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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.08.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270817015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927081701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927081701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-08
- Tag 1927-08-17
-
Monat
1927-08
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.08.1927
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Nr. ZS4 Sei- 2 — »Dresdner Nachrichten* — Mttwoch. 17. Au«ufi 1927 funden werden »uißte. Es galt vor allein, den Kleinrentner« einen gewissen Barbetrag in die Hand zu geben, unt-K» M. nächst einmal wenigstens in den Stand zu setzen, sich de», folgen der am 1. April eing«»,»«e»en Mieterhöhung zu «»> wehren, lim diesen Zweck zu erreichen, verzichtete d«K. Reiche.,l'beilsininistei'iiiui etnsiwetlen auf die DurchfüLruNK arbei«»mintftertum 7«!««'Hilfsbereitschaft der Reichet.,gebeschlüss« Uber di« Beseitigung ö«r Ultt »er Fürsorge verknnpsten Erschwekunaen für die Kleinrenine« worben tst, fo,tg«f«tzt 1tb«r dt« Gestaltung de» Rentnerver- sorgungSgefatze» oeraten. Man dürfte wahrscheinlich auf eine Vermischung -«» Entschädigung»» und des Versorgung». Prinzips zukvm»«n. Außer den »»»gedachte» 35 Millionen hat da» R^chs- " ' auch »och OadAnh- ,e und verordnete. das, die vom Reichstage zur Verfügung »«» stellten 35 Millionen unverzttgktch an die Kleinrentner al» einmalige Unterstützung gezahlt werden sollen. Li« etn» malige Beihilfe hat in der vollen Hdhe atnes MonatSsntze», wie er i» den einzelnen Fürfvrgeveibänden üblich lst. zu er» folgen. Da nun aber dt« stattsttfchcn Unterlagen des Reich», „rbeitSintnisieriuinS di« bedauerliche Tatsache eimeden haben, das, manche «gemeinden auherordentitch geringe Sätze zahlen, >o ist zur Sicherung «tue» Halbweg» ausreichenden Unter- skntzung bestimmt worden, daß der Mindestbetrag der Beihilfe sür Alleinstehende auf 80 Mk.. für ein Ehepaar auf 50 Mk., für jedes znschfagSverechligte Kind auf 10 Mk. bemessen werden nmsi. Wichtig für die künftige Regelung in einem Nenknervenorgiliigogesetz ist die ausdrückliche Begrenzung der Unter,intznng auf den Kreis der eigentliche» Kleinrent- ner, d. h. solcher Personen, die ehemals ein kleine» Tpar- kapital ihr eigen nannten, das ihnen eine bescheidene Alters rente gesichert hätte, wen» eS nicht der Inflation zum Raube geworden wo re. Bei dieser einmaligen Beihilfe bloi» auS NeichSmitteln, ohne da» den Fn» sorgeoerbänden eigene Opfer angesvnnen werden, kommt natürlich irgendwelche erschwerende Be dingung für die Kleinrentner nicht in Frage. Damit ist aber die grundsätzliche Seite der Sache nicht erledigt. Für dies mal bat allerdkngo das ReichSarbeitSmiiiisterinm noch eine» doppelte» Rück-itg antreten müssen: Einmal gab Man zu nächst. um den Kteinrentnern etwas Bargeld zu verschaffen, die Erhöhung der Reiiteiisätze preis, und zum anderen ver zichtete man einstweilig ans die Abschaffung der sür die Klein rentner »»erträglichen Härten in de» Masiuahmen der Für sorge. Dieser Rückzug der Reichsgewalt ist aber nnr vor übergehend: denn sie ist durch die