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(Christiuut Amalie Louise Henriette, geboren 25. Dezember 1840), ältesten Schwester de- regierende« Fürsten Heinrich XXll., älterer Linie, Fürsten Reuß zu Grei^ mit Sr. Durchlaucht dem Prinzen Hugo von Schönburg-Waldenburg, älteüen Vrud« des regierende« Kürsten zu Schönburg, statt. Der fürstliche Bräutigam, geboren 29. August 1822, steht als Stabsoffizier beim königlich preußischen 1. Garde-Regiment zu Fuß in Potsdam. Preußen. Die Volkszeitung giebt aus zuverlässiger Quelle folgende Einzelheiten über einen Attentatsversuch auf den König: Äm 11. März Mittags trat ein junger Mann (der Kürschnergeselle Schildknecht aus dem schweizerischen Canton Thurgau) an den Eingang des königlichen PalaiS und verlangte den König zu sprechen. Man sagte ihm, daß dieß nicht angehe, und der hinzu tretende Schutzmann, welcher dort amtlich postirt ist, rieth dem Fremden, sein etwaiges Gesuch schriftlich aufzusetzen und einem Adjutanten zu überreichen. DaS könne er nicht, war die Antwort. Auf die Frage des Schutzmanns, was er denn wolle, erwiderte er: „Ich will den König erschießen;" und als der Fremde ein geladenes Pistol mit aufgesetztem Zündhütchen zeigte, nahm der Beamte denselben fest und führte ihn auf das Bureau des Schloßreviers. Der Polizeilieutenant Seyffried fragte den Schildknecht, ob er denn wirklich den König habe erschießen wollen ? Die Antwort war: er müsse den König noth wendig sprechen und er habe durch Vorzeigung eines Pistols leichter Eingang zu finden geglaubt. Der König kenne ihn, er habe schon im vorigen Jahre dem König geschrieben. Er sei nun gekommen, dem König die deutsche Kaiser krone anzubieten. Bei diesen Worten holte er aus der Tasche einen Apfel hervor, ein sogenanntes Rothhähnchen; das sei der Reichsapfel, den er dem König überbringen müsse. Eine Erscheinung habe eS ihm befohlen, wie ihm überhaupt alles im Leben durch Erscheinungen zukomme; er sei deshalb auf der Stelle aus der Schweiz nach Berlin geeilt. Der Irrsinnige, ein blasser, schmäch tiger Mensch, wurde sofort der Staatsanwaltschaft und von dieser dem Unter suchungsrichter übergeben. Er befindet sich jetzt in einer Zelle der Stadtvoigtei. Berlin, 13. März. Die Berliner Zeitungen bringen sämmtlich ziemlich ausführliche Leitartikel über die Situation, die aber im wesentlichen alle darauf herauskommen, daß wir uns im Unbekannten bewegen. So ist es in der That; wir wissen nicht, ob wir in einigen Tagen ein liberales, ein reactionäres oder ein halbliberales Ministerium haben werden. So sagt die Berl. Allg. Aus Berlin vom 13. März wird der Kölnischen Zeitung geschrieben: „Von preußischer Seite wird nun doch besorgt, daß Baiern und Würtemberg gegen den Handelsvertrag mit Frankreich Einwände geltend machen dürften. In der Diplomatie wollte man denselben keine große Bedeutung zuschreiben, wenn auch Preußen einige Concessionen mehr gemacht habe, als jene Staaten erwartet haben mochten. Daß der Vertrag dadurch ernstlich in Frage gestellt werden könnte, ist schwer zu glauben. Keine der Zollvereinsregierungen wird dafür die Verantwortlichkeit übernehmen wollen und schließlich wird sich wohl alles auSgleichen. Es wird übrigens, wie man hört, auch im Inlande von interesfirter Seite gegen den Vertrag noch immer agitirt. Dieser ist zum Glück zu weit gediehen, als daß diese protectionistischen Anstrengungen sich noch Aus sicht auf Erfolg versprechen könnten." , Scharfs Correspondenz schreibt unterm 13. März: „Ein uns heute aus Paris zugekommenes Schreiben vom vorgestrigen Datum meldet, daß die Dinge sich dort weit ernster gestalten, als man bisher vermuthet hatte. Na mentlich soll in Regierungskreisen eine große Entmuthigung herrschen. Man sieht unter diesen Umständen dem Rücktritt Hrn. v. Persigny'S mit Bestimmt heit entgegen, obwohl derselbe nicht gänzlich aus dem Ministerium scheiden, sondern bei dem eventuellen Austritte Hrn. Thouvenel's das Ministerium des Aeußern übernehmen soll. Oesterreich. Wien, 13, März. In der heutigen Sitzung de- Un terhauses deponirte und motivirte der Finanzminifler v. Plener das Ueberein- kommea des Staates mit der Nationalbank, so wie die neuen Statuten dersel ben, und legte demnächst dem Hause einen Gesetzentwurf vor bezüglich Erhöhung des außerordentlichen Zuschlages zu mehreren directen Steuergattuugen, nämlich zur Grundsteuer, Gedäudesteuer, Erwerb- und Einkommensteuer. Infolge die ses Gesetzes, das am 1. Mai 1862 in Wirksamkeit treten soll, würde eine jährliche Mehreinnahme von 18 Millionen 600,000 Gulden erzielt werden. Wien, 15. März. Nach einer Meldung der „Ostdeutschen Post" wäre die Militärinsurrection in Griechenland in vollem Aufschwünge. Auch in Syra (Wahrscheinlich ist Hermopolis, die Hauptstadt der Insel Syra, gemeint. Diese ist wichtig als der