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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.09.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130905011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913090501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913090501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-09
- Tag 1913-09-05
-
Monat
1913-09
-
Jahr
1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.09.1913
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Hitzschtäge im Manöver. Berlin. sPiiv Tel.) Bei de» Manöver» der 10. Division in der Löwen berge» Gen^iS kamen mehrere Fülle von H i 0 s ä> l ü g e n vor. Ein Ulan dev 3. Regiment» ist in folge Hitzsckilags gestorben. Ntehrere Soldaten dieses Truppenteils sind erkrankt, sechs davon so schwer, dasi sie ins xrankenhnus gebracht werden »instlen. Auch bei de» Bri- gadeinanöoerii der l0. Infanterie-Brigade in der Umgegend von L i e g n i o solle» ernste Erkiailktittgen vvrgekvnnneii sein Angeblich sind drei bieservisten, nnü zwar zwei vom o. und einer vom 10. Regime»!, infolge Hitzschlags gestorben Wie verlautet, sollen ferner t>ei den DivisiviiSmanvvern i» der bkähe von I o r d a n s in ii li I e d e i es v l> t e n von dein blreslauer Infanlerie-Regllnenl 'Nr 51 etwa 12» tvian» in folge Hitzschlags erkrankt sei». Weitere 4» bis 50 Man» seien durch die anstrengenden Maische erkrankt n»d vier oder in»! Mann sollen an den Iolgen des Hitzschlags ge- storben sein. c» »« Frieorichshasen. IPriv. Tel > Der erste Ausstieg dcS gröstlcn aller s e i i i> e r >i e b a u t e n L n f t j ch isfe, des M a r i n e L n s t I r e ii z e r s „V. 2", ivird voraus sichtl ich am n ä »ii n e n Nk o n t a g st attsinde n. Das Lcislichisf l>»i eine Lunge von u>» Nketer. einen Durchmesser von 10' Meter, besitzt eine Iiilirergoiidel und zivei Ma schiiiengoiidelil mit je zivei Motoren 5 205 Pferdestärken insaesanii alio 82o Pserdeüärke» dimamische »rast. Für Schiffe noch grösterer Diiiienfioiten in die iel'ine Halle zu klein, so das? der Neubau einer grüneren Drehhalle nach dem Silstein Dornier bereits in An sucht »enoMinen ist. Nach den Berechnungen der Ingeiiienre der Zeppelin «Ke- scllschasl in „L. 2" das erste Luslichiss. das imstande sein wo rde. vline g r ö st e r e S sti isi 1 o die F a Ii rt nb er den Ozean n a ch A m e r i k a a n S z n f st h r e n. französische Unterstüliung der Dripolitaner. Rom «Priv. Tel.« Die italienische Behörde besäst an nahmte in den irivoliianiiche» «Keiväüerii nalie der tune- sttchen Grenze ein französisches Segelboot mit 12 0 0l> ist e wehren, die heimlich für die E i n a e b v r e n e n Tri- volitanienS ziveekS einer 0 e legentli ch c n R e vvlt e gegen die i r a l i e n i s ch e Herrschaft gelandet wer den sollten. Zum londoner Perlenlialovanddiebstahl. Paris. >Priv. Tel.i Die Pariser Polizei soll noch die Bestätigung erhallen haben, d a st die drei P e r len, die bei den Bcrliasieie» i» London vvraesnnden tviirden, zn den Perlen des gestohlenen Halsbandes g e l> ö r e n. Es ist selir ivahrscheinlici>. dast die Berlianeie» nicht ausgelie- sert werden. Um eine solche Auslieferung zu rechtfertigen, rniistte der Diebstahl aus s r a n zösi s ch e m Boden be gangen und die Diebe miistten französischer Nationalitäl lein. Iuanschikai will abdanken. Paris. «Priv. Tel.) Wie