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Dresdner Nachrichten : 18.08.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189108189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910818
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910818
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-08
- Tag 1891-08-18
-
Monat
1891-08
-
Jahr
1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.08.1891
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-TZ '2 - -TZ K Herren vtilrdende wendische Deputation. dir ihr« Glückwunsch« eidS. Den 20. A^ust 9 Mr dardrachle. — .... — Se. Majestät der König hat den Wirklichen Geheimen Rath und Kammerherm von Zrbmen. Ezeellenz. aus Stauchitz, lang, lädrigen ersten Präsidenten der erste» Stänbelammer und Präsi denten der evaiigelisch-ltttberijchen LanveSsynode. in den erblichen Freiherrnsta nd erhoben — Se. Ezeellenz der KriegSminister. Generalleutnant Edler von der Planitz, ist vorgestern vom Erlaub zurückgekehrt. — Auf dem TniiitatiSsrieddose schloß sich gestern Mittag da- Grad über dem Senior der Frelderrnsamilic von Friesen Freiherr Julius von Friesen. Geheiiner Rath und erster Piceprasident a. D. des OderappeUationsaerichts. ivar der ,weile Sohn des KammeriunkerS Freiherrn Heinrich Adots von Friese» und wurde am .'7 April I8l0 geboren. Bereits Ende der 188««er Fahre trat er in den Instizstaatsdieiisl ein. war 1810 Aktuar, 1812 Assessor beim Landgerichl Bautzen. 1818 dicuslleisleud beim AppellationS- gericbl Leipzig und bereits 181«! Rath beim AppellationSgericht in Zwickau Mille der 185r«er Jahre winde er als OberavpellalioiiSralb ln S Oberapvellanoiisgerichl nach Dresden bernsen und erhielt alcicbreilig das Amt eines Depnliiten der Kollegialbehörde beim Ministerium des Inner» ilirAdiiiinislialiv-Fustijsachen übertragen 1871 enolgte leine Ernennnng zm» Geheimen Rath und Biec. vrasidenlen des OberapvellativiiSgerichts. 1877 trat er in den Ruhestand. Einem Wuimbe des Eirlscl,lafe»eii entsprechend, sand die Bcerdignilgsfeier r» aller Stille statt. Rur die nächsten Per wandten umstanden i» der FriedhosShalle den in herrlichem Blatt pflanzen- und Blumeiifchniuck rnhende» Sarg, vor dem die Olde» des Gntschlasencii niedergelegt wo»den Ivaren. Man geivahrte in der seinen Tranerversaninilnug die .sperren General v. Friesen, Oberfllenliiaiit v. Friesen. Maior v. Friesen und Heim Medizlnalrald 7> Leonliardi. sttachdem Herr T'iakviins Beuer aus Grund des U V PialinS, Pecs 1. Nicht uns. Herr, nicht uns, londcrn deinem '.'ttimeii gieb Ehre, um deine Gnade und Wahrheit" den Trost der Kirche gesprochen hatte, trugen Maiimchauen der Beerdigrings- geicllicha'l „Piellit" den Sarg an das Grab, wo mit Gebet und Segen desselben Herrn Geistlichen die Feier ihren Abschluß fand. — Zur Frage der H a u d e l S v e r t r ä g e äußert sich in ihiem Fahresberichl die Handels- und Gewerbclammer zu Zilkan mit nachstehenden Ausführungen « „Tie Thätigkelt, welche die Kammer aus zollvolinschem Gebiete entfallet hat. muß sich noch ofseullicher Berichterstattung entziehe» Fn Frage kamen die handelspolitischen Benelmiigen nameullich zu Hesierreich. flcnmänien und Nordamerika, Fe näher übrigens der l Februar 1892, d. h. derZcttpnickl. zu loelchem die meinen Haiidelsoernäge zwischen den Hanplstaaten des Weltverkehrs adlaufen, heraurlickt. >e mehr wachst die Besorgniß der Fiidusine. die klare, bestimmte Disposition nicht treffen kan», weil ne sich in Unkenntnis; über die Zollsätze befindet, welche sie nothwendigerweiie mit in den Kreis ihrer Berechnungen ziehen inui;. Wird nun hierdurch die linkeriiebmungslnst