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»r« UUevlel sür die Aranen«eU. M«8 erst« mlbliert« Zimmer. VewsterleRe» von AnnaRuland. lNoch- dmck «»erboten. tJorlsetzung.j Do» Ehe- paar siedelte gegen vier Uyr nachmittag» vom Hotel, wo e» gespeist hatte und wo da» Gepäck einstweilen untergebracht tvar, in da» neue Helm über. Sie wurden nun von der Vermieterin selbst in süßer, über- höslicher Weise begrübt. LLre lange Rede ichlotz mit den Worten: „Und nun. hoffe ,ch. daß e» den gnädigen Herrschaften vei wir wohl gefallen möge!" Man drückte sich gegenseitig die Hände, und die Witwe öffnet« di« Türe de» betreffenden Zimmer». Frau Roderich scch erstaunt um sich, e» sah doch jetzt so ganz ander» hier au», al» heute morgen, so viel weniger elegant. An wa» diese» veränderte A»»scheu nur lag? Rich tig, jetzt fand sie e» l-craus: anstatt de» sein polierten, eleganten Bette» standen nun zwei andere, sehr einfache an» gestrichenem und lackiertem Tannenholze da: an der einen Tür, die in die Wohnung der Witwe führt«, hing in zweifelhafter Eleganz eine alte verschossene Portiere herab: ein rich tiger Staubfänger, davor stand da» eine Bett, und wer von beiden da schlief, der konnte ja rechte, staubige Luft einatmc». Die stechenden Augen der Hausfrau richteten sich aus da» verolüffte Gesicht Frau Acnnes. „Ich wollte Ihnen de» guten Aussehens wegen zwei egale Betten geben, und zu dem anderen fehlt mir da« Gegenstück. „Aber, mein liebe» Kind," dcmerite Herr Roderich, als die Witwe das Zimmer ver lassen hatte, „das können wir uns dock un möglich gefallen lassen: wir haben das Zimmer doch nicht mit diesen abscheulichen alten und wurmstichigen Bettstellen ge mietet! — „Und der hübsche Waschtisch mit dem Slellspicgel ist auch nicht mehr da." jammerte Frau Aenne; an seiner Stelle stand ein sehr einfaches Möbel dieser Art. „Aber jage nichts zu ihr," fuhr Frau Roderich fort und gab ihrem Manne als Bejchwich- tigunasmittel einen herzlichen Kutz: ich mochte um alles in der Welt keinen Un frieden mit der Frau bekommen!" „Aber mir patzt dos alles ganz und gar nicht, auch nicht, datz sie unö die beiden Fenster mit Blumenstöcken verbarrikadiert hat, wir können ja kaum lüften!" — Frau Aeitne hatte die Nacht nicht schlafen können, so hatte der böse Ostwind an den Fenstern gerüttelt, sein kalter, frostiger Hauch war durch jede Ritze und Fuge in das Zimmer gedrungen. Frau Wilhelm brachte das sauber arrangierte Frühstück. „Die Fenster hier sind dock, zu Winter- senstern eingerichtet? Ter Wind reiht einen ja mitten im Zimmer um: ich möchte doch bitten, daß diese angebracht werden!" Das ist vorübergehend," lautete die in etwas schnippischem Tone gegebene Antwort. „Wenn ich die Winterscnster anbringe, haben meine Blumen keinen Platz mehr: Ihre Frau Gemahlin scheint überdies auch gar nicht zu sehen, wie die Azaleen die Blätter hängen lassen: Sie müssen dieselben sleihig begiehen, gnädige Frau, sonst bc- reu« ich, Ihnen di«i«oen anvertraut -i haben!" Herr Roderich hatte eine scharfe Antwort auf der Zunge, aber ein bittende, Blick Frau Acnnes hieb 'hu auch dieses Mal noch schweigen. Dielen braunen Augen gegenüber loar er nun einmal fürchterlich schwach. „Da ich nun einmal hier bin/ fuhr die Witwe in freundlich- fützlichem Tone fort, möcküe ich auch gleich bemerken, datz es mir lieb wäre, wnrn ich zu