sich der .Matin" anS »r ^ >1! L kL -7> r» Peking melden lästt. tragt sich Präsident Ingnschikai mit der Absicht, a b z u d a n k e n . sobald eS ihm gelungen sein wird, die Ruhe und Ordnung in Ehina wieder herznstellen. Berlin. lPriv Tel.i Der Wiener Zweigverein der D e » i s ch e n S ch c l l e r - L l i s i n n g hat in lleberein nimmnng mit Marie Eva v. E « ch e n b a ch beschlossen, den Ebner v. Eschenbach-fvndS für >010 im Beirage von 800 .'krönen der Schriftstellerin H e r in i n e Billinge» zu verleihen. Hermine Billingen, die im Jahre >8>0 in frei bnra geboren ivnrde. bat eine groste Anzalil von Romanen und Novellen geschrieben. Sie lebt augenblicklich in Karlsruhe. Hamburg. Nachdem die Holzarbeiter in Bremen heute vormittag in einer Versammlung beschlossen hatten, Sie Arbeit durch den Arbeitsnachweis wieder anfzii- neh men, werden die Nachweise in Bremen, Hamburg. Kiel, Bremerhaven und Begesack am Sonnabend wieder ge öffnet werden. Bonn. Aus der Iltenbacher Grube wurden süns Ar beiter verschüttet. Zivei von ihnen wurden getötet und die anderen drei verlebt. Münster. Im Abteil zweiter .glaste eines von Hamm hier eingetrossenen Zuges fand ma» die Iran eines Ehaus- scurs aus Dortmund b e i i n n u nasl o s auf. A'aclidein sie ivieder zu sich gekommen war. erklärte sie. ein unbekann ter Mann habe plötzlich die Wagentiir von aasten geöffnet und ne gewürgt. Sie vermisse ein Handtäschchen mit 25 Mark Inhalt. Hohensalza. «Hestern nachmittag schlug der Blitz in der Nahe von Piezki in eine Kinderschar, die aus dem Felde zuiammengekaueri daiast. elivei Kinder im Alter von «2 und >0 Jahren wurden getötet und eines betäubt. London. lPriv.-Tel.« An den diesjährigen englischen Manövern, die am 12. d. M. beginnen, werden vier zig Aeroplane v c r i ch i c d c n st e r K o n st r n k t i o n und z iv c i lenkbare L u st >' chtsfe teil n e h m c n. Frankfurt a. M. iZchlun. abcnds.i Credit 20gv,. Tisconto LtaatSbahn 153?,. Lombarden 27'.,. stetig. P«is. «0 llkr nachmittags.! st, As Rente 80.70. Italiener N7.no. :! Portugiesen 05.1U. Svanicr 00.27'-. > As Türken unifi;. M70. Tiirkenlvse 201,5.5. Liaale-bahn 7.50. r2itomanbank 050. fest. Hamburger Warenbörse. I. Leptember. uhkitgcteilt von Eichen berg .c. Eo., Hamburg.» tiasscc. Lchlug »» Uör abende-: Leplember 10",. Dezember 1741, Mai 1A',. Juli 18',. ruhig. Zucker. Lchlus; .5,00 Uhr abcuds: Teplembcr st.57'^. Dtiober st,27'.,, Oktober De zember 0,25, Mai 0,55, rulna. Kupscr. Uhr : Tczember lltV», Mai litt-, Juli l-ll'a, stell-!. Paris. «Prvduklcn markt.i W c i -> e ii per Leptember 27M. ver ckannar Anril 27.75. fest. R il b ü l vcr vtcmbcr 77,: 4>, per Kanuar Apr 0 75. rnliig. — 2 !> i r i, u s per ^ -cvtcmbcr 1 2, per Mai ckiisiun 1.5, siet in. Seitliches und Sächsisches. — Der König traf gestern früh um 5 Uhr. wie ans Sagan gemeldet wird, mit Gesolgc «ins dem Truppen- ü b n n g svlabc e u h a m m e r ein und stieg alsbald zu Pferde, um der Besichtigung der 5. mchsische» Insanierie Brigade Nr. o:l beizuwohnen, zu der die Insanterie-Regi mcnter Nr. >02 und lOO gehören. 