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«42 nahm ihn wieder aus, daS Wasser wurde herausgepumpt, der Bruch ein Schweiz. Zn Genf wurden am 12. Decbr. vier katholische Geist liche in dle protestantische Kirche ausgenommen und einer derselben selbst als Mitglied der PastorcngeseUschaft. Diese Ceremonie, welche in der alterthümlichen St. PelerSkirchc begangen wurde, zog eine Menge Men schen an. Frankreich. Paris, 14. Deccmber. Herr v. Leffeps hat ossiciell bekannt gemacht, daß die Suezcanalzetchnung den vollen Betrag des Ac- tirncapitalS ^erreicht hat. Die Arbeiten an dem großen Unternehmen selbst werden ohne Zögern beginnen. Man sendet bereits eine große Menge Personen nach Aegypten, die um Anstellungen bei dem Cattalbau nachge sucht haben. Zn der That, eS gehört ein gewisser Grad von Muth dazu, um einen Poste» in jener Wüstenei zu übernehmen, denn man hat berech net, daß Fieber und andere Krankheiten reichlich drei Fünftel der Euro- Päer, die sich dorthin begeben, wegraffen werden. Aus Vorsorge schafft »an daher bereits nicht blos große Massen von Lebens-, sondern auch von Arzneimitteln an Oft und Stelle, denn wie eS scheint, sollen die Arbeiten nächstes Frühjahr bereits in vollem Gange sein. brauchbar geworden, weil er mit Absall (Halde) überstürzt war, und weil sich aus der Umgebung her Wasser in ihm ansammelte. Der frühere Rhe imS war vor vier Tagen in großer Aufregung. Fünfzehn wilde ! Besitzer hatte sich also genölhigt gesehen, ihn liegen zu lassen.. Der „Ver- Der Funke ist sonach geschlagen — an Zunser Wirch e^ntLl fehlen. — Die Kaiserin - Mutter leidet an einem Bronchia(-Katarrh. *Bl» 14. hat sich daS Fi-ber fortdauer^ gemindert, doch sinOl häufiges Husten mit Aus- Schweine waren in diese Stadl Sonntags Nachmittags eingcdrungen. .ES wurde sofort Sturm gelautet, und Alles griff zu den Waffen, und > zwar der verschiedensten Arten, wie Mistgabeln, Dreschflegeln, eisernen Stangen, Gewehren, von der verschiedensten Form rc. Sechs Stück wurden wurs statt. England. London, 11. December. Zn den nächsten Tagen wird der Propsect einer neuen Telegraphenverbindung mit Amerika ausgegeben werden. Die Linie soll von Falmouth nach Kap Flniötefte, Lissabon, Kap St. Vincent, den kanarischen Inseln gehen, von da über St. Paul und Norontro nach Pernambuco, zu Lande nach Para, unter See nach Demerara, von da über die Antillen nach New-Orleans. London, 15. Dezember. Ein neues Geschütz, erfunden und auSge- sührt von Herrn Armstrong in Newcastle, ist vor einer Regierungscommlssion mehreren Proben untcrworsen worden, und soll, waS Tragweite anbelangt, alle bisher gebrauchten Geschütze weit hinter sich lassen. Bei einer Ele vation von 30 Graden schoß man auS demselben eine 32psündige Kugel aus eine Entsernung von 6900 AardS, d. i. über eine deutsche Meile weit. Dieselbe Distanz wurde durch einen 16 Centner schweren Neun- psünber von gleicher Bauart erzielt. Amerika. Aus Neuyork vom 10. ist die Botschaft deS Präsiden ten Buchanan an den in Washington zusammentretenben Congrcß eingc- troffen. Der die auswärtigen Angelegenheiten betreffende Theil ist. im Ganzen friedlich, ausgenommen in Bezug auf Paraguay uni) Merico. Mit Befriedigung wird erwähnt, daß England das Durchsuchungsrechl zur See ausgegeben und daß der neue spanische Gesandte Vollmacht