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gekommen sind, und nur niedrige Verleumdung könnte es wagen, mich auf solche Weise zu verdächtigen. Eben so wenig aber hat Unbekanvtschast mit den hie sigen Zuständen ans jenen Artikel eingewirkt. Eine fast 28jährige Praxis als Arzt in Planen läßt wohl einige Bekanntschaft mit den hiesigen Zuständen überhaupt und denen der Apotheke insbesondere voraussetzen. Jedenfalls befindet sich aber Herr Jessen in einem sehr starken Jrrthum, wenn er sich und seine Apotheke für so unantastbar hält, daß er der öffentlichen Besprechung einer schon langst vor seiner Uebernahme der hiesigen Apotheke an geregten Frage von so entschiedener Wichtigkeit in solcher Weise und mit Drohungen entgegentreten zu müssen glaubt. Der Möglichkeit einer Verant wortung kann ich sicher mit größester Ruhe entgegensetzen. vr Reinhard Fiedler. Landwirthschaftliches. Bekanntlich hat sich schon seit längerer Zeit die Ansicht gebildet, daß der Maulwurf keineswegs ein den Pflanzen schädliches Thier sei, sondern vielmehr durch Vertilgung von Ungeziefer, wohin namentlich die auch in diesem Jahre so viel Unheil verursachenden Engerlinge gehören, reichlichen Nutzen schaffe. Professor Fleischer in Hohenheim untersuchte 15 getödtete Maulwürfe auf daS Genaueste, und fand in den Magen derselben nur Reste von Jnsccten und Würmern, auch nicht in einem einzigen Magen eine Spur von Pflanzen-Nahrung. Kleine weiße Fadeuwürmer fanden sich aber, die der Laie allenfalls für Wurzel-? fäserchew chatte halten-, können. Professor .Fleischer hat sodazu,, Versuche mit^ lebenden Maulwürfen angestellt und dabei gefunden, daß ein solches Thier in weniger als 16 Stunden 30. Engerlinge und 1 Regenwurm verzehrt hat, wobei es den lebenden Thieren vor de» todten, die man ebenfalls hingelegt, den Vor zug gab. Zwei andere, Maulwürfe, tzie Professor Fleischer ebenfalls zu Ver suchen in geschlossenen, mit Erde und Rasen angemessen versehenen Behältnissen hielt, verzehrten innerhalb 9 Tagen 341 ausgewachsene Engerlinge, 193 Regen würmer, 2 Erdraupen, einen lebendigen Maikäfer und eine Svrinztäserlarve. Außerdem fraßen sie eine in das Behältniß gesperrte Hausmaus mit Haut und Knochen auf. Dabei machen diese gefräßigen Thiere k«nen Unterschied in der Wahl ihrer Nahrungsmittel, sie fressen, was sie zunächst erreichen können. Pflanzen-Nahrnng, die man ihnen nach längerem Fasten gab, wurde niemals berührt. Ja, als die Fleischuahruug ganz entzogen und statt deren nur reich liche Pflanzen-Nahrnng vorgesetzt wurde, verhungerten die Thiere. Eine aus führliche Beschreibung der von Professor Fleischer vorgenommenen Untersuchungen befindet sich in den „Mittheilungen vom Ausschuß des Leipziger landwirthschaft- lichm Kreisvereins an die zu seinem Verband gehörenden Zweigvereine" Nr. 3. Aeitnnzs-Allerlei. Detmold, 22. October. Als ein Curiosum thoilt die ,Mestfi Ztg." folgendes auS dem Cabinet des Kaisers Napoleon au deu Wirth zum Extern stem, Herrn Fricke, in- diesen Tagen. ergangene Antwortschreiben mit: „Mein Herr!- Dar Namenszug, von welchem Sie dem Kaiser unterm 24. v. M. ein ' photographisches Faksimile mit Ihrer Anfrage zugeschrckt haben, ist in der That, wie Sie eS vermutheten, derjenige Sr. Majestät. Empfangen Sie, mein Herr, die Versicherung meiner vollkommenen Hochachtung. Für den Secretair des Kaisers, Chef des EabinetS, und im Auftrage der Unterchef: Jacalay." Der Name „Louis Napoleon Bonarparte", der im Fremdenbuche nn Jahre 1845 ohne Datum, aber nach den vorhergehenden und nachfolgenden Einzeich nungen zu rechnen, am 22. oder 23. Ium eingeschrieben war, hatte nämlich in neuerer Zeit vielfach die Frage hervorgerufen, ob „der große Mann de- Jahrhundcrts" wohl wirklich beim Externstem anwesend gewesen, und somit ' Hrn. Fricke veranlaßt, mit Einsendung einer Abbildung der Externsteine und einer Photographie des Namenszuges direct bei Sr. Majestät anzufragen. — Ein in Genua wohnhafter italienischer Statistiker hat sich die eigeu- thümliche Mühe genommen, zu berechnen, wie viele Menschen seit Abel, also seit fast dem Bestehen der Welt, bis zum Jahre 4845 gestorben sind, und herausgebracht, daß diese Zahl 26 Quadrillionen 628 Trillionen 843 Billionen 285 Millionen 75,840 beträgt. Der vierte Theil der Geborenen stirbt vor 7 Jahren, die Hälfte vor 17 Jahren, unter 10,000 Menschen erreicht ein einziger das 100. Jahr, unter 100 erreichen 6 das 66. Jahr, unter S00 er reicht einer das 