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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.08.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270817015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927081701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927081701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-08
- Tag 1927-08-17
-
Monat
1927-08
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.08.1927
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Ar. ZS4 Selle S — „Dresdner Nachrichten- — Mittwoch. 17. «ugnfi 1«7 Ävmpoftten. Wie mag eS kommen. wird mancher Ratursreupd frggen. daß nun die Körbchenblumen oder- wie der Botaniker sagt. die Kompositen, so zahlreich auf dem Plane erscheinen? Die Familie der Körbchenbliiher bei denen — wie der Name »er rät — der ganze Blüieustand ein Körbchen, eine Vielheit von Einzelheiten ist bildet dir höchste Entwicklungsstufe der zwet- sameuiappige» Gewächse und ist die artenreichste Familie aller bütteiiiragende» Pflanzen. Weit über zehntausend ver schiedene Arien find bekannt. Unter den einsamenlappigen Pflanzen stellen die Orchideen mit rund achttausend Arten die grüble Familie dar. Diese beiden höchstentwickelten Pslanzenfamilien haben zweierlei gemeinsam, »um ersten die möglichst raffiniert diirchgefiibrte Vermeidung -er Leibst bcslaubung. zum zweiten die Fähigkeit weitester Verbreitung der Art. Aus die unendlich mannigsaliigen Einrichtungen cinzugcven. durch die die ttreuzbefruchtung. also Fremdbestäu bung gesichert und die Selbstbestäubung verhindert wird, würde zu weit führen. Wer Luft hat. studiere in dieser Hin sicht einmal dieBlülen der blauen.'iichorie.die setzt an allenWege» als ..Wegwarte" blüht, der Schwarzwurzel, des Löwenzahn» und deo Habichtkraukes oder die deS Huflattichs, der Aster des Katzenpfötchens, der Arnika, die übrigens unter Schutz stchi der Kamille, des Gänseblümchens oder einer anderen Gruppe. wie Kornblume. .'Zweizahn. Sonnenblume. Rudbeckia und andere! Die Natur bieiet ja bis in den späten Herbst hinein immer wieder unerschöpfliches Material und predigt uns die Liebe zur Pflanzenwelt daS ganze Fahr hindurch. Gerade die tnviichen Körbchenblülier des Herbstes, die in den Gürten noch einmal sommerlich leuchtende und stammende Farben hervor zaubern. wolle» beachtet »ud betrachtet sein Dag sie so spät auf den Plan trete», liegt wvhl an der langen Vorbereituiigszeit. die sie benöiigen. ehe sie zur Hochzeit rüsten können. Warum aber gerade sie diese lange Zeit brauche» das ist eine Frage, die ein sehr schwieriges, noch lange nicht gelöstes botanisches Problem anschneidet. DaS grobe Rätselraten macht uns die „Kompositen" nur noch interessanter. was bringen die Kinos? Kammer-Lichtspiele. „Der Ritt in die Tonne", die Verfilmung des Nosenhannichen Roman«. erheitert und unter hält aufs beste auch in der jetzigen Wiederholung vermöge der lustigen Fragestellung — ist dieser Gauner nun Bandergould oder nicht? —, der köstlichen HandiungSdurchsühruua. die durch eigene Einfälle des Regisseur« wesentlich bereichert ist. der Herr, liehen Landschaslsansnahmeu iBeriins Tiergarten. Karlsbads Sprudel. Londons Strabengewühl. Gennas. Neapels. Palermos Schönheiten» und der launigen Darstellung durch Pava» nelli, H c i d e m a n n der charakteristischen durch Kahle. M iereudorsf. Elga B ri » k Da es der Millionäre be sonderer Ehrgeiz ist. nicht wegen ihres Geldes, sondern ihrer Person geliebt zu werden, und eS für sie doch so schwer, un erkannt durch diese Welt zu komme», verfällt der junge Vandergonld ans die Idee, als