ReichStagSbeschlnsse vom 4. April gel'iniden, und zwar mittelbar in dem Sinne, das, sie tin Falle der Undurchführbarkeit dieser Beschlüsse auf dem bisherigen Wege genötigt ist. die Möglichkeit einer Verwirk lichung noch anderer Richtung zu suchen. Die anderweitige Lösung der Frage kann aber nach der ganzen Sachlage nnr in einen, selbständige» RentnerversorgungSgesetz gefunden werden. Darauf hat auch schon der Reichstag i» seinen April beschlüssen üingewiesen, indem er die Reichsregierung auf sorderte, eine Untersuchung über die Bedingungen eine» ReutneroersorgnngSgesetzee einzuleiten und daß Ergebnis in einer Denkschrift dem Hause zu unterbreiten. Sobald diese Denkschrift vorliegt, wird mau sich darüber schlüssig zu mache» haben, auf welche Grundlage das Gesetz gestellt narben soll. Schon jetzt wird in einer Kommission, die ans Vertretern der Behörden, des NentnerbunöeS und Abgeordneten aus Initia tive des Vereins sür öffentliche und private Fürsorge gebildet bewiese«. Lab «» dt« Areditgemeinschast für »eMetunsitztg» Helbsthftfearaaiiisationei, angewiesen hat. AnfWertnngSfnrba. r»«ge» her Kletn«»t„er bi» ,« 1000 Mk, »ie tznch er» MG «l» aM 13. Mai 1«5 Generalscldmarfthall v. Lind realisierbar waren, sofort aufzukaufen. ««gen Be«itst«9»ntz bag Slmt de» »rutschen Reich» p ras identen der hierzu erforderlichen Mittel sind Verhandlung«. E»e« wurde ken, llicht? Bürde au, dt. Sc ReAhäslnanzmiutstertuin «tngelettet morde», die nn»,iW(K>ar - . . vor Leu, Abschluß stehen. Die Kleinrentner Liefe,, MtHnahmen. wenn sie auch recht bes,^. fange» sind. doch wenigstens da» eine tehcn. Miß H» im Drange der politischen Arbeit nicht vergessen werden, und sie dürfen daher auch versichert sei», dass die Regierungsparteien alles, was in ihrer Macht steht, tun worden, u», daS Rentner» versvrguiigsgesrh zum Abschluß zu bringen. Man kan» aber eine so verwickelte Materie, die wegen der gleichzeitigen finanziellen Zuständigkeit von Reich, Ländern und Gemein de» auch das so heift umstrittene Gebiet des Finanzausgleichs berührt, nicht über das Knie breche», sondern muß langsam und methodisch Vorgehen. DaS ist den Demokraten vorzu- halten, dte sich früher, als sie noch in der Regierung sahen, herzlich wenig um dte Kleinrentner gekümmert habe», setzt aber, wo sie in der Opposition stehen, ihr rentnerfreundliches Her» entdeckt und den Entwurf eine» Rentner versvrgun«»- gesetzeS vorgelegt haben, der weiter geht, al» es di« Retchs- fiiianzei, gestatten. Wenn die Demokraten heute »och in dxr Regierung sähen, würden sie sich wohl hüten, dt« unübar» fchrettbarc Schranke, die durch die Rücksicht Suf da» Gleich gewicht im Hauohalt gezogen wird, zu durchbrechet,; ein« Schrank«, die auch beim Kriegeschäüengesetz von der Reich»» regiernng nicht aus dem Auge gelassen werden durfte. Immerhin mag mau eS im Interesse der Kleinrentner be grüßen, daß dte Frage durch das Vorgehen det Opposition wieder eine» kräftigen Anstoß erhalten hat. Dabet werde«, die Kleinrentner aber nicht vergesse» dürfen, dah nur in der Hand der Regierungsparteien die Erfüllung der Forderung »ach HerauShebung aus dem Kreise der allgemeinen Für sorge gesichert ist. Gerade die Sozialdemokratie