gelähmt und demzufolge die Produktion aus das Nothwendigste beichräukl — mehrfach mußte im Kaiinneibezirk die Arbeitszeit gekürzt werden, — >o kann der Rückschlag nicht ausbleiben, welcher sich unter dem Hinzuliclen einer Sraigeruiig der Preise fast aller Lebensmittel in den schwie rigeren Lebensbediiiguiigeii der Arbeiterkrene wiedcrsviegclt. Bcelir ivie le muß deshalb die ReichSregleruiig ihre Thaligkeil richten auf die Erhaltung der gegenwärtigen und die Erndlichimg »euer Ab- mtzgebieke durch Erziclnng giinstiger Handelsverträge, die zum Mindeste» alle dieieniac» Borlhcile enthallen innijeu, wel.l.c anderen konkurrircndcn Fndustrieslaaten. die häufig genug noch un Poriprung durch günstigeie ProdukttonSbedttigniigeii smd. eiiigcräuml werden: hierüber imif; rechtzeitig den beihciligten Kreisen volle Klarheit geboten werden: dann ist Hoffnung vorhanden, daß sich bei Erhaltung dcS äußere» Friedens die Berhältnisse der Industrie und damit die der Arbeitcrkreise wieder bessern werden. Für die doch nur ausnahmsweise einlrrlenden Fälle einer Notlflage der Arbeiter durch Krankheit. Unfall und Invalidität ist in segens reicher und dankenSwerther Weile Fürsorge getroffen worden : mochte darüber nicht die Erwägung vcrabiänmt werden, daß mehr noch für die normalen Zeiten, die des kräftigsten Arbeiten», die Arbeits gelegenheiten erhalten bleibe» müssen, und daß dies nur durch mög lichste Förderung der Industrie zu erreichen in " — Nach Taufenden konnte man Diejenigen zählen, welche vorgestern der Einladung zur Theilnalnne an der patriotischen Feier rnr Erinnerung an die Schlachten bei Metz nach dem schönen reichgeschmucktcn Waldschlößchen Park gefolgt waren. Tle dunkeln Wolken am Horizont, welche bis kurz vor Beginn der von der „Freien Bereinig u n g K a in p fgc» os > e n von 1870 7l" ver anstalteten Feier die Festesfreude zu trüben drohten, verschwanden zur rechten Zeit und die Sonne brach sich siegreich durch das Wolkenmeer Bahn, wie daS deutsche Heer vor 21 Jahren auf den weilen grünen Schlachtgefilden vor der Ricsenscstnng Metz. Zu de» in Dresden und Umgebung aufhältlichen Kampfgenossen ge sellten sich zahlreiche Mitkämpfer aus Pirna, Riesa. Großenhain. Radebcrg :e.. überhaupt ans der östlichen Hälfte des engeren Baterlandes Sachsen. Aber auch Kampfgenossen ans Eheinnitz. Leipzig. Zwickau, dem Bogllande und den angrenzenden preußischen Provinzen, die im Boriahre bei der imposanten Wjabiigcn Ge denkfeier in Stadl und Festung Konigsleiu dis Waffenbrüderschaft neu belebten, waren erschienen Mit dem Martth von A. Tiedke „ES lebe der Kaiser" eröffnele die Kapelle des Schützen-Regiments „Prinz Georg" Nr 108 unter Herrn Musikdirektor Kerl dre Reibe der munlaltschen Genüsse und das Fest lelbst. Nach den Klängen der schwungvoll aewielieii Iribcl-Snverlure von E. M. v. Weber in.onlrte die Munk das Finale des III. Aktes, großer Kricgermarich und Schlachten-Hymne aus „Ricnzi", worauf der Borsitzende des ge'chäfls'uhrendcn AusichufseS. Herr Baumeister Leutnant a. D. Kretzschmar. in einer von wldaiischcm Geiste getragenen -Ansprache ani die Bedeutung der Kampfe von Eolonibeh Nomll». Bion- ville Mars la Tour und Gravelatte St. Privat hnimieS und den Gefühlen der Feitthcilnchmcr in bian'ci'd erwicdcr'en HurrahS aus den Fcldherin König Albert Ausdruck verlieh. Herr Kamvi- aenoiw Sclmiig-PIancn. einer der ältesten inaktiven Feldwebel der ackoiichcn Armee, weihte Li. MajeNal dem Kaiscsi Wilhelm II. linker allgemeinem Jubel ein drei'aches Hoch uns mit dem „Zuruf an Deutschland" von Julius Otto, gab der Sängerchor „Militär- pereinSmitgticder