2luf dem Ucbnngsplatze hatten sirh eingefundcn der Inspettenr der 2. Arlnec-In- tpektivn, General der Iusanicrie v. Heeringen, der kom mandierende ihcncral des 12. Armeekorps, General der In fanterie d'Elia ». a. An die Besichtigung schlost sich ein Parademarsch. Hieraus nahm der König das frühstück im DfsizierSkasino ein. Nur ll'r lN>r erfolgte die Abreise nach Kliischdorf. Nnr 1 Uhr traf der König ans dcmIBahnhos Weh rau Klitichdors ein. wo er vom f n r st e »I u S v l m s - Baruth und dem Grafen friedrich zu Solms-Barnih einviangen wurde. Mit dein Könige trafen auch !2hcrstall- »rcister v. Hangk und Hauptman» v. Scluveinitz daselbst ein. Der König und der fnrst zir SolmS-Baruih begaben sich darauf in Isagdunisorm in daS Klitschdorfer Revier cüartenfurt. während <»raf friedlich mit de» Herren des Gefolges zum Schlosse fuhr, um iin Laufe dcS Nachmittags einen Pirschgang in die nähere Nmgcbnng zu unternehmen. Aus dem Wege vom Bohnlwfc bildeten Be re nie Spalier, welche die fürstlichen 'S äste mit Hochrufen begrünten. Um 8 Uhr begab sich der König über Kohlsiirl und Görlitz nach Dresden zurück, wo die Ankunft um 11 Uhr abends er folgte. — Prinzessin Johann Georg ist, nach einem Telegramm aus Wien, gestern abend von dort nach DreKL e n abgesahren. » — Preuszische Orden wurden an nachsvlgende Offiziere und Beamte des sächsischen Kriegöministeriuins verliehe»: dein Wirkt. Geh. Krtegsrat Johannes Sturm, Abtei InngSches im sächsischen KriegSministerium, der Ster» zum Krvneiiorde» 2. Klasse: dein Geh. Oberbaurat Ha»s Grimm. Bvrtrageiider Rat im Kriegsmtnisterium, der Kronenvrden 2. Klasse: dem Oberstleutnant z. D. Alexander Mauckisch und dem Ge». Rcchnungsrat Robert König der Kronenvrde» 3. Klasse, den Hauptleuten Hans Klose und Rudolf Goebel im KrlegSmtntsterium und den Rech- »»»gsräten Hermann Hör» und Will» Thiel der Rote Adlervrdent 4. Klasse: dem Geh. Kanzleisekretär Otto Hvdermanu der Kronenorden 4. Klasse, dem Geh. Kanzleidiener Gustav Edmund Leuterih das Allgemeine Ehrenzeichen. — Herr LandgerichtSdirektvr Eleinens Daute » hah » ans 2lailsten ist am Dienstag abend in Dresden gestorben. Seine Einäscherung findet morgen, Sonnabend, mittags A-1'2 Uhr, i>» Kreuiatortum zu Tvlkewist statt. — lieber die Einberufung des sächsischen Landtages brachten in den testten Tagen verschiedene Blätter die Meldung, dast die Stände am 1l. oder 12. November zu- saininenlreten werden. Wie wir an zuständiger Stelle er fahren, ist ein endgültiger Termin noch gar nicht f e st g e s e st k worden. Die Kammern werden aber, wie wir wiederholt inittcilten. in der ersten Hälfte deS Novem ber ibre Tätigkeit aufnehmeu. 'Wie sich die fortschrittliche Bolkspartei die Einigung aus eine bürgerliche Eiuheiüskandidatur dachte. Darüber schreibt uns das Wahlkvmitee der rechtsstehenden Par- leien. „Gegenüber der Beröfsentkichnng deS BereinS der fvrllchriiilichcn BvlkSpaitei für Dresden und Umgegend glaubt der Wahlausschuss der vereinigten Rechten seine Kundgebung mit dem Kennwvrt „Die fortschrittliche Bolkspartei gegen eine bürgerliche Einlieitskandtdatur" aiifrechterbaUen zu müssen. Eine Einveitökanüidalur kann nur dadurch entstehen, das, sich die Parteien ans der Mitte einigen, indem von beiden flügeln Opfer gebracht wer de». Das haben die vereinigten Parteien der Rechten getan, indem sie bis zur nattoualliberalen Kandidatur des HvsratS Behrens entgegengekvmmen waren. Wenn aber die fortschrittliche BvlkSpartei verlangte, daß die Par teien der Rechten bis zur Kandidatur des Arbeitersekretärs Bcrndt von den Hirsch-Dunckerschen Gewerkvereinen, die zwischen freifinn und Sozialdemokratie stehen, oder dcö Staatssekretärs a. D. Dernvurg, der an unzweideutiger Uevorzugiing des GrvstkapitakfsmnS in seinem Amte Schinbruch gelitten h,Mk. entgegcnkommen svLten, sv hiest das: stkur die recksten Parteien sc»Lcn pfec billigen, nicht aber die forAchrtttixiw 24v1ks»«rtei. ann hatten die freifiningen ebenfvgut auch gleich die fnstunmilng der Rechten für ilrren K<! n dich nie n Klöppel verlangen können. Wir halten unsere Behauistling aufrecht, dast die EinheitSkandidattlr der bilrgeokchen Mir leien daran gescheicerl ist. das, die forlsthrtttliche 'Bvikspcrrts, verlangte, die vereinigte Rechte solle ihr bis aurf die dusterste bürgerliche Anke entgegcnkommen, indes sic selbst keinen Schritt zmn Entgegenkommen tun wollte. Im übrigen hat der Wahlausschuß! der vereinigten Rechten nicht behauptet, daß die Sticinixihlvarolc zugunsten der Sozial demokratie von der Parteileitung ansgegeben morden ist, sondern nur. dast ihr Kandidat Klöppel auf eine An zapfung am >0. >>nli in Skhivcpnrst dtofc Stichwahklmrvle in Aussicht gestellt hat. Es ist klar, dast unter dieser Vor aussetzung die Sammlung der bürgerlichen Parteien zu einem gemeinsamen Kamps gegen die Sozialdemokratie cheitern muhte. — Die erste Wahlversammlung der rechtsstehenden Parteien findet, ivie schon erwähnt, henke abend 8 1kk»r im Ball h a n s" aus der BauYner Strahe statt. Herr Dr. Georg H a r t m a n n , der Kandidat der rechtsstehenden Parteien für die Reichstagsersastwahl im 4. Wahlkreise rcsdcn-Ncustadts wird sich dabei seinen Wählern Vör stetten und sein politisches Programm entwickeln. Nach dem Bvrlrage findet freie Aussprache statt. Alle königstreuxn Pühler werden hierzu cingcladen. — Die kommunale Elektrizitätsversorgung. Das Ministerium des Innern hat sich neuerdings wieder zu gunsten der kommunalen Elektrizitätsver sorgung ausgesprochen und in einer Verordnung ge- äustert, dast ihm die Stromversorgung durch die Gemein den dem öffentlichen Wohle in der Regel am meisten zu nlsorechen scheine. Die Aufsichtsbehörden würden daher die Stromversorgung durch öffentliche Körperschaften nach Kräften zu fordern haben. Damit sie cs mit Erfolg tun können, und die Gemeinden angewiesen, in sedem falle, wo sic mit einem privaten Unternehmer in, wenn auch zu nächst nur formlosen und unverbindlichen Verhandlungen über die Versorgung ihres Gebietes mit elektrischer Ener gie oder über die Stillegung oder Bcräuherung ihres Wer kes treten, alsbald der Aufsichtsbehörde Anzeige zu er statten. Die Aufsichtsbehörden haben von dieser Anzeige dem 'Verbände der in Gemeindebesitz befindlichen Elektrizi tätswerke Sachsens, sowie den sonstigen in ihrem Be zirke die Stromversorgung betreibenden öffentlichen Ver bänden Mitteilung zu machen, damit ihnen ermöglicht werde, rechtzeitig den Wettbewerb mit den privaten Unter nehmern auszu nehmen. — Die Zwangsversteigerungen, die im Monat A u g n st im Gerichtsbczirkc Dresden anstanden, beliefen sich ans insgesamt 22 «gegen :!4 im Julis, davon 18 im Stadt bezirke und 4 im übrigen Bezirke. Tie Versteigerungen be trafen 17 Wohnhäuser, darunter eins zum Zwecke der Aus hebung der Bentzgemcinschast, ferner 4 Baustellen und ein Gebäude und feld. In drei fällen wurde daS Verfahren bis ans weiteres eingestellt und in zwei fällen der Zuschlag ausgeseht. Der H n p o t l> e k c n a » s f a l l betrug im August l«>4M4,k>8 Mark, darunter 28 000 Mark nicht erfüllte Hupothek. Im Juli d. I. erreichte der Hypothekenaussall die Summe von 188'220 Mark. — Die frage der religiösen Erziehung der katholischen Kinder im Königreich Lachsen ist. wie das „Dresdner Journal" schreibt, in der letzten Zeit in der Ocssent- lichkeil in durchaus irreführender Weise behandelt worden. Die Sach- und Rechtslage ist nach den hierfür geltenden Bestimmungen folgende: Nach § 0 des Volks- schulgeiches vom 20. April 1873 haben die schulvslich- tigen Kinder, sofern sich im Schulbezirk gleichstchende Volksschulen verschiedener Glaubensbekenntnisse befinden, die Schule ihres Bekenntnisses zu besuchen. Besteht aber für die Angehörigen des Bekenntnisses der Minderheit im Schulbezirk keine besondere Schule, so sind deren schulpflich tige Kinder zum Besuche der öffentlichen Lrtsschule ver pflichtet: doch sind sie unter entsprechender Ermästigung des Schulgeldes von der Teilnahme an dem in dieser er teilte» Religionsunterricht befreit, für den Religions unterricht im eigenen Bekenntnisse dieser Kinder ist von den Erziehungsberechtigten in einer von der Vertretung der betreffenden Religionsgesellschast für ausreichend er achteten Weiie zu sorgen. Ist jedoch dazu keine Gelegen heit vorhanden, so können ans Antrag der Eltern Kinder bis ,z»m zwölften Lebensjahre auch am Religious unterrichte eines anderen S4ekcnntnisseS als desjenigen, in dein sie zu erziehen sind, tcilnehmcn. Hierzu bestimmt 8 >6 der Ausführungsverordnung zum Volksschulgcschc vom 25. August >874, dast die Erlaubnis zur Teilnahme am Rcli gionsunterricht der Ortsschiile solchen Kindern nur bis zum Ablauf desjenigen Schuljahres zu erteilen ist. das der Er füllung des zwölften Lebensjahres zunächst vvrhergeht. Vor Eintritt dieses Zeitpunktes werden die Eltern oder Erzieher von den S ch u l o r g a n e n rechtzeitig auf die Wirkung einer längeren Teilnahme dcS Kindes am Religionsunterricht in der Ortsschule aufmerksam ge rn a ch t. Die mit einer solchen Teilnahme am Religions unterricht über das zwölfte LHepLftchr HHaus verSzjndcrre Wirkung ergibt sich aus 8 18 des Gesetze- vom 1. Novemv« 1880, wonach „htnsichllich derjenigen Kinder, die einmal das zehnte iniinmehr das zwölfte) Jahr ihres Alters voll endet und bis dahtn g l e i ch in ä K i g in der einen oder andere» Konfession Unterricht erhalten habe», ei» Wechsel der Kvnfeisiv» nicht mehr stattfindet". Die tm 8 18 dieses Gesetzes für Kinder aus gemischte,, Ehen gegebenen Vor schriften kvinme», wie da» Kultusmintsterinm erstmalig unter den, 18. febrnar 1875 und seitdem mehrsach aus gesprochen Hai. auch bet Kindern vvn Eltern gemeinsame» Glaubensbekenntnisses, da die Verhältnisse hier genau wie in jene», falle liegen, zur Anwendung. Uebrtgens kann nach 8 40 des Gesetzes vvi» 18. Juni >808 das Kultusmint- stersuui i» dringenden fällen nach Gehör der Betetltgte« bez. des Vormundschafisgerichtes ausnahmsweise eine Be freiung von der Beobachtung der aus die religiöse Er ziehung der Kinder sich beziehenden Vorschriften des Ge- setzes vom >. 