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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.09.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060905012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906090501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906090501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-09
- Tag 1906-09-05
-
Monat
1906-09
-
Jahr
1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.09.1906
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die Friedrich Auaust-Mckdaille «n Silber, und Vi« Lakaion HilÜman und PüKchke, «sowie der Kutsck,er De muss», von dem selben Hofstaat«, die Friedrich «August-Medaille in Bronze. Berlin. tPriv.-T«I.) Ossiziös wird über t>»n kommen den HerbfOvertahr der vr« üblichen Staatshahnen «eschrieden: Wen« nicht alle Anzeichen trügan, wird mit einer außerordentlichen Zunahme Lcs Eitenbahnverkehrs im Herbst zu rechnen sein. iJn don verflossenem Ätomalen betrug die Mohreinnahine. der preuhischen Staatsbahnen auf den Güter verkehr bereits über 10 Prozent, um denselben Prozentsatz ist auch oie Zahl der detladenen offenen Wagen gestiegen. Br, dar günstigen Lcrg« der Industrie und den «ulen Grnteau-Ächten ist «ine VerkehrSsteiaerunq mindostenS in dem gleichen Tempo zu «vwarlen. Dia Bewältigung dieses anberMvohnlichen Ver kehrs wird die höchst« Anspannung aller Krätft« erfordern Wie man hört, sind von leite» der preußisch»» Staatseisenbakm- vevioaltung die Zurüstungen hierfür schon seit langer Hand be trieben. Bereits zu Beginn des GvmnrerS ist von der Zentral- i'ielle die Parole ausEcdcn worden, ohne Rücksicht auf die kosten oll« Maßnahmen, die ein« voilßähssge Wagenbestellung sicher stellen, »u tr«fsen: wie Einlegung von Bedarfszügen, Bereit- halten von Reseivemaschinem und Neseroepevsonal, vermehrte Bedienung der Kohlengruben uiev., Anschlüsse. Besch leuniaung der Wagenrrvaraturen. G» soll unbedingt vermieden werben, daß schon im Sommer Rückstände für den Herdäwerkrhr übrig «bleiben. Außerdem hat die Eifenbabnverwaltung wcihr«urd dcS ganzen Sommers ihr« eigenen Kodlem-vorräte um «in Er kleckliches verstärkt, und zwar hat sie in erster Linie di« von der Produktionsstelle am wettest liegenden Bezirke versorgt, damit -nährend der stärMen Veckkehrszeit der eigene KoHlenbedars möglichst wenig Ansprüche a« den Wagenpark stellt. Eine weitere Borbeaeüung für die Abminderung der im kommenden Herbst zu überwindenden Schwierigkeiten ist in der Beschleunigung der BouaiiSfiihruilgen zu erblicken. Bereits seit längerer Zeit bereisen, wie wir hören. Ministerial- kommissare mit strikten Weisungen ihrer Chefs den ganzen Staalsbaknibereich, insbewndere die Berkehrszentren, um die Fertigstellung oller Bauprojekte möglichst zu fördern, die sür die Bewältigung des HerbstverkchrS von Nutzen sind. Auch hinsichtlich des Personals und der Bildung von Reserve-Per sonal ist alles geschehen, was für die Vorbereitung des großen Verkclirsandrangcs zweckdienlich erscheinen kann. Jedenfalls zeigt sich hiernach die Eiseiibahiiocrivaltuna der bevorstehenden schwierigen Ausgabe bewußt. und diese Erkenntnis, in Ver bindung mit dem ernsten Willen, das Acußerste zu leisten, möchte eine Gewähr dafür bieten, daß die Verwaltung ihrerseits auch alles daran letzen