Hauptsitz deS griechischen Handels und als ein Knotenpunkt der Schifffahrt aus dem mittelländischen nach dem schwarzen Meere. Eine eigent liche Militärbesatzung befindet sich nicht auf der Insel Syra.) soll ein Militär aufstand auSgebrochen sein, wobei italienische Einflüsse direct zu Tage getreten. Italien. Aus Mailand vom 8. März wird der Augsburger Allge meinen Zeitung geschrieben: „Ich mag Ihnen diesmal immerhin als Sturm vogel erscheinen. Es bereiten sich, glauben Sie mir, finstere Dinge vor. Bor der Hand melde ich Ihnen, daß eine Anzahl Freiwilliger auf zwei Schiffen der Ditta Rubattini am 5. d. M. von Genua nach Cagliari abgegangeu, und daß der Endpunkt dieser Expedition die adriatische Küste ist. Wie ich Ihnen versichern kann, ist Garibaldi vorgestern Abend hier angekommen, und zwar unter dem strengsten Incognito. Sein Aufenthalt war diesmal fast ausschließend aus den königlichen Palast beschränkt. Heute kehrt derselbe nach Genua zurück." Amerika. New-Zork, 1. März. Allgemein ist das Gerücht ver breitet, der Befehlshaber der Unionstruppen in Kentucky und Tennessee, General Buell, habe die Sonderbündler bei Murfreesboro (in Tennessee, etwa 7 deutsche Meilen südöstlich, also jenseits Nashville) eingeschlossen. General Banks hat mit Unionstruppen den Potomac oberhalb Washington bei Harpers-Ferry überschritten, Bolivar sowie Charlestown (an der Eisenbahn von Harpers-Ferry nach Winchester) eingenommen und sich auf beiden Ufern des Shenandoah festgesetzt. Der Präsident der Südstaaten, Jefferson Davis, sagte in seiner letzten Botschaft unter Anderm: „Die Ereignisse haben bewiesen, daß die Regierung der Südstaaten mehr versucht habe, als sie zu leisten im Stande war. Indem sie das ganze Territorium des Südens schützen wollte, hat die Cvnföderation schwere Unfälle erlitten. Es ist jetzt wahrscheinlich, daß der Krieg mehrere Jahre dauern wird. Die gegenwärtigen Streitkräfte können im Allgemeinen auf 400 Regimenter Infanterie mit einer entsprechenden Cavallerie und Artillerie veranschlagt werden. Der Stand der Marine reicht für die Defensive aus. Eine schwebende Schuld ist nicht vorhanden. Die Staatsausgaben belaufen sich für das Jahr auf 170 Millionen Dollars, eine Summe, geringer als der Werth der Baumwellenernte eines Jahres." In Richmond hat ein Meeting von Baumwollen- und Tabakspflanzern stattgefunden, um die Frage wegen freiwilliger Zerstörung der Baumwollen- und Tabaksernte in Erwägung zu ziehen. Es wurde eine Commission ernannt, um Vorschläge für das nächste Meeting vorzubereiten. — In dem Congrcsse der Südstaaten ist der Antrag gestellt worden, daß der Süden sich verbindlich machen möge, bis zum letzten Dollar den Krieg zur Erhaltung der Unabhängig keit fortzusetzen. Dieser Antrag wurde dem Militärcomitee überwiesen. Ein anderer Antrag ging dahin, die Eigenthümer verbrannter Baumwolle und ver brannten Tabaks zu entschädigen. ur Es ist wahrzunehmen gewesen, daß junge Leute in den letztverflossenen Tagen auf den bewaldeten Anhöhen in der Nähe hiesiger Stadt in der unvor sichtigsten Weise Spielereien mit Pulver und Zündstoffen getrieben haben. Es liegt auch Verdacht vor, daß der gestern in den Nachmittagsstunden entstandene Waldbrand auf dem sogenannten Tenneraberge durch ein solches Gebühren herbeigeführt worden ist. Die unterzeichnete Behörde fühlt sich daher gedrungen, das diesfalls bestehende Verbot wiederholt unter dem Hinzufügen einzuschärfen, daß sowohl die Polizeidiener, als auch das Forstpersonal mit Instruction versehen worden sind, Contravenienten festzunehmen und zur Bestrafung einzuliefern. Plauen, den 17. März 1862. Der Rath. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten Dienstag, den 18. März 1862, Abend 7 Uhr. Tagesordnung. Fixirung deS Gärtner Wild für Besorgung der städt. Anlagen. — Eine Mittheilung des Raths, dm Reingewinn der Gasanstalt betreff. — Nach postulat für dm Bau einer Brücke über die Elster bei der Hammermühle. — DeputationS-ErgänzungS- wahlm. Herr«. Lang, Bors Fortsetzung der Auction heute Nachmittag von 2 bis 6 Uhr bei B« Richter. Schilfrohr, zum Rohren der Decken in neuen Gebäuden, habe ich noch auf Lager und verkaufe dasselbe im Ganzen und Einzelnen, utn damit zu räumen, Julins Lorenz in Pausa. G. W. Gottschald Streu- und Stöcke-Auction in der sog. Böschla im Jößnitzer Holze künftigen Montag, den 24. März früh 10 Uhr. Zusammen kunft auf dem Holzschlage Gottl. Lorenz. Donnerstag, den 27. d. M., Vormittags 10 Uhr^ sollen auf dem Rittergute Reinsdorf gegen 100 Stück fettes Schafvieh in kleinen Posten unter den im Ter mine bekannt zu machenden Bedingungen an den Meistbietenden verkauft werden. ,882 in de Pro; nen! «och Thm und t dock« noch gege T A sta M 2 1 An! uni Pa zur § I Sach Umst stück Hau! 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