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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 05.08.1924
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240805028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924080502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924080502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-08
- Tag 1924-08-05
-
Monat
1924-08
-
Jahr
1924
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Nr. IM re1»r — vrrrdnrr Nachrlchken — Vlenstog. S. Auyufl 1SL4 Macdonalds Unterhauserklärungen in der Presse Der Bericht des „Daily Telegraph". «»oad-rdteast von der Londoner » o n s e r e n z.i London, « August. „Dailn Telegrm'h" schreibt zu der »estrigen Erklärung a e d o n a l d S im ttnierbaus. bah -^r Premierminister offenbar über km» Ergebnis der Kon- ürenz der Alliierten dcfriedigk gewesen sei. Macdonald >v»r gestern ganz besonder? guter Laune. als er sein« Erklä rung ttl'er das Ergebnis der Konferenz mittetlt«. Tr halt« an und für sich inch, nlrl zu der schon ,n de» fänden der Mit glieder Velindllchen Information bi»zuzu,üge>r. I» der .'cmerpreiation der technischen E m v s e b l u n g e n. die non der Konferenz angenommen morden sind und die nun »erössenttichi werden, waren immerhin lediglich die Entschei düngen den nichtsachverständigen Zuhörern klarzulegen. Da- nach hatte der Premierminister ein turzc» Kreuzver hör über l'ich ergehen lassen, oder mit einer entwaffnenden "feste schlug er jede einigeriiiasien unangenehme Frage bei- eile und ivar liebenswürdig und so vollkommen zufrieden mit sich und entzückt silier das Feriengeicheitt. das er »iit- l'raclne. dag er keinen Schallen seiie» wollte. Heute inerden die Erklär,nigen etwas gründlicher analnsieri werden. oll- es gestern des der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit möglich war Was die Frage der ö0 M i I l i v n e n Pfund anlange, so sei dicS eine der wesentlichsten V o r b e d i n g u n- g e n d e s Sachverständige n g u lacht c n s und Mac ao,,ald batte Schivierigkeilen, klarzustcllen, dag weder die ,'Zank- noch die F i n a n z w e l i nährend der Verhandlun- >a,i irgendioelchc Einwendungen gemacht halten, Alles ivas dei der -Konferenz im Sinne gehabt hatten. ivare die Sicherheit für das aiileihelilchende Publikum. Ob sie aber wirklich mit der Lösung der Krage zufriedensestelli waren, lueibt der Zukunft vorbehalien. Die Bankier» können keinerlei definitiv« A » I w o r i geben, che sie nicht da» Ergebnis der Ver handlungen mit den deutschen Vertretern kennen, da Dcntschlaird eine der entscheidende» Parteien dei diesem Abkommen ist. "M acdonald war aber außeioröentt-ch h v s s n u n g s- noll, als er sagte, daß er am Sonntag Niit den Banken luue, liaiideii habe, Tieie Ertlarnng begleitet im Eher der .',n itchenrtis ..Oh!" bet dem Gedanken, dag er seine schot nicbe» Sabbat>zr>indsätze für eledense Geld geopfert habe, F» S:»a, > ivgelegenlieiten iiiüne der ivtensch liberal mit seinem "'ewigen sein. Was die krage de» Punkte» Verfehlungen aeireiie, >o wäre das aiigelührte Ziel. jede einzelne Macht >,u oerhiiidern. selbständige Sanktionen zu ergreifen, r urch da» llebereinkommen, daß die Rep ko einstimmig ent scheiden niusie. da sonst die Angelegenheit einem Schied» g.