wird, die Verkehrsbochflut zu bewältigen. Sollen die Zwecke voll erreicht werden, so wird auf eine ver ständnisvolle Mitwirkung der Verkehrsinteressenten gerechnet werden müssen. Gewaltiger VerkehrSandrang vollzieht sich trotz weiigreitender Vorbereitunaen selten ohne Störungen. Ein rubiges, besonnenes, rechtzeitiges Disponieren von seiten der Interessenten, sowie die Beachtung aller im allgemeinen Interesse und zur Vermeiduna von Störungen getrw'sener Ver- waltungoailordniniacn werden lebr wesentlich zur Behebung etwa cintrcteuder Schwierigkeiten beitragen. Berlin. sPriv.-Tel.I Der Feuillctvn-Nedakteur des „Verl. Tagebl.". Dr. Eduard Höber, ist bei einer Besteigung der kleinen Zinnen bei Schluderbach infolge eines Scilrisses abge stürzt und war sofort tot. D- ü 1's e l s o rs. tPriv.-Lel.) Der Rodakteur Franz Eck vom „Düsseldorfer Generalanzeiger" nahm aus einer UrlaubS- reise gemcuischastlich mit dem Dramaturgen des Düsseldorfer Schan!piell>i nses, Dr.Eu Iendurg. und dem Schriststciler Schmidt aus Bonn in »l'aiserswön'h ein Bad im offenen Rhein und bekam anscheinend^einen Krampt- oder SchlagansalI. Dar Versuch, sich an Schmidt anzuklammern, >war vergeblich. Die Wiederbeleöungsversuche an dem Verunglückten waren erfolg los. Nürnberg. sPriv.-Tel.) Zur Unterdrückung etwaiger neuer Ruhestörungen ordnete das Generalkommando für sieben Kompagnien Infanterie die N i ch t t c i l n a h in e an den Manövern an, damit sie hier verbleiben können. Weitere Verstärkungen können aus Erlangen und Ingolstadt heran- gezogen werden. Paris. Die erste Sitzung der Plenarversammlung der Bischöfe war n,n 11 Uhr 50 Min. beendet. An ihr nahmen 82,Prälaten teil. Gleich nach ihrer Ankunft begaben sich die Geistlichen in die Kapelle, um dort das „Von! ersntor" zu kören und traten dann in die Beratung ein, über deren Ver laus der Presse keinerlei Mitteilung gemacht worden ist. Nach Beendigung der zweiten Sitzung, die um 3 Uhr nachmittags staltsand, richteten die Bischöfe ein Telegramm an den Papst, in dem sie denselben ihres unerschütterlichen Gehorsams ver sicherten. Paris. iPriv.Tei.)^ „Gil Blas" behauptet, dah in Eronberg vom englischer Seite Ak'.ensiücke rorgelegt worden scheu, -aus -danem herworgeheu soll, daß deutsche Agenten mit Wissen und Willen der deiwchen Regierung die vor einigen Monaten gegen e-ngti-ck>e Offiziere betriebene Agitation bc- ciniiußt hätten. Paris. sPriv.-Tel.) Die heutige erste Plenarsitzung der B i s ch o f s-K o n f e r e n z ist der Beratung verstärkter Bürgschaften zur Wcihrung des Geheimnisses, dann der Debatte über den von der Kommission ausgearbeitclcn Text der neuen Huldigungsadresse an den Papst gewidmet. Die folgenden Sitzungen gelten der Beantwortung von fünf Fragen, die sich daraus beziehen, wie der Kiiltus cinzurichlen sei, und ob man es aus eine gewaltsame Entfernung der dem Separationsgesctze widerstrebenden Priester aus den bestehenden Kirchen airkominen lasten soll. Pari?. Nach Meldungen ans Dakar ist die U eHcr- schwcmmiing zurückgetrelen. 10 Eingeborene sind er trunken. Ter Verlust an Waren und Immobilien ist sehr groh. London. sPriv.