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ichen- rmie- umer 39^. rden- rden- Wal- . 33. : ein l be- ver- die nen- rtt. und nbe- >em- stlich l zu öße, imer itz- zum hes, der wr- u. mch tin, rau zeb. ns- hen off- ern die tor rer zen Se- die nl- vie init >ön hl- md >en len !2. ei- hr VoigliändiUhcr Anzeigtr. Amtsblatt für das Königliche Bezirksgericht zu Plane», sowie für die Königliche» GerichtSäimer und Stadträtbe zu Plauen, Pausa, Elsterberg, Schöneck und Mühltroff. Dreiundsiebenzigster Jahrgang. Verantwortliche Reoactiou, Druck und Verlag von Moritz Wieprecht tu Plauen. Dietes Blatt erscheint wöchentlich viermal, und zwar Dienstags, Mittwochs, Donnerstags und Sonnabend-. Jährlicher Abounemeut-prei», welcher pnioa»»- ermöo zu entrichten ist, auch bei Beziehung durch die Post, I Lhlr. 26 Ngr. — Annoncen, die bis Bormittags 11 Uhr eiugeheu, werden in die Tags darauf erlchMiucnde Nummer ansgenomme.!, später eingehende Annoncen finden in der nächstfolgenden Nummer Aufnahme. — Inserate werden mit 1 Ngr. für die gespaltene LorpuS-Aeile berechnet. Einzeilige mit 2 Ngr. — Für die auswärtigen König!. Gerichtsämter und Ltadträthe, für welche der Boigtlandische Anzeiger Amtsblatt ist, bestehen die Geschäftsstellen iu Pansa bei Herrn Julius Guido d'orcnz, m Elsterberg bei Herrn F. W. Feustel, in Schöneck der Herrn Eduard Meyer, in Mühltroff bei Herrn Lbanffeegelder-Einnehmer Holzmüller. Mittwoch. 1Ä4. 1 Octobor 18SS. » .. , ' n An dem von Völkern und Fürsten Deutschlands allseitig gewünschten und erstrebten Gebäude der Einigung Deutschlands wird an allen Ecken und Enden eifrig gearbeitet. Vorläufig handelt es sich nur darum, einen praktischen und allsenig genehmen Baunß und Bauplan zu entwerfen. Oesterreich und die meisten deutschen Mittclstaaten hatten die Grundlinien dazu vor Kurzem ent worfen; diese standen aber Preußen und einigen anderen nicht an. Letztere wollen bekanntlich ein Kleindcutschlano oder Großpreußen, jene em Großdeutsch land, in welches auch Deutsch-Oesterreich mit ausgenommen werden soll. Auch die Bolksstämme Deutschlands rühren sich nach Möglichkeit in Schützen-, Turn-, Sänger-, Feuerwehr-, Juristen-, Künstler-, Naturforscher-, Forst- und Land- wirthfesteu, um einander zu beweisen, daß Keiner so übel ist, wie sich ihn vielleicht der Andere vorgestellt hat, und daß sie Alle recht wohl in einem ge einigten Deutschland sich vertragen und Wohlbefinden würden. Eine große Anzahl von Männern, die in den Einzelstaaten Landtagsabgeordnete sind und das Aufbauen von staatlichen Einrichtungen besonders verstehen oder zu verstehen glauben, halten ebenfalls Zusammenkünfte, um über den Riß eines neu aufzu führenden stolzen Gebäudes eines geeinigten Deutschlands sich und Andere klar zu machen. Besonders rührig sind die Liebhaber des kleindeutschen Baurisses. Diese waren einig geworden, in Weimar eine Versammlung und Berathung zu halten, wozu auch die großdentschen Bauleute eingcladen wurden. Diese scheinen anfänglich auch zugesagt, später aber sich anders besonnen zu haben und wollen nun in Frankfurt a. M. ihre Pläne für sich berathen. So hätten wir also zwei derartige Zusammenkünfte — ein schönes Anzeichen deutscher Einigkeit! Wir gestehen offen, daß uns diese Spaltung nicht gefallen kann. Der artige Versammlungen können doch nur besprechen und berathen, aber nicht beschließen, dazu haben sie weder Vollmacht noch Gewalt, etwaige Beschlüsse geltend zu machen. Sie können nur moralisch wirken dadurch, daß sie selber mit sich aufs Reine kommen, in welcher Form und Gestalt eine Einigung Deutschlands möglich und nützlich sei. Wollen sie wirklich vaterlandsliebende Männer sein, denen cs nicht darum zu thun ist, Rechthaberei zu treiben und ihre eigene Meinung Andern gegen deren Ueberzeugung aufzudringen, so müssen sie doch auch die Gründe derer hören und erwägen, die anderer Meinung sind, als sie, diese Gründe widerlegen durch bessere, dadurch aber das deutsche Volk klar machen über das Mögliche und Zweckmäßige. Etwas Weiteres vermögen sie nicht. Unter Leuten, die im Voraus schon Alle einer Ansicht sind, ist es federleicht, zu beweisen und zu überzeugen, daß die eine oder andere Ansicht die allein richtige ist; wenn aber auf