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Dresdner Nachrichten : 05.12.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190512058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19051205
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19051205
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-12
- Tag 1905-12-05
-
Monat
1905-12
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.12.1905
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pcktztzsUcksg hat. werde schreiten müssen Die russische Staatsbank hat «m Auslände noch große Goldguröckben. Berlin. Bei einer hiesigen Getreidefirma ging heute über London folgendes Telegramm ein: In Odessa ist alte» ruhig Die Schüfe laden. 2» Niwlajefs streiken di« Eisenbahner un me Hafenarbeiter. Man erwartet, bah am Montag die Post M»d Dlegraphenbeamteir der» Die«rst wieder ausnehmen. " Vre-Iau. D«r Kaiser traf beute mittag, von Most komaiend. ans dem hiesigen Haupkbahnhose «in m>t> begab sich riu offenen Wagen unter dem Jubel der Bevölkern,« nach der Kürassier-Kaierne. «o bei den Leibkürassieren eia Frühstück statt- sand. BreSlou. Der Kaiser fft beut« nachmittag von hier nach Wildpark abaereist. Beim frühstück hat der Kaiser dem OffiaierkorvS sein Bild überreicht, da» ihn in der Paradeuniform der Lerbkürassier« darstellt. Berlin. (Priv.-Tel.l Da» Prüstdium de» Reichs tags wird am Donnerstag vom Kaiser und im Anschluß daran von der Kaiserin empfangen. Berlin. lPtiv.'Tel.1 Zu den sozialdemokratischen Straß ende monstrationcn in Dresden und Chemnitz ichreibt die »Deutsch« Tagesztg.": «Die Soziaideurokrati« wird vermutlich das, was in Dresden, Leipzig und Chemnitz probiert worden ist. auch anderivärtS versuchen. Tie Polizeibehörden Eden gut tun, keinen Zweifel daran auskommen zu lassen, bah sie, wie in Dresden, ein Hinaustragen der Deuronstraiion aus die Slraßen üicht dulden: denn es wäre das denkbar un- glücklichste, wenn man an einigen Orten das dulden wollte, was an anderen pfüchtmäßig verhindert wurde: das müßte den Eindruck der Zerfahrenheit machen und geradezu anreizend »rutz die revolutionäre Sozialdemokratie wirken. Je kraftvoller man dem ersten Versuch revolutionärer Kundgebungen entgegen rritt. um so mehr und sicherer verhütet man schlimmere und gefährlichere Ausschreitungen." Berlin. Ter Wirkliche Geh. Oberbaurat im Neichseisew bahnaiut v. Misani ist nach Florenz zur Teilnahme an der europäischen F a h r p la >i ko n s e re n z abgereist. — Mit dem I. Januar trttt der Zollanschluß des deutschen Schutz- aebletes Kiautschon an das chinesische Zollgebiet in Kraft. — Der 2. Deutsche Makler tag nahm heute Stellung gegen den Gesetzentwurf betreffend die Sicherung der Forderungen der Bauhuiidwerker: weiter wurde die Gründung eines Perbandes der deutschen Immobilien-Makler-Vereine beschlossen. An mög lichst alljn Orlen, die einen einigermaßen nennenswerten F»lu,obcklenve?fehr a-ufzirweijen haben, sollen Lokalvereine ge- gründet werden. Berlin. Dem „Journal de Colmar" zufolge hätte der Reichskanzler dem Buudesrute die Forderungen des LandeSaus- schusses von Elsaß-Lothringen betrestend die G l e i ch st e l l u n g Elsaß» Lothringens mit, den anderen deutschen Bundes staaten