als -lohte Oppositionspartei ist gegen jede gesonderte Behandlung der Kleinrentner, während in erster Reihe dte Deutsche Volks- Partei stets dafür gekämpft hat, dah die begründeten An- spräche dieser sozialen Gruppe auf eine ihrer Vergangenheit würdige und angemessene Rechtsstellung Gehör finden. Her- vvrzuhebei, ist auch »och, dah der Deutsche Städtetag eben falls für den Erlah etnce RentnerversvrgnngSgesetze» aus den Plan getreten ist. Auch ist dankbar anzuerkennen, bah zahlreiche deutsche Städte sich bemüht haben, den besonderen Interessen der Kleinrentner auherhalb der allgemeinen Für- sorge gerecht zu werden In den meisten Gemeinden aber ist die Kleiiirentnersürsvrgc nichts weiter als eine kann, ver hüllte Armenpflege, und diese», Zustande soll und muh durch daS RentnerversorgungSgesetz ein Ende gemacht werden. Keine Aenderung des Kriegsschadengesetzes. Die Begründung. lDrnhimeldung unsere, Berliner Lchrlstlellung.l Berlin, 16. August. Wie wir von seiten deS Reichs« s i n a ii z m i n i st e r i u in S erfahren, ist auch angesichts der ziemlich einmütigen Ablehnung, dte dgS KriegSschildenschlnh« gesch nicht nur durch die Verbände der Geschädigten, sondern auch durch die übrigen Wirtschastskreise gesunden hat, nicht damit zn rechnen, das, daS Gesell eine Aenderung erfährt. Man erklärt, das, das sa schon deshalb nicht möglich sei, weil eS bereits dem ReichSwirtschaftSrat und dem Reichsrat vorltege. Die Negierung sei aber gern bereit, in einzelnen Be stimmungen, die nicht fundamentaler Natur seien, den Wünschen der Verbände entgegenznkommen. Im übrige» veröffentlicht setzt der Reichsstnanzmintster die umfangreiche Begründung deS KricgSschädenschluhgesetzes. Sic gibt zunächst einen Ueberblick über Grundlagen und Entwicklung der Schadengesetzgebung sowie über die gegen wärtige Rechtslage und erklärt dann über die Notwendigkeit eines SchlnftgesctzeS, nachdem sic auf die bekannte Ent- scheid»,,g des AnslegnngSschiedSgcrichts im Haag ein- gegangen ist: Tie ReichSrcgierung sieht sich nunmehr der Notwendigkeit gegenüber, eine endgültige Regelung der EntschädigungSfrage durch die innerdeutsche Gesetzgebung alSbalb dnrchznführeii. Tie Lage des NeichshaushaltS sowie der deutschen Gcsaint- wirtschaft verlangen gebieterisch eine Beseitigung der bis herigen UiigewihheitSfaktoren. Wie der Gedanke der Aus- Wertung, die eine VermögenSumschichtung bedeutet, so muh auch der Gedanke der Entschädigung abgeschlossen werden, damit die Mittel des Reiches für die notwendigen Reichs- auSgabcn frei werden und nicht die Hoffnung aus weitere Entschädigungen die Haushalte der Zukunft belastet, die ohne- hin schwer genug zu tragen haben. Auherdem aber ist nicht zu verkennen, dah viele Geschädigte bei den bisherigen Entschädigungssätzen eine wirtschaftliche Betätigungsmöglichkeit nicht wieder erlangen konnten und dah der gewerbliche Mittelstand und die größeren Unter nehmungen oft nicht in der Lage waren, einen produktiven Wiederaniban zu beginnen. Ein solcher Wiederaufbau aber, insbesondere i», AuSlande dnrchgeführt von Persönlichkeiten, die jahrelang die deutschen Interessen anfS tatkräftigste gefördert haben und auch heute noch in der Lage