Dresden", früher.Milltärvcrcin I." linker Leitung des Herrn Bemebaiekietärs E. Schwane dem Feile die gc'angliche Weihe. Die brave» Sauger erincten im Bcrlame des Festes auch init dem Liede „Deutscher Wahlwruch" von Gorzer-Lckmlz und der geincinsani mit der Schützenkavelle intonirten Sach'en-Hhnme von Hugo Jungst großen Bestall. Als besonderer Glanzpunkt des Festes erwies sich das Auftreten der Bortnrnersckaft des All- aemeincn Turnvcrc'ns unter Leitung des Herrn Oberkurnwarl Lchräbcr. deren Thaligkeil in zwei Hanvtgrnppcn „klcbnngen mit gegemeltigei Unteritütznng" uns .Turne» am Hochbarren" zerfiel. Tie braven Jünger Jahns entwickelten eine Bravour, die wieder holte Bettallswendcn entfesselte und ein treffliches Zeugniß von der Thatigkcit dicttr Tnrner^chntt oblcgtc. In einem Parierrcsaal ecs RefiaurationSgebändes war ein großes Tavlcan ari'gcfteUk. welches den Angriff der Sachsen ans das von den Trnvvcn Ean- rodert S heictzle Tori Sk. Privat am Abend de? 18. Angult 1870 darftellre. Die bekannte, in ihrer Art einzige Fabrik von Hanko und Geller liatle hier;» über loM vlasti'che Figuren :e. geliefert, d e zum Tbeile neu angeierligl und bis i» S tleinfic Detail der Wiikttchkcik nachgebildcr smd und Soldaten, P'erde und Geschütze :ir ollen den Situationen darftellen. wie sie sich in einer Feld- 'chlacht entwickeln. Das schon TagS zuvor von zahlreichen Offi zieren besichtigte Schlachtcntahleau. a» dessen Aufstellung sich die Kamvigenossen Feldwebel a. D Winkler zi. Z. fchwerveuvundet bei St. Privat» und Balzer betheiligiei,. erwies sich als eine sehr erfreuliche Eiunahmcauclle für die Humanitären Zwecke der Ber einigung. und den opferwilligen Inhabern der genannten Firma gebührt hierfür der wärmste Dank. Bemerkt sei, daß das Tableau noch die ganze Woche ansgeflellr bleibt. Im Laute der nächsten Tage wird Se. König! Hoheit Prinz Friedrich August dasselbe besichtigen. Ein von dem bei St. Privat durch einen Granat- 'plitter ichwerverletzten Invaliden, Herrn Kampfgenossen FuhrwerkS- besitzer Reuter, zur Verfügung gestellter Plan der Umgebung von Metz mit sammt den Denkmälern für die Gefallenen diente zur Orienlinmg über die Lage der Schlachtfelder am 11., 16 und 18. August. In reichstem Maße war auch sin die Unterhaltung der Jugend Sorge getragen. Ter echt volkstbümliche Charakter einer patriotischen Festlichkeit zeigt sich dann im schönsten Lichte. Tie Feier, deren finanzielles Ergebniß ein überaus günstiges sein durste, fand mit dem von .Herrn Musikdireklor Keil für Orchester instrumentirten Frühlings-Ständchen von Lacombe und dem Schlachtield-Galopp von Mende ihren Abschluß. — Bon heute an bis mit 27. August finden noch folgende Haupt- Verhandlungen vor dem Kgl. Schwurgericht statt: Heute Vorm. '> Uhr argen den Schuhmacher und Kutscher Eart Rob. Homiannvon hier wegen Vernichter Nokhzucht und Unzucht mit Kindern. Ten Ist August st Uhr gegen den irühcien Prodnktenhändler Friedrich Wilhelm Kirsten. zuletzt Geschäitsaebilse in Niederau, wegen Mein en orn tzschmiedeaesellen Otto nSleben und den Bäckergesellen ii-pltz wegea in Mitthüterschast gegen die ledige Dienstperson Agnes Marie Schioda au-Altwasser lvegen Kinde-mordeS. Den 21. August !> Uhr gegen de» Handarbeiter Heinrich Hermann Nake in Striesen wegen Brandstiftung. Den 21 August tl Uhr gegen die Wirth- Ichaftsbcsitzer Adolph Gustav Engelinaiin in Klelnraichntz und Jo hann Carl Just tn Querso. sowie den früheren Mühlenbesitzer Earl Heinrich Ehregott Lippvld in Foldern wegen ZeugenmeineidS. Den 26. August t) Uhr gegen die «chnbmacherS-Dittivc Anna Kluge aeb. Konopalck und deren Tochter led. Näherin Anna Marie Kluge, beide in Plauen bei Dresden, wegen in Mitthäterschast verübter r Urku ^ rfvlge zu trosfeii. die ivc'nigslcmS vor den ies Unfalles schützen kann. Diese Borlorge ide schwerer Urkundensälschiuig De» 27. August il Uhr gegen den Kaufmann Georg Reiiihvld Hoch hier wegen Raub- und Mord Beiluchs. Unterschlagung und Urkniideilfälichiuig. Zn dem bereits erwähnten Eisenbabnunfall au» der Halte stelle Wen d i sch - D reb n a am Sonnabend theilt das „Dresd ner Journal" noch Folgendes mit: Ter betreffende Zug war von Berlin aus sebr stark mit Familien besetzt, welche aus den See bädern heiiiikehrten und aus hiesigem Friedrichstädter und Böhmi schen Bahnhof von Angehörigen erwartet wurden. Obwohl der Unfall bereits 8 Ubr Min. Nachmittag« sich zugetragen hatte, war man aus dem Böhmischen Bahnhof um 8 Uhr »och ohne jede anilliche Nachricht darüber, baß »nd in welchem Uniianae ein Un- fall geschehen war. bis endlich der Zug selbst ui» k) Ubr eiutras und die Einzelheiten bekannt wurden. Bis dahin war die A»gst natürlich eine große. Man darf wohl die Erwartung hegen, daß. loeiiii sich — was Gott verhüte! — wieder ein Unfall zntragen sollte, die Stationen in der Richtung nach Dresden ebenfalls vom Geschehenen Kemituiß erhallen, um das durch längeres Ausbleiben eines Zuges ängstlich geworbene Publikum entsprechend bescheiden z» könne». Ji» vorliegende» Falle war das Interesse an rechtzei tiger Benachrichtigiiiig auch für Dresden tin vorwiegendes. — Wie zahlreich in diesem Sommer die Eisend a h n-U »fälle leider gewesen sind und wie zahlreiche Opfer an Meiischeulebc» dieselbe» gefordert babcn. geht ans einer im Reichs Eiseubalniamt ausgestellten und im Reichs- und SlaalS-Auzciger veröffentlichte» Nnchlveisuiig der auf deutsche» Eiseirbahueu — ausickiließlich Baperiis — allein im Monat Juni d. I. beim Eiieubahiibetriebe «ausschließlich der Werkslülleui porgekonuiieue» Unfälle hervor. Daruach waren im Ganzen zu verzeichnen: 18 Entgleisungen und 2 Zmämmeuflöße auf freier Bahn, 21 Entgleisungen und 18 Zu sammenstöße tu Stationen und 22l ionstlge klnfäUe und sind hierbei im Ganzen 281 Personen verunglückt. Aus dieser hohen Zahl gebt hervor, daß die Anzahl der Eisenbahn Unfälle r» erheblicher Weile zugeiu'mme» hat und sie birgt die dringende Mahnung an alle Reisende», diejenige Boston »lakeriellen Berlufte» eine wird durch eine entsprechende Unfall Bersicherung getroffen ent weder aus die Dauer einer Reife oder auch nur eine Bersicherung gegen die Unfälle, welche ihnen wahrend der Benutzung der Esteu- balm, dcS Schiffes :e. zuslvßem T ie „Urania", Atlic» Geiell fchafk für Kranken-, Unfall- und LebeuSversicheriiug zu Dresden, nimmt icdcrzeit derartige 'Anträge zu den eoulguteste» Bedingungen entgegen — Die Direktion de-Z Panorama international, Mariensliaße >8 Raben), erhielt aus der Ausstellung deut'cher Knutt-Erzeugiiiffe r» London das Ehren.Diplom erster Klasse. Die Direktion des Panorama s ist slcl-s bemriht. die nenesten Auf nahmen ans allen Therlen der Erde ansznflellcn. B«s jetzt besitzt das Panorama weil über 2«Xl Abtheilnngcn, jede zu 5-0 Ansichten. — Das 2. I ü g e r b a t a i l l o n Nr. 18 ist gestern früh 1 Uhr zu den bis mit 22. d. M. bei Groß-Naundorf abzrchallende» Gescchi-sschießübnngen von vier abgerückt. — Tie P v efie a ni Ende des IR Jahrhunderts! Kein Meirich weiß, obwohl wir nur mehr etliche Jahre vor uns habe», ivie sie ansichen soll. Wie sie ansiehen wird, davor bekommt man zuweilen 'Angst. Alle vochachlung davor, „wie wist-s io herrlich weit gebracht", aber man branclst nickst un Zeitaller der Poslkuischcn