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i Voigllimdischer Anzeiger. wen ' vreiundsiebeWgster Jahrgang. « 11. Januar 1862. Sonnabend -d die iversacher der Gewerbefreiheit, bekam in der ersten Stunde des neuen Jahres igk. der M - ld io Man u den Such« schal m «m i i seiger > ney- erthen enken! iodenf stilles mrgii ). Bl zuw ver! Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Moritz Wieprecht in Plaue». ür das Königliche Bezirksgericht zu Plauen, sowie für die Königlichen Gericktsamter und Stadträthe zu Plauen, Pausa, Elsterberg, Schöneck und Mühltroff. abörse ! reite, Zt - eben- r nach l. bez. r. bez. lr. 1t Sachern. Ein eigenes Schicksal hat vor Kurzem eine Ausländerin, welche zum Behuf ihrer Ausbildung in Leipzig verweilte, ereilt. Dieselbe be kam von ihren Verwandten aus London einen Brief, welcher schwarz gesiegelt war. Die junge Dame erschrak darüber so heftig, daß sie alsbald eine Ge hirnkrankheit bekam, der sie, wie man hört, erlegen sein soll. Später ergab sich, daß die Aeltern nur deshalb schwarzen Lack zum Verschließen'des Briefes herwendet hatten, weil in England wegen des Ablebens des Prinz-Gemahls Landestrauer ist. — Ein Mitglied einer bisher geschloffenen Zunft, ein arger vzPf Hauptverhandlung den 14. Januar 1862 S Uhr wider Carl August Leonhardt und die verehel. Oehler aus OelSnitz, wegen Diebstahls. Am vergangenen Donnerstage, 8. Jan., Nachmittag zehn Minuten vor 4 Uhr wurde in Plauen ein sehr starker Erdstoß verspürt. AuS der Gegend von Oelsnitz schreibt man uns heute, 10. Jan., üb« den gestrigen Erdstoß: Um 3 Uhr 45 Mt. verspürten wir einen Erdstoß von solcher Stärke, wie sich die ältesten Leute nicht erinnern können. ES dauerte 4 Secunden und schien von Norden nach Süden zu gehen. Der Fußboden der Oberstube bewegte sich, daß man den Einsturz des Hauses fürchten mNM. Die Glocke auf dem Haussaal fing an zu läuten. Der Thermometer zeigte -s- 1" R. Leute auf der Straße hielten die Erscheinung für heftigen, anhal tenden Donner. Gera, 6. Ian. Die Zahl der Bewohner beträgt nach der Zähluug vom 3. Dec. v. I. 14207 gegen 13679 der Zählung von 1858. Bon der Gider, 4. Ian. Das Neueste von hier ist, daß die hol steinische Festung Rendsburg durch eine Verfügung des dänischen Fisanzmini- sters und der Generalpostdirection in Kopenhagen in das Herzogthum Schleswig einverleibt ist. Oeskerreich» Wien, 6. Januar. Eine in diesen Tagen nach Berlin abgegangene Note enthält den Vorschlag, die Rcgulirung des Elbzolles nach den Anträgen Preußens kraft des Bundesbeschluffes vom 3. August 1828 durch die Bundesversammlung einzuleiten. Auch erklärt sich dieselbe zu Reformen bereit, die ein desfallsiges langwieriges Bundesverfahren zu beschleunigen geeignet waren. Triest, 7. Januar, Nachmittags. Nach Berichten aus Athen vom 28. v. M. hat an der Nordküste des Peloponnes ein starkes Erdbeben statt gefunden. Athen ist unversehrt geblieben. Alt- und Neu-Korinth, Vostizza (Aegion) und Patras haben dagegen sehr gelitten. Die Kammer hat zur Un terstützung der Betroffenen 10,000 Drachmen bewilligt. Italien. Rom. Am 28. December veröffentlichte das General-Vi- cariat die Bevölkerungs-Statistik der ewigen Stadt für das Jahr 1861. Folgende Angaben daraus sind bemerkenswerth: Rom zählt 40 Bischöfe, 1385 Weltpriester, 2474 Ordensgeistliche, 1657 Seminaristen und Kollegiaten, 2032 Nonnen, 2613 weibliche Zöglinge in Konservatorien und Klöstern, 283 Aka- tholiken, 4226 Juden. Gcsammtbevölkerung 194,587. Der Bandenführer Chiavone befindet sich auf römischem Gebiete, um von einer Wunde zu genesen die er — im Rücken erhalten hat. So wird der Opinion Nationale geschrieben und hinzugefügt, daß der Carlist Tristany sich anschicke, an Chiavone's Stelle das Räuberwesen wieder in Schwung zu bringen. Frankreich. Paris, 6. Jan. Man