sind, frühere Beziehungen wieder anzu- knüpfen, würde sür die deutsche Wirtschaft, insbesondere auch für die Entwicklung des deutschen Außenhandels, von größter Bedeutung sein. ES muhte daher eine Lösung gesucht werden, die den Geschädigten nicht nur einen Ersatz ihrer Schäden und eine Anerkennung der Ent- schädignngSpflicht des Reiches in bestimmtem Umfange bringt, sondern ihnen auch dte Mittel an die Hand gibt, den Ausbau sofort unter klaren Bedinaungcn zu beginnen. Gleichzeitig muhte auch die Belastung des Reiches endgültig sestgelea» werben. Die vorgeschlagenc Regelung trägt diesen Grund sätzen Rechnung. Insgesamt sind rund MI 000 Schadcnfälle zu entschädigen. Der Friedenswert sämtlicher entschädigungSfähtger Schäden wird sür LigiiidationSschäden aus rund 7,6 Milliarden ge schätzt, für Gewaltschäden auf rund 2,8 Milliarden Mk., ins gesamt also ans rund lO,l Milliarden Mk. Auf diese Schäden hat das N c i ch S e n t s ch ä d i g u n g S a »> t bis zum I. Mai 1027 als Entschädigung bewilligt ans Liquidativnsschäden rund 405 Millionen Mk., a»s Gewaltschäden rund 561 Millio nen, insgesamt also 066 Millionen Reichsmark, und eS wird auf Eirund der geltende», Bestimmungen voraussichtlich weitere 38 Millionen Mk. aus LiguidationSschnden und wettere 63 Millionen Mk. aus Gewaltschäden zahlen, so dah sich also der auf den gesamten Sachschaden von 10,4 Milliarden Reichsmark auSzulchüttende Betrag aus rund 10S7 00N0N0 Mk.. also aus rund «0 v. H. be. kaufen wird. Gegenüber diesem gewaltigen Umfang der Schäden steht die begrenzte finanzielle Leistungsfähigkeit des Reiches, die von vornherein der ReichSrcgierung die Notwendigkeit aus- crlegte, bei der Regelung der Schlnhentschädiguiig eine im Interesse der Geschädigten zu bedauernde, aber durch die Verhältnisse dringend gebotene Zurückhaltung zu üben. Tie mit der Schliißeiitschäbtgnng verfolgten Zwecke, nämlich endgültige Beseitigung der UnsicherheitSsaktoren. Be ruhigung der öffentlichen Meinung und Wiederaufbau der durch LtqnidationS- und Gewaltinahnahmen schwer ge- schädigten deutschen Wirtschaft lassen sich nur bann erreichen, wenn die Entschädigung mit gröhter Beschleunigung zum Abschluh gelangt. Dies ist aber nur dann möglich, wenn die Dchluhcntschädigung auf de» bisherige» Feststellungen ausgrbaut wird. In diesem Punkte begegnen sich die Wünsche der ReichSrcgierung mit denen der Geschädigten. Infolgedessen kann das Verfahren so vereinfacht werden, dah es etne schnelle und reibungslose Durchführung der Schluhentschüdignng gewährleistet. Vater -es Vaterlandes. Zur Hiudeuburgspende. Reichskanzler Dr. Marx bat »«« «n der «»fchtlitr. stelle der Hlndenburgspend« hera»»«egebcne» uut dem» nächst ln Berlin lm Berlage sä» Polttlt »Ud Glrischist ßLßt«. Liollberg) erscheinenden Htuteutuig^olkdbuch tickt Aillrdlguu« Hluteiiburg» gewttweL tu der e» -ritzt: all v. L>ndenburg ^en über. , ^ ^ Schultern umniEGHar Nana«» gelegt, Le^ sich beieit» tn eine« laugen Leben ^ k»»,e» au» vo» Pflichttreue und Hingabe in FrteLen unL Krieg für das sie auch recht LeschßtLpnen Ui». Wvßl Le» Leutschei, Volk» eingesetzt batte. Die Geschichte kennt wenig» Beispiele, tn denen «tn gleicher Dienst am