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corps an die Straßen«cken angeschlagen, worin alle Mannschaften vom 15. bis 36. Lebensjahre (MtlitärS, welche ausgedient, bis zum 45.) zum Zeitungen. Sachsen. Bezüglich der NaugsUllung der Aerzte in der königlich sächsischen Armee ist daS Dr. I. in den Stand gesetzt, mitzutheilen, daß von jetzt ab den BataiUonSärzlen der Rang und die Auszeichnung eines Oberleutnants, den wirklichen Assistenzärzten wie bisher den Bataillons« ärzten der Rang und die Auszeichnung cincS Leutnants gewährt werden. Planen, 21. Mai. Zn diesen Tagen besuchte uns unser Herr KrciSdirector v. Schimpfs auS Zwickau, nahm daS Armenhaus, daS Krankenhaus und andere stätische Anstalten, auch die neue Acticn-Brauerei m Augenschein und gewann durch seine Humanität aller Herzen. Möge der hochverehrte Aast recht bald und recht ost seinen Besuch wiederholen! Vom 1. Juni d. Z. an wird daS Rentamt VoigtSberg nach Auerbach verlegt. Wir erlauben unS, unsere Leser auf die neueste Nummer der „Gar tenlaube" aufmerksam zu machen. Dieselbe enthält einen offenen Brief deS italienischen ErzwühlhuberS Mazzini an seinen derzeitigen Compagnon Louis Napoleon, worin diesem letzteren in drastischer Sprache sein ganzes Sündenregister vorgehaltcn wird. Seiner Länge wegen sind wir außer Stand, den Brief mitzutheilen; bei der Ungeheuern Verbreitung der „Gartenlaube" aber wird sich ihn Zeder leicht verschaffen können. Er götzlich zumal ist cS, wie ein Wühlhuber dem andern Moral predigt! Bad Elster, 21. Mai. Bis zum heutigen Tage belief sich die Zahl der Curgästc auf 25. (Personen 27.) Bayern. München, 17. Mai. In der nächsten Woche werden 25,000 Mann bairischer Kerntrnppen zum Schutze der baicnschen Grenze gegen Frankreich in die Nheinpfalz einrücken. Kurhessen. Kassel, 20. Mai. Se. k. Hoheit der Kronprinz von Sachsen sind heule mit Gefolge nach Wiesbaden abgercist. Frankfurt, 19. Mai. Die Bundesversammlung hat in ihrer heutigen Sitzung beschlossen, den Antrag Hannovers auf Ausstellung eines Obser vationscorps dem Militärausschüsse zur Berichterstattung zu überweisen. — Die Berl. Bl. bringen über denselben Gegenstand folgendes Telegramm: Nachdem Preußen in der heutigen Bundestagssitzung unter. Aufrechthal- tung seines Protestes erklärt hatte, daß eS gegen die formelle Behandlung deS hannoverschen Antrages nichts zu erinnern habe, wurde der Antrag dem Militärausschüsse zugcwiesen. Mecklenburg. Schwerin, 19. Mai. An ein wirkliches Trutz - bündniß zwischen Rußland und Frankreich glaubt hier in Mecklenburg, wo man durch die nahe Verwandtschaft und mnige Freundschaft der bei derseitigen Höfe, die vielen russischen Schiffe, die in WiSmar und Ro stock cinlaufen und die zahlreichen vornehmen Russen, die unser Land durch reisen, sicher und genau über Alles, was in Petersburg vorgeht, unter richtet ist, Niemand. Der Kaiser Alexander H. will Eroberung innerhalb und nicht außerhalb der Grenzen seines mehr großen alS gerade cultuvir- ten Reiches machen, die Leibeigenschaft der Bauern aushcben, zahlreiche Reformen aller Art unternehmen, sein Heer reorganisiren und die Finan zen des Staates in Ordnung bringen; alles ungemein wichtige, aber auch sehr schwierige Unternehmen, die einen gedeihlichen Frieden aber keinen zerrüttenden