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VoiglliinMer Anzeiger. Amtsblatt für die Gerichtsämter »nd Stadtrüthe zu Plauen, Pausa, Elsterberg, Schöneck und Mühltroff. 8iebenzigster Jahrgang. Verantwortliche Redaktion, Druck und Verlag von Morty Wieprecht in Plauen. rl Juli IMS Donnerstag angeordnete Kirchenvisttation betreffend Uebriq. Nachdem das K. hohe Ministerium deS CultuS und deS öffentlichen Unterrichts mit Genehmigung der in LvsnKeNei» beauftragten Herren Etaatsminister wie für die sämmtlicken evangelischen Kirchengemeinden des Königreichs Sachsen, so insbesondere auch für die Parochic Plauen Kreft deS Hochdemselben zustehcnden Aufsichtsrechtes eine ja, eS war gar daraus abgesehen, Oesterreich bei dieser Gelegenheit aus dem Bunde zu schieben und ein kleindeutsches Kaiserthum für Preußen auszurlchlen — da machte Oesterreich einen billigen Frieden allein. Die Sacke ist abgethan, Ihr könnt nun Demobilisiren nach Herzenslust, Eure Landwehren wieder heimschicken und Euch die Schlasmützcn wieder über die Ohren ziehen rc." ' Dagegen sagen die preuß. und preußisch gesinnten Blätter: „Weder Preußen, noch Baiern, noch irgend ein deutscher Staat war beim Aus bruch deS Krieges gerüstet, wie eS sich gehörte, um den Franzosen mit Erfolg die Spitze bieten zu können. Vorher aber zu marschiren, zu drohen, wäre Thorbeit gewesen. Wer konnte denn denken, daß die österr. Armee, auf deren Ausrüstung und Instandhaltung seit zehn Jahren so ungeheure Summen verwendet worden sind, so schlecht bewaffnet, so unzweckmäßig Plauen, 19. Juli 1859. Welche Zeitung auch man jetzt in die Hand nehmen mag, sie ent hält ganz gewiß Vorwürse und Sticheleien. Die österreichischen und öster- reichsreundUchen Blätter werfen den preußischen und preußenfreundlichen Zeitungen vor: „Hätte Preußen und Deutschland rechtzeitig sich inS Zeug gelegt, so wäre Oesterreich nicht gezwungen gewesen, so rasch Frieden zu schließen und seine schöne Lombardei herzugeben, und LouiS Napoleon stände nicht mächtiger und glanzvoller da, als je. Aber das Mobilisiren kam nicht vom Flecke, am Bundestag in Frankfurt war auch keine Aussicht auf Einigung, Preußen wollte gern auf Kosten der Mittel- und Kleinstaaten die Hegemonie oder Führerschaft Deutschlands nicht bloS für den Krieg, sondern überhaupt gewinnen, die Mittel- und Kleinstaaten aber strampel ten mit Händen und Füßen dagegen, ihre Selbstständigkeit aufzugeben, vielt» vlati erschein« wöchentlich dreimal, und zwar Dienstag«. Donnerstag» und Sonnabend». Jährlicher Abonntmentsvreis. auch bei veziehung durch die Post, 1 lhk. 10 Ngr. — Annoncen, die bi« Vormittag« N Ubr etngehen. werden in die Lag« darauf erscheinende Nummer ausgenommen, später eingehende Annoncen finden in der nächstfolgenden Nummer Aufnahme. — Inserate werden mit t Ngr. für die gespaltene korpu«»Zeile berechnet. Programm, die für den fünften Sonntag nach dem Trinitatisfest d. I. und die beiden folgenden Tage für angeordnct, auch die commissarisch hiermit beauftragte Behörde, bestehend aus dem Herrn Kreis-Kirchen und Schulratb Vv Döhner, des K. S. E. B.-Ordens Ritter zu Zwickau, und Herrn Dr. Siebenhaar, Superintendenten und Stadtpfarrer zu Penig dieselbe am 24., 25. und 26. Juli hier abzukalien beschlossrn, bringen dieß die Unterzeichneten in der zuversichtlichen Erwartung zur öffentlichen Kenutniß, daß die Kirchengemeinde ihrerseits nichts unterlassen werde, waS dem Zweck der angeordneten Maßregel zu entsprechen und die bevorstehenden Tage zu Tagen gemeinschaftlicher christlicher Erbauung, williger Erwägung der örtlichen kirchlichen Bedürfnisse und ernster Blicke in das eigene Herz zu wciheu vermag. H Die Reihenfolge der Gottesdienste und Besprechungen ««langend, werden die Herren Commissare zunächst dem am V. Sonn tag p. 1r. früh halb sechs Uhr von Herrn Archidiaconus Rl. Fiedler abzuhaltende«, von weiland Frau Bürgermeister Dr. Schneider gestifteten Legalgottesdienft in der Gotlesackerkirche beiwohne«, sodann der dem in der Stadtkkrche halb neun Ubr beginnenden Gottesdienst und zwar vor dem Hanptliede Herr Superintendent Z)r. Siebenhaar die Visitationsansprache und der Superintendent Beyer die Predigt, ferner bei dem ein und ein halb Ubr beginnende« Nachmmagsgoiteobienst Herr Stadldiaconus Martin die Predigt und die Katechisation mit den Jünglingen und Imigsrauen halte«, Herr Kirche«rath Vr. Döhner aber dieselbe schließen. Hierauf wird halb fünf Uhr im großen Saal der Bürgerschule die Besprechung mit dem Stadtrath und den Stadtverordneten, den ein- gepfarrten Herren Rittergutsbesitzer« und de« Gemeiiideräthen wie mit den HauSvatcrn von Stadt und Land, am folgenden Morgen aber ein Schul- gottesdienst früh halb acht Uhr mit den sechs obersten Classen der Bürgerschule, und Nachmittags zwei Uhr der mit den fünf Oberclassen der etngepfarrten Landichulen beginne«, wohingegen der 26. Juli anderweiten Revisionen und Besprechungen Vorbehalten bleibt. Planen, den 18. Juli 1859. Die vereinigte Kirchen- und Schulinspection. E. Beyer, 8. G Az Gottschald, Brgrmstr.