unterbreitet. Voraussichtlich würden die verbündeten Hiegierungen einen Gesetzentwurf über die neue Verfassung Elsaß- Lothringens ausarbeiten, der dem Reichstage noch in der lausen den Seffioil tilgehcu würde. Berlin. Ta in Frankreich. England und Amerika mir Stücke von 20. IM und 200 Pfund sterling der Iprozentigeii , apa » ische >i Anleihe zur Ausgabe gelangen, haben auch die deutsche» Uebcmehmer der Anleihe ans Ausfertigung von 10 Pfund Sterling-Stücke verzichtet. Hamburg. Der Lotsendampfer „Neun" der Marincver- waltuug kollidierte heute vormittag im Hasen mit dem auskommenoen Harburger Dampfer »Phönix". Ter Loiscn- dampfer sank sofort. Tie Besatzung wurde gerettet. I e n a. In der A u s l ä n d e r s ra g e hat der Senat der Universität jetzt eine Entscheidung getrosten. Danach wird den Inländern bei Belegung von Plätzen für Borleiungen und Uebungen in Instituten bis drei Tage nach dem tatsächlichen Beginn der Vorlesungen der Vorzug eingeräumt. Anderseits wirs Ausländern der Zusammenschluß zu Vereinen nicht unter sagt. sondern nur das Farbentragen. lieber die weiteren, die Immatrikulation und die Höhere rmcinziclle Belastung betreffen den Forderungen zu entscheiden, erklärt sich der Senat für un zuständig. La^ dies Sache der Regierungen sei. Der Scnat erklärt zum Schluß: „Tie deutschen Universitäten find nationale Anstalten, an denen neben der Wissenschaft deutsche Gesinnmw und Gesittung gepslegt werden soll, aber die Wissenschaft als solche ist international und soll geistige 'Anregung geben unter den Völkern hinüber und herüber." Jena. Ter dritte Zivilsenat des gemeinsamen thüringischen Oberlandesgerichts Jena kündigte heute an. daß die Berufung der P r i u z e ssi n L u i s e o o ii C o bu r g kostenpflichtig zurück- zuweisen sei. Damit ist auch in zweiter Instanz dos Gothaer Landesgericht als zuständig erklärt worden. Ter Prinzessin bleibt noch die Revision ans Reichsgericht. Eisenach. Bei den Gemeinderatswahlen wurden oon 12 Kandidaten der liberalen Liste 14 gewählt, während die sozialdemokratische Liste stark zurückblieb. Tarmsladt. 'Amtlich wird die Einberufung des Landtags für den 19. Dezember bekannt gegeben. Darmstadt. Die Vertreter der konfessionellen Verbin dung an der Technischen Hochschule legten gegen die Neu bildung des Studentenausschusses unter Ausschluß der katholischen Verbindung P r o t e st beim Senate ein. Der Senat wird den neuen Ausschuß nur als nichtkonfessionellen Studentenaus schuß anerkennen. Köln. Wie di« „Köln. Ztg." aus Berlin aus sicherer Quelle erfährt, wird ein Gesetzentwurf über die Regelung der L e h r e r g e h ä l t e r in dieser Session dem Landtage nicht zugeben, sondern die gesetzliche Regelung dieser Frage soll im Anschluß an das setzt vorgelegte Schulgesetz später erfolgen: aber um den als berechtigt anerkannten Würstchen der Lehrer schon vorher entgegenziikommen, werden in den diesjährigen Etat einige Millionen für Erhöhung der Lehrergehälter eingestellt. Frankfurt a. M. In der Nacht vom Sonnabend auf Sonntag drangen Einbrecher in ein Ladengeschäft in der Trier- schen Gasse und raubten aus dem Bureau den mehrere Zentner schweren (heldschrank mit Wertpapieren und Dokumenten im Werte von ROM Mack. Von dem Geldschrank und