-rjchk zu übertragen wäre, glaubt Macdonald eine zn- , > i e d c n st e l l e n d c Pickbvde erreicht zu haben. Der Mi- o lerprändent setzic auseinander, das; leine Macht irgend welche Verantwortung fllr da» Ausbringen der An- leihe habe. Da» sei Lach« der Finanziers, und au» dem Grunde seien die Finanzier» bei den Verhandlungen von so grobem Einfluß. Da» Best reden der Negierung gehe dahin, dem Publikum klarzuftellcn. daß seine Papiere sichergestellt »«erden. und mit einer Entgleisung sagte Maedonalü gleich hierauf, das, unter de« Versailler Vertrag sehe beliebige Re gierung in der Lage »äre. Sanktionen zn ergreifen. Losort sprang Llopü George auf und nahm Macdonald beim Wort, worauf dieser den Latz korrigierte, er hätte »«mal» das Recht Frankreich» »nr Nnhrdesrtzuug »nter de» Friedens» vertrag anerkannt. Vor -er Aussprache im Unterhaus. Die Bedenke» Vlaud Gearges. stz v n d k r d i « » s, von der Londoner Konferenz.s London, 4. -lug. Heute findet tm Nntcrhanse eine grobe Aussprache über da» Ergebnis der Konserenz statt. L l o n d George wird hierbei eine hervorragende rltolle ipiele», die beute schon ta seinem Organ „Dailn Ehroniele" »orbereitei wird. Es wird gesagt, dab die gute Seiie der Konferenz darin liegt, dab deutsche Verfehlungen erü nach Ingangsetzung einer schiedsrichterlichen Maichincrie scst- acstellt werden können. Die Schwäche liege iedoch darin, dab keine Vorschrift enthalten lei. ums in diesem Falle zu tu» wäre. Der Zweck der verfolgten Politik hänge bei Annahme de» Tawcs-BerichtcS von dem deutschen auten Wille» ab. Solange die französischen Unterhändler da» Hauptproblem von sich sernhalten. nämlich das Problem, welche» Frankreich durch seinen Marsch aus Frankfurt und Veievuiia der Ruhr zur Sprache gebracht habe, ii» es nicht möglich, zu be haupten. daß der Friedensveriraa oder der DaiveS-Berlcht auf unerschütterlicher Grundlage beruhe. >Vor englische« Neuwahlen um die Ulsierfrage. «Eigner Dradtbericbt der ..Dresdner N - - 11«,, e »-. > Rotterdam. k>. August. „Dailn Ehroniele" zittolge hat da» Kabinett Macdonald am Montag dem Parlament eine Vorlage zur Regelung der Grenze zwischen Nordirland und dem irischen Freistaat eiligereicht. In London nimmt mau an, die Regierung werde bei der Beratung der Vorlage im Unterhause die Vertrauensfrage stellen und eü in der Ulsierfrage zu Neuwahlen kommen lassen. Abbruch -er englisch-russischen Konferenz. London, 5. Ana. Eine amtliche Mitteiluna de» Aus wärtigen Amtes über die englisch russische .Konferenz besagt: Nachdem die Ausschüsse der englisch-russischen Konsereuz de» ganzen Sonnabend und Sonntag getagt hatten, erfolgt« am Montag nachmittag eine Vollsitzung, die bi» 7.13 Uhr heule früh andaucrtc. Da die russische Abordnung ausicrstande war. die AbänderiingSanträge «nd Dieding»,>ge» hinsichtlich de» Artikel» >4 des VertraaSentwnrscs anziineliinc». kam keine Einigung zustande. Die Verhandlungen wurden abgebrochen. Irgendein Abkommen wird nicht unterzeichnet. Mitteleuropäische Vorposten der Bolschewisten. Kroatien in der drillen Bauern.Inlernalionale. — Das Ringe» zwischen Pasic und König Alexander.— Das Rote Karpatho-Ruhland und seine Schwierigkeilen. Wien. .11. Juli lü24. Wie alle Tvtgesagten, so Ieb> auch Herr Radtc recht wohlbehalren in Moskau. Seine Ankündigung de» Beitritte» de, kroatischen Baucrnvartci zur Moskauer drillen Bauern- Zniernaiivnale hat weit über die Grenzcn Ingvslaviens hin ans Aussehen erregt. Mag man auch hierin wenig politische Konsegucnz erblicken, mag auch au» dieser neuesten Schwen- tt.ing Radie» zum Kommunismu» eine Absplitterung der lv» lervaiioen Elemente seiner Partei, insbesondere der Gros; arnnübesilzcr heroorgehe», so ist es doch andererseits begreif litt«, daß Kroaten und Slowenen, von den serbischen Macht Nabern wirtschaftlich und lulinrell ans» äußerste ge reinigt, nur allzu leicht eine Beute des Bolschewismus werden können, Was die dritte Bauerli-Intcriiationale betrifft, so ist über ,br Programm bishe rnicht viel betanin geworden. Plan er innert sich, daß in den Schriften de» Karl M arx einmal die »lebe davon ist, daß von Rußland aus der Agrarkom m u- » i s ni ns seinen Ansgang nehmen