-Del.) Die „Dimes" lassen sich aus Sidncv melden, den dortigen Kaufleutcn wäre sür den Fall, dah Australien seine Vorzugstarif vor schlage zur Durchführung bringe, mit deutschen Represialien gedrohl worden. Aovenhage n. Das Kmnma-ndeurkreii.z des Damebrog- Ordeus 2. Klasse ist den deutschen Fregattenkapitäne,!! Lau- rau und Men rer verliehen worden. Belgrad. Die auswärts ,verbreitete Meldung über einen angablim «geplanten A n schl a g . g e q e n «König Peter ist, wie von zuständiger Leite -versichert wird, eine böswillige Erfindung. - Lahore. Im der Provinz Bestar ist «N eb e ricli w em - mung einaetreten. Die Indigoernte ist verdorben, ebenso die Eritte der NahruiigisMittelgowächst vernichtet. Zahlreiche Ort- 'chasten sind fvrtge'<l?wem»il. Aus den Feldern steht daS Wasser cüoa 9 Fuh hoch, es bildet eine »leilcnweiic Wasserfläche. Die obdachlosem Bauern haben sich aus die hochlicgeudcn Landstraßen geflüchtet, im die das Wasser Lücken qerilsen hat und aus denen die Krücken forigechült sind. Die hunaerleidende Bevölkerung piündcn die wenigen übrig gcbl«-denen, höher gelegenen Weizen felder, aus denen das Getreide noch nicht reis ist. ohne ein Verbot der Land-Polizei zu beachten. Bo st o n. sPriv.-Tel.) Die erste deutsch-amerika nische S o n d c r k l a s s e n - R e g a t I a um dem Pokal des Präsidenten Rooscvelt vor Marblclhcad brachte den Amerikanern einen entschiedenen Erfolg. Bei leichter Brise belegtem die amerikanische»' .Jachten .,Auk" und „Bim" die beiden ersten Plätze. Erst an dritter Stelle placierte sich die deutsche „Wäiinsec". Die dritte Vertreterin Amerikas,. .Karamba". 'wurde Vierte, während die zwei wüsteren deut'chen Iachlen „Tillii Vl" und „Glückans" den «De-chluß bildeten. St. Louis sSenegambien). Die Eisenbahn- und Tele- arapheii-Verbiiiduiig mtt Kaycs ist wiedcchcrgcstellt. Die U e b e r s ch w e m m u ii g ist im Abnehmer! begriffen. Am Unterlaufe des Senegals ist das Wasser beträchtlich ge stiegen. Europäer sind bei der Ucbcrschweminilng nicht umge- kommcn. Beim Einsturz einer Brücke am Bammako sind fünf Eingeborene ertrunken. Die Verwaltung hat Maßnahmen ge trosten zur Verhütung einer Epidemie. «Teheran. -Der men ernannte deutsche Militär-Attache Freiherr von Richthosem ist hier eingetrosseu. IVkackitS einacbenve Trvc>«l,en vetiuven sich Sette 4.) gr<mrs«rl » M. irsitt?., nr,i,!t rn.7r. «irionl» »!!>.-. »,nk !»»!,<>. Sl<x»sd>-H,>>««>.— «»i.-dard-i-»«.«!«>> c-aurad»«« eis,—. Ungar, cdoid . P«rt»Ii«>e» —. Türk«»!»!« —. A«i,aup>ct. V«ri». <1 »dr naqm.I !>!«>!l« «8,,17-/.. ^ialvn«» —. Lonnler AI.!!!». -V-II, r-orl»gl«t«n 7N.S7-/, riirk«» luniftc 7I»I«',de> «7 S7-/, rark-nlo«« I4S,ri. vuo- «anbanl «K«,—. LtoaUbazn —. Lombarden 17»,—. ' Unenilchteden. V«i«. Urod«N«»»»rN. «,>„» „r »«»»»,. »I M, »ar Aami«r»»»r1I MM rud>,. «»M»»» »«' «ä»«a»b«r 4»,I». »«» Nar-Nuenft z»,—, ft,U». AN»«! »<r vr»i«M»« »».7», »,r ganua».»»rU M—. ruzt». »Mftrr»,«. Vr«du«r„. m.rich«. ««^» »»» VN«»« —, »«r «er, —. «»«,„ „r LtUder »« ««ft, MIE»!-. vertliche- ««- Sächsische-. tnifen Se. MnsesUlt der Leße» .gestern kan«»» tn Hof, — Dem Fleischermeister Walther in Leipzig ist Prädikat „Königlicher Hoflieferant-" verliehen morde - Im Schlosse ,u Plllnld . und Se. Königs. Hoheit der »»» nachmittag kurz nach 3 Uhr ein. Die Herrscher .. Equipagen von d«r Kunstgrwe,br«Aü-stelluNg und liehen sich tn Mrin-Zlchachwik durch dir Köntgl. Fliegende Führ« übersebkn Die königlichen Prinzen waren kurz vorher Im AM« mobil in PiUnig riugrtroffrn. An der Freltrepve de- Wasser- pnlat» begrübt» Herr Oberhofmarschall von dem BuSsche-Streit« Horst den hohen Gast, der sich dann tn Vir für ihn hrrgriichletr» Gemächer im Eidgrschob de- lil. Schlobflügel- begab. DaS Grsvlgr de- «rotzherzogs und die Herren de- Elirendirnstr- nahmen im Kuchenflügel de» Schlosse- Wohnung. Der Grobbrrzog machte ln den Nachmlttag-stundrn einen Spaziergang durch de» Schloh- garten. Abends 7 Uhr war groß« königliche Laskl an- gesagt, die tn dem in, Erdgeschosse gelegenen grohen Sprisesaale stattfand. Ln derselben nahmen teil König 8eir.dkich August, der Geohherzoa von Hessen. Prinz Johann Georg. Prinzessin Mathilde und L«r- zog vorwtn von Mecklenburg. Ferner warkn geladen die Herren StaatSmtnlster, dir Herren d«S Gefolgt d«< Groh- herzogS und dt« Mitglieder brS töntalichen und prtnzllchk« Großen Dtenstks. Wähnnd der Tafel spielte dir Kapelle ^ Altillrrie»Rrgiment» im Echlohgarten vor dem Nach Aufhebung der Tafel fano noch eine ?lbendgefeuichafk tn den historischen Räumen des Bergpalai» statt, die seinerzeit vom König Albert bewohnt worden sind. Siach einem Hof konzert. bei dem Künstler der Königlichen Hosoper mitwirrten, begaben sich die Teilnehmer auf die mit Teppichen belegte Frei treppe des Bergpalais, wo Büfetts aufgestellt waren. Gleich zeitig war in dem an daS Palais sich anschließenden Teile deS Parkes eine Illumination nach den Angaben der Königlicl>en Hosgartenperwaltuiig arrangiert worden, bei der als besondere Nebcrruschung sür den höhen Gast die Landesfarbcn Hessens „weiß-rot durch Tausende von gleichfarbigen Windlichtern Ver- Wendung gefunden hatten. Die Ruine und die entfernter liegenden Baumgriippen deS Schloßgartens erstrahlten im Glanze von benaalnchem Rot- und Grünseuer. Die Seiten- allccn des S-chloßaartens waren für daS Publikum zugänglich, eine Maßnahme, die freudig und dankbar anerkannt wurde. Bei der Illumination waren zum ersten Male auch Margreths Weltlicht-staiser-Sturm-Fackcln mit zur Verwrnduna gelangt. Diese Sturmsackeln ivaren von der Firma Albert Hauptvogel u. Cie., hier, geliefert. — Dem zum Postrate ernannten bisherigen Ober-Post- inspektor Seyffert aus Oldenburg sGroßherzogtum) ist vom 1. Oktober ab eine Poslratsstelle bei der Kaiserlichen Ober- Postdirekl-ion in Clremnitz übertragen worden. — 'Dem Kirchschullehrer in Spitzcunnersdorsl Kantor Kn obloch ist das Vcrdicnstkreuz verliehen worden. - „ .- daS verliehen worden — König Friedrich August hat genehmigt, daß der Kauf- mann Just in Zittau den preußiichen Roten Adlerorden -1. Klasse annehme und trage. — Mit der Ernennung deS Herrn Oberst von Hennlg z»m Generalmajor sind minmeür sämtliche Kommandeure deS ehe maligen JägerbatalllonS Nr. 15, das vom 1. Avril 1887 bis zu seiner Auflösung am 1. Avril llloO die Stadt Wurzen zur Garnison hatte, zu Generälen befördert worden. Es waren dres anßer dem obengenannten Herrn dir Herren Freiherr Lothar vv» Hausen, von Schulz, von Erlegern und von Altrock. Diese Mit- letlimg dürste sür vtele. die de» damaUgen Jägern nahe standen, von Interesse sein. — Der Professor der Zoologie an der Forstakadcmie zu THarcindl Dr. Ariwld Jacob! ist zum Direktor ,des Königlich Zoologischen lind anthropologisch-ethnographischen