den Dieben fehlt bis jetzt jede Spur. A I tdors iObersrankenj. In Hartmannshof bei Schwarzen bach st ü r z t e der Neubau einer Villa c r n. Hierbei tvurden zwei Mann getötet und 7 verletzt. München. Ter Präsident der luxemburgischen Finanz- kammer Götz, der gegenwärtig in Schloß Hohenburg zur Ord nung des Nachlasses des verstorbene» GrvAerzogs Adolf von Lurembnrg weilt, ist dort heule an einem Schlagansall plötz lich gestorbeir. Lauck sPreußsich-Hollands. Gestern nachmittag brachen aus einem Teiche 7 Kinder durch dc>3 EiS ein. Fünf Mädchen sind ertrunken. Budapest. Die hiesigen Schriftsetzer beschlossen, solch« Zeitungen, die die Sozialisten und das allgemeine Wahlrecht »n ihnen gehässig erscheinender Weise anareifeii, nicht zu sehen und zu drucken. Infolgedessen konnten heute sechs Blätter nicht erscheinen. Paris. Kammer. Grosjean sNationalistj beantragt Fortsetzung der Interpellation vom vorigen Freitag über die A r b e i t s b ö r I e, damit die Regierung Gelegenheit finde, sich zu den von Sembat dargelsgten Theorien der Sozialisten zu äußern. Ministerpräsident Rouvier beantragt dage «n Fort- letzung der Bnsgetberatung und weist daraus hin, daß die Re gierung bereits erklärt Hobe, antimilitärijch« Propaganda und alles, was die militärische '.Nacht Frankreich» inmitten des be waffneten Europa gefährden könne, zu bekämpfen. Ronvier vrotestiert gegen Sembats Aeußerungen vom vorigen Frei- rag zu aunsten der russischen Revolutionäre. Allerd sSoz.s er- klart: Wir sind mit den russischen Revolutionären solidarisch. Rouvier erwidert, die von einigen Rednern geführte Sprache verpflichte nur diese Redner selber, die große Mehrheit der Nation weise diese Sprach« zurück. Die Regierung bleibe der befreundeten und verbündeten Nation treu. sBelfall.) Ich bin sicher, erklärt der Ministerpräsident, daß ich da» Organ der ungeheuren Mehrheit der Franzosen bin, wenn ich der de- freundeten und verbündeten Nation zu jeder Zert und unter allen Umständen ihres nationalen Leben» treu bleibe. sLebbafter Beifall.) In Rußlands innere Politik haben wir un» nicht ein- Kammer SrMrvg. gutherßen. La» Hau- kt hierauf sEr» Fortsetzung der o ^I^n n' KirDockarbeit,» Hotz» heut» früh hl« . i Wiede, ausgenommen. «rc^aw di» Arde«ta»v»r »rmell« Versprechen abgegeben hätten dt« Yardsrung«,» der 'aVki^E^Prtv.-Tel.) gm Ministerrat, «klärte der Minister de» Aeußeren, Herzog von Alinadovar, «r unterhandle mit dem Sultan vor, Marokko. damit di« Kon augenblicklich mit dem Sultan von Marokko. damit di, Kon» seren» von Algeeira« sofort nach UeihnLchten zusammen» treten konnte. Stotterdam. Acht deutsche Getreideimporteure tn Soest. Köln. Eisen. Duisburg. Reu». Den» und Dmiek-orf »ei,«,» teu sich, de» znristhen den Rotterdam« Perwiegrcn «ad dm> deutschen Importeure» geschloffenen Vertrag zu unterzeichnen. Infolgedessen beschloß de, Verband der Verwieger, für dies, acht Jnipo, teure weder aus Dampfbooten zu verwiegen, noch die Posten zu verwiegen, welche eventuell für dleie acht Importeur« umge- wogen und tn Leichtern verladen werden sollen, so lange sie den Vertrag nicht unterzeichnet hätten. Der Beschluß trttt heute tn Kraft. Kopenhagen. Vom Dampfer „Bntannra". der am sO. November mit Kohlen von Cardiff nach Genua abging, ehlt jede Nachricht. Da di« Reise sonst nur 11 oeam sprucht, gilt die „Britannia" mit der ganzen aus 23 Mann de. stehenden Besatzung für versore». Ko n st a n t i n op el. sPriv.