Vatcrlallde in hohem Alter gefordert wurde. I» der Ansprache. Li« ich am NcutahrStag« de» Jahres >037 an den Reichspräsidenten gerichtet habe, konnte ich bereits t» Dankbarkeit und Genugtuung feststellen, Laß sich dte politische Leitung i» zn»eh»,enden. Mähe aus eine« die vcr- schiedevften Bevölkern,,gSschichten und Partetgruppterungen «msasienben Willen zum Wiederausban der deutsche» Welt- geltnng mit den Mitteln einer ebensosehr ans die sriedlich« Verständigung wie aus die Wahrung der nationalen WürLe bedachten Politik stützen durste. Der Hins, mit dem Reichspräsident von Htndenbnrg bei seinen, Amtsantritt in seterltch ernster Stunde das deutsche Volk über alle Zp nder tnt« r e, s e n hinaus zur Mitarbeit an dem Wiederaufbau LeS deutschen Gemeinschaftslebens ausgesordert hatte, hat also reiche und kostbare Frucht getragen. Der grobe Gedanke der B v l k ö g c m e i n s ch a s t hat in gemeinsamer Arbeit des Reichspräsidenten, der Reich-, regiernng und de» Reichstages dgS politische und Wirtschaft, lirhc Wollen deS deutschen Volkes in stets stärkerem Matze und iveitereill Umfang erfüllt. Da- Vorbild aber in dieser so erfreulichen Gestaltung Ist Reichspräsident v. HIndenbutg gewesen. Wir dürfen und wollen, geeint in gleicher Liebe zum Vaterland«, dem Reichspräsidenten a», KO. Geburtstage in hoher Ehrerbietung Dank anSsprechen für all seine Sorgen und Mühen um das Wohl deS deutschen Vaterlandes. Den schönsten Rul>m„H ater deS V a terlandeSzu sein, wird ihm das deutsch« Volk au diesem Tage dankbar »»erkennen. Morgen Anlerzeichnung -es -eutsch- franMichen Aan-elsabkommens. Paris, 16. August. Wie die Telegraphen-Union soeben vo« dnrchaus vertrauenswürdiger Seite erfährt, wird der deutsch-französische Handelsvertrag morgen, Mittwoch, vormittag S.S» Uhr im französischen Handelsmlni- sterinm unterzeichnet werden. Ans dcntscher Seite wird die Unterschrift durch den deutsche» Botschafter Herr» ». Hoesch und Ministerialdirektor Dr. Posse, auf französischer Seite von Handels,,,inistcr Bokanowski vollzogen werden. Augenblicklich sind die beiden Delegationen mit der Paraphie rung des Berirages beschäftigt, die sich wohl dis in die späte« Nachtstunden htnziehe» dürste. Serr Basch jekun-iert Kerrn Foerster. Das „B. T." berichtet aus PariS: Professor Viktor Basch, der Vorsitzende der französischen Liga für Menschenrechte kommt i» einen» Artikel de, »Volonte" aus dir Veröffentlichung der Zeitschrift »Die Menschheit" zu sprechen. Basch erklärt er habe schon seit Monaten gewußt, dah die preußischen Militärs, di« weit davon entfernt seien, sich in bav Unvermeidliche zu fügen, verzweifelte Anstrengungen machten, sich den Bestim mungen des Versailler Vertrages zu entziehen. Sie hätten die Absicht, zunächst im Nahmen des Vertrages ei« besser instruiertes und einheitlicheres Heer «lS Li« übrigen enro» »Lischen Heere zn schassen, dann diese« Rahmen z» zerbrechen, »en Völkerbund vor vollendete Tatsachen zu stelle« und schließ lich Über Polen herznsallen. Das ,B. T.". da» militaristische Neigungen doch bestimmt nicht hat. das im Gegenteil der Liga für Menschenrechte nahe- steht, bemerkt hierzu: „Es ist peinlich, gegen einen Mann wie