Henri H. Peti! Dicsdcn und die bekannten Beckmann-Wage». In der giohe» Rotunde der Albetthallc aber fiandcn die ervrobtest n und vopickä'sten Motoifahizenge in Parade, die OldsmobilS, die Meieedcs »nd andere Sysieine. Auch der Siegeswagen von der Heikoniek-Koiiknrrenz mit seinem gefeierten Führer Tr. Stütz- Zwickau war vertreten Der König nahm auf seinem Rundzange, bei dem er ein giohes Interesse für das Motoiwssen und seme technische» Hilfsmittel bekundete, weiter die Karosserien von Seegers u. Peilitz in Augenschein, um dann in die mächtige Bariötohalle csiibiegeud n. a. die Kollektion B. Polack-Waltcrshansen mit ihtcni Inhalte an Pneumatiks und Massivreifeil, die glänzenden Karosseiien von Jttedr Trebst, die Motonvagen der denlschen de Dion Bouton-Gcsellschast in Mühlhausen einer eingehenden Besichtigung zu unterweisen. In leutseliger, gewinnender Weise widmete König Friedlich August allem, was lhi» ciitacgentmt, seine Ansnn'iklamkcit. ll. u. äahctte er : „DasAutomobil ist nicht als Eilatz sür das Pferd, sondern als eine Ergänzung desselben zu betrachte», naiiicnllich. wenn cs sich ui» weile Strecken handelt." -* Auf rich Aua schntzen-Clefcll. _ „ „ ... sächjischen Könige bei dieser Gesellschaft gerichtet war, ist folgen deS Tanktclegramm cingcgangcn: ^,Sc. Majestät lassen der Prio. Scheibenichützen-Gesell- schait zur 100jährigen Feier berzlichsr gratulieren und tür die bei dieser Gelegenheit allerhöchst ihm gebrachte Huldigung seinen königlichen Dank aiissprechen." Knust und Mnciischnst. -s* Wochen jpielplan derKönial. Hostheater. Opernhaus. Sonntag: ,Dbel0n". (7.) Montag: Geschlossen DirnStaa: „Oberon". (7.) Mittwoch: „Zar und Zimiiiermann". Ck»8.) Donnerstag: „Tannhättscr". <7.) Freitag: „Manvn". <7.) Sonnabend: „Orpheus und Eurydtke"; „Flanto solo". (7.) Sonntag: „Oberon". (7.) — S >b a u sp i e lh a us. Sonntag: Für dir Montags-Abonnenten des 15. Oktober: „Zopf nnd Schwert", k',-8.) Montag: Geschlossen. DIcnStag: „Der Kom pagnon". (>/»8.) Mittwoch: „Rose Bernd". Donners tag: „Maria Stuart". G»7.f Freitag: „Der zerbrochene Krug": „Der verlorene Sohn". (>'s8.> Sonnavend: „Prinz Friedrich von Homburg". t>/«8.) Sonntag: „Ernst". p* Mitteilung aus dem Bureau der Koni gl. Hof- theater Montag, den 15. Oktober, als am Todestage deS Königs Georg, bleibe» die Hofthea'er geschlossen. Ter Vor verkauf sür die Dienstag, den 16. Oktober, i» beiden Hostheatcrn stattfindendcn Vorstellungen findet zu den üblichen Kasseiistundcn Sonntag, den 14 Oktober, statt. — Die Gencraldsicklion hat das dresaktige Lustspiel „Das GlaSdaus" vo» Oskar Blume»- lhal zur Aussührmia angeiionimen. Das Stück wird voraussicht lich am gleichen Abend wie in Berlin hier anfgesnhrt werden. Hohenlohes Tenklviil-Ekelten. Die Denkwürdigkeiten deS Fürsten Chlodwig SchillingSfürst liegen jetzt vor. ES sind " es, 440 und 565 Seilen. sind zwei stattliche Dände von Erschiene,i sind sie in der Dentschen Ver lagSanstalt in Stuttgart. Auf dem Titelblatt ist rn lesen: „In, Aufträge deS Prknren Alexander z» Hohkiilohe SchilltnaSfürst hrlansgeaeben von Friedrich CurtiuS." Also wird Prmz Aleran- i er dir Deranlivortung für dir Veröffentlichung nicht gut ablr^nen können. Dr. CurtiuS ist der frühere Kreisdireltor vo» Thann »nd Strahburo, gegenwärtig Präsident des Lberkoiisistvriums der Aangclischen Kirche augsburgtscher Konfession in den Reichslnnde». Er m der Sohn vo» Ernst CorlinS, dessen A»szrich»ungen und Briefe er brraiiSgegeben Hot. Ernst Curlins war der Erzieher des Prlnzr» Friedrich Wtls»elm. deS spätere» Kaisers Friedlich. Man Wird, wrnn Mn beide Bände genauer d ilchbiättett, der Ansicht «me wunderliche Indiskretion vor an der Lotsache, dab die Auf- »VT«,» INU« vrivr geil Nts«»'!»« «üssen, daß bier «Me Da« LÜdeü natürlich nichts zeichiiiingen von auhrrordentlichem Werte sind n»d aus die niaiinigsacbsten Dinge »»d Personen ein scharfes Streiflicht werfen. Ans der übergroße» Fülle des Mateiials greisen wir einstweilen einiges heraus, was geeignet sein wird, den Kaiser in seiner Mrlnnng von der Unzulässigkeit der Veröffentlichung zu bestärke,,. Berlin. 