Vagabund en coinkweme die Frenndschast seines >>01111« und. die Liebe seiner Dina zu er proben. Da beide von hinreibender Verläßlichkeit sind, kann er nach der Fahrt in die Sonne Italiens noch den Ritt in die des Liebesglücks unternehmen. Bis zuletzt weih auch der Findigste nicht, woran er ist. weil Rosenhayn—Jacob« höchst gerissen die neckische Art dnrchsühren, nach einzelnen Aus blicken aus die Wahrheit gleich wieder neue Tintensisch-Wolken zu verstreuen. In den Lustige-Witwe-Tzenen Heidemannö wird wahrhaft goldiger Filmhumvr entwickelt. —* Verbot -es Photographierens aus Strotzen, Wegen «ud Plätzen in Leipzig. Wie in Dresden und anderen Städten, so Hai auch i» Leipzig der Gewerbebetrieb der Ttrahenphoto- graphen in letzter Zeit auberordentiiche Ausmaße ange nommen und zu zahlreichen Verkehrsstörungen und Belästi gungen des Publikums geführt. Das Polizeipräsidium zu Leipzig hat sich deshalb in llebereinstimmung mit dem Rat der Stadt Leipzig veranlasst ge'ehen, das gewerbsmäßige Photographieren sowie daS Anbieten gewerbsmäßigen Photographieren« einschließlich der sogenannten Gehfilm- anfnahmen auf alle» Straßen. Wegen und Plätzen des Stadt gebietes Leipzig zu verbieten, soweit nicht im Einzelsalle besondere Genehmigung des Rates hierzu erteilt wird. —« Revue im Königohosthcater. Eine Revue, die es wagen kann, sich weiter zu „dichten", muß schon ihres Ersvlgcs sicher sein. Die „S n » d e u der Erde" im Königshos konnte» es ivagcn. Mit einem zweiten Bummel aus dem Himmel zur Erde will Petrus mit seinen vielen, kleinen, hübschen Engelchen die Schulden bezahlen, die er bei keinem ersten Bummel gemacht hat. Ob es ihm gelingt, scheint zweifel haft. denn zuleyt flüchtet er mit seiner ganzen mitSiegelmarken versehenen Engelschar iman srage nicht wo!» in höchster Angst durch den erstaunten Zuschauerraum wieder in den Himmel. Unten erlebt er neben den Haupts,zenen deS ersten Teils eine Reihe neuer liebenswürdiger Erbsünden, und das Publikum gebt mit! es füllt überdies jeden Abend das große Theater und sorgt sogar an manchen Tagen für ausoerkaufte Häuser. Bon den neuen Sachen machte viel Spaß eine kleine Karikatur ans amerikanische Stepp-Tanz-Sänger „Girl and Bvy", in der Laiido Lavals mimische Wandlungsfähigkeit glänzend ins Licht tritt. Bert li a M aller, die sich immer mehr als große Figur erweist, blendet im „Neuesten Schlager", einer internationalen Bearbeitung der „Bananen" mit rassiger Darstellung und liefert ein kleines Prachtstttckchen schau spielerischer Leistung in der toll und doch nicht unmöglich er fundenen „Nackten Tatsache", einer prächtigen Sprech-Skizze, in der auch Ralph Ge 0 rgi eine hübsche schauspielerische Gabe bietet. In der „Büchse der Pandora" wird ein Blick in die „Arbeit" eines Agenten für Tänzerinnen geboten, der natür lich Anlaß zu wirkliche» Revnescherzen bietet. Ein „Abend bei Vater Rhein" ist eine reizende Sache, die man gleich mitcrleben möchte... na. bei solchen „Studenten"! Hier wie anderwärts, besonders auch in der Wiederholung der Opern skizze „Spielereien einer Kaiserin" wirkt die wirklich beacht, lichc Tttmmbegabung und die gute musikalische Schulung einer großen Anzahl der Darsteller außergewöhnlich stimmung schassend und warm. Die Zanberszene ist unter dem Titel „Die mysteriösen Dienstboten" neu ausgemacht und findet Rieseiibeisall. Nebcrhaupt: „Beisälle" gibt es bei dieser Revue, wie sie der Königshos wohl kaum bisher gehört hat. DaS lustige und stimmungsreiche Sgmmellurium bleibt bis zum 80. August. — Deutscher Esperanto-»»«!» e. Zweigoerei» Dresden. In »er MonalSverlamiNlung am Freitag, dem I». August, 7,<S Uhr, im Kasino Gebr. Arnftold. wird die bevorstehende Winterarbei» aul dem Gebiete der Welthilfssprache besprochen werden, während im »weiten Teile de» Abends Schulleiter Hahn, Gohlis, in Esperanto über den glänzend verlaufenen IN. Esvcranto-Weltkvngreb ln Danzig be richten wird. Gäste sind willkommen. —* Durch Sinbrnchsdiebftahl in ein FahrradgeschSsl in »orstadi Lnubegast in der Nacht zum Ui. August 1027 wurde «in verrcnsahrra» (Renners mit weinroiem Gestell. Marke Diamant, Nr. .Z9an7!!. und ein Dameniahrrad mit Ichwarzem. grün abgeseylem Gestell, Marke Diamant. Nr. äN',292. gestohlen Ferner würbe In der Nach! zum IV Angust 1927 in einen Schrebergarten an der Burgwartstraße in Vorstadt Naußlitz eingebrochen, wobei «lk Hühner gestohlen und an Ort und Stelle abgeschlachtet wurden. —* Fingierter Uedrrsall. Anfang »Icke« Monats wurde der Kriminalpolizei von drei Schulknaben angezeigt. daß st« In der stvtzschenbroder Sirabe von einem unbekannten Radfahrer über fallen worden seien, der einem von ihnen ein Geldtäschchen mit »t Mark gestohlen habe. Dem erörternden Beamten, her schon von Anfang an Zweisel in die Angaben der Knaben letzte, gaben sie schließlich nach längerem Leugnen zu. daß Ne den Uebrrlall nur fin giert und das Geld verloren hätten. —* Di« Fknerwehr wurde am Montag vormittag VchN Uhr noch der B a h n u n l e r s ü h r u n g der verlängerten Hansaftratze geruien, wo eine Menne Abraum brannt«. >t.2d Uhr war Turner- weg 2 im vos« eine geringe Menge Teer durch Ueberkochen ln Brand geraten. k>.Al Uftr nachmittag» wurde nach der Schandauer Straße 7 u auSgerllcki. wo ein Lastauto in eine Straßenbaugrube elngclunken war. Am DienSiagmorgen b,t>t> Uhr fand ein Alarm nach der Kötzichenbroder Straße statt. Hier waren in einem Schuppen eine» Fabrikgrundstüche» »Ine Meng« Sägespän«. Säet» Treibriemen, gebrannte Gerste sowie da» Lach In Brand ge raten Da« Feuer wurde mit »wri Schlauchleitung«» unter Ver wendung eine» SleckleUcrgange» -re'dtch». Die Müglihlalbalm. MN dem Ausbau zur Vs »bahn mutz eubltch Sr»N -«noch! werbe«! Der BerelttfürWaisrrwIrtschast »m Müglitz. tal « B.. Lauensteiu i. S.. bittet un» um Abdruck solgeuder Ausführungen: In Nr. »72 der .Dresdner Nachrtchien" vom l0. August ist von der Reichsbahndirektlon Dresden folgende Erklärung uerössenilick» worden: „Der Wiederankbau drr zerstörten Bzhnstrecken muß zunächst ohne Rücksicht au» später» Aenderungen. die etwa durch di« letzt««« Erfahrungen der Hvchn'uller-Satastrvphr bedingt sind und noch ein- gelxnder Prüsun« mit d n zuständigen Regierungsstellen bedürfen mit Hille von Notbauttn geschehen, um den schwer brtrolseiien Be- mobnern der beiden Täler battlgsi wieder Lebensmittel. Kohlen und Roysiosle mit drr Eisenbahn zuzulUbren und die »um Wiederausbau nötige» Bausiosse hcranzuschalsen. Der Stand der vauardelten Ist zurzeit der. daß dle Linie V > rn a—G 0 t«leuba porau»stchtllch Mitte bieier Woche bis Langenbei>ner»dors. End» de» Monat« bl» Bahnhoi Berggießhübel und spätesten» Mitte Oktober bi» B a h 11 h v ' Gottleuba in Betrieb genommen werden kann. Der Notauaban der weilau» schwerer beschädigten »nd znm Teil ver schwundenen Linie H e i d e n a u-L a u « n st e > n wird sich aui eine länger, Zeit erstrecken, doch wird danach gestrebt, unter Einsatz aller Krätze auch diese Linie bis Ende diele« Fahre» in voller Ausdehnung als Notbau terligzusicllen. Entsprechend dem Bau- lortschritt sollen Teilstrecken der Linie schon vorhre in Betrie» ge- Kommen werden. Genaue Zeitpunkt» sür die Wiederauinahnir