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zur weiteren und völligen Verdüßun' der ihnen zuerkannt gewesenen Strafe, und zwar ohne EinrechmuH der Urlauo-zeit in die letztere, erfolgen wird. Wir wollen ua< der Hoffnung hingegen, daß diese a»S den edelsten und menschen freundlichsten Bewdggt^nden hervorgegiyigene Eimichtung in Sachsen besser« Früchte tragen möge, al« es jene- Ti^t-ofLeave-System in England und namentlich in dessen Hauptstadt London gethan zu haben scheint. Denn nach einer auch in deutsche Blätter übergegangenen Mitteilung des „Eourt Jour nals" sollen neuerdings in London ernsthafte Cabinetsberathungrn über die Wir kungen jenes Systems, die sich jetzt in der Ungeheuern Zunahme von Räu bereien kund geben, welche mit Gewalt verbunden sind und in der ganzen Hauptstadt Schrecken erregen, stattgefunden haben. Dresden, 28. Novbr. Es wird nÜn nicht lange mehr^ höchstens bis zum Schluffe des JahreS dauern, bis die sächsische Armee eine vielfach neue Bekleidung erhält. Der Waffenrock der Infanterie wird, wie ein hiesiges Blatt mittheilt, kornblumblau sein wie die Beinkleider, mit ponceaurothem Borstoß (Passepoil); die einzelnen Brigaden werden sich dann nach den Kragen, Aufschlä gen und Mantelklappen unterscheiden, welche bei der Leibbrigade weiß, bei der 1., 2. und 3. Brigade roth, gelb und schwarz sind. Der Tschako soll niedri ger und leichter werden. Bei der Iagedbrigade ändert sich im Wesentlichen nichts. Die Reiterei behalt ihren blaüenWaffenrock mit den breiten, sogenann ten schwedischen Aufschlägen; der Farbe nach unterscheiden sich dann die Regi menter dahin, daß Kragen, Aufschläge Und Mantelklappen bei dem Garderegiment weiß, bei dem 1., 2. und dritten Regiment ponceauroth, dunkelparpur und schwarz sein sollen. Neu wirtz hier nur ein ungefähr 1 Zoll breiter BorteOesay sein, der vorn am Schluffe deS Rockes von einem Schooßente um den Kragen herum bis zum andern ^chvdtzende'"lä»fft "und bei den Gdbderelteru E Farbe' weiß und blau bekommt bei den andern weiß mit d^r Farbe des Regiments;, bei den Offizieren ist dieser AesaS vM Silber und Seide. Außerdem Werden die Röcke nicht Mehr nut^KnMen, W 1» Hefteln zugemqchk, 5 Die Artillerie ist VVN^ör UsttaestÄtNnLam tv^nWeü berührt; bei chr erhallen die Offiziere ähttfiche Da^etttHchrn^-^ ^art^ sie Reiterei'schon jetzt führt. Die Mannichsaftigkeit Ä den FaLbÄ »Nd Abzeichen bei Au vielen Zweigen des WckstaiLS (Stab, 'Getit^e, Pe^wÄtM sowie die geringern Abänderungen ist dül Aps^iHnünHen' die Augen fallend 'Bei deb M Gebuik-We des KbNmS, ant12. Decbr., stättfindenden Revue werden dK DrllH^ die nHe Bekleidung tragest Es ist bekannt/ daß Ai den Ziehungen der sächs. Landeslotterie nicht „Eins, zwei, drei," sondern in Heißnkscher Mündärt ausgerufen wird: „Eens, zwee, drei," wodurch man Verwechselung von zsvei und drei vermeidet. In neuerer Zeit wurde darauf aMeflcagey/ el^ doch hat die Direktion eiitfchkedest,' oaß^ aüf die Sache als auf die Form ankommt, "Ai eens, e vtt^leibeu soll. Die Eiferer für eins und zwei wissen wühtW^lich nicht, HauS aus ein ganz anderer Laut in einerseits eins und zwei üNd anderseits' drei ist, was deshalb auch früher drey geschrieben wurde. S'äMMtsiche deutsche Mundarten haben den Unterschied erhalten, sind nnr die Schriftsprache hat ihn aufgegeben. Mit den Prüfungen für Juristen scheint eS, nach den letzten Resultaten' zu urtheilen, ziemlich streng genommen zu Werden, indem von 13, welche sich ihnen unterzogen hatten, 2 mit der dritten Censüt aus ihnen hervorgingen, st die