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830 C Beyer, Sup. Carl Ar. Wieprecht, Stadtrath C Beyer, Sup Carl Fr. Wieprecht, Stadtrath Tie unterzeichnete Inspection macht hierdurch bekannt, daß Diejenigen, welche ihre Aufnahme in das hiesige Krankenhaus wünschen, sicy deshalb beim Rache anzumelden haben. Plauen, den 17. April 1861. gewisse jüngst verstorbene Persönlichkeiten häufig vorkommen, und in einer armen halbverhungerten Eule, welche der Winter und der Nahrungsmangel aus cem Walde in die Stadt getrieben, erblickt die verdüsterte Phantasie dieser Fromme» die Hülle eines Geistes, welcher wegen zu großer Sündhaftigkeit der Greizer Bevölkerung die Luft mit seinem Stöhnen und Klagen erfüllt und nicht zur Ruhe kommen kann. Einer hyperorthodoxcn Richtung hat man in Greiz in gewissen Regionen immer gehuldigt, jetzt erntet man die Früchte ein. Kurhesten. Kassel, 15. April. Wieder ist einer unserer berühm testen und verdientesten Verfastungsmänner geschieden, Sylvester Jordan, der Schusterknabe aus dem Land Tirol, der Lehrer des Staatsrechts in Marburg, der Schöpfer der Verfassung von 1831, der Feind der Jesuiten, der Märtyrer auf dem Marburger Schlosse, der Vertrauensmann am Bundestage von 1818. Er starb nach langjährigem Leiden, nach einem wechsclvollcn Leben heute Nack mittag, noch nicht 7V Jahre alt. Er war geboren am 30. Decbr. 1792 im Dorfe Omes bei Innsbruck. Oesterreich. Schmerling hat nur mit Mühe durckgesetzt, daß das Protestantengesetz auch für Tyrol gelten solle. Die dortige geistlicke Partei ist denn auch bereits Feuer und Flamme darüber. Schon in der Innsbrucker Landtagssitzung vom 13. April wurde diese Angelegenheit in leidenschaftlich erregter Weise zur Sprache gebracht. Der Fürstbischof von Vrixen, welcher den Antrag auf „Glaubenseinbeit" des Landes gestellt, sprach, „er habe seit der letzten Sitzung Kenntniß vom Patente vom 8. April erhalten; durch dieses Patent habe seiner Ansicht nach die ganze Frage eine solche Dringlichkeit er halten, daß er auf eine ausnahmsweise rasche Erledigung seines Vorschlages antrage." Der Stellvertreter des Landeshauptmanns, O. v. Zallinger, schloß sich dem an. Er behauptete, daß durch dieses Gesetz „eine Bresche in den Eonstitutionalismus" geschossen worden seil!), daß dasselbe „eine Mißachtung der öffentlichen Meinung" beurkunde und eine „außerordentliche Aufregung" (?) erzeugt habe. In ähnlicker Weise sprach sich Dietl aus, Richle aber legte ein ganzes Paket Adressen auf den Tisch, „mit tausenden von Unterschriften", die Für das hiesige Krankenhaus ist eine Hausklinik dergestalt eingerichtet worden, daß diejenigen bei der Dienstbotenkrankenkasse betheiligten Dienstboten, welche sich in Krankheitsfällen ins Krankenhaus nicht aufnehmen lassen wollen, auf Rechnung gedachter Kaffe mit ärztlichem Rathe und Me^icamenten versorgt werden. Die unterzeichnete Inspection bringt dies mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß, daß die ärztliche Berathung bis auf Weiteres jeden Dienstag und Freitag Vormittag von 8 bis 9 Uhr im Krankenhause stattfindet und daß diejenigen Dienstboten, welche hiervon Gebrauch machen wollen, eine Bescheinigung beim Rathe hier ausgestellt erhalten. Plauen, den 17. April 1861. , . „Glaubenseinigkeit" verlangen. Wenn diese in Tyrol zu Grunde gehe, „sei dieses biedere Land für sich selbst und für seinen lieben Kaiser verloren." (Oho!) Zn ähnlicher Weise spricht der Fürstbischof von Trient, welcher mit der Revo lution aus Piemont droht, welche Hand in Hand gehe mit dem Protestantismus. Schließlich einigt man sich, am Dienstage über die