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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.06.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260609017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926060901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926060901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-09
-
Monat
1926-06
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.06.1926
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Hr. 265 Seile 4 Oerlliches uni» Sächsisches. Geheimer Baural veyser Am 31. v. Pt. ist hier der Geheime Baurat OSkar Leyler gestorben, eu, um den Staat hochverdienter Beamter. Sr wurde im Jahre 1851 zu Dresden als Lohn deS 1864 per» »tvrbeneii Finanz-Veimessungs-Jnspektors Leuker geboren, er warb das Reifezeugnis am Aniieiireal-Gymnasium »u Dres den und wandie sich dem Liudium der Jngenieur-Wisten- schakle» an der Technischen Hochschule «damals Polytechnikum» zu Dresden zu. Im Alter von 22 Jahren schon war er alS Ingenieur Aisolenl und stellvertretender Lektionsingenieur beim Bau der Chemnitz—Aue—Adorfer Sisenbahn tätig. Nach Ablegung der Liaaisprüfung im Jahre 1877 trat er. vom Alt- nieoier der sächsischen Vermessungskunde, Geh. Rat Nagel, be sonders empwhien, in den Dienst deS Staat!. Grundstücks- amtes «damals Dvmänen-Vermestungs-Bureaui. dem er blS zu seniem Ruhestände allgehörte. 12 Jahre lang stand er km Dienste des sächsischen TtaaieS. 18 Jahre davon. 1902 bis 1920, war er Veiler des Ltaatl. Grundstücksamtes und hat alS solcher dem Lraaie bei der Verwaltung staatlichen Grundbesitzes, ins besondere der Kammergüter, der staatlichen Teichwirtschaften.! gewerblich oder landwirlschastlich nutzbarer Flächen, beim An- und Verkauf von Land wertvolle Dienste geleistet. Besonders! vom Llaai anerkannt wurden im Jahre 1898 «eine Verdienste um die Au'lchüehung des militärstaatlichcn Geländes in DreS- dl zwischen AuguftuS- und Albertbrücke. Der Er werb der Nvblensclder in der Lausitz und um Borna bei Leipzig durch den Liga! bot ihm Gelegenheit, die Verwaltung deS Oberirdischen in verhältnismäßig kurzer Zeit zu organisieren und dem Limite gute Erträge zu sichern. Der Uckbergang der ehemaligen Remontcgüler und sonstiger Grundstücke vom Reiche an» den Liaat hat ihm bis in die letzte Zeit seines Dienstes. ja teilweise noch im Ruhestände, außerordentlich wich tige und oerantwortunaSreiche Arbeit gebracht. S«ine Pflicht treue. V'iewissenhastiakeit und Beiahigung sicherten ihm die wohlverdiente Anerkennung. Zahlreiche hohe Orden». und ehrende Titelverleihnngen bekunden dies. Ein fast Msähriger. trat er am I. Oktober 1919 in den Ruhestand Nur sechs Jahre sollte er darin verleben. Nach kurzer Krankheit verstarb er am 31. v M. im Alter von 75 Jahren. Unter großer Beteiligung, auch seitens der Behörden, wurde er am 3. d. M. aus dem Trinftafts-Jioedhose in Dresden zur ewigen Ruhe beigesetzt. Nichtige politische TageSsragen. insbesondere der Volks- entscheid. Am selben Tage spricht abend» 8 Ubr im SasS Müller. Sruna. Ecke Bodendacher und Zwtnglistraße. Dr. Lretschmar über den Volksentscheid. Montag, den 1». Juni, abends 6 Uhr, findet für die Gruppen Dresden- Seevorstadt Dresden-Tttd und Ltreblen ein Vortragsabend im groben Laale des Zoologischen Gartens statt. Der Redner de» Abend- ist wiederum Dr. Kretschmar Er spricht über: Der Volksentscheid, der Auftakt zu einer neuen Revolution. Die Jobannstädter Gruppen halten ihre» Vortragsabend Dienstag, den 15. Juni, abends sr8 Ubr im Laale de» „Herzog Albrechk". Albrechntraße 11 «an -er