Pros. Basch, der einen willenichasiltchen Ruf zu verlieren hat, wegen der leichtfertigen Methode, mit der er solche Be- Hauptungen In die Welt fetzt, polemisieren zu müssen. Zunächst kann nur mit allem Nachdruck erwidert werben: Wtrbitten um Ihre Beweise. Herr Basch." — Herr Basch wirb cs nicht anders halten können als der belgische Kriegsminister, der, um zu „beweisen", seine lügnerischen Behauptungen ein fach hartnäckig wiederholte. Falschmel-ungen über -en Kysshäuser- Dun-. Berlin, 16. August. In einen, Artikel „Frontwechsel de- Iungdo", der tn einer linksgerichteten Zeitschrift veröffentlicht wurde, wird u. a. die Behauptung ausgestellt, dah der Kyff- häuserbund Verhandlungen mit Reichsbanner und Iungdo gepflogen habe, die zum Ziele haben, beide Organt lationen in ein neues Wehrsystem einzugliederu. Diese Mitteilung ist. wie u„S di« Pressestelle des Kyffhäuserbundet mitteilt völlig aus der Lnsi gegriffen. Der Knfshäuscrbund hat sich niemals mit der Bildung eines neuen Wehrsystems beschäftigt und infolgedessen auch keinerlet dahingehende Ver- Handlungen mit dem Reichsbanner oder dem Iungdo geführt. Der RüsluugswiUe Amerikas. (Durch Funksvriich.i Washington, 16. Augnst. Admiral JonS, der von der Marinekonserenz tn Genf zurückkehrtc. erklärte, dah die dortigen Beratungen den einen Erfolg gehabt hätte», dem amerikanischen Volke dte Augen zu öffnen über die Notwendig keit einer gröheren Handelsflotte, au» der sich lm Kriegsfälle schnell Hilfskreuzer berettstellen lässen. Unna h « est «lle » sür die Hindenburgspend« sind alle Poftanstalten, Eisenbahnschalter, Banke», Sparkassen und die bekannten Postscheckkonten <z. V. Berlin 78 800). Preuhens Aampsmelhoden gegen -as Reich. Der ReitzÄchnlaesellentwurf al» Mittel zum Zweck. Berlin, 46. August. Der demokratische Zeitungsdicnst ver öffentlicht beute eine ganz augenscheinlich von den maßgeben den preußischen Regternngsskellc» kommende Mitteilung, die sich mit dem N c i ch s s ch u l g e s e tz besaht und die vor allem deshalb von großem Interesse ist, weil sie zeigt, in welcher Weise Preußen das Reichöschulgesctz als Mittel im Kampf der sozialistischen Machthaber Preußen» gegen das Reich benützen will. ES wird tn dieser Mitteilung zunächst er- klärt, dah da» RcichSschulgesrtz zu Beginn der September, tagung des Reichstages vom Reichörat noch nicht erledigt sein wird und infolgedessen dem Reichstag »och nicht vorlieacn könne. Di« prenßifche StaatSregierung wird in einer grmrtu- samen Sitzung zum Rcichsschnlgesetz Stellung nehmen, die aber frühestens am 15. September stattsinde» «ird. Wenn sich dte Neichöregterung 6 Monate Zeit genommen habe bis zur Vorlegung des Entwurfs, so könne Preußen nicht innerhalb von vier Wochen eine gründliche Prüfung dieses EntwursS vornehme», ein Einwand, der in keiner Weise stichhaltig ist, den» selbstverständlich erfordert di« gründlich« BorLereitnng »nd die sorgfältige Ausarbeitung eines solche« Sntwnrss weit mehr Zeit als eine blohe Prüfung. ES wird da»» weiter in der Mitteilung daraus hin» gewiesen, dah der Innenminister v. Keudell dem Reichsrat erst am 8. August die ausführliche Begründung des Schulgesetz» «ntwurfs hätte zugehen lasten. Das