20. Mai 1681. Am 16. hier rlngetwssrn. Abends bei Bismarck znm Diner. Es wuide nicht viel Politik ge sprochen. da et» alter Herr von Dewitz. Uiiiversi älSfieund vo» Btsmarck, viel von Göttinger Kneipereien sprach. Er hatte sich bei Tisch a»get,,mke» und histte nicht auf, von seinen sriihcien Räuschen z» sprechen. Tte übilgen Tage vergingen in Konveiia. tion mit Styrum und Holstein nnd i» Visiten »nd Reichstags- sitznngen. Am Donnerstag mit Hermann in Potsdam. Meik> würdig ist. daß Priiiz Wilhelm ein etwas jngendlich rück sichtsloser junger Mann ist, vor dem leine Mutter sich fürchtet, nnd der auch mit dein Kronpitiizen, feinem Vater. Konflikte bat. DieFran s v l l e t» e m i l d e rn d e W i r kn » a ausüben. Die Kronprlnzeß si»ach viel über Rußland, auch der Kionpri»;. Sir sind beide entsetzt über die doiligc» Zustände, nnd die K»on- prinzeß teilt ganz meine A»siba»»nge», daß mir das kvnslilntio »eile System Helsen kann. Taß der Reichskanzler fürchtet, eine gesetzgebende Veisammlniig werde den Kaiser niir dazu veranlassen, gute Redner zu Ministern zu »lachen, sagte ich ihr nicht. Der Kronprinz sagt, der Kaller babe sich tlun gegenüber sehr freundlich ausgesprochen. Großfürst Wladimir sei dnich seinen öftere» Aufent- balt in Deutschland ganz deutschfreundlich geworden. Der Kaiser habe sieb gegen eine Kvnstitnlio» ausgesprochen Potsdam, 22. Juni 1888. Nachdem ich gestern tele graphisch benachnchligt war. daß ich heute um l2 Uhr von dem Kaiser und der Kaiserin empfangen werden würde, fuhr ich um ll Uhr hierher und wurde durch Hoscauipciae „ach dem Maimor- palaiS gefahren. Dort empfing mich Hofmarschaü v. Liebrnaii nnd geleitete mich i» einen Parteriesale'», Ivo ich wartete. Bald kam der Kaiser nnd lud mich ei», in einem daneben befindlichen S»lo» mich zu ihm z» fetzen. Ich fand ihn unbefaiiarn, wohl wollend und freundlich. Ich fragte ihn zunächst nach der Prokla mation und ob er eine solche an die Elsaß-Lothunaer richten wolle, bemerkte aber gleich, daß ick dieselbe mir dann für nützlich hielte, wenn man glrlkdzeiiig mildere Maßiearln tiesjen wollte Eine Proklamation müsse doch in,„irr etwas Wohlwollendes ent halten. Wenn dann aber «tue.wohlwollenden Entschließungen folgten, so wäre die Proklamation damit im Widerspruche nnd unlriblicbe besser. Ich bemclktc. das; sich der Kaiser darüber kein Urteil gebildet halte und sich nicht traute, einevonder des Reichskanzlers abweichende Ansicht zu äußern. Nach einige». Zögern meinte er. daß er ja schon eine Proklamation eilassen habe, welche die Elsaß-Lothringer aus sich beziehen könnten, und anßeidem weide er eine Throniedc an den Reichstag hatten, in welche,» Elsaß-Lothringen verirrte» sei. Wir kamen daher zu dem Beschluß, vo» einer Proklamation für Clsaß- Lolhringc» abziilchr». Dann sagte ich: „Ich habe nun Eure Majestät noch in» eine Gnade zu bitten, es ist die. daß Eure Maiestä'l es so Halle» möchten wie Hoch st ihre Vorgänger, ins besondere Se. Majestät der hochsclige Kaffer Wilhelm, nnd, wenn Ihne» in meiner Verwaltung etwas mißfällt. >»ich sofort persön lich zur Rechenschaft ziehen möchten nnd direkt." Den, stimmte der Kaiser lebhaft zu Ich fuhr dann fort: ..Der Posten des Statthalters ist" - hier fiel der Kaiser ein: „ist wenig beneidens wert". woraus ich forlfuhr: „wird aber viel beneidet, und es gibt viele Menschen, oie darnach streben, die glauben, es besser machen z» könne», nnd denen ich im Wege bin. Es liegt aber in der menschlichen Natur, daß man denjenigen ungünstig beurteilt, der einem im Wege ist. »nd daraus komine» ungünstige Urteile, die kolportiert »nd Eurer Majestät zugetrage» werden." Ter Kaiser hörte aufmerksam zu und versprach dann wiederholt, sich direkt an mich wenden zu wollen, wenn ihm etwas Nachteiliges über mich ziikvmliie. Da»» sagte er mir, daß das Skaatsininistenum ihm de» Geheinimt Lucanns im Kultusministerim» als Ersatz für Wilnwwski vorgeschlagen und daß er ihn angenommen habe. WilniowskI wußte gestern nichts davon. Ich ging tan» zur Kaiserin, die nitch sehr freundlich empfing, von der Krankheit deS verstorbenen Kaisers und vo» anderem sprach. Es scheint, daß i» den letzten Tagen der Geruch furchtbar war, so daß auch für die Umgebung der Tod eine Wohltat war. Wir sprachen dann von allerlei Die Katferin erzählte, daß ihre Tante Amalie jetzt in Poris sei und ihr entrüstete Briefe über den Paßzwang schieide. Sie sage u. a.: „Wenn Ihr. wie Ihr lagt, keinen Krieg wollt, warum macht Ihr solchen Unsinn?" Dabei siel dann doch der Kaiserin ei», mit wem sie sprach, nnd sie wurde iehr rot Ich bcrnhigte sie aber, indem ich ihr sagte, ich sei mit ihrer Tante ganz einveistanden. Im Laufe derKonversatton erfuhr ich. daß sich die Kaisen» Augnsta bei Kaffer und Kaiserin ganz besonders günstig über mich ausgesprochen Hab« und daß ihr asso
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite