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gnü- d. the, ickt Voiglländilihtr Anzeiger Amtsblatt für d»s Königliche Be^irtögericht zu Plauen^ sowie für die Königliche» Gerichtsämter und Stadträthe zu Plauen, Pausa, Elsterberg, Schöneck und Mühltroff. ust Dreimwstebenzigsier Fahrgang. Verantwortliche Nedactiou, Druck und Verlag vou Moritz Wieprecht in Plaue». NN er näd Dre^r Blatt erscheint wöchentlich viermal, und zwar Dienstag-, Mittwoch-, Donnerstag» und Sonnabend». Jährlicher Ubouuemeut-Prei», welcher »L»«»»- !-«oa>» zu entnchlen ist, auch bei Beziehung durch die Post, I Thlr. 26 Ngr. — Annoncen, die bis Vormittag» 11 Uhr eingehen, werden in die Tag- darauf erschchmsde Stummer ausgenommen, später eingehende Annoncen finden in der nächstfolgenden Nummer Aufnahme. — Inserate werden mit 1 Ngr. für die aespaltene ToichuS-Zeile berechnet. Einzeilige mit 2 Ngr. — Für die auswärtigen Königl. GerichtSämter und Stadträthe, für welche der Boigtländische Anzeiger Amtsblatt rst, bestehen tue Gefchästastelkeck in Paiffa bei Herrn Bürgermeister Lehmann, in Elsterberg bei Herrn L. A. Diezel, in Schöneck bei Herrn Eduard Meyer, in Mühltroff bei Herrn EhaUffeegelder-EiuUehmtr Holzmnlrr. Mittwoch. 4». IL «>, l« liger Pfo- siem zeu- ufen eder affe. Vie rden eine von doch reu- zur !62. igen »it- eoß- nn fast rrde I 'igr. ffsi-. L. >fsi" rck. Pf- ' ""»» — Zeitungen. Tachsen. Dresden, 9. März. Wie die Sächsische Dorfzeitung mittheilt, hat der hiesige Kaufmann Ernst Kiebert ein Unternehmen in Anregung gebracht, welches die gegründetste Aussicht auf Beifall, Anerkennung und Be theiligung hat. Derselbe beabsichtigt nämlich eine MilitLrpflicht-Ver- sicherungsbank zu errichten, welche den Zweck hat: jungen Leuten die Be schaffung der zur Bezahlung eines Ersatzmanns nöthige Summe von 300 Thlrn. zu erleichtern, indem dieselben nach und nach Einzahlungen leisten, die mit dem achten Lebensjahre beginnen können. Die Berechnung gründet sich dabei auf das Princip der Gegenseitigkeit; alle Beigetretenen, die sich in einem and dem selben Jahre zur Nekrutirung stellen, machen zusammen eine Klaffe aus, deren Mitglieder zarter sich durch Einzahlungen eine gemeinschaftliche Kasse bilden, aus welcher für diejenigen unter ihnen, welche ausgehoben werden, die Einstands summe erlegt wird, sodaß die Bank gewissermaßen nur die Verwaltung dieser Kaffen führt. Nach der Annahme des Begründers genügt eine Einzahlung von 9l Thlrn. per Kopf, wonach also, die inzwischen erwachsenen Zinsen eingerech net, je der dritte Mann der Steuernden ausgehoben und von der allgemeinen Kaffe seiner Klasse losgekauft würde. Nach dem ausgegebenen Prospect hat der Unternehmer die Genehmigung der zuständigen Behörde bereits erlangt, der Erfolg wird aber von der Betheiligung des Publikums abhängen. Wie dem „Adler" aus Dresden mitgetheilt wird, ist eine weitere Ver mehrung der Loose der Lotterie um 8000 Stück beschlossen worden; es würden künftig also 80000 Loose sein. Die Collecteure sollen sich erboten haben, nicht weniger als 54000 Stück mehr als zeither abzunehmen. Preußen. Berlin, 8. März. Die Ministerkrisis, in welcher wir uns befinden, hat eine nicht geringe Ausregung hervorgerufen, die Stadt ist von Gerüchten aller Art erfüllt, welche indessen sämmtlich unbegründet sind. Man glaubt, daß die Auflösung der Kammer schon jetzt vorgenommen wird, um bei dem sodann verfassungsmäßig im Juni zu erfolgenden Zusammentritt der neuen Kammer die Bewilligung zur Forterhebung des Zuschlags von 25 Procent zu den directcn Steuern ermöglichen zu können. Bis zur Stunde ist noch kein Beschluß gefaßt; als ziemlich sicher gilt, daß der Herzog von Ujest (Fürst zu Hohenlohe-Oehringen) dazu ausersehen ist, der Nachfolger des Fürsten von Hohenzollern als Ministerpräsident zu werden. Alles Weitere bleibt ab zuwarten. Berlin, 9. März. Unsere Lage scheint nun doch in eine Krisis gerathen zu wollen. Freilich hängt alles davon ab, welche Wendung die eingetretene Krisis weiter nehmen wird. Die Agitation gegen die Steuerlast gewinnt im mer größere Ausdehnung; die Petitionen gegen den 25procentigen Steuerzuschlag mehren sich mit jedem Tage. Noch läßt sich freilich nicht mit Bestimmtheit ab sehen, welchen Weg diese Krisis gehen wird, ob eine Aeuderung des Ministe riums oder die Auflösung des Hause- der Abgeordneten erfolgt. Die Lage ist jedenfalls eine bedenkliche, fordert zu bestimmten Entschließungen auf, und macht es vollkommen begreiflich, daß man der Wendung dieser Krisis von allen Seiten mit der höchsten Spannung entgegensicht. lieber die Ministerkrists in Berlin schreibt die E. Ztg.: daß das preußi sche Ministerium, in Folge der Annahme de- Hagen'scheu Antrag-, seine Ent lastung eingereicht habe, bildete seitdem in allen Kreisen das Tagesgespräch und e- concentrirten sich dabei die Ansichten größtenthest- dahin, daß man emerseit- deu Anlaß zu geringfügig fand und andererseits es bedauerte, den Wuyßch der Reaction: das Ministerium durch seine eigenen Anhänger fallen zu machen, erfüllt zu sehen. Was den ersten Punkt betrifft: so läßt sich nicht leugn?», daß die Veranlassung gewissermaßen vom Zaune gebrochen ist und daß folglich darin nur der Wunsch erkennbar wird, mit der gegenwärtigen Abgeordneten kammer unter allen Umständen zu brechen. Dies in der deutschen, in der kur- hessischen, in der italienischen Frage oder gar in der Militärfrage zu thuu, war bedenklich, denn für alle diese Fragen war im Volke ein wesentliches Jutereffe vorhanden und eine Auflösung der Kammer aus einem dieser Gründe konnte der Regierung nur nachtheilig sein; man wählte daher einen verhältnismäßig unbedeutenden Differenzpunkt, bei dem das Interesse des Volkes wenig oder gar nicht eugagirt war, und bei dem mqn — wie dies ja auch schon die geringe Stimmenmehrheit gegen das Ministerium auSweist — eher und erfolgreicher behaupten kann, daß das Abgeordnetenhaus hätte nachgeben können, so wie die erste Kammer bisher sehr klug es vermiede» hat, dem Ministerium — und damit erledigt sich zugleich der oben erwähnte zweite Punkt — den vielleicht noch erwünschter gewesenen Anlaß zu einem Entlaffungsgesuche zu bieten. Jetzt wird man nicht ermangeln, zu behaupten, daß in dem Majoritätsbeschluß betreffs des Hagen'schen Antrags ein Uebergriff liege, und deshalb den Neuwahlen gegenüber wenigstens bessere Chancen haben, als wenn die Kammerauflosung um eine der oberwähnten wichtigeren Fragen willen erfolgt wäre. Trotzdem wird die Auflösung der Kammer — denn wir zweifeln nicht, daß der Kölsig den Conflict zwischen seinem Ministerium und der Abgeordnetenkammer zu Gun sten des Ersteren entscheiden, d. h. daß er da- Ministerium behalten und also die zweite Kammer auflösen wird — einen wesentlichen Erfolg kaum haben, vielmehr dürften die Neuwahlen wohl im Wesentlichen auf dieselben Männer fallen. Wozu also — wird man fragen — die ganze Maßregel? Zweierlei wird doch damit gewonnen: zuvörderst — Zeit; und inmittelst kann Manche- zum kait aeeomxli werden (z. B. die kurhessische Angelegenheit). Dann aber kann und wird man auch wohl der neuen Kammer gegenüber den Kehler per- meiden, sich gleich von vornherein in eine so gegnerische Stellung zu derselben zu bringen, wie diesmal. Jedenfalls ist zur Zeit kein Anlaß, au diese Krisis irgend welche Besorgnisse zu knüpfen. Frankfurt, 8. März. In der heutigen BundestagSsitzung wurde der gemeinsame Antrag Oesterreichs und Preußens in der kurhessischen Ber- fassungsangelegenheit eingebracht. Derselbe wurde dem Ausschüsse überwiesen und lautet: „Die kais. österreichische und die köuigl. preußische Regierung — in der Erwägung: daß die hohe Bundesversammlung sich ihre schließliche Er klärung über die Erledigung der VerfaffungSangelegenheit des Kurfürstenthums Hessen Vorbehalten hat, — daß auf der Grundlage der Verfassung-urkunden vom 13. April 1852 und vom 3V. Mai 1860 ein EinverstLudniß Mischen der kurfürstlichen Regierung und dem Laude KurheffenS nicht hat erzielt werden können, — daß der Bundesbeschluß vH« 27. März 1852, penn gleich er hie bunde-widrigen Bestimmungen der früher» Verfassuugsgesetze nicht im Einzeln« bezeichnet hat, grundsätzlich doch nur eine Revision dieser Gesetze nach bundeg- rechtlichen Gesichtspunkten bezweckte, — daß die etliche HersteüvlV eß-O ge sichert^ und allseitig anerkannten Recht-WstandeS in -urheAeu i« dxmgMdW Interesse des Landes Wie das grsawvtW DMchlaM — W-gWchDM au, die hohe Bunde-pevsammtung möge die kachksil. Vq-eerung Wnffarder»: