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Dresdner Nachrichten : 17.09.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188209173
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820917
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820917
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-09
- Tag 1882-09-17
-
Monat
1882-09
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.09.1882
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»r. »«« — kalte » — SanvtLss, cksa >4^ ksptamder 1882 ^!LL .. Forderung von VOM» Mark an di« Firma Schlegel und Eoinpagnie geltend ge« macht, sowie ttb,r einen Betrag von 5000 Man, den er von Rechtöomvalt Freylag in Leipzig zur lieber,»ittelung an di« genannte Firma «rlialtcn, widerrechtlich zuttlckbelialten zu daben. DaS Schönengericht gelangte seiner Zeit auf Grund der Beweisaufnahme zur nachstellenden Entscheidung. Obwohl gegen den Privatangeklagten Richter erliebliche 'Verdachtsmomente vor« liegen, daß sich derselbe bei Abfassung deö Aussatzes in Nr. 15 des „Sdiiptz" einer strafbaren Tlieilnabme schuldig grinacht, indein er mit SchrapS in Mißhelligkciten lebt und seinen Groll habe zum Ausdruck bringen wollen, so konnte er doch nicht des ihn, zur Last gelegten Vergebens silr tlbcrsübrt angesebe» werden, weshalb die kostenlose Freisprechung erfolgen muhte. Den Mitangeklagten Lange betreffend, so sei derselbe als Verfasser der tnkrimtnlrtcn Artikel in zwei Fällen für schuldig zu erachten und es wurde derselbe daher gemäß 8 186 des R.-St.-G.-B. zu 20 Tagen Gesängniß verur- tbeilt. Ueberdieü ist den, Privatklüger auf Kosten Langc'S eine Ausfertigung des Uitheilü mit der Befugnis, zu ertlicile», den verfügenden Tbeil nach eingetretener Rechtskraft mi Incsigen Amtü blatte zu veröfsenllichen. Die Kosten des Prozesses sind von SchrapS und Lange se zur Hälfte zu trage». Wie schon erwähnt, legte» die Letztgenannten gegen dieses Urtheil das Rechtsmittel der Berufung ein und zwar SchrapS aus dem Grunde, weil Richter sreigesprortien und nicht verurtlieilt war und zweitens die dem Mit angeklagten Lange zucrkannte Gesängnihstrafc zu niedrig bemessen sei Das Rechtsmittel Lange's basirte auf dein Antrag, die Ge- sängnihstrafe auszubebcn und ihn an Stelle dessen mit einer Geld- slrafc zu belegen. Der Gerichtshof zweiter Instanz trat nach einer sunsstündigen Verhandlung der Entscheidung des Schöffengerichtes allenthalben bei und verwarf daher die Berufung, während die ztoslen des Rechtsmittels de» BerusnngSklägcrn auserlegt wurde». Mcteorologisri,» Beobachtungen der deullchtit Srewarl« i» Hamburg oi» 1ö. Ltpieiubcr um 8 Uhr Mmgeud. r«. »opeuha«,» . . Ciockboli» . , tzupuraiid» . . 81. Peiccsburg Moskau . . . bumburu . » Memel . . . Part« 754^' t,vv lciter Zu» woniq 4 7s. München. . . . 772 8-" - s,j„ bedeck, 4 vN reivzln . i . . » ! 7bi, t 0 leicht bedeck,'-) t -siiK S'erlin ..... ! -!-7 s? t d>0 lcttcr Zug wolli» ! -> >4 s SSien 7d'> ' r 8 leich, ! beiter -4- ,2 x ttt,e«lau 7LV " i 80 tchwach > wviltz, ! -s->ö-- It Tbau, 2) NachtS Nebel. »cberltch, der Witterung. Die Debirsito». welche gestern über der Roedlcc rag. ist lwrdwestwsirtS berjchwnnden, wahrend dlctcnlgc im >-itdweslkn sttdoinniiris nach den, Busen bau Stenn» sbrlgejchrtllcn tsl. lieber Centratcnrewa habe» sich vnst- drnck. Wind und Wetter wenig verändert I bet schwachen Winden aus variabler Rich tung dauert dasctls, die vorwiegend lrttbe. sicNenweisc regnerische Witterung tori. Die Temperatur ist im Südwester, etwas gestiegen, in, Osten meist gesalien. chrheb- Itche Niederschlage sind i» Dentichsand »» Allgemeine» nicht gesalien. Botin»! halte gestern Nachmittag lnrgcs Wcwttlcr. EldhKH» in Dresden, 16. Septbr., Mittags: 6!) Cent. unter 0. klürung. ES Mwd« drmnach baschlofien, daß aus MtgUedern beider Gememde-liollegten eine Kommission gebildet werden solle, welche zri untersuchen bade, ob alle Schuld den Weber allein treffe, oder ob etwa Ändere ihre Pflicht nicht voll erfüllt haben. Die Kommission wird erst nach Beendigung der strafrechtlichen Untersuchung an ihre tonnen. ISI«». w»ii«r. - 7Ü8 SN (INI hnlb dkdkllt 76l 080 Nicki wvlk»,o« ! 7M Z.« ! 1NV Nick! dcdelki 707 a 80 Niici ttug i Huld bedeckt ' I 772 .80 Ninr!ju>> ! ivolleuio« 7r.8 020 N(6>I Nebel', I 762 SS ! U'iiNg deine 7Ü4 8VV Niier Zu» woilia Z5- siil. bedeckt ! 7l.6 -!S 0 Nicki bedeck!-) , 7l.7 K0 IciNc Zug wolli» 7b» ' r 6 Nick, ! bcilce 7b'«, * > 80 ickwach ^ Uvilia TageSgeschichte. Deutsches Reich. Als Nachlese aus den Breslauer Kaiser- kagen erzählt oie Breslauer Zeitung. in wie huinoristischer Weise der Kronprinz bei dem Fest im Stadttbcater die 20 Elirenjung- srauen cmgeredet hat. Die „weißgekleideten Fungsrauen" sind von jeher eine Lieblingsdomüue seines Humors. Als er den großen Kreis der Ehrendamc» einen Augenblick betrachtet hatte, zählte er scherzend an den Fingern ab, wie viel gleich gekleidete Ehreniung- srauen vor ihm ständen, und sagte dann lächelnd: „Wirklich, zwanzig und Sie." Und min grnppirle er sie scherzend m zwei Kolonnen. Hierauf erkundigte er sich, oh die Damen nicht vorher zusammen gekommen seien, um sich über die Wahl der Toiletten zu bespreche». Dann fragte er eine der jungen Damen: „Wer hat denn nun aber die Toiletten bestimmt?" „Herr Oberbürgermeister Friedensburg und Herr Bildhauer Toberentz", antivortete oie Gefragte. Der Kronprinz bemerkte lachend: „Alm, ein Bildhauer; daß Herren die Toiletten der Damen hestimmen, i>t neu." Ferner fragte der Kron prinz ein Fräulein: „Wie nennt man die Treppe, die vom ersten Range nach dem Festsaale führt?" Und als die Dame mit der Ant wort zögerte, antwortete er seihst: „Die Fakobsleiter. Und warm» mein Fräulein?" Und wiederum mußte er selbst antworten: „Weil vorhin, als die Ehreniungsraucn die Treppe besetzten, aus jeder Stufe ein Engel stand." Die Nachrichten, welche ans preußischen Hofkreisen über das Befinden der Kaiserin kommen, lauten nicht allzu günstig und lassen jedenfalls noch ein längeres Heilverfahren als notluvendig ericheinen. Der GnpSverhand hat einem Drahtvcrhand seit einigen Tagen Platz gemacht, doch scheint das schnicrzhaste Leiden noch nicht gehoben zu lem. ES schweben Verhandlungen zwischen der Gcneraldircktion der badischen Eisenbahnen und derjenigen der Reichseisen- bahnen bezüglich der Ersatzpflicht für das Eisenbahnunglück bei Hugstetten Die Verwaltung der badischen Eisenbahnen lehnt dar nach jede Schuld ab und macht die Direktion zu Straßburg für das Unglück und die daraus entspringenden Entschüdigungsfor- dernngen allein verantwortlich, weil die Reichsciscnbahiicil den in Rede stehenden VergnügungSzng arrangirt und — mit Ausnahme der Lokomotive — das rollende Material dazu gestellt haben. lieber dre vielversprchene Frage wegen Einführung der R eichS- postwrr 1 h z e i ch c n in de» lüddentschen Königreichen ist thatsächlich nur das Eine zu berichten, daß seitens der Handelskammer in Frank furt a. Nt. eine bezügliche Petition an den Vundesrath gerichtet werden ist, der sich verschiedene andere Handelskammern spater nn- geschlosscn haben. Diese sämnitlichen Schriftstücke iverden dem Bnndesralbe bei seinem Wicderzmannncntritt am 15. Ottober ;»- geben. Was der Bnndcsrath damit thnn wird, ist natürlich eine offene Frage, doch laßt sich mit einiger Wahrscheinlichkeit vorher lagen. daß die Petitionen mit großer Rübe behandelt werden; weder Preußen noch fonst ein Bundesstaat mag hierin einen Druck nns- üben, und seitens Würtenibcrgs und Bayerns hat man nichts weniger als Neigung dafür ausgesprochen, ans den von der Frankfurter Handelskammer ausgesprochenen Gedanken einzugehe». Der seitens des Ministeriums für Elsaß-Lothringen wegen Be leidigung der kaiserliche» Tabakmanufaktur zu Straßburg und des kaiserlichen Ministeriums für Elsaß-Lothringen gegen ver- ichiedene Zeitungen gestellte Strafantrag ist nunmehr zurückgezogen, und das Verfahren daraus eingestellt worden. Die Kosten des letz teren sind dem Ministerium für Elsaß-Lothringen auscrlcgt worden. Diese Angelegenheit ist gewiß dazu angetban, bei nächster Gelegen heit im Reichstage zur Sprache gebracht zu werden. Man schreibt dem Offenbmger „Vollöfreund" von Freibnrg i. Vr.: „Am 10. erlebte ich eine glückliche Stunde. Ich subr nämlich »nt dem um 2,50 in Karlsruhe abgebenden Schnellzug nach F reil> urg und zwar in der Meinung, das, man nach dem schrecklichen Eisenbalmninall jetzt einige Zeit sicher sich der Eisenbahn anvertrauen kann. Als wir uns der Station Appenweier nähertcn, ertönte ans einmal von unserer Lokomotive das Nothsignal und zwar laich hinlereinnnvcr. Fch schaute aus dem Wagen und sjchc da, welcher Gefahr ivar ich entronnen! Ein Gnterzug stand auf unserem Geleise in nächster Nähe. "Nur durch die „rohe Anstrengung deS Pelsonals gelang cs, den Zug noch anznbalten, der schon bis un gefähr 60 Schritte bis an den Güterzug herangcfaliren war. Fch ivar bereits im Begriffe, die Thür zu öffnen, um ans dem Wagen zu springen, als der Zug eben anhiclt. So viel ich von de», Zug- meister hörte, ivnßte derselbe nichts von dem Güterzuge und sprang wsort rückwärts den Zug entlang, um durch einen herbeigerufcnen Bahnwärter den weiteren noch nachfolgenden Schnellzug zurückzu- l,alten. Das war Geistesgegenwart von dein Zugimnster! In zwischen war der Giilerzug weggcsahren und wir fuhren weiter. Eü ist kaum möglich und denkbar, das, am Hellen Tage solcher Unfug üattfindcn kann. Fast ist man versucht, zu glauben, das, säinmtliche Bahnbeamte durch das Hngsletter Unglück den Kopf verloren haben. Ein Glück ivar cs, daß nicht ein Herbstnebcl oder die Dunkelheit der Nacht einwirkeii konnten, sonst würden auch wieder Köpfe, Arme und Füße nmhcrgelegcn habe». , ^ Dem Münchener Magistrate machte der Oberbürgermeister Tr. v. Elbardt Mittbeilnngen über einen Kassendcsckt, welcher dem städtischen Frievliosölaxbeamten Weber zur Last gelegt wird. Die Untersuchung ergab, daß die Summe des Defektes nicht wenigcr als 81,066 Nt. beträgt, das, Weber die Veruntreuungen schon im Fahre 1861, unmittelhar »ach seinem DiensteScintrilt, begann und diewlbcn ^ tbcilS durch Fälschung, tbeils durch Unterdrückung von Urkunden ^ mit großer Umsicht bewerkstelligt balle. Daß jo etwas 2l Fahre! lang möglich war. ist „»erklärlich und bedarf der weiteren Ans- l Ausgabe herantreten In Mannheim ist am IS. September Morgens die Lollodium- Trockenaiistalt der Gummifabrik Neckarau in die Luft geflogen. Der Arbeiter, der das Unglück verschuldet hat, ist verletzt. Anläßlich der Anwesenheit des Prinzen Heinrich in Danzig geht, um mit der.„Elb. Ztg." zu reden, „die Vergötterung des Prinzen seitens der Damenwelt vier so weit, daß sich einige Damen von der prinzlichen Tafel Semmel zur Erinnerung aufbewahrt haben und in Medaillons hernmtragen." (?) Oesterreich. Dieser Tage ist die Schwester deS österreichischen Ministerpräsident. " " wird folgender „Eduard Graf . ^ . . count Tanste von Eorren und Baron von Ballnmot, k. k. wirklicher geheimer Rath und Kämmerer, Ritter des Ordens deS goldenen Vließes, Großkreuz dcü österreichischen Leopold Ordens, Ehren-Bailli des souveränen Fvhamiiter-OrdenS, Mitglied des Herrenhauses oeü ReichsrarhS auf Lebenszeit, Minister-Präsident und Leiter des Ministerium des Innern, Besitzer der Herrschaften Elliichau, Koiiuetz, Tedraschitz, Zamiekau und Nep^achow in Böhmen, Mitbesitzer der Güter Vilmaii» und Fom> in Ungarn, giebt im eigenen und im Namen seiner Schwestern, der hochgeborenen Frauen Louise und Amalia Gräfinnen Tanste, Hofdamen, Stcrnkleuz-Ordensdamen und Mitbesltzeriimen der Güter Vilmann und Fom>, ferner seiner Ge mahlin . der hochgeborenen Frau Frma Gräfin Taasse, geborenen Graß» Esak» v. KercszlhSzegh und Adorjan, Palastdame der Kaiserin Elisabeth vo» Oesterreich und Sternkreuz-OrdenSdame, Nachricht von dem höchstbetrühenden Hinscheiden ihrer Schwester, beziehungsweise Schwägern,, der hochgeborenen Frau Elementine Gräfin Toaste, Hofdame und Sternkreuz-OrdenSdame, Mitbesitzerin der Güter Vilman» und Foiin in Ungarn, welche an, 16. September 1882 um Uhr Morgens im 51. Lebensjahre nach längerem, schmerzlichen Leiden in de», Herr» entschlafen ist. Die irdische Hülle der Ver blichenen wird u. s. w. Eine Berliner Firma hatte vor Fahresfrist eine Kiste mit künst lichen Blumen und Federn »ach Brünn nbgeschickt, weiche dort nie mals angekommen war. ES wurde recherchirt, reklamirt — die Kiste blieb verloren. Unlängst nun ist der Chef obiger Firma protokol larisch in dieser Sache vernommen worden. Alan in nämlich einer Gnunergesellschast auf die Spur gekommen, welche in verschiedenen G tt t e r »iagazi n e n österrciclmcher E is en b a h n st ar i o n e n, so z. B. in Müglitz, Kottan, Litton u. s. w., in rasfinirtestcr Weise Dieb st ä h le verübt e. Einer der Gauner ließ sich in ein festes Behaltniß einschließcn und von seinen Genossen als Frachtgut auf geben. Sobald das Gütermagazin wahrend der mittägigen Ruhe pause geschlossen war, entstieg der als Frachtgut Ausgcgebene seinem Kerker, der innen zum Oessnen eingerichtet war, füllte dann die Kiste mit Maaren, wie sie ihn« im Magazin gerade in die Hand kamen, nachdem er sie bis zu seinem eigenen Körpergewicht rasch abgewogen hatte, verschloß die Kiste und veilicß das Magazin heim lich, was eben nickst schwierig war. Das Kolli mit den gestohlenen Maaren wurde natürlich, da kein äußercrAnstand daran bemerkbar war, auf die angegebene Station befördert und dort von den Gaunern in Empfang genommen. Lange Zeit konnte man für diese rasfinirten Diebstähle keine Erklärung finden. Fetzt aber sind die Schuldigen sestgenoamien und sollen nmsassende Geständnisse abgelegt haben. Unter Anderem wurde auch angegeben, daß der ln einem langen, schmalen Schrein ans der Station Kottan Anfgegcbene einmal ge zwungen war, eine halbe Stunde lang ans dem Kopf zu stehen, weil das ihn bergende Bchültniß, ungeachtet der Aufschrift: „Nicht stürzen!" doch in dieser Weise auf die Frachtwage gebrach! und einige Zeit so sieben geblieben war. Aus Triest vom 15. d. tclegraphirt man: Infolge deS gestrigen Gewitlerstnrincs ereignete sich in den Ausstellungsräumen noch ein beklngcnswcrther Unglücksfal l. Tw Leitnngsdrähte, welche der eingesühlten elektrischen Beleuchtung dienen, waren vom Orcan los- gerissen und verwirrt worden, so daß die Beleuchtung des Abends versagte. Der Ingenieur Oskar v. Hcider, der technische Vertreter des Unternehmens, »riss bei der ReparirungSarbeit selbst zu, kam .dabei in, Uebereifer mit einer nicht isolirten Stelle in Berührung ' und wurde von, elektrischcii Strome augenblicklich getödtet. Frankreich. Die gnmbettistischeii Organe feiern den Sieg der Englündc r in Egypten, als ob es stch ni» einen Sieg der ^ sranzösischen Truppen handelte. Ditselben Organe verspotten die- j jcnigen Journale, welche an der Kriegstüchtigkeit der Engländer gc- zweiselt und die bisherige Kriegsleitung des Generals Wolselcy ! verspottet hatten. England. Fn London tunt das Kricgsamt bereits An stalten für die Rückkehr deS größten TheileS der englischen Truppen aus Egypten. Die „Times" meinen, Arabi sei ein politischer Uebel- thütcr und müsse als solcher behandelt werden, nicht als gemeiner Verbrecher. England könne jetzt großmntbig handeln; doch dürfe Arabi nicht gestaltet werden, in Egypten zu bleiben oder eine Zu flucht in Konstantinopel zu suchen. Aus Alexandrien telegraplnrte der englische Gencrnlkonsnl in Alexandrien, Malet, an General Wollest'» die Liste von 7 für den Ausstand hauptsächlich verant wortlichen Personen, deren sofortige Verhaftung notlnvendig sei. Egypten. Die Engländer sind mm? auch in Kafrdowar eingczogen. Tie Wälle daselbst sind dreißig Fuß hoch mit breiten Wassergräben ; die Festung ist sehr geschickt geplant und wäre schwierig anzngleife» gewelcn. Bntros Pascha erklärt, in Tel-el- Kebir waren 60,000 Reguläre, 70M Beduine» und >M>0 Freiwillige Den Engländern wurden !» Offiziere und -15 Mann gclödtet, 22 On>- zicrc und 620 Via»» verwundet. Tie Hochländer leisteten Groß artiges^» der Schlacht, sic erstürmte» die erste Schanze wörtlich ohne Schuß, mit dem Bajonnct. Erst hieranf begannen sie der egyptischen Artillerie und dem Gewenrst'uer zu antworten, doch drangen sie beständig vor. Nur einen ^Augenblick wurden sic ge drängt, da kam die Reserve an. Der Widerstand der Egyptcr an einer Schanze ivar verzmeifell, da sie wie in einer Mausefalle ge fangen waren; sie wehrten sich lüS ans den leinen Mann; eS liegen HrinLerte todt. Hätten die Egypter etwas besser geschossen, die eng lischen Verluste wären ungeheuer gewesen. Die eguptischen Verluste müsse» 2500 bis liOOO benagen. Die Todten liegen meilenweit. Die Artillerie spielte eine aeringe Rolle. Alles wurde durch ras Bajoniret und Gewehrfeuer getödü't. Eine Depesche des Generals Wolsclen zeigt seine Ankunft I in Kairo an, wo er mit offenen Anne» von allen Schichten der > Bevölkerung empfangen wurde. Arabi und Tulbn Pascha sind gefangen. Wolselen fügt hnrzu: „Der Krieg ist beendigt. Sendet keine Trupven mehr von England. Fch werde die Operationsbasis von Fsmnilia nach Alexandrien verlegen. Die Gesundheit und Haltung der Trupven ist ausgezeichnet. Alle thaten ihre Pflicht." Zwischen dem Palais Rassclti» in Alexandrien und Kairo ist bereits die telegraphische V erhind n n g wiederlicrgestcllt. Die aus Kairo hier eingetroffenen Delcgirten riheibrachlcir dem Klicdivc Schreiben von Arabi Pascha und anderen Mitgliedern der Regierung der Aufständischen, rn denen dieselben ihre Untcrwcrsnng anbotcn, der Klicdive hat jedoch den Enipsang der Delegieren abgelehnt. Sofort nach Anknnst des Kbedive in Kairo soll ei» regelmäßig zrisamme',gesetzter Gerichtshof gebildet werden, um die Häriptcr der ! Aufständischen, die sich durch 'Anwälte vertdeidigen lassen dürsten, ! öffentlich abzurirtlieilcu. Malunud Bahrudi wurde in Kairo v c rba stet, als er sich mit Wagen nach Schnbra begebe» wollte. Ebenso sollen Hassan Pascha und Sckicri, der Minister der Vakuss unter Arabi, und der cbemalige Direktor des Octroi in Alexandrien, Bartowlcn, verhaftet sein. Der Fvnrnalist Isaak Alnd und der Uirterselretär der No- tabeln-Kainmer sind verbannt und an Bord eines Schiffes gebracht worden. 'Nach dein Khedivc zngegangenen Nachrichten hätte Ab dallah, der Kommandant von Damiette, cs abgelehnt, stch zu nirtcr- wcrfen. Die Entwaffnung der egyptischen Trnvpcn in Kafr-cl« Dowar wird durch General Wood vorgenommen. General Wolselcy bezog das Palais Abdin i» Kairo, wo der Khedive ihn einlud, Wohnung zu nehmen. Ter Khedive stellte gleichzeitig das Palais Kasrcnnuska zur Verfügung des Herzogs v. Eonnaught. Atnillcioii. P In« König!. Hostlieater fand gestern eine Ovation für Se. Majestät den Kaiser Wilhelm statt. Auf dem Rcpertoir stand der „Barbier". Kavellmstr.Knehcl dingstte; Aussührcnde waren Frau Schuch »nd die Herren A. Erl, Bnlß, Decarli, Eickberger »nd Fensen, Das Theater war vom glänzendsten Auditorium gefüllt und festlich erleuchtet. Die Ouvertüre wurde weggclasse». Während Herr'Decarli-Basilio seine große Verlcymdungkarie sang, crsckucn der Großfürst Wladimir in der Loge und nahm inmitten der Fa milie deS Prinzen Georg Platz. Kurze Zeit darauf trat der dentsche Kronprinz mit seinem Sohne und den anderen p,kubischen Prinzen und Fürstlichkeiten in die große Mittel-Loge. ÄlS die Schaar wache auf der Bühne austrat, erhob sich auf der ersten Bank des ParguetS Herr Oberbürgermeister vr. Stübel, um ein dreifache- Hoch aus Se. Majestät de» Kaiser auSzubringcn. Das arsammte Auditorium erhob sich und stimmte brausend in den Ruf ein: als man aber in der Mittelioge de» Kaiser luchte, blieb der Monarch längere Zeit nnsichlbar, so daß die Oper einige Zeit ihren Fortgang nahm. Offenbar hatte irgend ein Zwischenfall den Eintritt des Kaisers verhindert, denn wenige Minuten später erschien der Kaiser in der Tbat und Person in der Loge. So wiedcrkoite denn der Herr Oberbürger meister das Hoch, in daS die Versammlung nun mit verdoppeltem Animo dreimal einstimmte. Der Kaiser trat an die Brüstung vor und verneigte sich dreimal dankend, wührcnb die Kapelle die stichsi- sche Volköliymne intonirte. Der Kaiser nahm zwischen den Königl. Majestäten Platz, um noch die letzten ^ntlc dcS ersten Actes der Oper anzuhören. 1- Es sei nochmals erinnert, daß die heutige „Saba" im Kgl. Hostheater um '/--8 beginnt, die morgige Regstneittotochter da gegen «der nachfolgenden Ovation wegen) puntt 7 Uhr. PKgl. Hoftheater. Das überaus zahlreiche Publikum des 15. Sept. erlebte insofern eine Enttäuschung, als oe: erwartete Be such der Fürsten auSblicb. Es half nichts, daß sich in jeder Pause alle Blicke aus die Kgl. Projeeniums- und Mittclloge richteten, kein Glas entdeckte daü, was man suchte. Nur wenige höhere Militärs erschienen, überdies sichtlich abgespannt, nach 8'/e Uhr im l. Rang. Vor ' VO war die Vorstellung, die doch ein wenig «nter der Ent täuschung litt, zu Ende. Der künstlerischen Qualität nach war Anfang und Ende das Beste, das Lustspiel „Die Versucherin" von G. v. Moser und „Ter hüpfende Freier" v. Koller. Absolviren wir das Ballet zuerst, so muß man bedauern, daß ibm nicht öfter größere künstlerische Ausgaben zusailen, wie beispielsweise die niusikalstch und szenisch geradezu kostbaren Ballets Coppelia und Silvia vo» Leo Delibes — die besonders in feiner Musik Alles auf diesem Gebiet überragen, und im kunstgebildcten Dresden den größten Erfolg haben müßten. Das etzegestcrn gebotene Ballabile (Musik wohl von O- Werinann, sicher und geschickt dirigirt von Hrn. Drache), hält die landläufigen Lmien imw. Es wird mit seinen Amazonen ans den Kaiser berechnet gewesen sein, schade, daß er -'s nicht sah — besonders Frl. Zink durch liebliche Eleganz und Frl. Casati durch erstaunliche Körperleichthcit und Technik zeichneten sich and. Charakteristisches und zugleich eine kaum dagcwesene Sololcistung im iwrpc-tuiinr mobile des Hüpfens bietet Hr. Koller im „Freier", eine reizende humorvolle Darbietung, der stch ferner Frl. Zink, sowie niit hübscher Geschicklichkeit in der nnsdrncksvollen Ältenrolle Frl. Wittentacher, endlich Hr. Golinelli anschloffen. Das zwischenlicgcnde „In Hcmvs- änneln" von A. Günther, paßte schwer in das groye, prächtig erhellte Haus, so munter und fast z n schnell es gespielt wurde. Hr. Schubert als nervöser, hastiger, eifersüchtiger Poltron war vorzüglich, aber seine Maske nicht günstig. Hr. Richelse», Frl. Tiacono und Frl. Guinand spielten trefflich, Letztere nachdem sie für eine erkrankte Kol legin die Rolle binnen sechs Stunden gelernt batte. Und wie zuver lässig führte die Künstlerin sie aus. Das Beste zuletzt nennend, muß un eingeschränkt Moser's freilich flache, aber gut compitirte und amüsante „Versucherin" mit Hm. Bauer (diesmal nicht hervorragend). Frl. Gmnand, Hrn. Löber (sehr drollig), Hrn. v. d. Osten und Frl. Ulrich anerkannt werden. Frl. Ulrich war ostentativ liebenswürdig, beiter, und sah trefflich aus, wenn sie so recht schelmisch pointirt ihren Geist im Dialog spielen ließ. Aber auch Hr. v. d. Osten bot eine charmante Leistung, ganz das bestätigend, was mir 'Alle einseben: man kann ein ungenügender, unpoetiicher, tragischer Held im klassischen Drama sein, dabei aber ein talentvoller moderner Schauspieler und prächtig treffender Rittmeister. Mit Humor, großer Feinheit und klug- beobachtender Eharaktcristik gab er den v. Schneebcrg gesellschaftlich anmutliend «nd bei aller Realistik künstlerisch maßvoll. Hier paßt auch die manchmal stockende sich besinnende Sprache ber und Hr. v. d. Osten sab i,n Snlonrock gut ans. Vor dem Theatergebände hatte man unabsehbare Volksmengen zu traversiren, die des Kaisers wegen stundenlang vergeblich geharrt. Heute würden sie ihre Wünsche befriedigt sehen. U. H Der „luftige Krieg" geht heute im Rcsidenztheater zum 66. Riale als Festvorstellung in Szene. Das frische Werk hat auch an den letzten Abenden die Unvcrmüstlichteit seiner Beliebtheit gtüiizend bewielen und Hunderten wird eü wiederum ein heiter melodiöser Avschlnß dcS heutigen Festtages werden. Der Ansang ist heute ausnahmsweise auf punkt 8 Uhr angeietzt. V Nach dem schönen Erfolg, den Götz' „Widerspenstige" hier gehabt, lenkt sich das Interesse auf diesen leider so jung verstorbenen Koniponifle», über den wenig bekannt ist. Hermann Götz ist am 17. Dez. 1810 in Königsberg in Preußen geboren, sein Vater-besaß eine Brauerei daselbst und mochte, obzwar der kleine Sohn musikalisch bcanlagt war, von einer Künstlerlausbalm nicht hören. Erst mit 16 Fahren erhielt er durch L. Köhler ordentlichen Musikunterricht und hegann im 18. Jahre ans der Universität Königsberg das höhere Studium der Mathematik. Nach zweijährigem Kämpfen erlangte er 1860 die Erlaubnis, der Eltern zu», Musikstudium und wandte sich nach Berlin zu H. Ulrich, der ibm Kompoutionölebre ertbeilte. Nach beendetem Kursus und längeren Klavierslndicn bei H. v. Bülow, ging Götz 1866 nach Winterthur als Organist, als Ersatz für Theodor Kirckmer. 