Museums in Dresden berufen worden. — Am 2. d. M., nachtmittagS 2 Uhr, fand von der alt- ehvwürdigen Lschtenwalder gräflichen Schlotzikapelle aus, di« Herr Obcrstmarichall «Graf «Vitzthum v. Eckstädt durch viele Waldbäunie weihavoll halte schmücken lassen, unter zahlreicher Beteüligung das Bsgräb-nis des gräflichen Forstmeisters Iäßing «statt. Der Majoraisherr beteiligt« sich nkit seiner Gemahlin auck^ selbst an der Beerdigung. Die Rsde -an der Bahre in der «Lculoßlapelle hielt Herr Pastor Schulze a-us dem Palronalsorte Niciderlichienau. Herr Superintendent Fischer a-us Cheiwiiitz. der als -!ki«eyräbnisleiliiel>mer erngetroffen «war, widmete im Portale des Lchlosses. wo die Träger den Sarg nocktmals abzusetzcii «hälten, dem Veräwigten die letzten Scheide- cirüße. Der Leicheuzug bttodate sich nun nach dem Friedhof in Ebersdorf, wo vor dem offenen Grabe der Lichtcnwdlder Militär-verein Paradeaufstelbung ge-nommcn lratte. — An der am Sonntag auf dem Gelände nördlich der Stadt Schlciz bei dem hochgelegenen Dorie -Oettersdorf ab gehaltenen Gedächlnisseier zu Ehren des im Gefecht bei Schlciz am 9. Oktober 1806 gefallenen kurfürstlich sächsischen Ober sten Hochheimer vom Dragoner-Regiment „Prinz^Johann" beteiligten sich gegen 1200 alte Soldaten aus dem Sächsischen Mililärvereinsbezirk Plauen und dem Reußischen Militär- vereinsbezirk «Schleiz. Der Festzug, in dem man 26 Fahnen ählte, nahm seinen Weg vom Bahnhose zunächst nach dem fürstlichen Schlosse. Im Schloßhofe hielt der Vorsteher des Nüttärvereinsbezirks Plauen, Arnold, in Gegenwart des Fürsten «Neuß j. L. -eine markige Ansprache, die in einem begeistert aufgenommenen Hoch aut den Fürsten endete. Dieser dankte und wünsche «dem Feste den besten Verlauf. Unter dem Geläute der Kirchenglocken von Schlciz und Oettersdorf wurde der Marsch durch die mit Fahnen in den deutschen, sächsischen und reußischen Farben reichgeschmückten Straßen zum Feld- gottcsdienste angetreten, der unweit dev Oettersdorser Mühle staltsand. Mit dem Gesänge des Chorals „Nun danket alle Gott" wurde die Feier eröffnet, woraus Herr Pastor Schneider- Oettersdorf vor einem Feldaltar auf Grund des 136. Psalms eine ergreifende Predigt hielt. Im Anschluß hieran kenn zeichnet« der zweite Vorsitzende des Militärvereins Schleiz, Gymnasialoberlehrer Professor Dr. Böhme, die GefechtSlage. Unter klingendem Spiele setzte sich hieraus der Festzug wach dem nahe gelegenen Oettcrsdors in Bewegung. Am Grabe des Obersten Hochheimer, um das die Fahnen ausgestellt waren, hielt Hauptmann der Reserve, Landgcrichtsrat Nehrhoff von Holdcrberg eine kurze, dem Gefechts- und Sedantage angepaßte Ansprache, der sich die Kranzniederlegung anschloß. — Auf der Tagesordnung der Sitzung der Stadt verordneten morgen abend stehi die Wiedcrbesetzung der durch den Abgang des Herrn Bürgermeisters Heische! srer- werdenden dritten B ü r g c r m e i st e r st el l e. — Bon einem hiesigen Baumeister erhielten wir folgende Zn- schlift: „Der dem Reichstage dcinnächst zur Beratung zugehcnde Gesetzentwurf betreffend die Sicherung Ver Bauforvrrungr» läßt i» Zukunft nicht mehr wie bisher den abgeschlossenen Banstcllen-Kaufpreis «als bevorrechtigte Forderung gelten, son ern den behördlichen TaxatronSPreis. Wie iinziiverlässig aber auch