zur Schlichtung der Differenzen mit Mexico, habe. Die Botschaft bofft, die mexicantschen Liberalen würden die Oberhand bekommen, empfiehlt den Ankauf von Cuba, verspricht die Ausrechlerhaltung der Monroedoctrin in Eentralamerika und beantragt im amerikanischen Tarife die Eiusührung von Specialzöllen anstatt der bisherigen Wcrthzölle. aufgeräumt, seine Sohle geebnet, ekli regulärer Abbau vorbereilet. Hierzu gehörte, daß eine schiefe Ebene und eine Eisenbahn angelegt wurde, auf welcher die" Halde (der Absall) mehrere tausend Schritt softgefahrcn wurde, um an einem geeigneten und in keiner Weise störenden Platze ausgeschüt- tet zu werden. So war es nach großen Opfern und angestrengter Arbeit dahin gekommen, daß nach dem Berichte des Bctriebsbeamten vom No vember 1858 über 15,000 Cubikellen zum Abbau vollständig vorgenchteter Schieferftlsen dastand. Zn dem Bruche selbst war unmittelbar nach dem großen Wasser, welches im Erzgebirge so große Verheerungen angerichtet und auch den Albrechtschen Bruch ersauft hatte, eine außerordentlich mäch tige und tüchtige eiserne Saug- und Druckpumpe ausgestellt worden, welche mit Leichtigkeit das bei Regen und Thauwetter sich ansammelnde Wasser bewältigte, so daß ein ununterbrochener und vorthcilbaster Betrieb in Aussicht stand. Nördlich von dem Albrechtschen Bruche in geringer Ent sernung von demselben liegt ein anderer Schieferbruch, welcher dem Fürsten von Schönburg gehört; auf der Landenge zwischen beiden Brücken lager» mächtige, zu Bergen ausgethnrmte Halden auS älterer Zeit; dorthin ist, Mannichsaltiges. Das Unglück in Affalter. Wir waren aus Mangel an Raum behindert, unsern Lesern über daö erschreckliche Unglück Mittheilung zu machen, welches sich am 6. Dez. 1858 in Affalter bei Lößnitz ftn Erzgebirge zugetragen hat und beeilen uns, dieß im Nachstehenden zu thuu. Der Schieferbruch, welcher der Unglücksplatz war, gehört dem crzgebirgischen Schieferbauverein. — Der nach seinem früheren Besitzer -der „Albrechtsche" genannte Bruch ist der ausgedehnteste und tiefste unter den Brüchen, welche der erzgebirgische Schleferbauverein käuflich erworben hat, um einen großartigen und ratio nellen Betrieb der Dachschiefererzeugung emzurichten. Da der Schiefer mit der Tiefe an Schönheit und Güte zunimmt, so ist der, welcher im Albrechtschen Bruche gewonnen wird, auch besonders beliebt und gesucht. Der erzgebirgische- Schieferbauverein hat daher auch diesem Bruche eine besondere Berücksichtigung zugewendet. ES war früher in demselben, wie in allen Brüchen der Gegend, nur Raubbau getrieben worden, d. h. die früheren Besitzer, ohne hinreichende Mittel und ohne Kenntmß xwn einem regelrechten Abbau, hatten den Schtefer, der sich erlangen ließ, herauS- geuommen, nutzloses Gestein stehen gelassen und den Abfall, erst in Hü geln um den Bruch herum, später ln demselben, hingeworfen, wohin es war. Zu diesem wilden Betriebe war der Bruch schon vor Zähren un- erlegt, den übrigen gelang es, zu entkommen. Diese Schweine waren auS dem Walde von Montchenot herübergekommen, wo großes Treibjagen stattfand, um in Rheims eine Zufluchtsstätte zu suchen. Uuglücksfälle er eigneten sich nicht. Ein einziger Mann wurde nur leicht verwundet. ' Zn Rußland nahen die Dinge offenbar einem Wendepunkte, von dem ^wir wünschen, daß er zum Heil deS