jede Rede für einen Niß und Plan eine andere gegen denselben folgt, dann erst stellt sich das Richtige heraus. Die Geister müssen auf einander platzen, die Vorschläge von allen Seiten beleuchtet werden, sonst fruchten solche Versammlungen nichts. Dießmal sind die Großdeutschen unbedingt an der Spaltung schuld. Die Gründe, die sie gegen Weimar vorgebracht haben, halten nicht Stich. Ob die Zusammenkunft in Weimar, Frankfurt, .Wien oder München gehalten wird, darauf kommt gar nichts an; eS kann Jedermann überall seine Ansichten frei verfechten. Wären aber etwa in Weimar mehr Kleindeutsche als Grohdeutsche, so liegt auf der Hand, daß auf die Zahl hübe» oder drüben wieder nichts ankommt. Und wenn die Zahl der Großdeutscheu noch so klein wäre und allemal überstimmt würde, so schadete dieß kein Härchen, da in dieser Sache die Stimmen nicht gezählt, sondern gewogen werden. Ein Grund aber, den die Großdeutschen anführen, ist der allerschwächste, indem sie sagen, sie wären nicht ganz in der Sache unterrichtet und klar, die Kleindeutschen waren besser gesattelt. Die Versammlung ist ja eben angestellt, um sich klar zu werden und Andere klar zu machen. Solches Reden sieht aus, wie Armuthszeugniß. Solche Spaltung ist an sich bedauerlich und auch um des Auslandes willen. Was wird man in Frankreich und England, überall sagen, wie wird man Witze reißen, wenn Männer, die an der Einigung Deutschlands arbeiten wollen, mit Uneinigkeit und Spaltung anfaugen! Es will doch Ketnß» für sich dabei gewinnen, ob diese oder jene Form der Einigung möglich-nätz zweckmäßig erfunden werde, sondern das gesammte Vaterland soll doch d«t Segen davon haben. Ist denn die Selbstverleugnung so auSgestorben, daß der Kleindeutsche nicht seine Ansichten zu opfern vermag, sobald er einsieht, daß deren Verwirklichung ohne Blutströme nicht möglich ist? Oder daß der Groß deutsche nicht wagt, mit dem Kleindeutschen in die Schranken zu treten, aus Furcht, durch Gründe besiegt und auf andere Gedanken gebracht zu werden - Gott besser's! Zeitungen. Sachsen. Chemnitz, 27. Septbr. Im Königreich Sachsen waren im Jahre 1856 mehr als die Hälfte der Bevölkerung <51,4 pCt.), nämlich 972,449 Personen, mit der Industrie beschäftigt und Sachsen darf deshalb in ganz hervorragender Weise als ein Industriestaat bezeichnet werden. Während es im Jahre 1834 nur 74 mechanische Spinnereien mit 371,000 Feinspiudelu zählte, giebt es jetzt 153 Baumwollenspinnereien mit 705,500 Feinspindeln, ferner in der Streichgarn-Vicogne-Spinnerei 220,000 Spindeln, in der Kamm garnspinnerei 85,000 Spindeln und 120 Kämmmaschinen, in der Flachsspinnerei 12,000 Spindeln. Gleichzeitig arbeiten in der Weberei etwa 1900 mechanische Stühle, außerdem sind noch 70,000 Handwebstühle im Gange, und überhaupt sind mehr als 100,000 Personen bei der Weberei beschäftigt, so daß auf je 20 Einwohner des Landes ein Weber kommt; die Gesammtproduction der Weberei enthält einen Werth von 21 Millionen Thaler im Jahre. Für die Strumpfwaarenfabrikation sind 44,000 Strumpfstühle im Gange, darunter 500 mechanische ; der Werth der Erzeugnisse derselben beläuft sich durchschnittlich auf 7 Millionen Thaler im Jahre. Im Jahre 1856 existirten 118 Baumwollen spinnereien mit 11,420 Arbeitern, 189 Wollspinnereien (147 Streichgarnspin nereien, 42 Kämmereien und Kammgarnspinnereien), 2 Flachsspinnereien, 6 An stalten für Verarbeitung des Garns zu Strickgarn, Zwirn rc., 279 Fabriken baumwollener Gewebe, 283 Fabriken wollener Gewebe, 89 Fabriken leinener ' Gewebe, 16 Fabriken seidener Gewebe, 93 Strumpfwaarenfabriten, 56 Maschi nenfabriken, überhaupt 1913 Fabriken und Fabrikverlagsgeschäfte. Die Lotteriedirection hat den Collecteuren die Veröffentlichung der in ihre Collecten gefallenen Gewinne, in öffentlichen Blättern oder sonst, bei Strafe verboten. (Dieß Verbot wird Lärm verursachen.) Thüringische Staaten. Weimar, 28. Septbr. Für die erste Sitzung der Versammlung deutscher Volksvertreter steht der Antrag Lang'S und Joseph s zur Debatte: Die Zulassung von Mitgliedern thatsächlich bestehender Ständeversammlungen ist kein Anerkenntniß einer rechtswidrigen Beseitigung von Volksvertretung«». — Die Commission stellt folgende Anträge: Eine Beränds»