könnte, da heute noch ein Srittel des russischen Bodens Eigentum der Bauern- aemeinden als solcher sei lAllmcndes. In Kroatien bat sich i'anirlich da» Privaleigenkum ans argrarmirtschaftlichem Gc- iuete voll dnrchgeseyi, so daß es eher politische al» wirtschaft liche Moln'c sein tönnien, die die Lchwenlung der Kroaten -an! Koinmunisuius verursachen. Und diese Schlußfolgerung ist ziemlich ciulcuchlend: ln politischer, kultureller und auch relialvser Beziehung von den Belgradern Machthabern um alle Hoffnungen betrogen, vom Völkerbund keinerlei Hilfe erwartend, geht das Kroatentum daran, sich dem Bolschewis mus i» die Arme zu werfen, da es von einer roten Wclt- reiwlntton allein mehr jene Umwälzung erhofft, die das heutige Machisnstcm zum Sturze bringt. Die Gefahr, daß Kroatien und dam!! Ingoslavien zu einem maßgebenden Vorposten deS Bolschewismus in Mittel- otrvpa wird, ist um so näher liegend, als sich in Belgrad selbst lnrzlicl, ein Kamps zwischen Dnnastie und Pasic abspielte, also zwischen den beiden festesten Säulen des neuen Regins. Seit über 11 Jahren ist Rikola Basic der Diktator zuerst Serbiens, seit sechs Jahren auch Inaoslaiviens. Als Sozialeevolutionärer der Sorte Baku »ins, dessen Sckrc. iar er war. bat cs Pasic verstanden, sich n»d seiner Partei unter den, Gcroallregime König Milans, den entscheiden den Eiinlnß ani die serbische» Masten zn sichern, linier de» schwachen zwei lebten Obrenovic tonnie er seine Macht lciestigen, und als Peter K a r n g s o r g j e o i e König wnrde, > >a rer schon ein alter, gebrochener Mann, der Pasic »tcinals Schwierigkeiten in den Weg legte Run ist aber Pasic auch all geworden, heute steht er im 7ß. Leben-jahr, und dem jungen .König ,der von seinem Vater wohl den Mut und den demokratischen Geist, von seiner Mutter aber — der Tochter des moittenegrinischen Rikita — den diplomatischen Sinn geerbt bat. konnte cs ani die Dauer wirklich nickt passen, daß neben ihm noch ein „ungekrönter" König besteht, der in der letzten Zeit auch im Plural majestatis sprichi »nd gar nicht daran denkt, die Zügel freiwillig ans der Hand zu laste». Lange Zeit schien Pasic cinsach unbesiegbar. Seine Partei > stno chimmcr die weitaus-stärkste tm Parlament — von 812 hat ste allein 1l>9 Litze —, die Opposition ist gespalten, und die zweiistärksic Partei — die Nadic-Partei — kommt infolge Abwesenheit ihres FitkirerS nicht in Betracht. Radtc war, so paradox das auch erscheinen mag, der stärkste Trumps in den Händen Pasics, Als noch vor kurzer Zeit ein oppositioneller Abgeordneter in seinem Wahlkreis schwer mißhandelt wurde »nd von den Polizeibehörden einfach abgeschvben wurde, und sich darüber persönlich beim König beschwerte, dabet auch Pasic und dessen nächste Umgebung „Gauner" nannte, sagte der König, ohne seinen Ministerpräsidenten in Schutz zu nehmen: „DaS ist ia alles schon, aber wem soll ich die Re gierung geben? Etwa Radie?" Pasic ist nicht nur !m Volke, sondern auch in den Partei kreisen selbst ziemlich unbeliebt geworden, so konnte eK nicht wundernehmen, daß König Alexander kürzlich den Schritt wagte, wie lhn einst Kaiser Wilhelm N Bismarck gegenüber tat: der König nahm die Demission PasicS a» und betraute den Führer der stärksten Oppositionspartei, nämlich den Fraklionsobmonn der Demokraten Daotdovte mit der Bildung einer n c u e n R « g i«r u n g. Tavtdovic ge mit den Kroaten da SWorl reden und die einer Revision der 'Verfassung vom Jahre lü2I nichl ablehnend gegeniiberstehen, Ietzi wird die Regierung Davidooic die schwierige Ausgabe, den »alivnalen Ausgleich zu erreichen, in den Mittelpunkt ihrer Bestrebungen rücken, und es wäre für Inaoslavien. und nickt bloß für diesen Staat, ein großer Gewinn, wen» es gelange, das