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^ Lin Blitz aus heiterein Lnnnnel. Sein Licht. schlitz mann: „Halt, wo ist Ihre Laterne?" Radfahrer: „Hier vorne ist ja meine Flamme." Hur modernen Malerei. 7l.: „paben Sie schon gehört. Fräulein N. steht dem Maler Pinsel Modell?" B.: „Ja, ist denn die gar so häßlich?" Reisebriefe. III. Helgoland, de» :z. August >900. Geehrter Herr Redakteur! Acht Tage sind vorüber. Mir haben uns hineinstnden müssen, ! die Nächte im Himmelbette unter der ewigen Sonnendecke zuzu- > bringen. Das Meer sehen wir zwar in -er Nacht nicht, aber ! seinen Oben, suhlen wir, er streicht die ganze Nacht über unsere ! Gesichter hinweg. Am ersten Tage nach unserer Ankunft hatten ! wir Alle den Schnupfen. Meine Hyazinthe nieste, als wenn sie Schneeberger genommen hätte, ich desgleichen. Endlich seufzte sie unter fortwährendem Niesen: „Na, wenn ich — hazi I — das gewußt hätte, — hazi l — Herrjemersch! — hazi! — wie säße ich da jetzt ganz stille und — hazi! — gemächlich an meinem Nipp—Nipp — hazi I — Nipptische in Dresden!" „Jawohl! — hazu l" entgegnete ich niesend, „jawohl und ich — haznl — des Abends so schön an meinem Nipp—Nipp— hazu! — Nixptische in der Stamm — hazu! — kneipe I" Der Tag war wunderschön und warm. Mir machten eine längere Morgenpromenadc und ließen uns dann auf einer Bank nieder. Meine Hyazinthe hatte Schinkcnbemmchen mitgenommen und theilte sic aus. Sich und inir wollte sie den Schinken ganz i besonders pikant machen und batte zu diesem Zwecke Senf mit> ! genommen. Missen Sie, Herr Redakteur, womit sie uns Beiden den Schinken pikant machte? Mit gelbem Lederfett, da ihr ein hinterlistiger Kobold zu Hanse statt der Senfbüchse die ganz ähnliche Lcderfettbüchse in die Tasche gesteckt hatte. Herr Redakteur, wie hat uns das abgewürgt. Die losen Zungen der Spaziergänger hatten freien Spielraum und wir waren nicht blos innerlich aclb von Schukschmiere, sondern auch äußerlich vom Aerger. Lines anderen Vorkommnisses muß ich auch noch Er- wähuung thun. Die Tage, während der mir nun hier sind, > brachten uns die Bekanntschaft eines jungen, hübschen Berliner Kaufmannes. Im öfteren Verkehr erkannten wir, daß seine Auf merksamkeit mehr unserer Tochter Mandoline galt. Mir hatten den jungen Mann lieb gewonnen. Gestern nuterhioltcn wir uns gemüthlich über den Unterschied zwischen der Berliner und A. : „Ich brauche Mein, um Mitz zu bekommen." B. : „Und ich brauche Mitz, um Mein zu bekommen!" .Ich sitz' gestern Abend kreuzveranügt in der Sommerwirthschaft j „Zum Roß" und denk' an nichts Böses, da kommt auf einmal — meine Frau daher." Antipoden. verunglückte Gratulation. Dame: „Sind Sie denn noch mit Fräulein Lckzahn verlobt?" ' Uerr: „Nein." Dame: „Dann gratulire ich von Herzen. Mie kam es denn, ! daß Sie diese unglückliche Verlobung endlich lösten?" Herr: „Ich habe Fräulein Lckzahn geheirathet." Dresdner Sprache. Natürlich lobte er seine weiche Berliner! Mundart und tadelte die barte Dresdner Aussprache. Mir waren ' gegentheiliger Ansicht. Unser elfjähriger Moritz, der bei uns saß und zugehört hatte, flüsterte da auf einmal: „Potsdamer! Pantoffelpeter I Potsdamer Pantoffelpcter I" In: ersten Augen-^ blick saßen wir Alle ganz verblüfft da. Der Berliner aber stand! auf und sagte: „Sooa? Det soll wohl ick sein? Na ick danke! So '»c Beleidigung for mir muß jerochen werden l Linstweilen empfehle ^ ick mir!" Sprach's und verschwand. Als wir uns von uiiserm Schreck erholt hatten, ging's unser»! Moritz zu Leibe. Dieser aber sagte ganz verwundert: „Ihr habt doch vorhin über die Sprache geredet; da besann ich mich, daß uns unser Herr Lehrer gesagt hat, die Laute p und t immer scharf zu spreche», auch zur Üebung Mörter wie: Pots damer Pantoffelpeter rc. zu gebrauchen. Ilnd da habe ich mich vorhin geübt I" — Moritzens Ehre war gerettet, mir aber waren uin einen Aerger reicher. Damit genug für heute. Sollten Sie, Herr Redakteur, mir einmal schreiben, so dürfen Sie mir nicht etwa „viel Vergnügen" wünschen. Den Hohn könnte ich nicht vertragen. Ihr ergebener Gottlieb Nörgel, Rentier. Lin guter Rath. Abgeführt. Fremder (sich über einige kleinstädtische Linrichtungen lustig machend, zu einein Bürger): „Sagen Sie 'mal, mein Lieber, in dieser Stadt stirbt wohl die Dumniheit nicht aus?" Einheimischer: „Leider Gottes nein, — denn cs kommen immer wieder Fremde in unsern Vrtl" vorficbt. Sie: „Männchen, komm', aieb mir einen Kuß." Er: „Zeig' mir, bitte, erst 'mal Deine Hände!" Sic: „Ja, aber warum denn?" Er: „Du könntest eine Rechnung dr'in haben." Schauspieler: „wenn ich nur wüßte, wie ich zu meinem Benefiz ein ! volles kiaus bekommen könnte." Schauspielerin: „Laden Sie doch Ihre Gläubiger ein." Sehr einfach. Herr (welcher ausgeschrieben wurde, weil er sich vor einem scheuen Pferde in ein Blumenbeet geflüchtet): „Menn mich aber der Kutscher überfahren hätte... ?" Machmann: „Dann hätt' ich eben den Kutscher aus geschrieben l" Folgen des Gehorsams. Fritzchcn kommt zum Mittagstisch gestürmt und fängt an zu reden... Der Vater (ihn unterbrechend): „Fritz, Du weißt, Kinder haben bei Tische nicht zu redenI" — (Nach dem Essen): „Nun kannst Du's erzählen!" Fritzchen: „Vater, Nachbars Jungen haben alleweile die ganzen Aexpel geschüttelt und aufgelesen..." Einfaches Mittel. Frau: „Höre nur, Männchen, wie sämmtliche Thüren quietschen! Unserem Dienstmädchen babe ich es wohl hundert mal gesagt, daß sie die Thüren einölen soll, aber sie thut es absolut nicht I" Mann: „Ja, Du mußt ihr nur erlauben, einen Schatz zu haben, dann hört das Thürequietschen ganz sicher auf." Liebe Freundinnen. Lala: „Zu meinem gestrigen Geburtstag schenkte mir mein Bräutigam eine Kette von Gold mit Perlen und zwar für jedes Jahr eine Perle." Malli: „Dann muß ja die Kette ein Heidengeld gekostet haben I" Fremder: „Haben denn die Haifische in dem See noch nie das Heu weggesressen ?" Bauer: „Freist I Dösziveg'n hob'» m'rs ja rausg'fischt, weil mer dös Heu brauchen für die Esel, die aus der Stadt 'rauskomme."