1867 siedelte er nach Zürich über und war von 1870 ab, wo er in Hottingcn auf dem Lande bei Zürich wohnte, krank, ein Kandidat des Todes. Sein Befinden hob sich zwar mehrmals und 1874 an, 11. Oktober hatte er die Freude des großartigen Ersolgcü seiner Oper „Die Widerspenstige" in Mannheim (im Febr. 1675 Wien» dann Berlin, Brcmen, Hamburg, Köln, Hannover, London, Leipzig, Neiv-Pork, 'München, Straßburg). Schon war die zweite Oper „Franccsca di Rinnni" bis auf wenige Züge fettig, da ereilte dcn tcmsiimigcn Künstler, der auch als liebenswürdiger und bescheidener Mensch sich viele Snmvntliicn erworben Halle, an, 6. Tezbr. 1876 in Hottingen der Tod. Eine Sinfonie in i'-clnr des Trio op. 1 und eine Reihe Lieder zählen zum Beste», was der allem Idealen i zngcwandte Geist des Künstlers Hinterlagen. Beide Opern sind im i Verlag von F. Kistner m Leipzig gedruckt, die zweite in Mannheim, j Xarlsruhc, Leipzig, Schwerin und Hannover autgcsiihrt. P Iran Karl Devrient, die Mutter des liier engagirt gewcienen junge» Max Devrient, bekanntlich Sängerin, hat jetzt in Berlin, zuletzt als Lncrctia Borgia, gastirt und gebt neu engagirt künftige Saison an's Regensburger Stavtlbcater als dramatiiche ! Sängerin im Fohannistricb. Repertoire der Kgl. Hofthcatcr. Aktstadt: -Sonntag: Tie Königin von Saba. (Ans. '-8.» — Montag: Die Regimentstochtcr. — Dienstag: Durch die Karlen. - DaS Schwert ! dcS Damokles. — Die wilde Toni. — Mittwoch: Romeo und Julia. — Donnerstag: Die Zauberflötc. — Freitag: Eine Parthic Schach. Drama in 2 A. v. Dojean. — Der Fabrikant. N. e. i Sonnabend: Margaretbc. (Ans. H-7.) - Neustadt: Sonntag: Der Fonrffr. — Dienstag: Miß Sara Sampson. (Abonnementö- ! Eröffnung.) — Donnerstag: Ter Fourfix. — Sonnabend: Maria - und Magdalena. P In der Ausstellung dcS sächsische n K nnstvereins aus der Brübi'scbcn Terrasse (geöffnet an dcn Wochentagen von VO-1, Sonntags von 11—3 Uhr), sind ferner neu ausgestellt: I.Ocl- ' gcmäldc. „Knhstnll", Tbierbild von Johanne Elsncr; „Sommer- ! nacht", Landschaft von Foersterling (Kleinzschachwitz); „Frühliiigv- landichast", von Allfricde Grüner (Berlin); zwei Brustlnlviiissc von ! zinsten; „Hans Sachs bei der Arbeit", Genrebild von Paula Kobl- icliütter; „Motiv tzci Easlaiegna, Graubündcn," Landschaft von Berns,. Müblig; Stillleben von Marti,a Müller-Hendemeicl,; „Der ! ungleiche Liebhaber", Genrebild von Ludw. Preußer; „Hunde eine Katze verfolgend", Tbierbild von Gräfin Revcittlow (Wittenberg > i. H.); Brustbild in halber Figur von Rübling: „Abenddämmerung", Landschaft von Bernh. Schneider (Blaseivitz). 2. Agnarclle. ! „Straße in Vorstadt Au in München" und „Gebirge bei Adelhasen in Bauern", zwei Agnarclle von v. Hagn (Hum,,,,. 6. Plastische Gegenstände. Zwei «tatiietten in Gnps. mod. von Möller. f Wie im Berliner Wallner-Tlicater gewöhnlich, wenn eine Novität die Feuerprobe mit Gluck bestanden bat, der Besuch von Aufführung zu Aufführung sich steigerte, so ist diese Erscheinung auch wieder bei der jüngste» Novilät, das interessante Lustspiel: ,. DieWelt, in der man sich langweilt" cingetreten. Seine Ausführungen erfreue» sich allabendlich des zablreichsten Be suches und des lautesten Beifalls. Trotzdem soll die Darstellung nur sehr mäßig sei», und wer das sehr feine Stück tennt, wird -»- gestehe», daß es schwerlich besser als an der Dresdner Hosbühne, wo cs Ende September erscheint, besetzt werden kann. Abends e>ngetrosscne Böricn. Pari« roduiicn,, I». Lcdidr. iLaanb.) Mctzc» Lc-icml-cr Sk,10, Iunuin- Apni Sü,!-o, Mull. LP1NN1S Lrdldl'. KI.7V, Iumlui-Aplil bl.üu, mutt. Nlldili Lc,»kmb,'> 7V.S«, -giumu-April 70,muN. ,Prodi,itcui, I», Lcptcmdcr. (Lchlnl:.) rsclzcii Noormlcr A >. Roggcu Ociodcr lc>,. Mucz lVL,
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