ersehnte Ziel zn erreichen. Aber dieses Ziel wird kann, so bald und so leicht erreicht werden, znmal Paste und die Radikale» alle» daran setzen werden, d i c O p Positions regierung zu «Kall zn bringe». Wie lmme rauch dieser Kamps nnsgehcn mag, er bedeutet einen Konslikl zwischen den festesten Stützen des Lerbentums und rück! da mit die Gefahr des Bolschewismus für dieses Land bedeutend näher. Ein zweiter 'Vorposten des politischen Mosiowiteriums von heule liegt in K a r p a l h o - R ii ß l a n d , jenem, den äußersten Osten der tschechoslowakischen Republik bildenden Territorium, doS von etwa dreivicrlel Millionen Ruthe,icn bewohnt ist. Im Jahre l»30, als die Rote Armee bei ihrem Vormarsch gegen Polen nahe an die Grenze der Tschecho- slomakei gekommen gekommen war, da hatte sich Präsident Masarnk bereit erklärt, Karpatho-Rußlanü an Rußland znrückzugcbcn. Im Friedensverlrage von Trianoi, war Kar- patho-Rußland eine Autonomie mit einem selbsianüiaen Landtage lLejms eingeräumt worden, bis heute Hai die tschechische Regierung die Einlösung dieses Vcr,prccheiis hin- ansgeschoben: mit gutem Grunde. Wie die letzten Wahlen vor einem halben Jahre ergaben, ist Karpatho-Rußland durchweg kommunistisch gesinnt und steht politisch in engste rVerbindung mit Moskau. Diese Bolschewisierung ist durch das in Karpatho-Rußland herrschende Völkergcmirr — wir finden neben den Ukrainern auch noch Großrnssen, Slo waken, Tschechen, Rumänen. Deittschc und Juden - bedenlcird erleichtert worden. Gelangt ans irgend einem Wege Karpatho- Rußland in die Hände Rußlands, so würde dieses der Herr der ganzen ungarischen Tiefebene werden, und ieiner Herrschaft über Mitteleuropa stände nichts mehr im Wege. Deshalb ist die Art, wie man heute in Prag das karpatho-russische Problem behandelt, ein gefährliche» Spielen mit dem Jener, welche» nur deshalb möglich Ist, weil man In Westeuropa über die Gefährlichkeit des karpatho-rnssischen Feuerherdes entweder gar nicht oder nur wenig bisher aus- gcklärl morden ist. Die Spannung zwischen Griechenland und Bulgarien. iE lg »er Trahlberlcht der „Dresdner Aachrichtc »".> Wien, August. Das „Budapestcr Tageblatt" meldet aus Sofia: Die drei Gesandten Frankreichs, Eng lands »nd Italiens unternahmen eine Demarche beim Kabinett gegen die bulgarische» Militärmas,- nahm c». Die Situation werde insosern c r n st e r beurteilt, als L3 Ml» bulgarische Truppen in der Nähe der griechischen Grenze konzentriert s i » d Die amtliche bulgarische Telegraphenagcntvr meldet, daß in den leisten 48 Stunden sieben neue Er mordungen von Bulgare» durch griechische Grenz soldaten der Regierung gemeldet worden sind. Der 1. Deutsche Krlegsgesangenenlax i» Ersurl. Erfurt, 4. August. Zu einer «a-Uwv«» Kundeestnim gestaltete sich der vom 2. bl» 4. August in Erfurt abgehaltene l. Deutsche Kriegsgefangenen-Appell der i-Bchs. Vereinigung ehemaliger Kriegsgefangener. Ihren HAHepunk, erreichte die Veranstaltung am Sviintaa vormtttag »U einem Anrtrng über Zwecke und Ziele der Refchövereinl«,»« vo» Freiherr» von Lersner. Der Redner führt« et»« »«lgeirhe» au»: Frei von aller Partctpolttlk und alle» Varteizank. n>v retn ideellen Zwecke» dienend, setzt sich die RetchSverctnigung die Ausgabe, in stiller Kleinarbeit an dem Wiederaufstieg des deutschen Valerlandes »illzcuwirken. Geeint t» sich selbst steht heute die ReichSvereinigung da mit der» herzliche,, Wunsch mitzulielse» an der Errichtung einer BolkSgemei» schaft, bi« alles Trennende vermeiden will und nur dte Er starkuna und Ertüchtigung de« Vaterland«» zu« Ziele lun Durch Arbeit erst an un» selbst und dann an der Oefsentltck keil solle» die Ztele erreicht werden. Gefordert wird et)» Erweiterung unsere» Wissens auf dem