ein derartiger Untergrund ist, geht schon daraus hervor, daß nach de» Erfahuinge» bei den heutigen Zivangsversleigeuingen bebauter Grundstücke der erzielte Ver- sleigeruiigSerlöS meist über den zweiten Hypoihekeiistand nicht hinaiisgeht, ja vielfach sogar nicht einmal über den ersten Hypo» tbekenstand. Berücksichtigt man nun. daß dir heutigen Hypolheken- glänbiger ein Grundstück nicht viel über die Brandkasse»- eiiischätzimg hinaus beleihen, diese letztere aber annähernd mir den baren Herstellungskosten für daS Gebäude gleichkommt, so muß man daraus den Schluß ziehen, daß unter dem hruligr» System von Angebot und Nachfrage ans dem Grnndstücksmarkt die Baustelle gewissermaßen übe,Haupt keinen baren Wert reprajen- licrt. Wenn nun auch dieie Schlußfolgerung nicht ganz der Wirklichkeit entspricht, so zeigt sie nnS doch drastisch, wie »nznver- lässig selbst der amtliche TaxalivnSpreis als Basis kür ein darauf zu gründendes Gesetz sein würde. Ferner soll nach diesem Ent würfe ans den Bangeldgebrr ein« Kontrolle dadurch ausgcübt werden, daß letzterer nur insoweit Bevorrechtigung im Ärnndbnchr findet, als die Bangclder auch wirklich zur Bezahlung der Bau- Handwerker nnd Baniieferaiilen verwendet worden sind. WaS nutze» aber alle diese Vorsichtsmaßregeln? Der Bangeldgebrr gibt infolge der Sicherheit, die er haben muß. Baugeldcr niemals in einem höheren Maße, als er durch die später anfzimehmende öilttel erste fest« Hypothek gedeckt ist: von diesem Prinzip weicht er aut« nahmSwetse nur bei ganz vorziialtchen Unternehmungen ab, wo er ein darüber dtnauSgehendeS Entgegenkommen beweist. I» der Regel überschreitet der Bangelderbetkag niemals, zwei Dilttw -der Herstrllnng-kosten deS Gebäude-, ß» daß also lnunsi tln Dis der Bnuforderunaen ungedeckt blelbt, wenn der Unternehu selbst bemittelt M. Diele- letzterwähnt« Mittel bildet I nnd Tag den Verlnst der Baugtändiaer. und diesen « aebenden Faktor in der ganzen Frage würde auch i RelchSgrsetz nicht.beseitigen können. Diejenigen, dir dennoa Entwurf al- zweckentsprechend stck, bemühen hlnzustellen. entb entweder jeder tieferen gachkrnntnl», oder aber si, »eif, andere Interessen. Daß der Reichsenlwurf von vornbrr totgeborrnrS Kind ist, da- geht schon daran- hervor, daß Zukunft Vi» vistluste der Panglänblaer — Mt BttlustgN er charaktertsttlchenveise somit — auf sämtliche letzteren mäßig verteilt wissen will. Stehen dem unhtintti Unternehmer also nur zwei Drittel der Herste an Baugrld zur Verfügung, cko müßte der vorsichtigerweise gleichzeitig ein« Bestimmung brrau-gebrn, wo nach der Bauunternehmer späterhin nur befugt ist. auch nur »wei Drittel der Rechnungsbeträge bar an di« Gläubiger outgu- zahlen: da» wäre jedoch ein gesetzlich»» Ginget^ tn die ty«. «reren letzteren gAq. tinMrlten Tkau- L"°S,N7. ..... . ^ ^z RechtlSantvalt den NetchSentwurf als einen optim» torm». Zum Schlüsse mag« nicht unerivähnt bleib« was der verantwortliche Verfasser diese» Entwürfe» selbst. Staatssekretär Nieberding, über den letzteren in der Reich»- taaSsitzung vom 24. Februar 1906 geäußert hat. al» er von dem Abgeordneten Dove wegen dieser Frage interpelliert wurde. Tr sagte u. a. wörtlich: „Der Herr Abgeordnete sDove) hat dann kurz seine Bedenken gegen den Entwurf betreffend oie Bau- forderungcn