-Tek.) Der angebliche deutsch, russische G eh e i MV er t ra a von Ml. den die Zeitung „Prensa" in Buenos Ätzres veröffentlicht und den die ^Löln. Ztg." am 18. November reproduzierte und besprach, scheint reine politische Intrige, sondern ein Schwindel zu sein. Der selb« Vertrag wurde por einigen Jahren verschiedenen hiesigen diplomatischen Stellen von iesten eine» hier noch lebenden, übel beleumundeten Polen zum Kauf angeboien. Belgrad. Wie au» London hierher gemeldet wird, besuchte die serbische Kommilsion zur G e s ch ii tzc rp r o d u n g die Arm- strongwerke. die jedoch eine Beteiligung an de» Proben ablehute», weil sie auf die Lieferung nicht reflektiere» werden. Belgrad. Bei Gelegenheit der heutigen Durchreise des pursten von Bulgarien fand aus dem Bahnhöfe eine Zusammenkunft des Fürsten mit dem König oon Serbien katt, bei der der serbische Ministerpräsident und der Minister >es Aeußern, sowie der diplomatische Agent Bulgariens zugegen coaren. Tanger. England und Italien beantworteten die Elm ladiing des Sultans zur Marokko-Konferenz mit der Am nabiiie des vom Sultan vo,geschlagene» Dalums des Zusammen triltS am '2t. Dezember, sie ernaunten zu ihre» Vertreter,, ans der Koilsercnz ihre Botschafter in Madrid und ihre Gesandten in Minner. Tokio. (Priv.-Tel.) Komma batte bei dem gestrige» Empfange der chinesischen Punzen und Minister ans der japani Iche» Legation in Peking einen Ohnmachtsanfall, weswegen die Konferenz in Sachen des chinesisch-japanischen Vertrages ans heule verschoben werden mußte. (tttait'ti» ciuaelicune Devetckreu befinde« kick» Seite 4 d granlfnri a. M. cLchlciz.1 Krrdct 208,- . Diskonto c86.LV. Dn«o»kk Bank 181 Lc>. LloacobaLn I cv 7 . Lombarden 18.—. vauratzütt« 8ts,—. Ungar. Bold Poco giecen —. lürkenlol« —. Beruhigter. Wien. 4. Dezember. SLlub-Kurl« der offiziellen Börte. Puvierrenre 99,75 rnrkemole i«L,2b Ungar. Kredit 777,— Ltlierreiil« 109,55 Buichttetiraver lll2.- ügc,verdank 431,— i>>vidrc»ie N7./0 fferd.-Nordbabn SV40 Unionbank 563.— Ungar. Äoldr. N3.55 Nocvwenbatzn 423,- Briixer VS7,- dv. »rvii.-R. 9 .05 (lldelval 4>», - «>v. Mont.-A. 513,- AngI.Attsl.-B. —Lt.-E.-M. 655.56 Napoleons »S.I« Trancma» —Lombarden llü,56 D. Marknvten »17.62 Bau- u. B.-G. ^ Wiener Bank. 657.— I Galiz.Karp.Petrol. 736 do. U —Kreditaktien 652.— i «Lrpoil. Weller c Nebelig. 70 i»otvnelds 5'/, . .. !««o kint« «8>, rd/oNcg cci.Ooc^- !°t,a>ieuer los 7. «IN. 8"/» Bail, and Ohl« II»», Anuth« IM>,. »»/^ .raoa,,»» S2>/, S, a»t«, 84»,, lanataPa. 17» >°/o . » lou/, «c,,»,do.5>/,Ag>o «Urten 8U>, Ldu .«,5m. ,8,1 c'/» , - 88 cb»/„ do. I0l >c^,..Mandant »«>/, eontsvlU, »ü«>/. d°/., Udtn «»!, — a».,„ 85>,.! cdarc-i«» I» ,'nar«. S-,a «c> s^cv L'/,°/o - » S8c/,!Lo/„kon> Neplt IvL j I-d-ers t7',„!renne»»: Schwach Baris. iS Udr nachmittag., Rente 89.30. Italiener Ivk.Lo Lnoncer 8S.L». .'!-ne Porcuaiese» -8.c.>. Türken cnninc Änieihe) »u.td «Urlenloie 183,a0. Otto, mandacck ö(.4,—. Llaatsbahn —Lombarden t2v,—, Besser. Hamdur«. 4. Dezember. I.