Gebiet, deutschen Volkstum» und der denischen Geschichte, sowie ei»« eiserne Stählung d e s W i l l e n s. Mit der heutigen Ber weichlich»»«; der Gedanken imd de» Handelns kommen mir nicht netter, und mir mit starke» Nerve» und starkem Herze» kann es gelingen, daß auch unsere Feinde uns die Achtung nicht versagen, die uns auf Grund unserer ruhiiircichen Ver gnngeiilieil gebührt. Gerade die titlOttW Kriegögesaiigene können lins durch ihre eigene» Erfahrungen iin Land der Feinde leuchiendcs Beispiel hierfür geben. Weiler »inß vor allem die geistige und körperliche Ertüchtigung unseres Nachwuchses gefördert werden. Dte Gedanken, die die Kriegsgefangenen ans ihrer Letdeiiszrii mitgebracht baden, müssen in die Seele unserer Jugend verpflanzt werden, den» die Jugend ist deretnst berufen, das deutsche Bolk wieder emporzusühren. Zur Ausführung dieser Ziel« hat Freiherr von Ler»ncr in einer Festschrift besondere Richtlinien »ledergelrgt, der»» bedeutendster Punkt das Eintreten für die Wiederaus, rollung der K r i e g s s ch u l d'f r a g c ist. Die allem meilschlichen Empfinden hohnsprechende Behandlung, die uns unsere Feinde im Versailler Vertrag und all die langen Jahre hindurch haben angedcihen lassen, muß jedem objektiv Ur teilende» vor 'Angen führen, daß Deutschland nicht die Schuld am Kriege tragt, sonder» daß unsere Feinde seil langem an der Verniclüliiig des deuljchc» Reiches gearbeitet haben. Weiter fvederi die ReichSvereinigung dkp Anteilnahme a» dem Schicksal der Ausländsdeutschen und den Kamp, gegen jede Verleumdung und Beschimpsnng de» deulscheuBolkes Prof. Böhmer lHalles bezcichnetc als Leitmotiv für die Arbeit der Nelchsocreiiiignng die Kermvorle unseres Deutsch londliedes: Ettiigtett und Recht und Freiheit. An diese Ver aiistaltung schloß sich ein Fcstguttesdienfi in der altehrwür digen Ba snßcrkirche, bei dem DivisiviiSpfarcr a. D. Ru dvIs zuerst der zehnjährigen Wiederkehr jenes TagcS ge dachte, an dem Deutschland wie ein Mann zu den Waffe» griff, um die Ehre des Vaterlandes zu verteidigen. Am 'Nachmittag beschloß eine gesellige Zusammenkunft die Veranstaltung Der Montag ist der Besichtigung von SehenS- mürdigkeitcn gewidmet. Die Aussichten einer -eulschen Anleihe in Amerika. Ei» Interview bei dem Friedenspreiöstifter Filen«. Berlin. 4 Anglist. Der Bostoner Grostkausmann E d u ard A F i l e n e. der den Friedenspreis tn Höbe vo» MNüO Dollar kür die beste deutsche Arbett über die Herbei sübrung und Sicherung internationaler friedlicher Zusammen abeii gestiftet hat, ist gleichzettig mit Staatssekretär Hughes i » B erIi n ciiigelrvtte». Einem Zettnngsvertrcter gegen über äusterie er sich über di« Aus sichte» c.ner deutschen An leihe i» Amerila. Sollte der Tawes-Pla» in London miß glücke», dann leien die Folgen unübersehbar. Ein iiiianzielles Ehaos in Deutschland würde auch ander wärts ernste politische und soziale Verwirrungen zur Folge haben Auch vom amerikanischen Standpiinkl aus gesehen seien viele Gründe dafür vorhanden, weswegen man am Erfolg des Dawes-Planes interessiert sei. Die Wirkung einer vollen industriellen Arbeit in Deutichsand werde für die übri gen Teile der mirischasliichen Welt, einschließlich Amerikas, nur von Vorteil sein. Er betrachte den TawcS-Plan als de» o o l l e n d e l st e n Vorschlag, der bisher gemach, worden sei, weil er nicht nur Deutschland die Möglichkeit ösine, wieder mit alter Kraft zu seinem Fleiß und seiner T ü l i g l e ii zurückzukehrcn. sondern weil auch jede andere Nation durch die Durchführung des Planes behindert sei T eutschland an seiner industt iellcn Entwicklung z» h e m m e n Aus diesem Grunde ie eu die Amerikaucr gewillt und dcreft. mit dem Zustandekcmmc» einer Verständigung in Lonudou