de» Betriebes aul den einzelnen Teilstrecken lagen sich lndegen nicht angeben." Die innerhalb von SO Fohren »um zweiten Mole asts- getretene Hochwasser-Katastrophe hat seit >807 nun auch zum anderen Male mit der Zerstörung der Müglitztalbahn ganze Arbeit gemacht Wie vor 30 Jahren, sind Bahndämme und Brücken gebrochen die Gleise hängen in der Luft und lellwetle ist von der Eisenbahn Überhaupt nichts »» sehen. Soll nun der Schienenweg in daS östliche Erzgebirge, welcher den Ein wohnern der Großstadt Dresden, in einer kurzen Strecke eine Höhenlage von 866 Meter und mehr erschließt, jetzt nochmals für eine Kleinbahn ausgebant werden? Die Entfernung von Dresden biS zur Umstcigcstattvn Heidenau beträgt l26 Kilo- mcter. Bon da an beginnt die Kleinbahn, welche bis Alten- berg eine Strecke von <11,6 Kilometer durchläuft, obgleich die Luftlinie nur 2t> Kilometer beträgt. Die Ausführungen der Reichsbahndirektioi. Dresden lassen nun erkennen, daß man babniettig den Ausbau der Strecke zunächst atS Notbau betrachtet. Was soll hier Notbau besage»? Will die Reichsbahn mit den 30 Tonnen schweren Lokomotiven aus den Notbrücken im Schritt fahren? Will sie ans pro visorischen Dämmen ihr Material und die Güter aufs Spiel setzen? Will sie damit auch auf den Personenverkehr ver zichten? Will sie es verantworten, vom nächsten Hochwasser die Notbanicn wieder vernichten zu lassen? Berücksichtigt sie nicht, daß die Talsperren erst in drei Fohren in Tätigkeit treten können, und daß ihr in dieser Zeit die schwersten Schäden täglich drohen? Könnte man aus der Erklärung nicht heraus- lesen, daß die Reichsbahn vielleicht gar nicht die Absicht hat, an Stelle der Kleinbahn eine Vollbahn zn errichten? Steht die Erklärung nicht aus. als ob es ihr letzt nur darauf an kommt die Gemüter zu beruhigen und das Volk dann vor die Tatsache zu stellen die Kleinbahn geht wieder «ub bleibt. Wenn der Reichsbahn das Wetter hold ist und nicht den ganzen Flickkram wieder zerstör», bevor die Talsperren schützend wirken können. Fst eS für die Reichsbahn nicht im hohen Maße bedenklich, jetzt zum dritten Male ein Unter nehmen zu sinanz-iercn. das keinen Pfennig mehr wert ist? Die zweite Hochwasierrcparatur, welche die Schäden deS 8./9. Full d. F. beseitigen soll, wird etwa sieben Millionen Reichsmark kosten. Tie Reparatur nach dem Hochwasser vor 30 Jahren kostete etwa vier Millionen, soviel wie der Neu- bauwert betrug. In der Zwischenzeit hat man den Oberbau verstärken müssen und die Strecke bis Altenberg von Geising auSgebaut. Ter Bahnwcrt wird heute etwa, falls er in seiner jetzigen Form wieder in Betrieb kommt, lb Millionen Reichs mark betragen. Fst es dann überhaupt noch möglich, auch nur den kleinsten Gewinn aus der Anlage heranszuwirtschaften. zumal die Kleinbahn doch alles andere als leistungsfähig ist? Muß die Verwaltung da nicht lausend mit Verlusten rechnen? Während eine Bvllbahn. auch wenn sie heute 20 Millionen Reichsmark auszubauen kostet, sich immer noch rentieren wird, da sie unbeschränkt in ihrer Leistung, den großen Verkehr, der dann kommt, bewältigen kann, weil seiner die hohen Unkosten für die Umladung in Heideou er spart, die lkmladeichäden gänzlich behoben und die Frachten am großen Tarif gemessen billiger werden. Die Reichsbahn ist daS größte nationale Unternehmen Sie ist sich ihrer Verantwortung sonst durchaus bewußt. Warum soll nun gerade das Müglitztal von dieser Einsicht nichts prostticren? Das Nebenetnan-derbestehen von Straße und Eisenbahn, die sich im Müglitztale fortwährend kreuzen, ist an sich schon ein Zustand, der für die moderne, entwickelte BerkehrStcchnik gar nicht mehr möglich erscheint. Das Müglitztal bildet in seiner ganzen Ausdehnung eine Kette der hervorragendsten landschaftlichen Schönheiten- aber lebensgefährlich ist der Vcr kehr in ihm für die Passanten der Eisenbahn sowie der Straße in hohem Maße. — Die Reichsbahn steht überall auf dem Standpunkt, ihren Verkehr unabhängia von dem Straßen verkehr zu machen. Am leichtesten kann sie daS. wenn sie eine Bollbahnftrccke baut. Für die Dresdner Bewohner Ist eS heute eine der wichtigsten Fragen, in kurzer Zeit aus den Erzgebirgskamm zu gelangen. Die Kleinbahn tst für die Bewältigung dieser Aufgaben gänzlich ungeeignet. Sie stellt an den erholungsuchcnden Großstädter, mit ihrem langsamen «nd ganz nnhygienlsche» Transport In engen, überfüllten, wackelnden und stoßenden Wagenkästen, so große Anforderungen an Zelt und Gesundheit, die den metstrn elnen Verzicht auserlegen, ehe sie sich entschließen. iechS Stunden solcher Bahnfahrt für ein paar Stunden Erholung ln reiner Luft zu opfern. Der Kampf um einen Stehplatz «n der Schmalspurbahn artet in Heidenau oft in bedenklicher Weile aus. so daß schon vor geraumer Zeit Stimmen laut ge- worden sind, mit diesen, sür heutige Verhältnisse ganz unbalt- baren Zuständen endlich Schluß zu machen. Die Bewohner schaft des östlichen Erzgebirges ist jetzt wirtschaftlich lahm ge. legt. Hier kann nur geholfen werben, wenn durch groß- zügiges Ttngretsen der Reichsbahn die bisherigen Mängel beseitigt werden Besonder» dl« Industrie sorbert einen endliche, Wandel. Dle gewerblichen Unternehmungen des Tale» leiden außer- ordentlich schwer unter den Nachteilen, welche ihr der Klein- bahnoerkehr bringt. Ter durch alle möglichen Einschränkun- gen zum großen Teil Illusorische Rollbockverkehc überwindet die Hemmungen des UmladenS der Güter in Heidenau zu- mal er nur btS zu einer gewitzen Höhr im Tale möglich ist, nicht. SS ist für den Fndustrteunternehmer tm Müglitztal von teher besonder» schwer gewesen, seine Waren abzusetzen. weil der Verbraucher durch die Beschädigung der Güter beim Nmlaben immer Grund -um Klagen hat. Am Geisingberg wird Basalt für Straßenschotter gebrochen. Durch die außer» ordentliche Belastung der Landstraßen mit dem Autoverkehr steigert sich der vedars im Bezirk Dresden und darüber hinaus fortgesetzt. Da» Umschanfeln de» Basaltes in Heidenau führt bei dem lebhaften Verkehr aber bauernd zu Stockungen, wa» zur Folge hat. daß die Fabrikanten oft wegen Kohlenmangel ihren Betrieb stillege» Mützen und ihre LieferungSverpflich- tungen nicht etnlhalten können. Dle Erklärung der iVelchsbahn vom lO August klingt lehr freundlich, wenn sie ihn« Bereitschaft betont, der veoölke» run« Io schnell wir müglitch wieder Gitter zuzsisühren. - TaS Unglück vom 8. Juli tst geschehen. — Die StaatSrrgieruna will so schnei wie möglich eine 8K Mete» breite Landstraße bnech tzw» Müglitztal ssibreu. Der Ansbau der Straße kann sehr heschleuniat werden Wen» dazu das jetzige Balingelünde nerwendet lotrd. ist dauiti zu rechnen, daß etinc lcistiitigstählge itzr den Verkehr von Lastkraitmagen geeignete Straße schneller fertig gestellt ist. al» der Notban der Kleinbahn E» mär, ein zunächst durchaus erträglicher Zustend don Personen- und Güter, verkehr auf der Landstraße abznwlckel» Daß die Bahn nicht zu entbehren ist. versiebt sich aanz vvn selbst denn in Ichnee. reichem Winter ist ein Masßenverkehr von Ausflügler» nach dem Erzgebirgskamm ohne Bahn nicht z» b'wälttgen. Da aber dir Reichsbahn selbst erklärst, daß Ne hofft am Ende de» Fahre» was wir nicht