angedeuiet. Ich werde darauf nicht ringehen. Damit aber meine Bemerkungen von neulich nicht mißverstanden werden, möchte ich konstatieren, daß, wenn die Regierungen einen Entwuri zum Schutze der Bausorderunaen. wie er jetzt vorliegt, dem Hause zugehen lassen werben, sie damit keineswegs alle die Bedenken verkennen wollen und fallen lassen, die einer solchen gesetzlichen Regelung entgegenstehen. Die Frage liegt hier so: ist im Ergebnis der Schub der bier in Frage kommen- den allgemeinen Interessen des Grundkredit» und der be sonderen Interessen der Baugläubiger andererfeits günstiger geordnet unter der Gesetzgebung, wie sie nach Maßgabe unsere» Entwurfes in Aussicht genommen wird? Diese Frag« wird seinerzeit auch das Hohe Han» zu prüfen haben: daraus will ich jetzt nicht eingehen. Ich möchte aber nicht sagen, daß die Negierungen der ihnen jetzt vorgeschlagenen Regelung mit un geteiltem Herzen und allerseits zustimmen." Dies« Au-sührunqen von maßgebender Stelle beweisen wohl am besten, wie wen» g der vorliegende Entwurf allseitiger Zustimmung begegnet. — Kirchlich« Sevtembkrfefte. Gestern nachmittag 4 Uhr wurde in der Frauenkirche bei gutem Besuche die 93. Jahresfeier der Sächsischen Hguptbibelgesellschaft abaehalten, bei der Pfarrer Fröhlich tn Briesnitz über den 119. Psalm 56 bi» 59 Vred ate und leinen Ausführungen daS Thema zu gründe legt«: „Vergiß nicht, welches Kleinod Du an Deiner Bibel besitzt: 1. das Wort Deines Gottes. daS Du unbedingt brauchst, 2. die Evangelien von seinen herrlichen Taten, welche Deine arme Seel« wahrhaft erquicken sollen und 3. den Führer znm ewigen Leben, zu dem Du nach Deiner Erdenfahrt zurückkeyren wirst. Der Kanzelredner schilderte in packender Weise den Wert der heiligen Schrift für da» ganze nienschlichr Dasein und ewige Leben. Nach gemeinsamem Eboral- gesnnge richtete Pastor lic. theol. Wutttg eine Ansprache an die mit Bibeln zu beschenkenden Knaben und Mädchen, worauf die Btbrlvertetlung erfolgte. Am AuSacmge der Kirche wurde nach beendetem Gottesdienste «tne Kollekte für di« Zweckt der Bibel gesellschaft gesammelt. Abends fand im große» VeretnShaussaale eine öffentliche MlssionSversammlung statt. — Der ?. Deutsch« Herndwerk». ist unter außerockdentlich zahlreicher , gierten aller deutschen Handwerks» und Festsaale des Kulturvereinsgebäude» in Nürnberg eröffnet wor den. Vertreten sind u. a. die Handwerks- und Gewerbe kammern -Berlin, Hamburg, München, Stuttgart, Leipzig, Augsburg. Breslau. Köln, Braunschweig. Dortmund, Münster, Bremen. Halle, Wiesbaden und Mannheim. Bon bekannteren Persönlich keilen sieht man die Abgeordneten Malkew.tz. Euler, den Münchner Gemeindebevollmächtiaten Kommerzienrat Nagler, Len Obermeister Fiage-Köln, den Vorsitzenden des Ausschusses der Handwerks- u»o Gewerbekammern Obermeister Piate- Honnover und mehrere dem Handwerk nahestehense bayrische Abgeordnete. DaS Reichsamt deS Innern ist durch den Geh. Oberregierungsrat Spielhagen, das preußische Handelsmini sterium durch den Geheimen Regierunasrat Franke daS preu ßische Londesgewerbeamt durch den Geheimral von Thibark- Berlin, die bayrische Regierung durch mehrere Ministerialräte auS München vertreten; für die hessische Regierung ist Gehetw- rat Wagner vertreten; seiner sind dir württrmoergische, die