Vorlage des Fünfzehner-AuS- schusses, welchem der Antrag des Brixener Bischofes zur Begutachtung und Bearbeitung überwiesen worden war, zu berathen. Italien. Nach einer Eorresponden; des „Journ. des Deb." schließt das von dem Finanzmiuister Bastogi vorgclegte Budget mit folgenden Zahlen ab: Ordentliche Ausgaben 492 Millionen; außerordentliche 135 Millionen; im Ganzen 627 Millionen Ausgaben. Ordentliche Einnahmen 343 Mill., außer ordentliche 17 Mill.; im Ganzen 360 Millionen Einnahmen. Es stellt sich also ein Fehlbetrag von 267 Millionen heraus, und ganz abgesehen von außer ordentlichen Ereignissen und KricgScvcntualitäten ist eine Anleihe von 300 Millionen Francs für das neue Königreich Italien unumgänglich nothwendig. Amerika. Die Republik Sau-Domingo, welche die größere Osthälfte der Insel Haiti bildet, über 800 O.uadratmeileu Flächeninhalt und 200,000 Einwohner, zum geringsten Theil Neger und zu gleichen Theilen etwa Weiße und Mulatten zählt, hat sich wiederum der Krone Spanien unterworfen. Diese östliche Hälfte der Insel gehörte Spanien und wurde erst 1795 an Frankreich abgetreten, nachdem der westliche Theil schon 1697 von Spanien an Frankreich gekommen war, worauf im November 1803 die Franzose« die Insel räumten und das Negerkaiserthum entstand. Am 27. Febr. trennte der Osten (San- Domingo) sich vom Westen (Kaiserthum Haiti). Nach vielen Wechselfällen der Republik San-Domingo meldet nunmehr der Moniteur aus San-Domingo vom 20. März: „Am 18. März hat General Satana vom Balcon des Regierungs palastes im Beisein der Truppen und der Nationalgarde die Wiedervereinigung der Osthälfte der Insel Haiti mit ihrem ehemaligen Mutterland Spanien Nachdem die unterzeichnete Inspection beschlossen hat, die Badeanstalt im hiesigen Krankenhause dem Publikum zur Benutzung zu überlasten, so wird dies hierdurch bekannt gemacht und dabei bemerk, daß dazu bis auf Weiteres 2 Tage jeder Woche, Mittwoch und Sonnabend, Nachmittag von 4 bis 7 Uhr, festgesetzt worden sind. . . , . . Für ein Reinigungsbad, ohne Gewährung von Seife und Handtuch, sind 4 Ngr. zu entrichten, während künstliche Bäder mit Berücksichtigung der Freiwillige Lubdastation. Auf Antrag der Erben des verstorbenen Herrn Apothekers Gottlob Friedrich Wilhelm Göbel allhier soll das zu dessen Nachlasse gehörige, am Rahnis- berge allhier gelegene, sud Nr. 534a. des Flurbuchs U. hiesiger Stadt cingezeichnete, auf Fol. 1302 deö Grund- und Hypothekenbnchs der Stadt Plauen ein getragene, 265 ( Ruthen Fläche enthaltende, mit 14,o^. Steuereinheiten belegte und von den verpflichteten Oeconomie- und WirthschaftSverständigen auf 309 Thlr. 5 Ngr. gewürderte Feldgrundstück vom unterzeichneten Königlichen Gerichtsamte im Bezirksgerichte, ErbtheilungShalber den 23. April 1861 öffentlich, jedoch freiwillig, an den Meistbietenden versteigert werden. Erstehungslustige werden daher hiermit geladen, an diesem Tage Mittags vor 12 Uhr an hiesiger Gerichtsamtsstelle zu erscheinen, sich anzugeben, ihre Gebete zu eröffnen und sich, wenn die hiesige RathhauSuhr die 12. Mittagsstunde ausgeschlagen, der Licitation dieses Feldgrundstücks unter den vor Beginn der Subhastation bekannt zu machenden Bedingungen zu versehen. Eine ohngefähre Beschreibung dieses Feldes ist dem am hiesigen Gerichtsbrete aushängenden Anschläge beigcfügt. Plauen, den 11. April 1861. Königliches (Herichtsamt im Bezirksgerichte, Abtheilnng für freiwillige Gerichtsbarkeit. Jahn. Zuthat in jedem Kalle besonders berechnet werden. Plauen, den 17. April 1861. Die Hosvital-Jnspection. Der Rath. C. Beyer, Sup Carl Kr. Wieprecht, Stadtrath