Pillnitzer Ltrabel. ab. wo ebenfalls Tr. Srrtschmar über das Tbema: „Die politische Lage" sprich» In sämtlichen Veranstaltungen find Parteimitglieder und Gesinnungsfreunde herzlich willkommen. Alle Vorträge dienen lediglich der Aufklärung über die große Gefahr die unser gesamtes Volkstum aus der Fitrsten- enteignung bedroht. Sie verreisen M niWen sie r.. — Todesfälle. Wie auS den Famtliennachrichten dieser Nummer zu ersehen ist. ist im Alter von 76 Jahren der Generalleutnant a. D. Heinrich Lcharch. Kämpfer von 1870 71 und im Weltkriege, gestorben. — Ferner ist am Mon tag im 6!. Lebensjahre der Generaldirektor Brrgrat Willn E n - a rn . Diplom Bergingenieur, hier, verschieden. Ter Ent- tchlaftne Hai in jahrzehntelanger Tätigkeit eine größere An zahl von Kohlenwerken mil größtem Erfolg« geleitet. Er war ferner in der sudetendeutschen Bewegung eifrig tätig, und , cd die Länverrer-Logc in Dresden betrauert in ihm ein hoch-.'.rdieines 'Vorstandsmitglied. Leine Beerdigung findet am Freitag nachmittags 3 Uhr auf dem Trinitattsfriedhofe staik. — Adschiedövredigt. Am nächsten Lonntag !4lO Uhr wird Geheimer Konststorialrat Hofprediger Dr. Friedrich im Haiiptgottesdienst der Sophienkirche seine Abschiedsoredigt Hallen, da er Ende dieses Monats in den Ruhestand tritt. — Pslegcrjiibiläum. Am 6. Juni konnte der Kaufmann Arthur O-ekar Herrnsdors, Weinbergstraße 91. aus eine 26jährigc ehrenamtliche Tätigkeit alS Ptteger im 57. Psleger- verein znrückblicken. AuS diesem Nnlc st wurde dem Jubilar von Mitgliedern des FiirsorgeauSschnsscS im Beisein von Mit- gliedern des 57. PslegerveretnS und anderer Neustädter Pslegervereine sowie des Leiters der Fürsorgeamts-Kreis- stelle Leipziger Vorstadt ein Anerkennungs- und Begliick- wnnschiingssct,reiben des RatcS überreicht. — Vorübergehende Sperrung im Nachtwagenverkehr. In der Nacht von Mittwoch, dem 9., zu Donnerstag, dem 10. Juni, wird wegen Regulierung der Fahrdrähte der Strcckenteil Eotka—Evssebaude von 1.30 bis 1 Uhr früh für den Straßcn- bahnnerkehr gesperrt. Die Nachtwagen der Linie 19 verkehren demzufolge nur bis und von Eotta-Lchusterhaus. — Der Sächsische Militäroereinsbund halt vom 2. biS 1. Juli d. I. seine 63. Bundesversammlung in Dresden ab. - * Tageeverbinüung Köln-Dresden. In der kürzlich ge brachten Notiz deS Dresdner Verkehrs-Vereins ist ein Schreib fehler unterlaufen: die neue Verbindung trifft in Dresden- Neustadt 8,01 abends, in Dresden-Hauptbahnhof 8,19 ein, die alte Verbindung aber 10,47 bzw. 10ch7 nachts. — Deuischnationale Dolkspartei. Heute Mittwoch, abends 8 Uhr. findet im Wettinschlößchen. Ecke Großenhainer- und MarSoorser Ttraße. ein Gruppenabend der Gruppen Dresden- Nvrdwesl statt. Landtag-Sabgeordneter, SanitätSrat Tr. .1 retschinar spricht über die Bedeutung des Volksentscheids, über die Fürstenenteignung und andere politischen TageS- fragen. — Ein weiterer Vortragsabend findet Freitag, abends 8 Uhr. im Ratskeller in Dresden-Plauen, Nötbnitzer Straße, statt. Dort spricht Rechtsanwalt Dr. Rertbold über: 4 Tage vor Reiseanlrill lli unserer Sauplgelchäsisstelle Marienstraße Nr. 38 42 bekannt zu geben, wohin die Zeitung nachgesand! werden soll. Kreuzbanögedühren: pro Tag 5 Pfg„ Sonntags-Nr. lv Psg. Durch die Pos! überwiese«: für jcden angesangenen Monat (innerhalb Deutschlands: wk. 1.80. Poslbszleher beantragen die Nachsendung der Zeilung bei ihrem zuständigen Postamt. Dresdner Nachrlchlen. abends 8 Uhr, werden zwei Vorträge gehalten: Frau Dr. Ulich-Vrtl (Dresden): „Hilfsbebürsligkeit und Sind«, reiche*; ObrrregterungSrat Hoppe (Dresden): ,^tr komm, ich zu einem EinsämtltenhauS?" Am Lonntagvvrmlltag wer- den die geschäftlichen Angelegenheiten erledigt. —* Z»r Mordlache Donner. In der bereit» mehrlach er- wähnten Mvrdsache Donner — Erschießung de» Gericht«, assessor» Donner vvr sechs Jahren in besten Landhaus t, Nirderlöbnitz -.geht -war die Untersuchung iveiter. ein Brr- handlungStermin konnte aber noch nicht anberaumt werden und ist überhaupt in nächster Zelt noch nicht zu erwarten, da die Ehefrau Donner erst durch GertchlSmedtzinalrar Dr. Oppe auf ihren Geisteszustand untersucht wird. UM veicheufun- bei Flvnigflei«. Da» Polizeipräsidium teilt unS mit: Da nach de» Zeitungsmeldungen damit zu rechnen ist, daß der Hochwasser- katastrvphe, von der Ende voriger Woche die sächsische Schweiz und Nordböhmen heimgrsucht worden sind und bei der teil weise bas Wasser bis in das erste Stockwerk der Häuser ein- gedrungen war, auch Menschenleben zum Opfer gefallen sind, so scheint es nicht ausgeschlossen, daß die bei Königstel» ge landete Frauenleiche, deren Persönlichkeit noch nicht sestgcstellt werden konnte, infolge der Ueberschwemmung »ms Leben ge kommen ist. wenn schon nach wie vor der Verdacht eines Ver brechens stark begründet ist. Das Kriminalamt Dresden bittet, bei den Nachforschungen nach der Persönlichkeit der Frau diesen Umstand mit zu berücksichtigen. — Modenschau im Grünen. Tie erste gröbere Modenschau auf den praktischen und bequem übersehbaren Gangbahnen im Kvnzertgarien des Ausstellungspalastes war trotz kühlen Wetters so gut besucht, daß die veranstaltenden Firmen, die vor allem verlockende Sommerkleidung zeigten, wohl zufrieden sein können. Dem sommerlichen Charakter der Veranstaltung entsprachen die bevorzugten lichten und freudigen Farben als Jumperkleidcr gestalteter seidener CompletS, Rips- und Woll- mustelinkleidcr, bedruckter Voiles und ChinakrepS, deren lehr verschiedenartige kleine und große Musterung den Damen Gelegenheit läßt, ihre Sommerkleidung höchst individuell zu wählen. Prächtig verzierte Kapes, Mäntel und Umhängc wechselten mit solchen von klastischer Einiachheit. Vom ein fachen Wanderkleid bis zum Abendkleid für den eleganten Badeort zeigte die Firma Modellmerk st alten Nord haus nur Gediegenes. Geschmackvolles und — Tragbares. Freundlich belebt wurde der Eindruck der Kleider durch eine umsangreiche, gut zu den vorgeführten Kleidern ausgewählte Reihe reizvoller „Behauptungen* der Radeberger Hut- fabrtk, die außer Kappen in Seide, Krepps, Bändern und Borten auch hübsche, bequeme und geschmackvolle Schuten und malerische Florentiner zeigte. Auserlesene und außergewöhn lich kleidsame Stücke von Westen, Pullovers und anderen ge strickten Kleiderstücken und Kleidern brachte die Firma G. R. D. V i k t o r i a h a u S zur Schau. Das Schuhwcrk des Schuhhauscs H. Nordhetmer fand als praktisch und elegant verständnisvolle Bewunderung. Der Beifall bet ein zelnen Darbietungen bewies, daß sich auch beim Publikum ein recht guter Geschmack heransgebttdet hat: um so mehr dürfen die veranstaltenden Firmen ans diesen Beifall stolz sein. — WtederschenSseicr der Kriegsteilnehmer der Deutschen Reichsbahn und Eisenbahntrnppe«. Für die am 19. und 20. Juni in Görlitz stattfindende Wieüersehensseier der Eisenbahner-Kriegsteilnehmer und Eisenbahntruppen ist folgendes Programm festgesetzt worden: Am 10. Juni mittags 1P0 Uhr Versammlung, abends 7 Uhr Festabend im Restaurant „Tivoli": Sonntag Kahnfahrt auf der Neiße usw. Für von auswärts kommende Kameraden wird Bürger- quartier, wenn Anmeldung an Kamerad Hermsdorf, Dresden. Gartenheimallee 11, II., erfolgt, bereitgehalten. Die Dresdner Kameraden fahren ab Dresden-Hauptbahnhof Sonnabend den 1V. Juni 12,19 Uhr mittags. —* Der Landesverband der Bünde der Kinderreichen in Sachsen hält den 6. Vertretertag am 26. und 27. Juni in Meißen im .„Kaisergarten" iam Bahnhof» ab. Am Sonnabend, Im Dorüberqehen. „Großzügigkeit.* Wir Deutsche sind im allgemeinen ein schwer geprüftes Volk. 6»>anz abgesehen vom TaweS-Plan: wir werden uw endlich oft geprüft, ehe wir ins Leben gehen dürfen. Schul- Prüfungen, Staatsprüfungen. Fachprüsungen — wer zählt die Prüfungen, nennt die Fächer...? Mutz nicht erst der Schornsteinfeger eine Prüfung ablegcn, bevor er den Leuten aufs Dach steigen kann? Und der Schuhmacher, ehe er dit Leute versohlen darf? Sollte man angesichts der vielen Prü fungen nicht auch eine solche einsühren, die sich auf die Be handlung der Kunden bezieht? Oder aus die Kunst des Ver laufens? Dabei sollte das Leitmotiv sein: .Seid nicht kleinlich!" Es gibt nichts Fürchterlicheres, als Kleinlichkeit im GeschästSleben. Und gleichzeitig nichts — Unklugere». Ein Beispiel dafür: Bei einem Papicrhändler, beste» Kunde ich seit Jahren bin. kaufe ich für einen ansehnliche» Betrag Schreibwaren. Bei dieser Gelegenheit bitte ich ihn. mir eine Lage Papier zu beschneiden. Er geht ins Hinter- zimmer und kommt nach einer Minute »urück. Mehr det Form wegen, als daß ich wirklich glaubte, mein langjähriger Lieferant würde für den einen Schnitt wirklich Bezahlung verlangen, frage ich, waS die Sache kostet. „Zehn Pfennig", antwortet er gleichmütig. Ich zahle — und gehe in Zukunft zu einem anderen Manne, -er sich aus die Behandlung von Kunden bester versteht.... Natürlich: die zehn Pfennige machen mich nicht arm und ihn nicht reich, aber ich hätte an seiner Stelle darauf ver zichtet. Ich hätte mir lieber durch eine kleine Geste dek Freundlichkeit einen Kunden erhalten. Ein anderer Lieferant teinen „Kaufmann* kann ich ihn nicht nennen» schickt mir eine Rechnung über einen Restbetrag, den ich zu bezahlen übersehen habe. Was steht auf der Reck- nung? „Briefporto 5 Pfennig"! Geradezu verheereird. diese — Grosiziigigkeit! Unnütz zu sagen, daß ich auch in sein Ge schäft keinen Fuß mehr setzen werdel Gewiß: wer den Pfennig nicht ehrt, ist -es Hirndertmark- scheins nicht wert, aber der Hundertmarkschein kommt auch nicht, wenn man sich scheut, fünf oder zehn Pfennig „Geschäfts spesen" zu machen. In Amerika sagen die Geschäftsleute: „Ter Kunde hat immer recht!" T-as soll heißen: Behandle den Kunden an ständig. dann kommt er wieder. Ob die Amerikaner weniger geschäftstüchtig sind, als wir? Ich glaube es kaum, sonst wür- den sic mit ihren Waren nicht mehr und mehr die Welt er obern. Man muß dann und wann eben auch einmal vett stehen, mit der Wurst nach der Speckseite -u werfen.... H. 1^, US» 8Sl6SsFl8klt6l lDsiUssiSssiciSekesst k/IMIss- L o. 'l'IsilSl l^rsgsr StrslZs 38 kcks f/oscrmskustr. händige Orgelfuge komponierte, eine Schubert-Gedenktafel ent. hüllt werden. An den stattsindenden Feierlichkeiten werden sich der Kammcrchor des Wiener Schubertbundes sowie andere einheimische Gesangvereine beteiligen. ß „Der Barbier von Pempelfort" wieder frei- Der Elber- seldcr Staatsanwalt, der wegen dieser Komödie gegen ihren Verfasser. Hans Müller-Schlösser. bas Verfahren eingeleitet hatte, hat dieses wieder eingestellt. i * Bei einer Versteigern»,, alter Meister in Berlin wurde ein PuttenfricS von Tizian mit 5100 Mark bezahlt. Das Stück gehört zu den Puttcnfriesen, die Tizian für seinen Pa last gemalt