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Unterhaltung und Geschäfts verkehr. M 848 Montag den S. September Ersch. täal. Morg. 7 U. — Inserate die Spaltzeile S Pf. werden bis Ab. 7 (Sonnt.». 11—r U > angenommen. — Abonn. Vierteljahr A0 Agr. br» Snmtgelbl. Liefemna in'« Hau«. Durch die Post. Viertelt- iO Ngr. Sinz. Nummern 1 Ngr. Expedition: Jobanne«-Allee S u. Waisenbautzstl- S pt. Dresden, dm 5. September. — 8e. M. der König hat dem 0. meä. August Christian Gotthelf Mischel sen. zu Dresden, aus Anlaß seines am 31. v. M. stattgefundenen 50jähr. Jubiläums als praktischer Arzt daS Ritterkreuz des AlbrechtSordenS und dem Rector deS Gymnasiums zu Freiberg, Professor v. MI. Earl Heinrich Frotschrr, sowie dem Director beS Schullehrer-Seminar- in Grimma, Johann August Köh ler, daS Ritterkreuz deS Verdienstordens verliehen. — AuS Dresden schreibt man der „A. A Ztg." un- tem 2S. August: In der Beilage zu Nr. 234 der dies jährigen „Allg. Ztg." wird die kürzlich geschehene Concen- trirung der k. bayrischen Reiterei besprochen, und bei die ser Geleg-nh-it der Wunsch auSgedrückt, daß in Bayern ein Equitationsinstitut, und zwar in Verbindung mit dem 8., S. und LO. BundeSarmeecorpS, errichtet werden möchte, denen, mit Ausnahme Hannovers, ein solches Institut ebenfalls mangle. Diese letztere Aeußerung bedarf inso- fern einer Berichtigung, als im Königreich Sachsen, dessen Contingrnt bekanntlich den größeren Lheil des S. Bun- deSarmeecorpS bildet, bereits seit zehn Jahren ein derar tiges Institut unter dem Namen „Militär-Reitschule" be steht, welches unter der vortrefflichen Leitung d«S Ober sten v. Trotha vorzügliche- leistet, und nicht nur für die Reiterei, sondern für all« Waffen der Armee von wesent lichem Nutzen ist. Diese Militär-Reitschule befindet sich in Dresden und hqt die Bestimmung, den Zöglingen des CadettenrorpS und der Artillerieschule, den jüngeren Offi zieren, sowie besonder- talentvollen Unteroffizieren der Rei terei und Artillerie und einer Anzahl Jnfanterie-Osfizierrn einen gründlichen Reitunterricht zu gewähren, desgleichen Pferde zuzureiten, welche an Stabsoffiziere und Adjutan ten der Infanterie und Kußartillerie als Dienstpferde käuf lich abgrlaffen werden können. Auch wird den zur Lheil- nähme an dem bezüglichen Cursuö bestimmten Individuen Gelegenheit geboten, sich die für ihren Beruf erforderlichen Kenntnisse von der Zäumung, dem Beschläge, der War tung und Fütterung des PferdeS, sowie in allen übrigen Zwei gen der Pferdewifirnschast zu erwerben. Ein Stabsoffizier der Reiterei steht der Anstalt ass Direktor vor, und hat einen Subalternofsizier derselben Waffe zu seiner Assistenz. Die Pferde — gegenwärtig 56 — sowie die zu deren War tung nöthigen Mannschaften, desgleichen die zur Beauf sichtigung der letzteren erforderlichen Unteroffiziere sind von der Reiterei in die Anstalt commandirt. Der LehrcursuS dauert in der Regel für die Offiziere und Unteroffiziere ein Jahr; für die Offiziere der Infanterie sieben Monate. Es wird nicht nur die Campagne-Reiterei nach den in der Armee bestehenden Grundsätzen und Vorschriften, sondern auch den Ossifirren und Unteroffizieren der Reiterei und Artillerie die Dressur der Remonten, desgleichen dir Be arbeitung des Pferdes an der Longe, an der Hand und in den Pilaren gelehrt, und somit in allen Zweigen her Reitkunst ein System begründet, welches in dl« Regimen ter übergeht, und daselbst zu einer eben so Wüpschensiwer- then als ersprießlichen Gleichförmigkeit in dtt Ausbildung der Mannschaft und Pferde führt. AIS besonder- zweck mäßig stellt eS sich heraus, daß die Zöglinge -er erwähn- ten' Militär-Bildungöanstalten ihren erstes, Reitunterricht in der in Rede stehenden Reitschule erhalten, indem sie auf diese Weise gleich von Haus au» im Geist« h§r Kruppe für ihren Eintritt in letztere vorbereitet werden, und nicht in den Fall kommen, wenn sie bei den Schwadronen oder Batterien eingestellt werden, von vorn anfangen und da- früher Erlernte zum größten Lheil wieder vergessen zu müssen. Wahrhaft segensreich hat sich endlich die Einrich tung erwiesen, vermöge welcher die Stabsoffiziere und Ad jutanten der Infanterie und Fußartillerie unter gewissen, durch das Reglement festgesetzten, aber überaus günstigen Bedingungen jederzeit zu einem sehr mäßigen Preis, dessen Betrag sogar nach und nach eingezahlt werden kann, gute, elegante und vollkommen diensttüchtige Dienstpferde an der Reitschule erhalten können. ES ist seit dem Bestehen der letzteren eine sehr große Zahl solcher Pferde in die Hände von Offizieren gelangt, und haben sich viele darun ter befunden, die das doppelte dessen werth waren, was dafür bezahlt wurde. — Im Monat August d. I. ist daS Bürgerrecht der Stadt Dresden ertheilt worden an: die Lischlermstr. Busch, Schenke, Seifert, Goldarb. Trchrll; Bandhdlr. Noack und Frau verehel. Beyer, geb. Worlitzer; Frau verw. Jung- Hann-, geb. Lanneberger, wegen Betreibung des öohrckut- jchergcwrrbeS; victualirnhdlr. Neumann; Frau vevehel. Fischer, geb. Graf, wegen Verkaufs selbstgrfert. StYohmaa« ren; Bictualienhdlr. Moritz; Neubert, wegen Handel-mit gebrauchten Möbeln; Schuhniachermstr- Lonsinger; Gastw. Göttlich; Frau verw. Roth,>> geb. Kaden, wegen Bictua- lienhandelS; Beutlrrmstr, Leiß; Glasermstr. Hartmann; Bandhdlr. Franke; Kunach, wegen Verkaufs selbstgrfert. Papparbeiten; Schänkwirth Kitzschmayn; Schänk« u. Speise«. Bauwgart; Toilettenssifen u. Papierfabrikant Leder; Schneidermstr. Derame; Frau verw. Mn, Heb.