geboren zrr fein, um ein stechendes Gefühl bei gewissen 'Nachrichten zu bekommen. Zahnradbahnen und Lrahlseilbahne» überall, wo die Herrlichkeit der Natur ein gutes Geichäst verspricht! Tic Schweiz ist schon lange ein einziges großes Wirthshau-s. und am Ende de-S Iahrlnnidcns giebt es dort, außer vicllcichk dem Monk Blaue, keinen Berg mehr ohne Bahn und Gailhof am Gipicl. In Banern will mau aber bei dem zunehmenden Freiiiöenbciuch nickst Zurückbleiben. Ein Ingenieur hat die Erlanbniß zum Bau einer Eisenbahn vom Sckilieriee nach Bavcisch-Zell »nd einer Zahnrad bahn von da auf den Wendelstein cstialkcii. ES ist zwar traurig, daß diese keusche, puradicsiiche Landschasl „vcieifenbalmt" wird, aber es ist im gewissen Sinne solgcuchiig Man hat aus dem Wendelstein uripruiiglich nur eine Capelle der f ationa Brrvarnn-. der heilige» Maria, bauen Wolken. Als diese scrlig war, ergab fick, das Bedürfnis; eine-S Wirlh-shauses, jetzt rnit das Wirlh-shans nach der Eisenbahn. Biel bezeichnender ist ein 'Vorgang, der ans Jnns- brnck gemeldet wird. Dort hat man, um de» Fremden den Weg in die doch so nahen Hochlandsdöiser zu sparen, eine Tiroler Kirmes mit natürlich echten Tirokern gegen hohes Eintrittsgeld in der Skadllialle vcranstallek und an den Straßenecken der schönen, luolifchen Hailpstiadt prangten 'Anzeigen mir derAnsichnsl .,>!ia»i> iiati"».rl -»miimr todtivir!!" Hl du mein Land Tirol! — Der Dresdner Rad'ahrcr-Vercin, gegründet 1868, veriolgle stets das Ziel, den Rad'ahrer-Svorl dadurch zu sörberu, daß ei jeves Jahr ein großes Radfahrenest ahhall. zu welchem alle näheren Radiahrervereine eingelade» weroen. Diese Feste haben es fich zur Ausgabe gestellt, ganz besonders mit den lieblichen Provinzsiädlen un'eres engeren Vaterlandes durch das geflügelte Stahlroß in nähere Verbindung zu irrsten und ihnen einen festlichen Bestich zu machen. Es sind diese Feile — wir wollen blos an Lancaslein. Dippoldiswalde. Schnitz erinnern — stets sehr angenehm verlausen und »nt viel Beifall ausgenommen worden. Auch dieses Jahr ^ hat der Dresdner Radstrhrervercin be'chlossen. ein großes Rad-1 iahrer-, Sporl- und Sommer Fest in S l b e r n h a n ahzichalten,! welches durch kräftige Unteistätznug des Rndsahrer-KInbS in Olbcrn-! harr gesichert ist und am 22 nn!) 2:'..'August d. I. ftaklsinden wird. — 'Ans Ahonnenlcnkrei'kn wird uns »litgethcilt. daß daS ieichns der Sozialdemokraten am Son»lagMorgen m Dresden nnd dessen Umgebung zur Verkherlmig gebrachte FlnghlaIt auch in Eremplarcn unstres Blaues vorgesrnidcii ivorde» isl. Es bedarf kaum der Erwähnung, daß Lies nur ans einem groben Unfug feilcns der Flugblanvcrlheiler znrückziisührcil ist. über welchen von Niemand mehr als den Herren Sozialdemokraten geschrieen werden würde, wen» sich ein solcher gegen ihre Parker rictsteke. — 'Als gestern Vormittag der slromausfchlcppendc Dampfer „Dora" durch die Angustirrbrricke fuhr, was in Folge des herrschen den starken Windes überaus schwierig war, wurde ein Bootsmann desselben beim Ltakenfctze» vor dem Brückeujoch >» hohem Bogen in die Elbe g e i ch l e u d e r t. Durch Schwimmen und Enäfsen des Schlepptaues war cs ihm möglich, bald wieder den Fluche» zu entkommen. — Eine wichtige Entscheidung ist vom Geweibcgcrrcht Leipzig gefällt worden. Wegen entstandener Lohndisscrenzen hatten einige B ri ch d r n cke r ge h' l s e n die Finne» Ramm nnd Seemann, sowie Margnardt beim Gewcrbegrricht verklagt. Tie Prinzipale erhoben »nn zum ersten Male den Ein'vruch. daß bei Lohndissc- renzeii, welche wegen Auslegung des Tarifs entständen, nicht das Gcwerbegerictst, sondern das Buchdrucker-Schiedsgericht zuständig sei. 'Aus diesen Eiuwand hin vertagte da« Gewcrbegericht in der Sitzung vom M. Juli die Entscheidung und fällte dieselbe erst am Freitag Dieselbe lautet nun dahin, daß sich das Geweibcgericht in der Thal für unzuständig erklärt und deshalb die Kläger nb- gewieien hat unter Bezug darauf, daß nur das Buchdrucker-Schieds gericht zuständig sei. — Das Kmnmergut Lohmen bei Pirna soll mit der daselbst vorhandene» Stomurschäserei und mit den bisher beigeführten WirthschaftS- und Brauerei-Jnventarien vom I Juli 1892 an aus zwölf Jahre im Wege des Meiilgrbotes weiter verpachtet werden. — Chemnitz. 17. August. Am Montag Nacht in der 12. Stunde gingen einige Arbeiter und Mädchen von einem an der östlichen Stadtgrrnze gelegenen Tanzlokal nach Hause. Aus einem Feldweg in der Nähe der Zschopauerstraße kam ihnen ein Man» entgegen, der, ohne daß irgend rin Wort vvrausgegangen war, auf einen der Arbeiter zutiat, demselben mit dem Messer einen stich in die Brust verletzte und dann fchleunigst die Flucht ergriff. Ter Gestochene brach sofort zusammen, konnte icdoch nach kurzer Zeit mit feinem Begleiter zur nächsten Polizeiwache gehen und Anzeige von dem Vorfall machen. Dort wurde ihm ein Nothverband an gelegt und dann winde er nach dein Stadtkrankenhause gebracht. Vorher gab er noch an. daß er den Thäter Zwar nicht von Namen, aber von Ansehen her kenne und ihn auch später wiedererkcnnen würde. Es scheint ein Racheakt vorzuttcgcn. Glücklicherweise scheinen bei dem Verwundeten keine edlen Thrile verletzt zu sein, obgleich der Stich ziemlich tief gegangen ist. — In «Schandau fand am Sonntag, begünstigt von einem errlichen Sviumerwetter, vor einem nach Hunderten zählenden Publikum ein große« Gesangsronrert statt, veranstaltet von de» zur Ortsgruppe sebnitz de- Eldgciu-Gtingerbuirde« gehörende» irlchhatttgi Mäiinergesangverrinen. chhalttge und mit hniack zu- GotteS", die Gilcher'ichen Volkslieder .Der Schweizer" und .Der Soldat", „Zwischen Frankreich und dem Böhmerwald" von Dürrner, Leiste scheid ich" von Jsemann und .Abend wird es wieder" von Adam. Bon den Einzrlgclänaen erregten der „Nacht- zanber" von Storch, vorgctragen von dem Sängerverein-Sebnitz. besonderes Interesse. Der durch das Evnceik erzielte Reinertrag wird eincSlheils der deullchen «sängerbundeS-Stiftung zusließen. anderntbcils zum Besten eines wohlthäligen Zweckes der Stadt Schandau verwendet werden. — Leipzig. 17. August. Ter am Sonnabend bei dem ersten Rennen verunglückte Offizier liegt mit gebrochenem Arm im hie sigen »ädtnchen Krankenhause; desgleichen ein Jockey au schweren inneren Verletzungen. — Die dicSiahrige Nelsrsregueiiz hat trotz der Ungunst des Wetters ganz bedeutend gegen frühere Jahre iu- gcnoiiiinen. Durch die VorverkausssteUen wurden allein 4000 Fahr karte» inebr wie in früheren Jahre» verkauft. Allerdings ist trotz der hoben Pasjagierzisser die Einnahme gegen früher zurückgeblieben, da in Folge der nassen Witterung nicht io weite Touren bereist wurden. — Für das am 22. August slattfindcnde Sommersest zuin Besten der Hili-kasse Leipziger «schriststeller rmd Journalisten zeigt sich eine große Theilnahnie. Unter den Veranstaltungen, die der (fasse des Vereins am meisten zu Gute kommen, findet namentlich die staatlich genehmigte Lotterie mit Gewinnen bis 500 Mk. Werth allseltigeS Interesse hier und in den Nachbarstüdten. — Leipzig, 17. August. Gestern Vormittag tn der elften Stunde ereignete sich hier ein erschütternder UuglückSsall. welcher einem jungen Menschen das Leben kostete und dessen Mutter >n tiefste Trauer brrsctzle. Der 