hat. Ein „Heiliger AntoniuS" von Ttepolo brachte 1600 Mark. Gute Preise brachten altholländischc Meister. Ein Pieter Eodde 2200 Mark, ein Hoore- m n n S ll 1000 Mark, ein Ryckaert D. I. lli. i080 Mark, eine Landschaft von van Everbingen 2200 Mark. Zwei Porträts von Anton Grass wurden mit 700 Mark bezahlt. Jedenfalls scheinen die Preise trotz der schlechten Wirtschafts lage z» steiaen. ß Deutsche Kunst in Spanien. TaS „Diario del Co-mercio*. da- große Handclsblatt von Barcelona, widmete der von dort nach Madrid iibcrgefiihrtcn Ausstellung moderner deutscher Graphik die folgende Besprechung: „Selten hat man eine ursprünglichere Kundgebung deutscher Kunst in Spanien erlebt als die gegenwärtige Ausstellung im Eirenlo Artistico. der in großzügiger Weise feine Räume hier für zur Verfügung gestellt hat. Wir haben den verschiedenen Richtungen nachgespürt, die in der Ausstellung zum Ausdruck kommen. Der einen, welche die Neberlieferung de» Jm- vressionismiiS pflegt, und der anderen, derjenigen deS neuen Ausdruckes. Die ältere Kunst ist vertreten durch die großen Meister Liebcrmann, Thoma. Corinth und Slerwgt. denen man die sichere Federführung, den erlesenen Geschmack und den Reichtum der Phantasie anmerkt. Trotz aller dieser Vorzüge kommt de» modernen Künstlern wie Isolde, Pechstein. Hecke!, Kirchner, Barlach und anderen daS Hauptinteresse zit. Diese Künstler bieten eine vollkommen neue Lebensauffassung in einer Formgebung, dir sich durch große Einfachheit. Kraft und Energie non derjenigen ihrer Vorgänger unterscheidet. Be sondere Aufmerksamkeit verdienen die großen Holzschnitte in ihrer dekorativen Schönheit, welche in dieser Art der alten Kunst niihekannt ivar. Die Porträts von Nol-de. Sehmidt- Rottliisf und Heckes zeigen ein so intensives Leben, daß sie unmittelbar auf unsere ethischen Kräfte wirken. Diese Kunst will nicht nur zu den wenigen sprechen, sondern sie wendet sich an alle, um sie zu reineren Sphären emporznheben. Bei anderen bewundert man die psychologische Kraft, mit der die Gesichter sprechen. Hier ragen vor allen Dingen Künstler hervor wie Kokoschka und besonders die herrliche Kaeth« Kollwitz mit ihrer Bildreilie vom Bauernkrieg«. — Jedenfalls freute ich mich, einer alten Borliehe unseres Blattes, das sich ebenso wie für die heimischen auch für die ausländischen Künstler interessiert, den Auftrag zur Besichtigung dieser Aus stellung zu verdanken." s* Fortschritte der drahtlosen Bildübertragnng. Die Bild- Übertragung nach dem System Karolu». Tele funken hat in letzter Zeit nach zwei Richtungen hin bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Es ist zunächst, wie in „RcclamS Uni- versuin" berschtet wirb, gelungen, in einwandfreiem Tag. und Nachtverkchr die etwa 600 Kilometer lange Strecke Berlin- Wien zu Überdrücken und dabei auf der EmpfanSseite (Wien) gute Reproduktionen zn erhalten. Diese Bilder haben ein Format von etwa 9:12 Zentimeter und benötigten eine IlebertragungSdaucr von etwa IN Sekunden, die sich aber mühelos bcrabsetzen läßt. Ein weiterer großer Erfolg dieser Versuche liegt darin, daß erstmalig durch die in Stromschwan kungen nmgewandelten Ltchtimpulse auf der Scndeseite ein Großsender, nämlich der 18-Kilowatt-Dcutschlanbscnder in Königswnsterhausen, gesteuert wurde. Einer kürzlich ein» gegangenen Nachricht aus Amerika zufolge, hat man auch dort die Ueberlegcnheit der deutschen KaroluS- zelle anerkannt und wird sie den Jenkinschen Btldüber- tragern, die bisher mit einer Glimmlampe arbeiten, als Hauptbestandteil einstigen. s* Smmq Destinn alS Revue-Star. Emm» Destinn