glaube» de» Nordeirleb eröffnen zu können, so Ist sowieso damit zn rechnen, daß »ilr den nächsten Winter soweit sich der Personenverkehr nicht per Auto durch das Müglitztal machen läßt, über KtpSdors geführt werde» muß. ES treten hier aber noch ganz andere Fragen aus die gegen den sogenannten Notbau die schwersten Bedenke» aus. lösen Daß die sächsische Stamtsregiernng nach der letzte» Katastrophe mit der Errichtung von wirksamen großen Talsperre«. -tr auch eine gewisse Wirtschaftliichkeit anßer dem Hockwaff«- schutz bieten, ernst machen meß. stellt heute außer jedem Zweifel. Denn rin« wettere Vernachlässig»»»« des Müglitz- laleS in dieser Beziehung will die Negierung nicht »rrant- warten Fm oberen Müglitztale. am Zusammenfluß deS roten Wasser« mit der Müglitz, plant man die Errichtung eine« großen Staubeckens, das etwa 17 Millionen Kubikmeter fallen kann und durch einen ZuleitungSistollen mit einer Sperre tm Müglitztal hinter Lauenstein die eriva sieben Millionen Kubtk- Meter FasiungSraum hat, in Verbindung steht. Dieser Plan ist vorzüglich und wir setzen uns dafür voll ein, aber der Bah» wird damit 600 Meter aufwiärts vom Bahnhof Lauen- stein rin Hindernis in den Weg galegt. über das sie so leicht nicht hinwegkommt. Die Sperrmauer von über 60 Meter Höbe zwingt die Eisenbahn, schon i» Bärenhecke aus der Talsohle hrrauSzugehen. um diese stlarrikade zu überwinden. Die Reichsbahn kann natürlich auch anders. Ne kann mit ihrer Kleinbahn biS Lauenstein fahren und dann mit einer kompli zierten Rampcnbahn. die die Strecke HetdenauAltenbera noch um drei Kilometer oder mehr verlängert, darüber hinweg, kommen. Möglich ist natürlich alles und besonders den Unter nehmungen, die rin Monopol lzaben iuid keine Rücksicht aus di« allgemeine Wirtschaft nehmen wollen. DaS letzte Wort in dieser für unsere Gegend so wichtige« Frage ha» die Zentralverwaltung der Reichsbahn in Berlin. Es wäre dringend zu wünschen daß sich in letzter Stunde alle VerkehrSverrine und sonstigen Fiiterellientengruvpen mit unS verbinden, um nichts unversucht zu lasse», das drohende Un heil abzuwenden. Es müssen Wege gefunden werden die ganz falsche Einstellung der Dresdner RcichSbahndirektion zu überwinden DaS Reich bat sich einen maßgebenden Einfluß auf die Verwaltung der Reichsbahn Vorbehalten, auch dort müßte evtl alles versucht werden. gegen daS verhängnisvolle Flickwerk mobil z« machen. Die Behauptung der Dresdner Retchsbahndtrektton, der Aus bau de» Müglihtalbahn zur Vollbahn koste 80 Millionen Reichsmark, muß nachgeprüft werden. Die Bvllbahn wird wesentlich kürzer als die icde Talwindung ausfabrende Schmalspurbahn. Sie wird nicht viel länger als 31 Kilo- Meter werden, und eS erscheint ganz ausgeschlossen, daß ein Kilometer Vollbahnstrcck« dann etwa eine Million Reichsmark kosten kann. Wir wenden uns hier in aller Form an die breitest« Ocffentlichkeit und verlange», daß man uns an den maßgeben den Stellen hört und unsere Bedenken zerstreut, falls das der Reichsbahn möalich sein sollte. «1»r ovulreki« yualilSlsA,»g«n L L0. O ßutomodil«- u. Ii,p»r»tun»«rii»t»tt » otzkSoc»».««.. Snutrnee Ste 22. 7,1. öE» Sie 87kis »zz V0k77ki>.rca^e87kG l»ä6iKSS87kGspcri/Zt.. OKI Pfarre s s " Q ** e G w e n 8 e G,k0k«r»skG ZVkSk«cZ»S8k GiZ rs 7gSt»>«SÜ»SSb NN. 12 >4 7^1 Wir vsrlsilisn «y ss,mlll»»>»»»ll>oni>»u«n. NU«» N»«n nu»«öct« pc»rr«llan, Sias, Silbve, Wärest«, Tl»ek« unct Stüstl«, i«ct«r »in- r»ln« ßäüd«l,tüeß. S,»t«ir1»o«cät« kinlross Holö. Sollsvlislvli S. m. d. N. vs»»kl«n, Nr«»», Str. IS. P»1.214SS, Nölö
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