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«78 l M «» Seine Minister besorgten zu den bisherigen. Die kehrte mit seiner Mutter günstigere Entscheidung über ihr Loos zu erlangen, von der Anwesenheit eines Bonaparte neue Unruhen Bitte konnte nicht gewährt werden. Louis Napoleon in sein schweizerisches Asyl zurück. — rdnung deS Königlich«» Ministeriums des Irmern, die HandelS- m Word« ist, zu dieser Wahl an de» besannt« Wahltage Bonnittag- 10 Uhr im l-Commissar. ottschaw. Prozeß gemacht werde; aber es ist zu zweifeln, daß man in Italien eine Jury findet, die über ihn ein Schuldig zu sprechen wagt, und schon ihrer eigenen Popularität wegen kann die italienische Regierung eine Berurthcilung Garibaldis nicht wünschen. Die Bedeutung des Mannes ist zu groß, um ihn wie einen gewöhnlichen Rebellen zu behandeln. Was er anstrebte, die Gewinnung Roms, das gehört ja zum Programm der Turiner Regierung, und die Meinung des Bölkes steht auf Garibaldis Seite, wenn sich auch Biele sagte», daß auf dem von ihm eingeschlagenen Wege das Ziel nicht erreicht werden würde. So lange man in Italien Garibaldi gefangen weiß, wird es auch der Negierung sehr schwer werden, die Aufregung zu dämpfen und die Ruhe wieder herzustellen. Das Volk wird, so lange Garibaldi sich in Italien in Haft befindet, unablässig zu Gunsten seiner Freilassung demonstrircn. Und will Ratazzi gegen Garibaldi nicht summarisch verfahren, wird ihm nichts übrig bleiben, als ihm den Ausweg ins Ausland offen zu lasten. Turin, 1. September. Die „Discussione" glaubt, morgen werde ein königliches Decret erscheinen, durch welches der Senat als Gerichtshof für den Prozeß Garibaldis eingesetzt wird. Die „Gazetta ufficiale" meldet, daß unter dem Vorwande von falschen Nachrichten Demonstrationen zu Mailand, Pavia, Brescia, Genua und Palermo versucht, aber durch Intervention der bewaffneten Macht und durch die Wachsam keit der Behörden vereitelt worden seien. Einige Verhaftungen reichten hin, die Zusammenrottungen zu zerstreuen und die Ruhe wieder herzustellen. Frankreich. Paris, 31. August. Die Nachricht von der Gefangen- nehmnng Garibalvi's hat alle politischen Conjecturen zu Schanden gemacht, aber die römische Frage von neuem in den Vordergrund gestellt. Das Fiasko des Freischaarenführers — den man übrigens eine gewisse Theilnahme nicht ver weigern kann — ist nicht das Ende, sondern nur eine neue Phase der Bewe gung und der lahm gelegte Garibaldi für das Cabinet der Tuilerien vielleicht eine größere Verlegenheit, als der an der Spitze seiner Banden daherziehende. „La France," d. h. Herr de la Gueronniore, macht sich keine Illusionen, aber sie mag noch so sehr versichern, die jüngsten Ereignisse könnten nichts an der politischen Lage ändern, sie glaubt ihren eigenen Worten nicht und sie weiß ohne Zweifel so gut als wir, daß sich der römische Hof von jetzt an zum min desten auf große diplomatische Schwierigkeiten gefaßt machen muß. Wer übri gens nur einigermaßen in der Lage ist, zu erfahren, was sich in den bestimmen den Regionen zuträgt, muß wissen, daß der Kaiser kein Geheimniß aus den Besorgnissen machte, welche ihm die Garibaldi'sche Schilderhebung eingeflößt hatte. Je größer aber diese Besorgnisse waren, desto weniger dürfte LouiS Napoleon geneigt sein, eine Situation fortdauern zu lassen, welche Italien nicht zur Ruhe kommen läßt. Für die Sache des Papstes wäre es Vortheilhaft ge wesen, wenn Garibaldi an den römischen Grenzen von den Franzosen vernich tet worden wäre, aber es kann ihr nur gefährlich werden, daß das Turiner Cabinet im Stande war, ohne Hilfe der Franzosen Garibaldi zu beseitigen, , denn von seinem Standpunkte kann dasselbe jetzt mit Recht dem Kaiser Napo leon sagen, eS habe den Beweis seiner Stärke geliefert, und eS sei die Sache Frankreichs, durch die Räumung Roms die Ruhe Italiens zu consolidiren. Jedenfalls wird dieses Argument im Rathe des Kaisers mit Energie geltend gemacht werden, und wie ich höre wird der Graf v. Persigny die Initiative ergreifen und verlangen, daß die Lösung der römischen Frage, wenn auch nicht auf der Stelle vollbracht, doch aber durch officielle Verpflichtungen angebahnt werde. Auf die Unterstützung der meisten seiner College« kann er zählen. Un ter solchen Umständen ist nichts natürlicher, als die Spannung, womit man in unsern politischen Kreise« den Entschließungen des Kaisers entgegensieht. Amerika. New-York, 18. August. (Wes.-Ztg.) Die Wenigen, welche die geheimnißvollen Vorgänge am James-River als Vorbereitungen zu einem Rückzüge auSlegten, haben schließlich doch Recht gehabt: die Armee Mac Clellau's ist wirklich zurückgegangen. Ein kleiner Theil direct auf Trans portfahrzeugen nach dem Rappahannock, das Gros zu Lande über den untern Chickahominy nach WilliamSburg, wo Mac Clellan mit der Vorhut bereits am Morgen des 16. August anlangte, zu derselben Stunde, wo die Nachhut Harrison'S-Landung verließ und sich in Marsch setzte. General Pope wird sehr vorsichtig sein und sich damit begnügen müssen, die Rapidan- und Rappahannock- linie einfach zu behaupt«, bi- Mac Clellan zu ihm stoßen kann, was immer hin Wochen erfordert wird. rückenden Oesierreichern zu retten; ihre nächste Zuflucht war Ancona, wo sie den Palast ihres Messen, deS Grafen Pepoli, am Ufer des Meeres bezog, in der Hossuung, von dort zu Schiffe über das Meer zu entkommen. Aber wer schildert ihren Schrecken, als sie mitten in den Vorbereitungen zur Einschiffung an das Bett ihres unpäßlichen Sohnes tritt und hier die Entdeckung macht, daß die Masern bei ihm ausgebrochen, die nämliche Krankheit, an der wenige Tage vorher der ältere Sohn gestorben, und deren Ansteckung der jüngere wahrscheinlich von« Kranken- und Todtenbette des Bruders mitgebracht hatte. An Einschifsen war nicht mehr zu denken, und doch sah man jeden Augenblick dem Einrücken der Oesterreicher entgegen. Mt seltener Geistesgegenwart trifft sie ihre Maßregeln und wirft sich dann auf die Kniee, ihr Schicksal in höhere Hände legend. Es war ihr gelungen, den Glauben zu verbreiten, ihr Sohn habe sich in der Nacht eingeschifft; inzwischen pflegte sie den Kranken in einem kleinen Kabinet neben ihrem Schlafzimmer; nur eine Thüre trennte sie von den Gemächern, die der österreichische General bewohnte, der es ganz besonders darauf abgesehen hatte, sich des Prinzen, wenn immer möglich, zu bemächtigen. Dennoch gelang ihr die Rettung. In Verkleidung entkommt der Genesene mit ihr glücklich aus dem von österreichischen Soldaten angefüllten Palaste, entkommt unerkannt über die Grenzen des Kirchenstaats, Tostana's, Italiens. Trotz ihrcr Verbannung eilt sie nach Paris, um von Louis Philipp durch persönliche Vorstellungen eine Oesterreich. Wien, 30. August. „Wir haben eine große Schlacht gewonnen, aber mit friedfertigen Waffen!" Diese Aeußerung hört man hier überall und der Iuristentag ist der Gegenstand lebhafter Unterhaltung. Die Lokalpresse namentlich ist einmüthig in dem Urtheile über die Bedeutung des Iuristentags für Oesterreichs Stellung, und das Wort des vr. Schwarze aus Dresden: „Der Iuristentag ist ein Monument in der Geschichte Oesterreichs geworden," findet allgemeine Zustimmung. Das Band zwischen Oesterreich und dem übrigen Deutschland hat durch den Iuristentag eine neue Kräftigung er halten. Ueberall hörte man von den Fremden (oder wie vr. Jehring sagte, von den Gastfreunden, die sich nicht als Fremde, nicht einmal als Besuchende mehr fühlen, sondern „völlig zu Hause" sei«), daß man solches geistiges Leben und Streb«, solche kräftige Entwickelung und solches rüstiges Vorschreiten nicht erwartet habe. Die Haltung der Herren Minister v. Schmerling und v. Lasser, sowie der höchsten Iustizbeamten entzündete die lebhafteste Anerkennung und Verehrung, wie dieselbm auch allenthalben ihre hohe Befriedigung über den (Kang, d« der Iuristentag angenommen, ausdrückt«. Die große Gemüthlich- lichkeii, welche nach und nach alle Parteien umfaßte und jeden Mißton unmög lich machte, trat bei den verschieden« Festivitäten hervor. Wien, 1. September. Der Kaiser hat heute die vier Präsident« des Iurist«tagS (vr. v. Wächter, vr. Bluntschli, vr. Schwarze und vr. Berger) empfangen und, wie wir vernehmen, gegen sie in der huldvollsten und herab lassendsten Weise sich ausgesprochen. Ata litt». Der Oberst Pallavicino, der erste wegen Verdienste im Bür- gerkriege zum General beförderte Italiener seit dm Tag« der Wiedergeburt, ist al- der erbittertste Feind der Garibaldischen Sache bekannt, und, wie der „Ind. Helge" gemeldet wird, eigens von Cialdiua und Lamarmora ausgesucht worden, um Garibaldi auf der calabrischen Halbinsel aufzulauern und unschädlich zu »ach«. Ein ehemaliger Waffeugefährte Garibaldis ist dieser Pallavicino nicht, wie Pariser Blätter wissen wollt«. Mit seinem voll« Namm heißt er Emilio Pallaviciuo della Priola, ist au- dem ober« Piemont gebürtig und einer Ge- Weser Familie angehörmd. Er ist als einer der verwegensten Offiziere der ittzliemschm Armee bekannt. — Garibaldi wurde gerade in dem Momente au- gfgriffeu, al- er in die Schlucht« des ASpromonte einziehm wollte. Garibaldi WMde schwer am Fuße, sein Sohu durch ein« Schuß am Beine verwundet. Mailand verbreitete sich am 30. August LbmdS da- — jedoch bis jetzt »^begründete Gerücht von Garibaldi- Tode. WaS Garibaldis Prozeß betrifft, soll hauptsächlich Napoleon, der Garibaldi auch im UuSlande noch fL gefährlich halt, darauf dring«, daß Garibaldi der die Hauptwahl zur Gewerbekammer in Plauen betreffend. Nachdem für die Hruptwahl zur Gewerbekammer m Plaum in der au- den Amtsbezirk« Plaum, Pausa und Elsterberg und de» Stadtbezirk« Plaue», P-us- Md MMroff gebildete« Wahlabtheilung der 8. September I. aqberaMf und die Vorladung an die Wahlmfimer dieser Wghlabtheiluug in Gemäßheit der Verordnung deS Königlich« Ministerium- des Irmern, die HandelS- , vorn 1k. October 1L«r