d)> deutsche Anleihe zu zeichnen, aber nur uuter gewissen Bedin gungen. Amerika sei nicht daran interessiert, deutsche An leihen zu kaufen, wenn irgendeine Möglichkeit noch bestehe daß zwischen Frankreich und England während der Laussrist dieser Anleihe noch ein Krieg ausbrcche. Das bedeute also, daß jetzt in London Maßnahmen gesunden wer den müßten, die den amerikanischen Zeichnern der Anleihe Sicherheit bieten, daß er seine Anlage mit keinem politischen Risiko verschmelze. Gelänge eS den amcri konischen Bankiers »Ichl. ihrer Kundschaft die Sicherheit ihrer Anlagen klarzumachen, dann würde die Anlage nicht reüssir re» und in solchem «Falle würde der ganze DaweS Plan i» der Lust schivcbc». Die Londoner City noch immer skeptisch. London, ü. August. Im Gegensatz zu der Haltung amerikanischen Bantwell ist die Londoner Cito, Zentrum der englische»' Finanz, mit de» gegenwärtigen reichten Ergebnisse» der .Zionscrenz noch »ichl so frieden, ivic inan cs erwarte« haben sollte, denn während die amerikanische» Bankiers 5ü oder mehr Prozent der An leihe zu übernehmen bereit sind, zögert man in englischen Baiitireise» noch immer. der das er- zu Der angebliche -eutsch-griechische Zwischenfall Berlin, 4. Aug. Die vom „Tcmps" auS Athen gemeldete Darstellung des angeblichen griechisch-deutschen diplo matischen Zwischenfalls entspricht nicht den Tat sachen. Vor einigen Tagen wurde dem deutschen Gesandten mitgetcilt, daß der Empfang zur Uoberretckung seines Be glaubigungsschreibens wegen fortdauernder Krankheit des Präsidenten der griechischen Republik zum Bedauern der griechischen Regierung erst nach der Rückkehr deS Gesandten von dessen Urlaub stattsinden könne. Irgendein Zusammen- Hang zwischen der Abreise de- deutschen Gesandten aus Athen und dem behaupteten Vorfall besteht um so weniger, als erst vor kurzem der griechische Gesandt« in Berlin sein Beglaubi gungsschreiben dem Reichspräsidenten mit einer Anrede tn griechischer Sprache überreichte. E» entspricht dem Grundsatz . ... . . - oer Gegenseitigkeit, daß der deutsch« Vertreter in Athen hört zu jenen serbischen Politikern, die einer Verständigung dein, gleichen Aulatz sich der deutschen Sprache bedient. (WTB.i Vereitelter Putsch in Memel. Berlin, August. Ans Memel wird über einen ver eitelten Putsch im Menielgrb.e« berichtet: Eine Versammln»-, von Geheimbündlern sei ousgehoben worden, wobei zwöli Personen verhaftet worden seien. Der Putsch sollte bezwecken, das Memclgebiel als FrcIstaat mit absoluter Auto n o m I c anszurnsen 'Noch den Putschpläncn lcl beabsichtigt gewesen, in die Kasernen etnzudringc» und das M litär zu cntwassnen Daraus sollie der Bahnhof und das Postamt be setzt werden. Nach der Besetzung der wichtigsten Punkte der Stadt sollte die H i t l c r, O r g g >, i I a t i o n in Tilsit, dir von einem früheren Honptmann Ammon geführt werde, über dle Grenze morsch eren und Memel besetzen. Biö setzt sind im ganzen L7 Personen verhaftet. Rüpeleien eines französischen Offiziers. Griesheim, 4. Aug. Schwere Ausschreitungen gcaen die Passagiere eines PcrlvncnzugcS verübte acstcrn nachmittag aus der hiesigen Statt»,, ein junger französischer Offizier. Er riß zahlreichen Passagieren, die ihn angeblich auf sein Verlangen nicht gegrüßt hatten, die Mützen und Hüte vom Kops und ivar s sie zumFenster dcSZuges hinaus. Mehrere» anderen Personen, von denen er ver mutete, baß sie eine Frankfurter Veranstaltung besucht hatten, zerriß er dt« Pässe. lW. T. B.i Neue Ausweisungen. lDurch Funkspruch.I Koblenz. 4. Angnst. Dle Interalliierte Rheinland» kowmisslou hat die Auüwcisnng von sllns hier wohnende» Personen, darunter zwei Eisenbahnbeamtea versügt. iW.T.B.)
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