Krieg, wenn man »hm solchen nicht übermüthig aufdringt, er fordern. Es wird daher wahrscheinlich ein russisches ObscrvationscorpS an den Westgrcnzen ausgestellt werden — waS übrigens vielleicht mehr mit dazu dienen soll, etwaige polnische Revolutionsversnche, die jetzt leicht zu befürchten sind, sogleich im Keime zu ersticken, als Oesterreich ernstlich zu bedrohen — aber sicherlich kein russischer Kanonenschuß gegen deutsche Soldaten donnern, selbst wenn diese Paris erstürmen sollten. Auf diese Weise äußern sich vielfach verständige und einflußreiche Russen hier, und es scheint mir, daß solche Worte einige Beachtung verdienen, da sie aus der vernünftigsten Erwägung des wahren Sachverhaltes entspringen und keine gleißnerischen Phrasen wie die französischen Friedensversicherungen sind. Oesterreich. Wien, 20. Mai. Nach der K. Z. bestätigen sich die zwischen der Pforte und Oesterreich gepflogenen Verabredungen, die einen doppelten Zweck haben, und zwar 1) die Ruhe und Sicherheit in den sla- vischen Provinzen der Türkei aufrecht zu erhalten, und 2) die Pforte ge gen jede feindselige Bewegung Seitens Montenegros, Serbiens und der Donaufürstenthümer sicher zu stellen. Zu diesem Ende habe sich Oester reich verpflichtet, eine entsprechende Truppenmacht an den Grenzen dieser Länder zu coneentriren, während anderseits die Psmte die Verpflichtung übernommen hat, in Rumelien und namentlich in Bosnien und Albanien, eine Armee von 40,000 Mann, dann an der Donau ein CorpS von 20,000 Mann aufzustellcn und die m den -beiden Lagern von Sofia und Schumla conccntrirtcn Truvpen auf 30,000 Mann zu bringen. — Nach hier ejngktrpffencn Nachrichten aus Agram ist der BanuS Zellachich heute Nacht daselbst verschieden. Aussig, 18. Mai. Heute Morgen wurden durch Polizcibcamte „Aufrufe" an daS Volk Böhmens zur Bethciligung bei dem Freiwilligen Emtritt aufgesordert werden. Frankreich. Paris, 17. Mai. Eine Commission deS gesetzgeben de»» Körpers hat so genau wie möglich, auS dem Gesammtbetrage der Rechnungsjahre 1854 bis 1857 die Poste»» auSgezogen, die sich auf den orientalischer» Krieg beziehen. Auf ^diesem Wege hat sich herausgestellt, daß der orientalische Krieg Frankreich 1 Milliarde und 721 Millionen Francs gekostet hat. (!!!) Paris, 18. Mai. Die Fregatte Amazone trat am verwichcnen Montage mit 300 Sträflingen von Toulon auS die Reise nach Cayenne an. Die Flotten-Division, die unter den Beseht deS Gcgen-AdmiralS Dupouy gestellt wird und deren eigentliches Ziel man nicht kennt, wird eine sehr respektable Stärke bekommen. Mar» spricht vor» 6000 Mann Truppen, die sie ar» Bord nehmen soll. Während daS 5. CorpS der italienischen Armee, das deS Prinze»» Napoleon, noch auf dem Marsche nach dem Kriegsschauplätze sich befindet, wird auö der Lyoner Armee be reits eir» sechteS gebildet, den» sofort ein siebentes folgen soll. Die Armee des Marschalls Pelissier soll wegen der Haltung Deutschlands, wie eS heißt, auf 150,000 Man»» gebracht, dieser Maßregel jedoch streng jeder herauösordernde Charakter benommen werden, da, wie der Zndependance in diejer Beziehung bemerkt wird, die französische Regierung in allen Fälle»» dem deutsche»» Bunde die Verantwortlichkeit deS Angriffes über lasse»» will. Vom Kriegsschauplätze. Der Oestcrr. Ztg. wird auS Vercelli, 