«oid ,n «arren »r. Xuo,r 2780 Br. 2781». sildu in Barren vr. KUoar 83.00 Br 87.50 a». vre«r«. 4. Dezember. Baumwolle 60.—. Stetig. varc». chiooutcenm,.». B e»«n oer D,,,mber 73,40 o»e Wiirz-Zuni r« 30. ruhig. LUritnS oe> rccemder 37 do. ner Mat-August 38,LU, matt. 7»,«LI ver Lezecccder NU.dU, v»r Mac-August LL.7L, stetig Amsterdam. Produkte» < Beicch«. Weite» ver viirz —, per Rai —, Rogaic» oer Mtir, —. ver Mai . AetchätlSloa. Laudon. l05tr,tdemarkt ' Lst'skitndcccher Lveicen endig aber stetig, englischer rndig. Amcoi. -v.ais rubig. Tcnauer Mais ruhig. Slmecik. Mehl sidlcg, «nai. M.hi d.tauptet. S«rsie s-st. Hai,r sehr sest. Ocrlliches und Sächsisches. — Se. Majestät derKönia erteilte am Sonntag Audienzen, und zwar einer Abordnung des Sächsische!! Fischerewcreins unter Führung des Vorsitzenden GeiieraUeulimnts z. T. v. Strea- sitz aus Burkersdorf, den Herren Geh. Rat O. 1)r. Vogel, Geh. Rat Prvsessor Mohr, Konsistorialpräseü König!. Höskaplan Plewka-Tcesoen. Landgerichlsüirektor Sbrnve-Bautzen, Ober- baurat Pros. Knothe-Seeck, Oberlandesgerichtsral Äinckler. Oberreaierungsrat Schlippe-Tresüen, AmIShauvtuiann Michel- Auerbach, Kommissar für Adelsanaeleaercheiien im Ministerium des Tunern Regrerungsral Pros. Dr. Hevdenreich-LceSden. Rektor Präs. Tr. Steuding-Schneeberg. Schulrat Schönfelder- Wasewitz, den. Amtsriäiterii Nichier-Sarwarzenberg und Wehig- Teuben, Bauinspetivr Schreiber-Niedeffeviitz, Landbauinspeklor Puschmann-Dresden, König!. Oberförster Schleinitz-Äermsdorf. sauttälscat Pros. Dr. Sudhosi-Lcipzig, den Oberlehrern Pro- essoren Löwe-Leipzig, Baidauis-Freiberg, Dr. Brückuer-Äauhen, Dr. Korscli-Annoberg. Lirrcke-DreSden. Konrektor Dr. Luder- Dresden, den Oberlehrern Professoren Dr. Müller-Pirna, Dr. Olzscha-Annaberg. Tr. Schinkel-Leipzia. Schöne-Chemnitz und Tr. Wagler-Wurzen. Kommerzienrat Erbert-PIauen i. W, den Sanitäisräten Dr. Georgi-Waldheim und Dr. Polenz- Nossen, VerlagSbnchhündler Brockiiaus.Leivzig. den Pfarrern emer. Dünger, Meusel und Rccke-Tresden, Riedel-Bautzen, ccheibe-Tiesden und Traniloff-Halle. Bohiihofsinspekwr a. D. Walbher-Dresden, Friedensrichter Freyer-Sebnitz. Fabrik direktor Köhler-Chemnitz. Landesanstaltsobersekretär Kretzschmar- Nossen und Stadtgartendirektor Werner-Chemnitz. — Gestern vormittag nahm der Monarch militärische Meldungen entgegen und cmptina die Herren Staatsminisler und den König!. Kabineitsserretär zu Vorträgen. Abends Uhr wohnte er im Elektrotechnischen Institut der Technischen Hochschule einem Vor träge des Professors W. Äübler über „Tie vermeintlichen Gefahren elektrischer Betriebe" bei. — Ihre Majestät die Königin-Witwe empfing vor gestern mittag tn der Königs. Villa Strehlen den Amtshauptmann Michel-Auerbach i. V. in Audienz. — Fürst und Fürstin Leiningen, Schloß Wald- ieiningen, und Graf Khuen - Belasy trafen hier ein und nahmen im „Europäischen Hoi" Wohnung. — Den Kammerhrrrndienst beim König hat der König!. Kammerherr Amtshauptmann v. Erdmannsdorfs über nommen. — Der Direktor an der Realschule zu Frankenbera, Herr Professor Dr. Schmerker ist an die Realschule mit Pro- nwniiasmm nach Pirna berufen worden, sei» Amtsantritt erfolgt Aiisniin Aviil »nckiiten Kobres König!. Kneasnilnisterium». die Offiziere und Unteroffiziere de- Trarn-Balautvn» Nr. 13. sowie der Mänr-tstttiiverei» Leipzig- Liudenau da» Andenteu de» Verstorbenen geehrt. Narb tettn G>- -Die Lstbe höret nimmer auf" und tröstete ül« ItauttgeuieiL. Auf dem Wege zum Grave spielte di» Kapelle des Train- Bataillon» rtt^te Weisen. Gebet und Segen de» Geifttichen 2 oo » » a, t. Dtiember, °»nn. N llhr SV Mm. i»8'/„ c> »l>. L3 - /»torcup. Ltcdx. »..