Landes ausschiage. Während näm lich die Regierung weislich den Adel einzuichranken sucht, zeigt dieser da gegen Lust, die Macht deS Selbstherrschers an sich zu reißen. Zm Peters burger AdclScomitce hat nämlich der Adelsmarschall Gras Platanow nicht nichts weniger verlangt als — die Zusammenberusung der Rcichsstande, die seit Peter dem Großen aufgehoben wurden, die aber, nach Platanow'S Eehauptuag, noch zu Recht bestehen, der „Ursprung aller Gesetzeskraft" ' ß»d und „dmch deren Ausspruch daS jetzige Kaiserhaus regiert." Das AdclScomitee ist zwar seinem Marschall zur Zeit noch nicht bcigctreten, Preuße«. Berkin, 17. Dec. Zn Bczig^aus die Feststellung der GrMdsätze für eine definitiv Regelung der Verhältnisse der Disi^enten finden dem Vernehmen n<H gegenwärtig zwischen den Ministerien' de» Eultu-, d« Justiz und deS Innern sehr lebhafte Berathungen statt. Eine legiStmive Vorlage scheint für die Sisthe nicht in Aussicht genom men zu sein. Vielmehr dürfte die Angelegenheit durch die bestehenden gesetzlichen Vorschriften und auf dem Verwaltungswege zur Erledigung gebracht werden. — Wie verlautet, soll von Neujahr ab die polizeiliche Paßcontrolle auf den hiesigen Bahnhöfen gänzlich in Wegfall kommen. Schon seit einigen Wochen wird höheren Anordnungen zufolge dieselbe sehr rücksichtsvoll gehandhabt. Berlin, 19. Pec. Die Berathungen über den Entwurf eines Ehe- scheidungSgesetzcs sowie über eine Vorlage in Betreff der Wledervcrhei- rathung geschiedener Personen, welche längere Zeit zwischen den Ministerien des CultuS, der Zustiz und des Zunern im Gange waren, haben in den ersten Tagen der vorigen Woche ihr Ende erreicht. Seitdem liegt dieser legislative Gegenstand der Gesammtheit deS StaalSministeriums zur schließlichen Prüfung vor. Nach dem bisherigen Ergebmß der Verhand lungen scheint eS keinem Zweifel mehr zu unterliegen, daß die Angelegen heit in der nächsten Landtagssefsion zur Entscheidung werde gebracht werden. Reuß Fürstenth. Gera, 18. Decbr. Gestern wurden hier durch das fürstliche Cnminalgericht zwei städtische Gatterwächter und Ch^ussee- geldereinyehmer und ein Drucker aus einer hiesigen Buchdruckerei verhaftet. Die Ursache dazu sollen nicht unbedeutende Unterschleife sein, die die Ver hafteten durch Ausgabe falscher Chausseegelder-Zettel, zu deren Anfertigung der Drucker behilflich gewesen, begangen haben. Ueber die Höhe der unterschlagenen Lummen läßt sich jetzt noch nichts Näheres bestimmen. — Bei der am 3. December stattgefundenen Volkszählung ergab sich folgen des Resultat: während Gera 1855 12,753 Einwohner zählte, hat eS jetzt 13,272 Elnw. Oesterreich. Wien, 15. Dezember. Drei hiesige Bürger haben die Bewilligung erhalten, dem Kronprinzen Rudolf eine Wiege zu verehren. Dieselbe ist auS Holz mit äußerst kunstreicher Schnitzerei von einem hiesigen Tischlerfnelster verfertigt; daS Znnere ist von blauem Seidenstoff, in welches der NamenSzug des Kronprinzen eingeardeitet ist. — Der am 10. d. M. i» Lemberg verstorbene armenische Erzbischof Stesanowicz hat ein Alter von 107 Zähren erreicht. Er war volle 64 Zahre Priester zind 26 Jahre Erzbischof. '«der (^vaf Schuwalow, der KammerjuulMdeS Kaisers, hat verlangt und bewirkt, daß das Gutachten deS Grafen vem Kaiser mft v^rgelegt wird. Zunffer wich r» nHt fehlen. — Bronchia(-Katarrh. ^l» 14.