vierte CensNr und 2 den RepukS bekamen. Sächs. Herzogth. Alteübubg, 28. November. Die endliche Ausführung der projecNrten Gößnitz-Schmölln-Ronneburg-Geraer Eisenbahn ist in den letzten Tagen durch die Feststellung der Concessionsbedingungen und den Abschluß der Verträge über das Rechtsverhältnis des sachsen-altenbuUlschen Staatsfiscus als Theilhaber att der künftigen Aktiengesellschaft nicht wenig ge fördert worden. Sobald diese Verträge in den Hauptpunkten festgestellt sind,, soll — wahrscheinlich Mitte Januar — mit der wirklichen Emission der Actien vorgeschritten werden. Das Anlagecapital, an welchem sich ker sachsen-alten- burgische Staatsfiscus mit 750,000 Thlr. unter Rücktritt mit dem Ayspruch auf Verzinsung dieser Summe, sp, lange das Unternehmen nicht 4 Prycent ab wirft, beth'Mgt, ist definitiv auf 2,200,000' Thlr. bemessen worden. Aurhessev. Es ist g't, daß mau in Kassel zur Vernunft gekommen ist — denn das dortige D.msterium bleibt nunmehr, im Amt, die am 19. «d. M1S. vertagte Standeversammlung ist auf den 4. Deceulber wieder einberufeu Md e« sollen derselben neben dem Bydgct auchumfaffende andere Gesetzentwürfe vorgelegt werden. ES ist gut, daß es so gekommen ist. Andernfalls würde man zu boshaften Hemmungen ühep dje Depesche heS Herrn v. Bismark nach Aaffel wohl herausgefordert sein. Die hessische Kammer ist vertagt, — die preußische ebenfalls; in Hessen hat man kein Budget, — in Preußen regiert man ebenfalls budgetlos; Pie hessische Kammer, hat ein „große- Maß von Be reitwilligkeit zur Beendigung de- yjeljahrigen Hader- und zur Herstellung eine« dringende« Friedens -u den Tag gelegt, — die preußische war doch auch nicht maßlos in ihren Forderungen; in Hessen ist der Wunsch „wirklicher Versöhn lichkeit" und „Entgegenkommen-" zur Herstellung eine- „gesicherten Recht-z»- stände-" ganz am Orte, — in Preuße» der innere Streit aber gleichfalls noch nicht „durch Entgegenkommen" geschlichtet. Und doch droht Preuße» nicht bloß mit dem Bunde, sondern auch mit eigenem Vorgehen und mit einer Su-Ansion des Kurfürsten! In Kassel verlangen, was man in Preußen versagt, ist ein Mißverhältnis dem der Kurfürst von Hessen wohl mit dem Hinweis aus die und „jene Thür" hätte begegnen können. Denn was du nicht willst, das man dir thu', das fug' auch keinem andern zu. Frankfurt, 29. November. Nach der Schlußrechnung des Schützen festes bleiben 80,000 fl. ungedeckt. Davon wird das Aerar laut früherer Zu sage 5000 fl. zahlen; 25,000 fl. durch den Orkan vom 6. Juli veranlaßte .Unkosten werden ebenfalls vom Staat getragen. Es bleiben songch 50,000 fl., welche von den Zeichnern des Garantiefonds zu decken sein werden. Preußen. In ihrem neuesten Artikel konstatirt die „Kreuzzeitung" (das Organ der jetzt in Preußen herrschenden sogen. Iunkerpartei) das gänzliche Fiasko der Loyalitätsdeputativnen, indem sie versichert, daß die öffentliche Stim mung jetzt eine noch weit ungünstigere sei, als früher. Vor Kurzem rühmte sie noch, daß diese Kundgebungen so tief und mächtig in das Volksleben ein griffen, daß diese Erscheinung die herrlichste der ganzen preußischen Geschichte sei. Nachdem jetzt die angekündigte „Lawine" so ziemlich vorüber ist, soll der ,,sittliche Nothstand" im Lande aber größer als je sein. Ein traurigeres Ar- muthszeugniß kann die Feudalpartei ihrem moralischen Einflüsse wohl nicht ausstellen. Steht eö so, wie die „Kreuzzeitung" sagt, so ist ja dieser ganze Adreffensturm, hinter dem aller Orten das „wahre" Volk stehen sollte, geradezu als einx durchgefall ne Komödie bezeichnet. - Nußland. Der Ostdeutschen Post schreibt mau auS Petersburg vom '!