'November 183ü eintreten lassen. Aus Nicht sachsen, die sich in Sachsen aushaltcn, pslegen die ein- schränkenden Bestimmungen dieses Gesetzes keine Anwendung zu finden. — Der Iahreoetat der Stadt Leipzig. Wieder einmal ist den Leipziger Stadtvervrdnetc» die Hauptrcchnung und der Hanühaltpla» der Stadt zur Durchberatung zugestellt wurden. Es handelt sich um die Hauptrechnung von 1 0 l 2 und den H a n s h a l t p l a i, für 1013. Die .Haupt rechnung schlief,, i» Elnualnue und Ausgabe unt l>0W4 4S8 Mark ab. Der Hanshaltpla» für 1011 schliefst mit 72 8:18 01V Mark ab. Der Haushattpla» für 1013 schlos; mit 70 023 028 Mark ab. Der Etat der Stadt Leipzig steigt also von Jahr zu Jahr um etwa 2 Millivuen Mark. Der Rat teilte bei der Uebcrgabe des Haushaltvlans mit, das, auch diesmal eine Erhöhung der Stenern nicht nötig sein werde. (Bis her wurden l'20 Prozent des NvrmalslenersaheS bezahlt.) Der Haushaltplan schliefst günstig ab. Der durch di« Um lagen lSienern) zu deckende fchlbetrag beziffert sich auf 28 101051 Mark, d. i. 1533 105 Mark mehr als im vergange nen Jahre. Von den 28 Millivnen Mark sind 23 Millionen durch Einknminensteuer zu decken (13S810S Mark mehr als im Vorjahre). In den Haushalt- plan hat der Rat, obwohl die Stadtverordneten eine solche Vorlage noch vor wenigen Wvck>c>, abgelehnt hatten, -och noch 475 000 Ptark für die Wohilungögeldzu- schüsse a» städtische Beamte eingestellt. Der Rat hofft also, dast die Stadtverordneten vvn ihrem ablehnenden Beschlüsse noch znrücktreten werden. Die Wohuungsgetdznschüsse be deuten eine wesentliche Verbesserung aller städtischen Be- -untern Weiter hat der Rat :150 000 Mark Air «inen zu gründenden Schulbaufonds in den Haushattvlan «tn- jtestsat. Die Elektrizitätswerke sollen >014 „ach d«n H<«ü- baltvla» rund Million mehr als früher abn>ersen. DaS Platatwesen bringt 100 000 Mark mehr als früher. Dt« städtischen Theater dag-nren erfordern wiederum 7 00 000 Mark Z n s ch „ st . eine Summe, die als sehr hoch bezeichnet werden must. Dabei liegt ei» definitiver Abschluß! noch nicht einmal vor. Auch die K ran leist,äu-fer verlangen einen erheblichen Mehrzusclnist gegen früher, fcriwr find die lknierhalttingskosten für Strasten und Plätze erheblich geivachscn, ebenso die Ausgaben für Zinsen usw. fm «rosten und ganzen aber ist zu bemerken, dast die Steigerung des Etats in eine,» durchaus gesunden Verhältnis mit d«u Wachstum der Stadt siebt. — Die Einweihung des flugstiistpunktes von Bautzen am 14. Sepientber, sowie die Darviettnigen der weiteren Flug tage am 17. und '21. September versprechen Inter essantes zu bringen. An Wettbewerben sind das Eiu- weihungSfliegen, der Bomben-Wettbewerb, der Eisenbahn- Zerstörungswetibeiverb, ein Wettrennen der Lüfte, der Hvheinvettbewerb, Ehrenpreiöfliige usw. zu nennen. Der flugslützpuukt selbst liegt in unmittelbarer Nähe der Stadt Bautzen auf eigens nur diesem Zw-cke dienendem Flug gellinde in reizvoller landsckn»siUä>er Lag«. Die imposante, io Meter lange Halle mit zwei te 20 Meter breiten Schiebe türen dielst zur Ausnahme der Flugzeug«. Der Organi- sations-Ausschilst für die Einwcthmlgs-Flugtage besteht aus heroorrageiüben Persönlichkeiten der Stadt und des Kreises. Die Tatsiuhe, dast Bautzen, die alte Hauptstadt der Lausitz, den ersten Flugstützpunkt in Sachsen einwclhen kann, spricht für die ausblüliende Stadt. Der Flugstützpunkt wird noch in besonderer Richtung eine groste Rolle spielen können. Er liegt auf dem Wege der Luftlinie Berlin—Wien u,H wird dahcr als ausgezeichneter Anlaufhafen sür den später zu erwartenden Verkehr zwischen