preuhische KultuSmini» sterium habe, sobald es vom Reick die nötigen Unterlagen er halten hatte, den zuständigen Referenten von allen anderen Dienstobliegenheiten befreit, und der preuhische Kultusminister werde auch während seines Urlaubs mit seinem Ministerium in Verbindung bleiben, nm alle die Fragen zu prüfen, die mit dem Gesetzentwurf in Zusammenhang stehen. — Der Bericht erstatter für den Rrichsschalgesetzentwurf im NeichSrat, der preuhische Ministerialdirektor Dr. Kaestner, wird erst «ach dem 18. September dem NeichSrat einen Termin für die Be ratung de» ReichSschnlgefetzkNtwnrfS Vorschlägen. Auch diese Mitteilung kann nur dazu dienen, die Vermutungen zu be- stätigen, bah die preuhische Negierung im Reichsschnlgcsctz einen willkommenen Anlaß sieht, die Arbeit der ihr nicht ge nehmen ReichSrcgierung zu erschweren oder gar zu sabotieren. Das neue richterliche Difzipiinargeietz. Berlin, 16. August. Dir Novelle zum Gesetz über richter liche Dienstvergehen ist dem Preußischen Landtage zugeleite! worben. Die Novelle sieht grundsätzlich die Oeffentltch- kettbeiDisziplinarvcrhand l n ngen gegen Richter vor und läßt einen Ausschluß der Oesfcntlichkeit nur in be- sondere», Fällen zu. Der Ausschluß der Oeffentltchkeit darf aber nicht gegen den Einspruch der Staatsanwaltschaft er folgen. Sarmisch sott dte PHSbus.Anqelesienhett klören Berlin. 16. August. Der Reichskanzler hat den PrSsi- deuten des Rechnungshofes des Deutschen Reichs, Staats- minister a. D. Saemisch, damit beauftragt, als Kommissar der ReichSregierung etne vollständige Klärung des Sach verhalt« bezüglich der in der Prelle geschilderten Subventio nierung der Phöbus-Film-Gescllschaft durch daS RetchSwehr- ininitterium sowie der anderen im Zusammenhang hiermit in der Prelle mitgeteiltcn wirtschastlichen Maßnahmen de- NctchswehrmtnifterlumS herbeizuführen. iW. T. B ) Lvseiilschüttung bet -er Preußischen Staalslotterie. Berlin, 16. August Im Gebäude der Geueraldirektion der Preußischen Staatslvtteric hat heute vormittag unter starkem Andrang des Publikums die Einschüttung der Los- röllchen tn da- Nummernrad' begonnen. Die Kontrolle war auherordentlich verschärft. Der Präsident der Lotteriedirrktion; Geh. Finanzral Dr. Huth, sowie die Direktoren Köhler und Dr. Fe ul ner beobachteten dte Vorgänge aus nächster Nähe. Der technische Leiter der Lotteriedirektion, Richter; leitete dte Einschüttuirg, an der die neubestellten ZiebungS- kommistare, Präsidiakoberinspektor Claaßen, RegterungS- inspektor Noloss und RcgierungSvbcrsekretär Gehrke teil- nahmen. Von, preußischen Finanzministerium war Ministerial rat S ch ö » b e ck erschienen. Die staatliche» Lotterieetnnehmcr waren durch die Herren Wüste selb und Papenbrok vertreten. Da das Publikum von dem Ihm zustehcnben Kon- trollrecht eifrtgst Gebrauch macht und sich persönlich überzeugt, daß sein LoS dem Nummernrad einvcrlelbt wird, wird die Einschüttung der übrigen Numn,ernrvllll«n sich bis tn dte NachmittagSstunben verzögern. Aus -er Provinz liegen S50 schriftlich eingegangene Anträge auf Kontrolle von Los- nummern vor. —— MM« SMIM >4mattenatra-Ss S 8tr. S0 V. —» -
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