«»! 88 (lstn.-r M-nop. — cnuste» s»,. I0S l - Anfang April nächsten Jahres. — Dem Landbauinspektor Kolb bei dem Landbanamte Banken ist die nachgesuchte Entlassung aus dem Staatsdienste bewilligt worden. — Aus dem Tnintatissiikdhofe fand gestern mittag die Beer digung des fiühere» Kommaiideuis vom 12. Train-Bataillon. Herrn Oberstleutnant z. D. Karl Ang. Weise statt. Zur Er weisung der letzten Ehren hatte sich das gesamte Offirierkochs drS Train-BataMonS. sowie viele aktive und inaltive Offiziere anderer Wassengattiinae». besonder- von der Arlillerie »nd den Pio nieren, eingeninden. Der Sarg war mit militärischen Attri buten geschmückt. Zu den kostbaren Blunirnsvendrir. die ihn be deckten. batte Sr. Majestät der König einen air» Lorbeer und Maiblumen gewundenen Kranz niederlegen lassen. In gleicher oder ähnlicher Weise hatten die Offiziere und Beamten de» beendeten dtr Lmunfeter. — Wie verlautet, »lll der «bg. «old stet» ln der Zweiten immer demnächst «ine Interpellation «iirbliltgeu, die die . emo n ft rattonen zu aunsten de, Wadlrechlsäirüerung vom vorgestrigen Tage und dl« Stellung der Regierung zu chuen und den polizeilichen Maßnahmen zum Gegenstand« hat. — AuS Anlaß der heute vonnittag 11 Uhr Ä) Mftrutrn «folgenden Ankunst de» Herzog» vor» Sachfen-Covurg nd Gotha wird von vormittags 11 Uhr an diS nach ieendigung der Cmpsangskelcilichleitrn der Wiener Platz vordem iettoireuhauptdahrchote, oer verlangerlen Earolastrage und oer Wilkrstiaße für den Verkehr gelperrt. Ebenso werden die Fahrbahnen der Prager Straße, der Seefttaßr. des westlichen AltniarttkS, der Schlogstraße und deS Georgenlore» kur, vor und während der Vpiubettabll der allerhöchsten und höchsten Herr- schatten für den Verkehr, estrschliebUch desjenigen der Straßen bahnen, gesperrt. Ueber die sozialdemokratischen Protestversammluoge« und die Ltn»brnve«,uftratt»n«n am Sonntag in Dresden wrrb »»>.- lich milgetestt: „Obwohl am vergangenen Donnerstag eimge rn der bresiaen sozialdemokratischen Parteiorganisation motz, gebende Persönlichkeiten an Polizeisielle ausdrücklich darauf hin- gewiesen worden waren, daß die Polizeidirektion «in Hinans- tragen der Agitation aus die Strotze nicht dulden, vielurchr Strahendemonstrationen mit aller Entschiedenheit unterdrücke» werde, zogen doch nach Beendigung der Protest- Versammlungen von alle» Seiten große Menschenmassen nach der inneren Stadt, offenbar in der Absicht, um sich zu ver- einigen und für die Einführung des allgemeinen, gleich,», direkten Wahlrechts zu demonstrieren. Die Versuche, bis in die innere Stadt zu kommen, wurden an der Ringstraße, d«m Postplatze und den Elbbrücken in der Hauptsache unterdrückt, stellenweise freilich nur nach hartem Ringen und mit Unter stützung der Wohlfahrtspolizer. Nur einzelnen kleineren Trupps zelang es, bis in das Innere der Stadt