mecklenburgische und die sächsische Staatsregierung, sowie die Negierungen der kleineren tbüringi-chen Staaten und dre Senate der freien Städte durch besondere Delegierte vertreten. Obermeister Plate- Hannover eröffnete die Versammlung mit einer Begrüßung der Teilnehmer und der Vertreter der Staat», regierungen. Er gedachte der Verdienste des verstorbenen Ober meisters Förster, des bekannten Vorkämpfers der deutschen Handwerkerbewegung, sowie des verstorbenen Sekretärs der Zittauer Handwerkskammer Rollfuß. Die Versammlung ehrte das Andenken beider durch Erheben« von den Sitzen. Hierauf wurde der Geschäftsbericht vorgetragen. Zur Organisation de» Handwerks und der Handwerks-Gesetzgebung hat der Ausschuß eine Eingabe an den Reichstag und BundeSrat -gerichtet wegen der Erweiterung der Rechte dcS M e i st e r t i t e tS. Es wurde verlangt, daß das Recht zur Anleitung von Lehrlingen nur solchen erteilt werde, welche zur Führung des Meistertitel- berechtigt sind. Es müsse sich nun zeigen, ob der Reichstag gewillt sei, an der Erfüllung dieser berechtigten Forderung mitzuarbeiten. Auf seiten der NeichSregierung scheine man diesen Forderungen sympathisch gegenüberznsiehen. Ferner wurde an den Reichstag und Bundesrat eine Eingabe in Sachen der obligatorischen Geiellenprüfung, des Schutzes des Gesellen titels und -ie Wiedereinführung des -LehrlingsbegriffeS, in die Rcichsgewerbeordnung gerichtet, deren Erfolg noch nicht bekannt ist. In Sachen der Abänderung der Ge werbeordnung wurde eine Denkschrift ausgearbeitet, an der sich 40 Handwerks- und Geiverbekammern beteiligt haben. In bezug auf die wirtschaftlichen Fragen des Hand werks lag ein Antrag Harburg vor, denMarimalarbeit»- t a g im -Bä ck c r che w e r b e betreffend, nno auch hier wurde eine Eingabe an Reichstag »ich Bundesrat gerichtet, in der der Ersatz de» MaximalaroeitslageS durch eine minimale Ruhezev« gbsordert wird. Was den Gesetzentwurf betreffend die Siche-rung der Bauforderungen anlanat, so wurde anerkannt, daß dieser geeignet sei, die aegenwärtigen Verhältnisse bedeutend zu verbessern, daß aber noch oerschiedent- liche Verbesserungen notwendig sind. In ««Sachen deS Stem pel« auf Quittungen und Jrachturkunden, sprach sich der Ausschuß dahin aus. daß dadurch da- Hand werk und das «Kleingewerbe im Gegensätze zu den Großbetrieben einseitig und ungebührlich hoch belastet sei. Die neuen preu ßischen Verdingungsbcstimmuiigen »vurden mit Dank anerkannt. Sie erfüllen- einige Hauptforderungen, welche das Handwerk schon immer gestellt habe. ES Ware zu wünschen, daß diese Bestimmungen auch von anderen Staaten und vor lauem von den Gemeinden, übernommen würben. In Sachen der Heim- arbeit wurde mit Rücksicht aus die Ausstellung, welch« mög licherweise Maßnahmen zur Folg« hat. die auch das Handwerk berühren, die Handwerkslammern um ihre Ansicht zu dieser Sache gefragt, damit die Gesetzgeber, die zu den Vorschläge» Stellung nehmen sollen, die nötigen Unterlagen haben. Zur weiteren Förderung des Handwerks wurde di« Ausstellung von Leitsätzen sür die Einrichtung von Mcisterposten beschloss««, ebenso sollen Vermittlungsämter sür Lehrstellen geschaffen wer den. Ferner wird «angeregt eine Aenberung der Prüfung»- w 19 bü
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