15» Jahre alte KausmaniiSlehrliug B. von hier befand sich mit dem I I Jahre alte» Scluiltiiabe» Edmund Th. bon hier zur angegebenen Zeit in dem seinen Eitern gcbörigeu Garten an der kleinen Funkciiburg und stuclle mit Th Soldaten. Zu dem Bel,nie benutzte er ei» im Garten Vorgefundenes Teichiu. Hierbei ereignete es sich, daß B. da-S Teichiu. welches er vorher untersucht und ungeladen gefunden haben will, auf den Knaben Th. anlcgte nnd den Abzug des Gewehrs abdrückte. Dabei ging dasselbe loö und verletzle den Knaben, der ungefähr zwei Schritte von ilnn e»lsc»it slcind, am Unterleib. Einige Stunden daraus starb derselbe, nachdem er vorher noch in das hiesige Krankenhaus geschasst worden war, a» den Folgen der erhaltenen Berketznng. Das Teichiu war nicht verschlossen gehalten, auch von dem jungen B. gegen das ausdrückliche Verbot feines Bctters benutzt worden. »sovischung de« örtliche» TlreileS Seite v. Tages,icschichte. Deutsches Reich. Ter Kaiicr hielt am Sonntag um 11 Ubr den Gvtlesdleust am Bord der „Hohcnzvlleru" ab. Tic Kaisen» und das Gefolge wohiile» dem Gottesdienste bei. Tie beabsichtigte Segelpartie wurde wegen anhaltenden starken Regens ausgegcbeu. Ter Plan des vreußnchen HandclSi»i»islerS. eine Eeutralstellc für Arbeiierwohlsahlt-setuiichluiigen rii's Leben zu ruseu, erregt ni den weitesten Kletten Auimerliaiuleit. Jusbcjoudeie wird das Proiekt innerhalb der Vereine lebhaft disknlirt. welche» au der Geschaflslettuiig eine Mitwirkung zugedachl isl. Unter den Bereins- delegirlen. welche einen Beircstv der Eentralstelle bilden sollen, werden Pros. b. Gneist, Fritz Kalle. Schräder, Staatssekretär a. T. Herzog. Prof. Schmvllcr, Sonibart ». A. genannt. Der Letztere ist ganz besonders mit den ländlichen Arbcitcrvcrhältiiissen vertraut. Fritz stalle gilt als geistiger Urheber des Unternehmen?. Der Vorsitz der Delegirleii dürfte ocm erstenTclcgirten des EentlalvcrcinS snr das Wohl der arbeitenden Klassen. Hrn. v. Gneist, zufallen. Tic „Münch». AUg. Zig." bringt über die Verleihung deS militärischen Ordens poar Io inerils an den Fürsten Bismarck fol gende hiftorliche Reniiniscenz: Man hat damals die Frage ans-, geworfen, ob Fürst Bismarck sich ein so speziell militärisches 'Ver dienst erworben habe, wie die in den wärmsten Worten abgefaßtc Kabinelsvrdrc cs besagte, ni» den eigentlich nur für Auszeichnung ans dem Schlachtfeld«: bestimmten Orden zu erhallen. Tic? ist allerdings der Fall gewesen, nnd zwar zuerst im Feldzüge bon 18«!«!, als im Königl. Hauptanartiec die Frage des Angriff» aut Wien nnd die Flonsdoner Linien verhandelt wurde. ES hat damals, wiewohl auch Prallte in seiner in der Beilage der ,,'Allg. Zkg." veröffentlichten Schilderung der Schlacht von Königgrätz cs ent schieden in 'Abrede stellt, ein „KriegSrath" ttattgefllnden, dienstlich allerdings „Geiieral-svortrag" genannt, welchem auch der Minister präsident bettvohnlc. Tle Generale ivaren ritt den Angriff, zu welchem indeß noch schweres Geschütz aus Dresden und Magdeburg benölhigt winde. Bismarck erklarle, daß er angesichts der begon nenen französischen Eimnttchniig nicht io lange mit de» Verhand lungen warien könne, auch fei er nicht vhne Bedenken, die so günstige milllurifchc Lage den immerhin ungemttsen Chancen einer nenc» Schlacht vor den Thoren Wiens preiszugeben. 