oorz'^ripaen und dort )urch Absingen von sozialdemokratischen Freihenslieoern usw. zu demonstriereil. Auch in der Wiener Straße wollte eine größere Menge demonstrieren, die indes, ebenso wie die in anderen Teilen der Stadt auftretendeu Trupps, bald zerstreut werden konnte. Gegen g Uhr nachmittags zeigte die Stadt wieder ihr gewöhn- lichcs Aussehen. Die zahlreichen Angriffe auf die Exekutiv, mannschast machten an verschiedenen Stellen eine Zurückweisung mit der blanken Waffe erforderlich. Die im Anschluss« Hiera» in der Sladt verbreiteten Gerüchte über schwere, ins- besondere tödliche Verletzungen sind unbegründet. Verletzungen einzelner Personen aus dem Publikum sind zwar durch die Gendarmerie zur Meldung gekommen, von den Ver- letzten selbst aber nur vereinzelt angezelgt worden, jedoch hat es ich, soweit bis jetzt bekannt geworden ist, nur um Verletzungen eichterer Art gehandelt. Auch einige Gendarmen sind, indes ebenfalls nur leicht, verletzt worden. Verhaftungen wurden nur in einigen wenigen Fällen vorgenommen." — Weiter erfahren wirZfferzu. das, gestern vormittagHerr Polizeipräsident Koettig zu sr. Majestät dem König ins schloß befohlen wurde, um ein- ,ehend über die Vorgänge zu berichten. — Tie am Sonntag silierten Personen find von der Polizei bis auf zwei, die der Königlichen Staatsanwaltschaft übergeben wurden, wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Ter Verlaus der Straßendemonstrationen wird im Publikum begreiflicherweise lebhaft diskutiert. Nach den Erfahrungen, die man bei derartigen Kund- gedungen anderwärts und in früheren Zeiten ge macht Hai. ivar nach den behördlichen Dispositionen von der Polizei offenbar angenommen worden, daß besondere Temon- trationen in der limgebuna des König!. Schlosses und aus dem Altmarkt vor dem Rathause beabsichtigt seien. Tatsächlich be- wegten sich von den Versammlungslokalen aus in diesen Rich tungen die großen Massenzüge. Die Anordnungen der Polizei gingen nun dahin, die Demonstrationen von diesen Stellen, namentlich dem Kiffngl. Schloß, durch Absperrung der zu- ührenden Straßen sowie der Äugustusbrücke fernzuhalten in der Erwägung, daß teils durch Zwischenfälle, welche die Ver anstalter der Kundgebung selbst in keiner Weise beabsichtigen, aber auch nicht verhindern konnten, möglicherweise Verhältnisse hervorgcrisien würden, welche die allgemeine Lage in hohem Matze verschärften. In gleicher Erwägung dürfte selbst zur Unterstützung des rein polizeilichen Ordnungsdienstes von jeder militärischen Hilfe abgesehen worden fein. Durch die Hrnzu- Ziehung des Militärs bei solchen Anlässen wird den Vorgängen allzu leicht ein besonderer Charakter beigelegt, denn jedermann bei uns weiß, daß das militärische Prestige im Falle von nur geringen Tätlichkeiten sofort ein scharfes Vorgehen zur Folge >at. Polizcimaniischaften sind bewaffnete Beamte von Ver waltungsbehörden. die bei ihrer Exekutiv: weniger in eine Zwangslage gebracht werden. Zu schweren Verletzungen ist «S io, wie der amtlich« Bericht bestätigt, nicht gekommen. Die er wähnten Straßenabsperrungen hatten anderseits zur Folge, daß die Massen in ihrer Bew«>ung gehindert wurden und dadurch eher die Möglichkeit von Zusammenstößen geaeben war: ferner wurden