wirb in einer Revue im Londoner Coltseum am 21. Juni die Titel rolle singen. Die englischen Zeitungen erinnern daran, baß Emnn, Destinn vor zwölf Jahren ein derartiges Angebot ent- rüstet abgclehnt hat. ß* DrnckschristenanStansck» zwischen Deutschland und Frankreich. Wie der preußische Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung bekannt gibt, ist zwischen Deutschland und Frankreich ein Abkommen getroffen worden über die Wiederaufnahme des Austausches von Dok- torarbetten und akademischen Druckschriften, wozu im ReichSmintsterium deS Innern eine „Rctchötausch- stelle" errichtet morden ist. an die die betreffenden Werke ein zusenden sind Jedes Jahr werden an das französische Unter richtsministerium je sechs Exemplare akademischer Druck- schritten aller deutschen Jnananral-Dtssertationen und aller Habilitationsschriften übersandt. s* Sine Statistik der „Neuen Mnsik*. Die U n i v e r s a l - Edition. Wien, die vornehmlich Werke der jüngeren und jüngsten Musikrichtung verlegt hat versendet eine Statistik Uber die verflossene Spielzeit, aus der wir entnehmen, baß die Werke dieses Verlags in der Spielzeit 1925P6 an 86 Bühnen gespielt wurden. 21 Uraufführungen. 105 Erstausführungen fanden statt, außerdem wurde eine große Reihe von Werken neu einstndicrt hcrausgebracht. Im Mittelpunkt deS Inter esses standen von bekannteren Namen: Bittner, BraunselS, Janacek, Reznicek. Schillings, Schreker. WellcSz. Zum erstenmal in die Oesfcntlichkeit gedrungen sind: Alban Berg, Manfred Gurlitt, K. Weill (Dresdner Uraufführung „Der Potagonift*). Der stärkste Erfolg war der Oper „Jenufa" von Janacek be» schieden, die in dieser einzigen Saison an 83 Bühnen gespielt wurde. Wie Webers Kriegslieber zu Körners Dichtungen enljlan-en. Von K a r l H i l d e b r a n d. Theodor Körner, die edle sächsische Heldengestalt, hin reißend und unermüdlich in seinem Streben nach den höchste» Gütern dieser Erde, hinreißend in seiner Liebe zu Freiheit und Vaterland, war der begeistertste und begeisterndste Sänger der denftschen Freiheitskriege. Freilich gesellte sich seinem Dichterwort noch eine Zaubermacht, die eS gleichsam auf Flü geln über die Lande trug und den Weg zu allen Herzen so schnell finden ließ. Diese Zaubermacht war Frau Musika. Körner und Frau Musika, Körner und seine Laute! Beide waren fast unzertrennlich. Mil ihr streifte er in der Um gebung Dresdens als Troubadour umher,- sie begleitete tb» nach Freibcrg,- sie hielt mit ihm Einzug in Leipzig. alS er die Universität besuchte. Fast alle feine FreihcitSlicder muhte sie mit ihrer Stimme begleiten: fast alle haben ihren VerS- rhythmus von einer bekannten Melodie. Sein Lied zur Ein segnung in der Kirche zu Nvgan wurde nach der Melodie ge sungen: ,^sch will von meiner Mistetat": sein „Letzter Trost* nach der Weise des BundcSlicdcs „ES heult der Sturm, e» braust das Meer": sein berühmtes „Männer und Buben" trägt den Vermerk „Brüder, mir ist alles gleich". Nur so. mit Hilfe der Musik, erklärt sich die Wirkung seiner Lieder aus seine Kameraden und die Einbürgerung in allen Lagern der dcut- 'chen Streiter. Ach, wenn Webers Genius ihnen schon damal- die zündende Kraft in Melodie und RhnilimnS hätte mitgeben können: die allgemeine Begcistcruv.g märe noch größer ge- wesenl Weber feierte damals, beim Anbruch des VölkerttllbNngS. nach seinem unrühmlichen Auscnlhalt in Stuttgart selbst eln« A>uferstcl»iiig und eine Befreiung von unwürdigen Banden. Er begann 1813 seine bedeutende Tätigkeit in Prag, nachdem
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