80. Jahr. Von der Milliarde Menschen, von welcher die Erde bewohnt ist, starben im Jahre 33,333,000, folglich in jeder Secunde einer. Die Verfertigung von Zündhölzchen wird jetzt in England noch mehr ins Große getrieben als auf dem Thüringer Wald. In einer großen'Säg mühle in London kann man häufig 6-8 Haufen gelben Tannenholzes sehen, ^jed^r so groß wje eiu 6zimmeriges Haus und alle dazu bestimmt, in Zünd- höfzcheu geschnitten zu werden. Die Dielen werden durch Kreissägen, die sich mit großer Geschwindigkeit drehen, in 3—4 Zoll lange Stücke gestbnitten urw diese Stärke von einer Maschine, in welcher ungefähr 50 scharfe Messer in einer Rejhc befestigt sind, in Zündhölzcheusplitter zerspalten. Fünf Blocke werden auf einmal geschnitten und dies geht so unendlich schnell vor sich, daß die Messer 120 Bewegungen in der Minute machen und bei jedem Schnitt 150 Splitter abgesondert und geformt werden, so daß man in 1 Minute 30,000 oder in 1 Stunde 1,800,000 bekommt. Drei dieser Maschinen, die jAen Tag 40 Stunden, arbeiten, erzeugen daher täglich 54 Millionen. 7 — (Ein kühner Adler.) Die „Wiener Presse" meldet: ^n, dem Reviere Pfösing der Herrschaft Ullrichskirchen befand sich vox einigen .Tage» ein 18 Jahr alter JLgerbursche auf dem Felde, als plötzlich zur mächtiger, Adler, eine in dortiger Gegend sehr seltene Erscheinung, sich auf ihn herabstürzte, als ob er ihn mit den Fängen packen wollte. Der Jägerbursche schoß und-, traf dm Vogel, der sogleich neben ihm zu Boden stürzte. Per Adler mißt mit aus- gebreiteten Flügeln viel über eine. Klafter. .. , , . — Rindfleisch aus dem Jah*4, 1H26. ,. Ip TryWSöe XNorwegen) wurde kürzlich bei einem Gastmahle eine Merkwürdigkeit sepvirt,, nämlich frisches Ochsenfleisch, das im vorigen Sommer in einigen auf Spitzbergen eingegrabenen Blechbüchsen gefunden worden war. Vermittelst deutlicher Zeichen war eS an gegeben, daß die Büchsen von Leuten der Expedition des Capitäns Parry, -also im Jahre 1826, natürlich hermetisch verschlossen, dort hingelegt worden waren. Das Fleisch war in Geschmack und Geruch, noch vollkommen frisch. 2^2 - zu dieser Anmeldung. Verpflichtete sich sticht w zur Vergütung auS der Jmuwbiliarbrandversicherusi^Scpsie gesetzlich jn erfacheu Betrags der dieser Kasse durch die VerzHgMsA dei^MjyHdiM Gemäß der in der Anweisung zu §. 54 der Ausführungs-Verordnung zum Gesetze, das dieses Jahres, unter 2 getroffenen Anordnung werden die Eigenthümer von folgenden, in deu Dörfern des hiesigen Gerus Kalk- und Ziegelöfen, Flachsdarrhäusern und denjenigen Wohnungen, welche sich mit dm hier genannten s öffentlichen Gebäudm befindlichen Orgüu, Thurmuhren und M 5,!^ k »7 - 2^- - Jmmoblliarbrandversicherungswesen betreffend, vom.HZ August " ""bäudm^al»^ . , . _ . . ..... - . - „ ...MUdch^^ wie den bei Kirchxn.und andern öffentlichen Gebäudm befindlichen Orgeln, Thurmuhren und Glocke», c . l«. ' 7, welche Gebäude und Gegenstände nach §. 3 des Gesetzes vom 14. November 1838 von der Theilnahme au der LandeS-Jmmobiliar-Brand-VersicherMgScmstLlt. ausgeschlossen gewesen find, pp» Eintritt der Wirksamkeit der nm anzufertigenden BrandverficherungScataster an aber nach H. 3 des neuen, Eingangs angeMMU , Gesetzes beitrittSpflichtig «erden, hierdurch aufgefordert, diese Gebäude , . < - 4-.. bis zum LS. SkoveWbpr I. ..... . schriftlich bejhj^lgem Gerichtsamte auzumelden, unter der Verwarnung, dass im Unterlassungsfälle jeder zu dieser Anmeldung, Verpflichtete sich sticht nup der Vergütung Awaiger, an derartigen versicherungspflichtigen Objecten entstehender und zur Vergütung auS der Jmuwbiliarbrandversicherrv^Scpsse gesetzlich sich eig nender Schäden verlustig macht, sondern auch überdies in eine, nach Höhe,des vierfache» Betrags der dieser Kaffe durch die VerzäMtftfi de^Mmeldung ent zogenen Brandversicherung-boiträge zu bemessende Geldstrafe verfällt. . . , .m.2? m rw- m , ,, Gleichzeitig werde» die Ortsgerichte und Gemeindevorstande veranlaßt, dafür besorgt zu sein, daß gegenwärttge Aufforderung baldigst zur KmntnHM betreffenden Einwohne» gebracht werde. . Königliches Gerichtsamt Schöneck, am 28. Oktober 1862. > 7 ' ' Die eine Kellerabtheilung im neuen Bürgerschulgebäude soll meistbietend verpachtet werdm und wollen Pachtlustige sich hierzu Dienstag, den 11. dies. Mon., Borm. 11 Uhr im RathSexpeditionszimmer einfinden. Die Bedingungen werden im Termine mündlich eröffnet. Plauen, den 27. October 1862. - -t D e r R a t h. . G. W. — 71 : — '—