'Als die Ge nerale an« ihrer Absicht bestanden, wicö Bttsmarck darauf hin. daß derselbe Zweck der »»mittelbare» Bedrohung nnd Besetzung Wiens sich ungleich einfacher durch einen LinkSabmarsch und Ueberschrcii' nng der Donau bei Preßbnrg erreichen laste. Der König befahl die Karte nnd entichied, nachdem er sie einige Zeit Prüfend übec- blictk hatte: „Bismarck hat Recht." — Ter hoclstelige Monarch hat ttn Jahre 1870 dem Graten Stolberg in Versailles diesen Vorgang per öiilich erzählt mit dem Hliizufügcn: „Bismarck ist >a kein ge- fchnttcc 'Militär, aber er hat eine» praklifchen Blick für militärische Lagen." 'Auch in dem Generalleutnants-Patent dc-Z späteren Fittsten Bismarck soll jenes Vorganges mit rühmender Anerkennung Erwähnung gcichchcn sein und die Verleihung des pour la in,'-ittv mit Eichenlaub am 1. September 1881 ist ansdruckttch unter Hm weis ans die wiederholten militäri'chen Verdienste des Kanzlers erfolgt. Für das dem Fürsten Bismarck in Berlin zu errichkcnde Nakio- »al-Le»knral sind mich dem neuesten 'Verzeichnis; der eingcgangencn Beiträge bisher in -Lamina 97,7.610.81 Mk. aufgebracht. In Kassel sand unter niilttärttchen Ehren die feierliche Uebc» sührnng der Gebeine des duich die Schlacht von Zorndors be kannten Oberst v. Wackcnitz nach dem Bahnhöfe statt. TerUcber- sührnng ging eine kirchliche Feierlichkeit tn der Garnisvnskircbe voraus. Hieraus erfolgte die Ucvergabe der Gebeine an die in .«lastet cingelrosseiie Devnlativn von Offizieren des Regiments der GardcS du Corps. Infolge der übertriebenen Steigerung der Rvggcnpreise liegt die Absicht vor, iiir de» Brotbcdnrf der Armee Weizen hcranzuziebe». 'Rach de in das ErmiltcluiigSvcrfahren gegcii^ Baare und Gen. im Weicniliche» geschlossen worden ist, bat der Staatsanwalt beim Landgerichte zu Essen die Eröffnung der Voruntersuchung beantragt. Ter Prinz von Wales ist nach Frankfurt obgercist. Bei der letzten Ausstellung des „heiligen" Rockes sollen einige Dutzend „Wunder" dadurch zu Stande gekommen sei», daß man Kranke die „heilige" Reliquie berühre» ließ. Auch dieses Jahr tragen sich viele Gläubige mit der Hoffnung, daß sie von unheil baren Gebrechen durch den „heiligen" Nock befreit werden konnten. Das bifchosliche General-Vikariat hat mit Bezug hierauf folgende Verordnung erlassen: „Tic Zulassung von Kranken zur Berührung des Nockes muß im bischöflichen Hose Persönlich erwirkt werden. Zuvor muß aber, mindestens acht Tage vor der Reise hierher, eine schriftliche Eingabe an den Hvchw. Bischof gemacht werde», welcher ein Zeugniß des Orlspfarrers über die Führung und eines Arztes über den augenblicklichen Zustand deS Kranken und die Art seines Leidens beilegen muß." Je höher die Roggenprcise werden, um so mehr gewinnt die Kartosfcl als 'Nahrungsmittel der breiten Volksschichten an Be deutung. Verschiedene Blätter haben bereits in Anregung gebracht, die Kartriffelnusstihr zu verbieten oder dieselbe mit einem Zoll zu belegen. Bei derartigen Bonchlägen wild indeß überleben, fchreibt die „Nordd. Allg Ztg.", daß ein Theil der geltenden Handels verträge lewohl allgemein de» Erlaß von Ein-. Aus- und Durch fuhrverboten, als insbesondere dle Einführung einer AuSgangs- abgabe tur Kartosseln »nzuläfsig macht. Das Segelschiff „Olympia" aus OstfrleSland ist an der schles- wig'schen Wcitküste uiilergcgangen. Tie Mannschaft ist gerettet. Ende voriger Woche sand in Berlin wiederum eine Kellncr- innen-Vcrsammlung statt. Es mochten etwa 150 bis 180 Kell nerinnen und etwa 100 Herren anwesend sein Im Ganzen lies die Versammlung ziemlich ruhig ab Ein Frl Meckert aus Frankfurt a. M sprach zuerst. Stach ihren Ausführungen ist die Lage der Frankstirter Kellnerinnen auch nicht besser, als die der Berliner. Tort herrscht, sagte sie. dieselbe Unsitllichkeit und Genußsucht: das Unwesen der Agenten sei ebenso schlimm >a bald noch i"Ncr als
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