9. Mai, gemeldet: „Folger» wir in diesem Augenblicke unserer Armee; die Felder an beide»» Seiten der Straße»» stehen in üppiger Fülle, durchschnitten von Alleen fruchttragender Bäume, kein Halm »st zertreten, keil» Zweig geknickt. Die rothcn Feuerzeichen brennender Dörfer, die sonst des Feindes Nähe weithin voraus verkündeten, als Signal zu wilder Flucht und Ret tung alles Beweglichen, sie eristiren nicht mehr. Die Bewohner der Ortschaften treten unter EvvivaH herbei und geben sich alle Mühe, die Truppen aufs beste zu verpflegen, von denen sie so geschont werden. Auf der» nächstliegenden Wiesen weide»» die Heerde»», geht der Landmann seiner Arbeit nach, Angesichts einer Truppenmasse,' wie sie Italien noch nie sah. Zu de»» Bwouacs werden Wiesen oder Kleefelder ausgesucht, welche sich wieder erholen können, ost hinter schmälere»» oder breiteren Slnchen KorneS liegen, welche letztere dann sorgfältig Umgänge»» werden. WaS jeder einzelne Soldat in den Dörfern holt, wird von ihn» bezahlt, die Läden sind geöffnet, die Straße»» belebt. Die Spuren, welche die k. k. Armee hinterläßt, bestehe»» in» Seger» des Volkes ob dieser Schonung. (Wenn wir auch keine»» Augenblick an der strengen Mannszucht der Oester- reicher, selbst der Kroate»» zweifeln, so schreibt doch Vorstehendes ei»» ö stcrreichischeS Blatt.) Briese, welche der „Triester Zeitung" auS Mortara zugchen, rei che»» bis zum 15. d. M. Wir entnehme»» aus denselben Folgendes: Vor Vercelli, dem vorgeschobensten Poste»» unserer Armee (nunmehr, wie er wähnt, geräumt) gegenüber der Linie Casalc-Alessandria, finde»» fortwährend Plänkeleien statt, bei denen unsere Zägcr und Husaren dm Feind stctS den Kürzer»» ziehen lassen. Während die Unsern mit kleinen Streifcoin- manden gegen die Piemontese»» auSziehen, rücken diese nur mit größer»» Abheilungen vor, suche»» aber stets das Weite, sobald die Unser»» Miene machen, den Kampf anzunehmen. So leitete General Baron Gablenz an» 7. Mai eine scharfe Recognoscirung gegen den Brückenkopf von Casale, demsich seine Blänkler blS auf 300 Schritte näherten. Als 5 Bataillone Piemon tesen mit einer.Division Cavalerie und 2 Geschützen herausgebrochen waren, entspann sich ei»» lebendiges Plänklergefecht. Nach einem halben Dutzend Schüsse»» war die piemonlesische Artillerie demontirt und zum Rückzug gezwungen. Ein Bataillon geriet!) ii» Verwirrung durch eine Granatkarlätsche, die vor seiner Fronte niederfiel und große Verheerungei» anrichtcte. Unsre Zäger hielte»» sich tapfer wie immer und feuerten mit musterhafter Ruhe und Kaltblütigkeit. Als der GeneralftabShauptmann Bakos mitten im Kugelregen der Tiraillcurkette sein Pferd unter dem Leibe verlor, sprengte ein Husar herbei und bot ihn» sei»» eigenes an. Leider durfte der General Baron Gablenz nicht eine»» kühnen, jedenfalls von Erfolg begleiteten, Handstreich auf den Brückenkopf wagen, denn der Besitz dieses Werkes, daS von der jenseitigen Festung Casale dominirt wird, ist für uns ohne Bedeutung. Neueste Nachrichten. Paris, 21. Mai. Der Kaiser meldet der Kaiserin auS Alessandria vom heutigen Tage: Die Oesterrcicher haben gestern (Freitag) gegen 15,000 Mann stark die Vorposten deS Corps deS Marschalls Paraguay d'HillierS angegriffen. Sie wurde»» vor» der Division Forey zurückgeschlagen, welche