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UotzMuWcr AMM. ÄmtsbHatt ' für das Königliche.PeMsaericht zu Plaueiu sowie für die Königlichen GertchtTSMer und Snadtngche zu Plauen, Pausa, Elsterberg, Schreck und MühltroÄ^ , . r- i Ar M- DreiuMetzenzigster Jahrgang. . , 5 Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Moritz Wieprecht in Plauen. » - 1 - »>, «- Dieses Blatt erscheint wöchentlich viermal, und zwar Dienstags, Mittwochs, Donnerstags und Sonnabends. Jährlicher Abo^nemoirt-Preis, welcher prÄaan»»- rnnäo zu entrichten ist, auch der Beziehung durch dir Post, 1 Thlr. 26 Nar. — Annoncen, die bis Vormittags ?! Uhr eingehcn, MfttlilLdie ßyqMdarauf erscheinende Nummer ausgenommen, ipater eingehende Annoncen finden in der nächstfolgenden Nummer Aufnahme. — Inserate werden mit 1 Ngr. für die gespaltene Torpus-Zeile berechnet. Einzeilige mit 2 rligr. — Für die auswärtigen Königs. Gerichtsämter nnd ^stadträthe, für welche der Boigtländische Anzeiger Amtsblatt ist, bestehen die Geschäftsstellen in Pausa Herrn Jutms ^Gmdo Lorenz, in Elsterberg bei Herr» F. W. Feustel, in Schöneck bei Herrn Eduard Meyer, in Muhltroff bei Herr» ChauGcegelder-Einnehmer Holzmüller ecember I8K. vo« der Armee aNgehörend, ihre Zahlungen eingestellt. Der eine hat es bis zu einer Schuldenlast von 50000 Thlrn., der letztere gar bis zu 100000 Thlr. gebracht. Dieser bietet im Accorde circa 30 Proc., der erstere 50 Proc. Wenn die beiden Herren angeklagt werden sollen, so haben sie bereits ihren Gläubigern angedroht, sich auf den Einwand der väterlichen Gewalt zu stützen, der be kanntlich durchgreifend ist. Natürlich hat keiner der Herren es beim Schulden machen gesagt, daß er noch unter väterlicher Gewalt stände, daß ihm also eine der Haupteigenschaften mangele, Schulden zu contrahiren. Der eine Schuld ner hat übrigens mit Negulirung seiner Schulden komischerweise eine hiesige sehr bekannte Persönlichkeit betraut, die selbst übermäßig verschuldet ist, tue täglich mit Mobiliar- und Personalexecutionen verfolgt wird, und der es bisher aller Anstrengungen ungeachtet npih nicht hat gelingen wollen, seine eigenem Schulden zu regulireu." Aun Nationalfonds find bi- zum 26. November 39794 Thlr. in Brrü» eingegangru. A«rhefsen. Kassel, 28. Nov. Gutem Bernehmen nach hat der Kurfürst genehmigt, daß den Ständen drei weitere Vorlagen, betreffend daS Budget, die Leihbank und die Bebra-Fulda-Eisenbahn, gemacht werden. Lie Bank- und HandelS-Zeitung schreibt: „Zur kurhessische« Sache wird Dienstag. ...... (chW LS« Sachen. Maische unserer Leser erinnern sich vielleicht noch der gründ lichen Verhandlungen, welche jn unserer 2. K. auf dem ersten coustitutwnelkn Landtage vor 3V Jahren über Nützlichkeit oder Schädlichkeit der Sperlinge stattfanden. Die Australier scheinen praktische Erfahrungen gemacht zu haben, daß unser Herrgott diese muntern Bursche doch nicht umsonst oder gar zum Schaden der Menschen erschaffen hat. Es geht eben jetzt eine Sendung Sper linge au- Leipzig nach Australien. In diesem Jahre hat nämlich die Bermchruug von Raupen und andern Jnsecten in der Colonie Victoria in Australien so überhand genommen, daß sich die „Acclimatisation Society" in Melbourne entschlossen hat, ernstlich die Einführung von Sperlingen zu betreiben. Mehrere Versuche, Sperlinge von England eiuzuführen, find gänzlich mißlungen, kein einziger konnte die lange Seereise au-halteu. Jetzt hat Herr Emil Weber, der kürzlich nach langjährigem Aufenthalte in Australien nach Leipzig zurück gekehrt ist, den Auftrag von der „Acclimatisation Society" erhalten, Sperlinge von Deutschland in größern Quantitäten zu exportiren, welche nächsten März ihre große Wanderung antreten werden. In demselben Augenblicke, wo in einer Gerichtsverhandlung vor dem Dresdner Bezirksgericht der Präsident den Urtelsspruch, wegen Diebstahls, ver kündete, wurde dem Berichterstatter der „Dresd. Nachr." vom Fensterbret seine erst Tag- vorher gekaufte neue Pelzmütze gestohlen. Der Ordinarius und erste Professor der juristischen Facultät zu