hat schon früher mehrmal- deS Projectes eines ökumenischen ConcilS erwähnt, das der Papst über die gegenwärtige Lage der Kirche in Rom abhalten wolle. Er soll jevoch auf Anrathen Frankreichs davon abgekommen sein nno beschlossen haben, die Bischöfe der katholischen Christenheit nicht persönlich nach Rom zu berufen, sondern denselben eine Reihe von Fragen vorzulegen, die sie von ihren Diöcesen aus schriftlich zu beantworten und einzuschicken hätten. Portugal. Lissabon. Dem „Sun" zufolge verlangt das BoH in seinem Argwohn immer noch an Vergiftung der königlichen Familie glaMno, daß der König aller seiner jetzigen Minister, Hvfieirte uns HofbevkUttea sich entledige und überhaupt seine ganze Umgebung wechsele. inen eigenthümlichen Neujahrsgruß. Er wurde nämlich mittels seiner Nacht- ingel aus tiefem Schlaf geweckt und, als er auö dem geöffneten Fenster auf ie Straße sah, voll einer Anzahl ihm unbekannter Leute durch den Ruf: ,Es lebe die Gewerbefreiheit" und mit der von zwei Violinisten auf nicht Cre- oneser Geigen gekratzten Melodie: „Nun danket alle Gott" begrüßt. Die deutsche Ackerbaugesellschaft beabsichtigt, im Mai oder Juni d. I. in Leipzig oder in DreSdcn eine Ausstellung von Schlachtvieh zu veranstalten, bei elcher Geldpreise ausgesetzt werden sollen. Das diesjährige Dresdner Journal Nr. 7 berichtet aus Auerbach vom . Januar Folgendes: „Um Ihnen einen Maaßstab zur Benrtheilung der oigtländischen Schneewehen zu geben, theile ich Ihnen mit, daß die Reichen- acher 4spännige Post heute, anstatt um halb 1 Uhr einzutreffen, erst um 5 hr in Auerbach ankam und nur durch mehrmaliges Ausgraben derselben aus örmlichen Schneebergen überhaupt ein Fortkommen ermöglicht wurde." Diese otiz ist, wenn auch gewiß zu diesem Zwecke nicht geschrieben, doch ganz ge- ignet, denen zn denken zu geben, welche trotz alledem und alledem die neue isenbahn von ihrer natürlichen und günstigern Linie über Plauen wegdrängen nd sie in die schneewehreichen Gefilde der Auerbacher Gegend verweisen wol- en; eine Bahn, die, weil sie die Bestimmung hat, einen großen internationalen erkehr zu vei mitteln, ganz besonders einen möglichst ungestörten, von periodisch iederkehrenden Elementareinflüffen unabhängigen Betrieb erfordert. Mit dem kaum gefallene» Schnee ist auch in Plauen die emgeriffene nsitte wieder an der Tagesordnung, kraft welcher Kinder die so zahlreichen, bschüssigen Plätze und Gaffen der Stadt mit ihren Schlitten befahren, dadurch ie Passanten außerordentlich belästigen, durch Geschrei zum Ausweichen auf- vrdern, ja nicht selten — zumal ältere Leute — überfahren, zwischen Pferde nd Zugschlitten gerathen und sich und Reiter und Schlittenführer geradezu in !eibes- und Lebensgefahr bringen. Fängt dann der Schnee an, sich zu ballen, o gesellt sich dieser noch eine andere eingerissene Unsitte bei, indem Schulknaben nd Lehrlinge an Vorübergehenden, namentlich an Mädchen, die um 1 Uhr achmittags in die Fabriken gehen, ihr Müthchen dadurch kühlen, daß sie diese, ft bis zur Mißhandlung, mit Schneeballen bewerfen. Auch Reiter und Schlit- n, welche durch die Straßen der Stakt passiren, sind zuweilen dagegen nicht Mcher. — Wir gehören nicht zu den Griesgramen, die der Jugend kein Ber- nügen gönnen ; aber nach guter alter Sitte rutschte und ballte die Jugend ußerhalb der Stadt. Diese möge immerhin fortdauern, die eingerisseue gerügte lnsitte ehebaldigst beseitigt werden, wozu die Polizeidiener daS Beste thun können, öge dies recht bald, kräftig, ohne Rücksicht auf die Aeltern und dauernd scheheu! ebruar Qual. Br.). Thl,. .THlr.I -cheffel ahlt.). I ebruar Tblr. r. G„ «nuar- Gelk, )ecem- Id. Dieses Blatt erscheint wöchentlich viermal, und zwar Dienstag-, Mittwochs, Donnerstag« und Sonnabend«. 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