den beiden Weltstädten von Wichtigkeit sein. Der Königlich Sächsische Verein für Lu st fahrt hat mit dem Flugstützpunkt Bautzen einen wertvollen Grundstein znm Ausbau des gut durch dachten Netzes von derartigen VerkehrSanlageu sür das Flugwesen gelegt. — Ein gemeinsamer Gcmcindetag der Gemeinden der beiden Amtshaiiptmaiinschaftcn Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt findet am 16. September, nachmittags 2 Uhr, im Saale des Gasthosos zu Briesnitz ratt. Auf der Tagcsc>rdniing stehen die Neuwahl der Bor- stzcnden, Rcchnungsablegung aus das Jahr 1012, Bericht über dir Ergebnisse der Sammlung für die Kaiser-Wil- Helm-Stistung, ein Vortrag des Herrn Architekten Ludloff über die Eigenbeimsiedclung in Briesnitz und schltetzlich Besichtigung derselben. — SänKljche Postsendungen für B»lgarieu werden von jetzt ab bis aus iveiteres über Oesterreich-Ungarn und Rumänien geleitet. - DaS Schillingmuseum, Pillitttzcr Straste 63, ist, nach dem die Reinigung der Bildwerke und die Vorrichtung der Räume beendet ist, nunmehr wie üblich von früh 10 bis nachmittags 3 Uhr wieder geöffnet. Mittwochs, Sonn abends und Sonn- bezw. Feiertags ist der Eintritt frei, au den übrigen Tagen sind 60 Pfg. Eintrittsgcbühr zu zahle«. — Die Nennen des Dresdner Renuvereius am kom menden Sonntag stehen im Zeichen des HinderuiS- sportcs, da neben zwei Flachrennen, drei Jagd- und ein Hürdenrennen zum Allstrag gelangen. Für das Hauptereignis des TagcS, das „Groste Dresdner Jagd-Rennen", mit 12000 Mark-Preis, haben die Rcnnstallbesitzer ihre» Snmpathten für dieses Rennen durch Abgabe von 58 Unterschriften Ausdruck gegeben, von denen sür 40 der zweite Einsatz gezahlt und 21 Pferde tm Rennen belassen wurden. Es dürste für dieses wertvolle Rennen, welches dem Ersten 800«) Mark und einen Ehren- preis garantiert, alles mobil gemacht werden, was irgend wie Chancen besitzt. Der Ehrenpreis für den Besitzer des siegenden Pferdes besteht ans 10 schwer silbernen Speise teller», in einem Eichenkastcn cingcpastt, bezogen vom Juwelier Georg Schnauffer. Dresden. In demselben Oke,inen erhält der Trainer des Siegers als Andenken »in weistes Spcisescrvicc in Strciiblumcninuster mit Gold rand für 12 Personen — aus der Konigl. Porzellan-Manu faktur in Meiste». Ein prachtvoller Ehrenpreis winkt dem siegenden Reiter im Preis von Rchcseld in Gestalt vvn zwei reich vergoldeten 50 Zentimeter hohen Dekorations- Vasen, ebenfalls Meißner Fabrikat, bezogen vom Hof lieferanten W. Wehrte, Dresden. Endlich erhält der siegende Iocken im Rcsidenz-Handicap-Iagd-Nennen als Andenlen ein silbcrplatttcitcs Tceservice, bestehend aus Teekanne, Zuckerdose »nd Rahmgust mit Ebenliolzhenkeki, und einem Tablett mit Glasplatte, sowie Taffen ans Wedgwood-Porzellan. — „Bauanwalt". Auf der diesmaligen Tagung der Interessengemeinschaft sächsischer Archi- t e k t c „ - V c r e i n e in Ehemnitz, ans der die Architekten sninilichcr größeren Städte Sachsens durch die Abgesandten iluer Vereine vertreten waren, wurde die Frage der zu künftigen Titulierung der Architekten sehr lebhaft erörtert. Man kam dahin überein, dast cs tm Anschluß an wiederholt gegebene frühere Anregungen wohl das Praktischste sein würde, als Grundbezeichnung den Titel „Bauanwalt" zu wählen und diesem für die Architekten den Znjatz
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