Leipzig, Hr. Geheimrath vr. Günther hat das Cultusministerium gebeten, ihn in Rück sicht >gWf fyin vorgerücktes Lebensalter von weiterer Fortführung seiner amt lichen Geschäfte zu entbinden. DaS Ministerium hat diesem Gesuche stattzugeben beschlossen mW den Hrn. Geheimrath vr. Günther unter Anerkennung seiner vieljährch« treu«! und verdienstvollen Amtsführung die gebetene Entlassung uns aus Frankfurt vom 26. Nov. AboMs schrieben: Der nach Kaffdl ge sendete österreichische General Schmerling hat zweiuzgl Audienz gehabt. Da- erste Mal hat er den Kurfürsten poltern hören und sich dann »ach kurzer Aus- richtu»g seine» Auftrags mit der Erklaruna enisvmt, er werde andern Tages fich erlauben, den Endbescheid zu^hAftl? 'Gestern um die Mittagszeit fand sich ein Adjutant bti dem österreichischen General, güt. ^«r fW^ichcn Einladung des Kurfürsten ein. D« General folgte d«str'Cmadu»g -Wh-ld, soll den Kurfürsten aber immer noch stzu^.qigirt gesunde» habe». Die bestimmten An deutungen General Schmerling'« über die »«auMveichlich« Ev«tuaLit»-pr fth«» utn aber doch Eindruck zu Machest, so daß man allAemein glaubt, der Kurfürst werde froh sein, wenn nur Dehn und Stiernberg bleiben. Die Parömir, im mer das GegeMeil von dein zu thun, was ;i»?BMA gewünscht wird, war, wie man versichert, auch in diesem Fall das durchschlagende Argument. General Schmerling hat nämlich dem Kurfürsten klar«Hemacht, daß er dem preußische» Cabinet gar keinen größern Gefallen thun könne, als weun er einen Borwand gebe, daß daS Ministerium Bismark sich auf seine Kost« PvfuläH mache. Die Frauen hatten dem Kurfürsten schon dasselbe gesagt, Scheff« und AbSe secun- dirt. Der Freimuth des letztgenannten soll so weit gegangen sein, daß wenig fehlte, der Kurfürst hätte sich thätlich an ihm vergriffen. Man kann eben nicht alles schreiben und drucken lasten, wovon in Kastel die Sperlinge auf de« Dächern singen. Der Kurfürst soll über Preußen Aeußerungen gethan haben, die in Kassel von Munde zu Munde gehen, in der Presse aber nicht wieder- zugebeu sind." Man braucht nur einen Blick auf die Landkarte zu werfen, um sofort zu erkennen, daß Kurhesten (besten Erklärung über den Handelsvertrag noch zurück- stcht) auch für die Zollvereinsfrage von hoher Bedeutung ist, denn eS scheidet Preußen in zwei Theile. Daher erklärt sich wohl auch das große Interesse, das Oesterreich an der Sache nimmt, und die „N.-Z." meldet geradezu, daß Hr. v. Schmerling Auftrag hatte, womöglich dahin zu wirken, daß die knrhes- fische Regierung sich den großdeutfcheu Reform- und Hanoel-bestrebuugen Oester reichs anschließe; zugleich jedoch seinen Rath in der Richtung geltend zu machen, daß jede reactionäre Gefährdung der verfassungsmäßigen Freiheit deS Landes unterbleibe. rj Baiern. München, 27. Nov. Die Rückäußerung Preußens auf,hie Antwortsuote BaiernS i» der Handelsvertragsangelegenheit ist weniger schroff als die von Berlin »ach Stuttgart gesandte. Hr. v. Bismark glaubt au- dem bairischerseits kund gegebenen Wmffche nach einer Verständigung die Hoffnung schöpfen zu dürfen, daß Baiern «och eine Annäherung in Aussicht genommen habe, und sieht darüber weitern Aeußerungen deS Hr«. v. Schrenk entgegen. Oesterreüft. Wien- 2S. November. Ich hoffe nicht eine Ändis- cretjou zu begehen, wenn ich mich auf die Autorität de4 hiesigen englischen Ge sandten, Lord Bloomfield, berufe» sm ueuerdingS zu bekräftige«, daß die Ean- didatur des Prinz« Alfred auf dm griechischen Thron nicht ernstlich zu nehm« fei. Es ist sogar unmöglich, daß es Lord Palmerston bi» zur Wahl des Prmzen kommen lassen wird, aber ««genommen wird dieselbe nimmermehr. Jndeß hat die Jutrigue dann ihren Dienst gechi», d. h. die Eaudchatur des Herzogs von Leuchtwberg uutermiuirt. Die in Ungar« herrschende Rinderpest ist, amtluh« Nachricht« zufolge, in Zunahme begriff« und hat seit ihrem Ausbruche bis jetzt in 92 Sruch«- Jan. 1863 au gewährt. Hbreuff-N. „Schon wieder," schreibt man der Breslauer Zeitung aus Berlrn, „haben zwei Offiziere der Garde, darunter einer dem Elitenregimertt