dadurch viele Spaziergänger, die sich an den Demon» tralionen schwerlich beteiligen wollten, m Mitleidenschaft gezogen. Gegen 2 Uhr wurde die Absperrung der Sckloßstraß« vom Altmarkt ber aufgehoben und ein großer Trupp ergoß sich durch die Schloßstraße nach dem Schloßplatz, wo er sich in ver- chiedenen Richtungen verteilt«. Mehrfach wurden Rus« laut. Festznstellen ist überdies, daß sich in den Berichten verschiedener auswärtiger Blätter sensationelle Uebertreibungen vo» Einzelheiten finden. Auch in Chemnitz und Plauen i. D. haben am Sonn tag dergleichen Demonstrationen stattaefunden, über die sol lende Meldungen vorliegcn: Die soziacdemokratische Partei in zhemnitz batte für vormittags 11 Uhr in fünf der größten Säle der Stadt Versammlungen einberufen, in denen die Referenten über: „Die Stellungnahme des Landtages und der Regierung zur Wahlrkform" sprachen. Die Versamm- luiigssäle waren so überfüllt, daß die Polizei Absperrungen vor nah,n. Schars gingen die Redner mit dem Ministerium ms Ge richt und in einer in allen Versammlungen angenommenen Reso- niion wurde vrrlangt. daß die Regierung abzntreten habe, da sie hren Platz nicht auszufüllen vermöge, Die Redner wiesen auf de» Generalstreik als einer neuen Waffe znm Kampfe für das gleiche, geheime, allgemeine »nd direkte Wahlrecht mit den, Pro- wrtivnalwstem hin. Nach Schluß der Versammlungen ertönten Bise: Umzug I Umzug I Und in ungeordnetem Zuge gingen die Versammlungsteilnehmer nack dem Stadtinnern zu, wo die Demonstranten aus allen Stadtteilen zusammenkamen. Tie schweren Stand. Sie mußte mit , Auf dem NenstSdter Markte, der königstraße. am Iohannisplatze, aus der Poststroße und in der lläbe des Rathauses schwoll die Menschenmenge ins Ungeheure. Alle Schutzmannsposte» waren mittlerweile nach dem Stadtinnern usaininengrzogen worden, berittene Schutzleute unter Führung deS Zoltjeihgnpting»»- waren auf dem Plan erschienen, Absperrungen von Straßen wurde» vorgenommen und dock blieb die Polizei lange Zeit ohnmächtig gegenüber den Massen, dl« Hach aus das allgemeine Wahlrecht ausbrachten und weiterdrängten. Kack ungefähr zwei Stunde» erst flaute eS ab, doch dauerte es bis spät in den Nachmittag hinein, ehe dt« Straßen wieder das gewöhnliche Sonntagsbild zeigten. Die Demonstration erregte ewoltige» Aussehen. — Aus Plauen i. B. wird berichtet: ffer fanden lebhafte Straßendemonstrationen von ozialdemokratischer Seite gegen das Dreiklassenwahlrecht statt. Nach einer fozialdemokratMen Versammlung im „Schiller- garten" zogen etwa 1000 Mann vor die WoHnunq de» Ob«r- mrgerineifkers und wollten von dort durch die Brettestraße vor di« Wohnung deS NmtslnmptmannS ziehen^ würben aber von der Polizei daran gehindert. Die Meng« zog hierauf nach dem Marktplatz«, wo in den engen Nebenstraßen ein zremtich ge- ährlicheS Gedränge entstand. Der Polizei gelang e» schließlich, >ie Leute zum Verlassen deS Marktplätze» zu bewegen. ES wurden zehn Verhaftungen vorgenommen. doch wurden die Ver» cafteten bald darauf mit Ausnahm« einiger Ausländer wieder reigelalsen. — Auch au» Zw i ck a u und R« t ch e n ba ch «erde« Demonstrationen gemeldet, die indessen ziemlich harmlos v«» liefen.
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