ül. November: „Wie weit der Geist der Revolutionspropaganda bereit- ein gedrungen ist, davon lieferte erst dieser Tage eine Schwadron Garde-Ulanen in Peterhof den Beweis. Die Truppe reyqltjrte gegen den Commandaaton und f^qs böse Symptou bei der Sache .ist, daß Pie UMrofßzie« die ^Rädelsführer ' sind. Die Geschickte wird übrigens mit großer Heimlichkeit behandelt. : Die agnze Mannschaft wurde, krumm geschlossen,, in Pen Herker, gesteckt und ein Kriegsgericht, aus dem Stab d^r, r^ipeuhen MardL gnsirnunevAefttzt, wird das Urfheil fällen." S? oo- In Ezenfloch au im Gybepyium^ Marsche hat <yu . 1November ^sne Feuersbrunst 715 Harrser zerstört, wodurch 9514, Menschen obdachlos-wurden. , Italien. Turin, 30.,Kovembpr.;,, Die „Ztajja" .versichert, das Ea- binct habe seine Entlassung eingereichs,, Ejue. MiM-il«ug ha- PMamont wird die öffentliche Meinung über diesp Angelegenheit. ayMr^ England. Loudon, l. D^embex. Die „MorningpoM- thoittuäne Depesche, aus Turin mit, nach.welcher de^ Herzog von DorrLvcfo aufgefmLvrt wäre, ein neues Cabinet zu blldeu, jedoch abgelehut. häthe. MeZtko.,,, .Man befürchtet, dgß pi^ Vexheernnge«, .welche der LMn auf der Rhede von Vera - Cruz angepichftt hgt^, viel. hedeutender und empfiud- licher seien, ass man au- den W ,Paris ^DyiMn^ichten Depesihen ««t«h«en kann. .Pi? fünf französischen SchfffK, -wMe^aramenUich sufgeführt vrrvyr, waxe^von^iM RMfiVg ^^Ethet und befrachtet worden, .und Maa-- «öchte sich 'gern der Hoffnung hingeven, daß die Ladung in weiter nichts als Kriegs material bestanden habe. Leider muß "man 'aber voraussetzen, daß sich auch Soldaten an Bord dieser,. Schiffe, ^faudz« mzd, njHt gerettet werden konnten. Wäre Rettung derselben möglich gewesen, so würde die Depesche schwerlich her vorheben, daß die Mannschaft, der Dgmpf-Eowette;j,Chaptal" glücklich da- Land erreicht habe. Auch unter den bereits gelandMi Truppen^, dws. Straßen den über alle Beschreibung mühseligen Marsch ynchtPuvbla «»Fetteten haben, muß eine ungemeine Noth herrschen. ... .. . .... t'i UI sw ;r-nsr8? e r t l L «h e - ciLl > Das Adreß-Buch für die Kreisstadt Plaue» ist erschienen und bei dem Verleger, F. H. Häusel hier, Klostepsn-E 175 zu dem Preise von 15 Ngr. zu haben. — Ueber Pie Ry thWH ndijgkHit-und das höchst WünschenSwerthe eines derartigen Hilfsmittel-dürfte chei dem erfreu lichen Aufblühen und Wachsthume unserer Stadt bis zu /einer PvlkHzsthli von 15,000 Seelen kein Zweifel sein. — Das Buch enthält in 8^/4 eng georuckten Bogen die Eincheilung des Stadtbezirkes Plauen; in Abth. I ein Verzeichniß der selbst stLndigen Einwohner der Stadt nebst Standes- und WohnungS- angabe; iu Abth. 2 die königl. Md städtischm Behörde» Nebst-erbn Dependenzen^ sowie die von ihnen beaufsichtigten und verwalteten InsttWtS;'im - die von Privaten begründeten oder vertretenen Gesellschäfien, und An ¬ stalten ; in Abth. 4 die Gelehrten und Privatlehrer, den Fa^ik-, Handels- un^ GewerbestanV; in Abth. 5 ein Verzeichniß der HauSgruuestücke Plauens nach Rechenfolge der Braudkataster-Nummern, mit Angabe der Besitzer; in Abth. b endlich eiu Register der bemerkeNSwerthe« Tage im Jahre (Steuertermine, Iahi^- und Biehmarkte), Fenersignale und Verkehrsmittel, woran sich ein Inseraten Anhang schließt. — Wir -glauben, daß dieses Inhalttberzeichniß die Bräüch- darkeit und Zweckmäßigkeit des in seiner innern Oeconomie dem Leipziger Adrchbuche folgenden Werke- deutlich genug Nachweisen, und der HerauSgchtv