Gonntaasstwziergänacn mit meinen Töchtern mich Ihnen anschlietzen könnte: es ist so unangenehm für «ine alleinstehende Dame, mit erwachsenen Mädchen allein aus- zugehen, und Ihnen geschieht schließlich eine Gefälligkeit damit, da Sie ja doch hier fremd lind und tvcder Wege noch Stege kennen!" Dazu, meine werte Dame, habe ich einen vorzüglichen Führer für L ... .q und Umgebung! Herrn Roderich» Geduld fing an. die autzersre Grenze zu erreichen. Der Kaffee war getrunken. Die junge Frau batte sich bemüht, das winzige Stück chen Butler auf zwei Brote zu verteilen, eine Kunst, zu der allerdings eine große Geschicklichkeit gehörte. Sie klingelte, damit der Tttch abgcräumt werde, da aber nie mand erschien, stellte sic das gebrauchte Ge schirr selbst aus die Kommode im Äorsaal. Es war empfindlich kalt im Zimmer ge worden. Frau Roderich hörte, wie nebenan im Zimmer der Hausfrau ein tüchtiges Feuer prasselte und hegte den verzeihlichen Wunsch, es möchte bei ihr auch so sein. Herr Roderich sah da »nd rieb sich die vor Kälte rot gewordenen Hände. „Niein Gott, wo nur die Frauenzimmer stecken?! Für fechs Mark Bedienung mag dock, keiner balb erfrieren!" „Sie haben kein Dienstmädchen und keine Auswärlcrin," beschwichtigte die kleine Frau, „sic müssen alle Arbeit allein schassen!" „Aber an der Nase lasse ich mich nicht bernmsühren." brummte der Ehemann wütend in den Bart. Endlich! — Der billige Regulator über dem Sosa schlug die zwölfte Stunde — erschien die jüngste Doch- ter des HanseS, aus dem Arme ein bischen Kleinholz und einige Briketts. —. tFortschung fot" vergangen. Kam der Lenz ins Land gezogen voller Mat, Um uns Maicnlüfte wogen, Sonnenglut. Und der Himmel voller Klarheit lacht' dazu: Leben. Liebe gab er, Wahrheit, Hcrzensruh'. Sommer ist schon längst vorüber, Herbst - ist da. Sonne fern, der Himmel trüber, Winter nah'. Ist auch alles bald vergangen, Freude. Glück Blieb uns der Erinn'rung Prangen doch zurück! Eugen Reichen. «tlelrWt «»Ich«!,» tSglich H>1». L8Ä Dienstan» den S. Dezember. LVVL Sybold von Eck. Roman von Ursula Zöge von Mantcusfel. <Kl. Fortsetzung.) tNachdruck verboten.) Rose schwieg und strich einige Brotkrumen vom Tischtuch. „Uebrigens. was soaü denn Tu dazu? Du findest mich wohl auch verrückt, datz ich Steine klopfen will, während mir die gebratenen Taube» in den Mund fliegen?" „O nein! O nein!" - sie wandte sich ihm rasch zu — „ich verstehe das schon, ober — aber —" sie stockte Aus den schimmernden Wunderauge» traf ihn ein Bück, prüfend, mitleidig, zweifelnd „Nun?" „Ich denke nur, das hältst Du gar nicht aus. Du nicht. Es acht Lii gegen die Natur," sagte sie leise, verlegen. „Merkwürdig. Genau dasselbe hat mir Ruth auch gesagt!" Er lachte hart ans. „Und was das Schlimmste ist — das Schiimmsie - im Grunde habt Ihr ja wohl beide recht." Sic Hörle seine Zähne aufeinander knirschen und sah in ein fast fahles Gesicht, in welchem das Leben zu versteinern schien. „Wir werden ja sehen. Halte ich'saus, so halte icbck' eben aus — wenn nicht, daun — nicht' Ein Zurück gibt's dann nicht mehr." Sie fühlte eine beklemmende Angst in sich a,is- steigen, ihre Hände zuckten, als wollte sie ibn zuriickhalten. ,h!lbcr, Boy!" sagte sie, „aber Boy!" Ihr war, wie wenn er schrcckooll träume und sic ihn wecken mutte. In diesem Augenblick riet Oberst Buchen von seiner Zeitung aufblickend: „Holla! WaS ist das? Alter, einstiger Kamerad, auf der Strecke geblieben. Armer Kerl hat ein elendes Leben hinter sich. Mutz für einen Nachruf im Namen des Regiments sorgen. Kommt natürlich zu spät. Pech! Aber wer kann für dies Hundsivetlcr' Hai denn niemand am Dienstag die Zeitung gelesen? Da mutz cs ja schon drin gestanden haben, zum Tonnerweiter/ „Von wem strichst Du denn?" sagte Frau Lotle^ uulde, „Vou dem Jansen natürlich. Für ihn ein Glück natürlich, war ein morscher Stamm. T-n, Syboid. hast Du es denn gehört? Dein Schwiegervater in ist gestorben." kck. Kapitel. Als Boy vm gußeisernen Gittertor der Billa Jansen klingelte, kam der Diener aus dem Hause, um ihm zu öffnen. Tie metallenen Livreeknöpse waren mit Trauer, flor überzogen und offizielle Leichenbittermiene lag auf dem wohlgeschulten Antlitz. „Der Herr Baron kommen leider zu spät. Das BebgräoniS hat soeben stattgesundcn. Der arme Herr Hauptmcuin verschieden ja so plötzlich." Im Hause roch es noch nach Blumen und Zypresse und die VorlMe war mit schwarzen Kreppdckorationen dehäugi und mit Palmen geschmückt. Das alles trug nick,! dazu bei. seine Stimmung zu heben, und doch sah er in diesem Chaos von kämpfenden Gefühlen eine Pflicht vor sich, die zu erfüllen war und dadurch zur Wohltat wurde: Ruth trösten. Er wußte, datz er jetzt der einzige war. in dem sic Ersatz für das Verlorene finden konnte, und datz er ihr in ihrem Schmerze zur Seite stehen mutzte. Er fragte, wo er sie finden werde und ging dann hinaus. Sie satz allein in ihrem kleinen Salon. Heule schien nicht die Helle Sonne durch die goldigen Stores und blitzte drangen nicht der reine weitze Schnee. Es herrschte graues Lich' im Zimmer und sie saß, in ihrer ticlen Trauer, den Hirt mit lcmgwouen. demKreppschleier aus dem gesenkten Kops, vor dem brennenden Kamin, fröstelnd in daS Feuer starrend. Sie kam ihm so verändert vor. datz er sie kaum erkannt hätte, vielleicht war die ungewohnte Kleidung schuld. Kreidig, blatz und hager erschien das Gesicht, dessen unregelmäßige Züge s Ick reizvolles Ganze bilden konnten — eben war sie ein'ach hätzlick, die Augen mit den stark geschwungenen, breiten schwarzen Brauen erschienen hohl, dunkel umrande!, hatten einen fiebrigen Glanz, die Wangen eingefallen, die sonst eigentümlich srischroten Livpen blatz, wie in Oual verzogen — so spitz und eckig und farblos satz sie da, kranke Trauer im Gesicht. Sie hatte auf sein Klopfen „Herein!" acrufen, aber gleichgültig, ohne Interesse^ und als er nun betroffen und unschlüssig dastand, fragte sie. ohne sich umzusthcn: „WaS ist denn?" „Ach bin cs, Don." Sic zuckte zusammen und wandte sich hastig um, dann sprang sie aus. Ihm war, als schwanke sie ein wenig, er erwartete eigentlich, sie werde ohnmächtig hinfallen und der Instinkt der Hilfsbereitschaft trieb ihn zu ihr. Aber sie wurde nicht ohn- Mliflil ll-fsIMsle äu est ni»i»k»vrtroK«riiv «pILsreliv LvirstniiK- 8«N«L«r ui»«1 vxttklv L6oi,8lrnktS«»s,- VVL IrrrLtlllSiriÜtzSIN ILLVllLLKV 418 1ivrvorr»8vn<1o 8poLlal!titteu norüoll vllil»kul»lou: VVSV« vpvrußMer, kvisv-, «ia§ü-, MlilLr- liml Kariuv-rorspvittlvo. 00O00002O00000 Lrirs. keine Oxük! Lvliäs ?L88UN§ w sioküedsr dis eloxaulösior 4>isstg,tt>m§. 00O0OO0O000OOO »VSV» ktte» rtidüi«. Iileli!» kum» in sinam Stüeti zrsxosoov. 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