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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.04.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030430011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903043001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903043001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-04
- Tag 1903-04-30
-
Monat
1903-04
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.04.1903
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vertttche» m»d Güchfische». Um die Vorbereitungen für den vom 3. bi» S. Juni in Dresden tagenden Verband deutscher Gewerbeschul- männer ju fördern, fand Montag abend in Kneift» Restaurant eine Sitzung de» Dresdner Ortsausschüsse» unter Leitung des Herrn Stadtrat» Dr. Blochwitz statt. Der wichtigste Beratunas- gegenständ war die Festsetzung der Tagesordnung: Sie wird sich nach dem Bortrag de» Herrn Gewerbeschuldirektors Kuhnvw wie folgt gestalten: Mittwoch, den 3. Juni, Äorstandssitznngen im Saale des städtischen Ausstellungsgebäudes. nachmittags Gruppen- tiorstandSsidüngen, abends Begrüßung der Teilnehmer, Donners- tag früh vor 9 Uhr Besichtigungen von Sehenswürdigkeiten Dresdens unter sachkundiger Führung und an der Hand eines ge druckten, vom Verein für Fremdenverkehr gewidmeten Führers. Bon 9 bis 1 Uhr Sitzung des Gesamtoerbandes im Ausstellungs gebäude, von 2 bis 7 Uhr nachmittags Besichtigungen der ver schiedenen Ausstellungen, und zwar neben der Deutschen Städtc- ausstelluna die der bkunstgewerbesebule in ihrem neuen Gebäude an der Dürerstrabe, der Baugewerkenschule in ihrem eigenen Gebäude in der Neustadt, der Gewerbeschule in ihrem eigenen Gebäude an der Dürerstrabe, der Vereins- und Jnnungöfachschulen, sowie der Fortbildungsschulen seinschlietzlich Lehrmittelausstellung, die vom Fröbel-Haus eingerichtet werden wird! in der Turnhalle der 9. Bürgerschule in der Silbermannstrabe; 7^ Uhr Festessen im Ausstellungsgebäude. Freitag, ven 5, Juni: früh wieder Besich tigungen der Stadt, von 9 bis 1 Uhr Sondersitzungen in Gruppen, und zwar der Gewerbeschulmänner in der Aula der ersten städti schen Realschule, der Baugewerkenschulmänner in der Aula der Dreikönigsschule, der Maschinenbauschulmänner im Prüfungs saale der städtischen Gewerbeschule: nachmittags Besichtigung tech nischer Anlagen, deS neuen Maschinenbau-Laboratoriums der Tech nischen Hochschule, des elektrotechnischen Institutes daselbst, des Fernheizwerkes und anderes mehr. Abends geselliges Beisammen sein, Sonnabend von 9 bis 1 Uhr gemeinschaftliche Schlußsitzung im Gesamtverband und Schlußsitzungen der Gruppen, nachmittags Ausflug nach Meißen mit Besichtigung der Königliche» Porzellan- Manufaktur und der Albrcchtsburg. Die Hauptthemen der Sitzung im Gesamtverbande sind: Schulen sür kunstgewerbliche Ausbildung lReserent: Direktor Meier-Elberfelds, Zulassung der Fachabsolvcn- ten zum Giijährig-Freiwilligen-Dienst sDirektor Bretschneider- Münchens und Bedeutung der Tagessortbildungsschulcn sDirektor Stilkc-Gnesens. — Bor kurzem sind die von Sr, Majestät dein Kaller sür das Germa nische Museum der Horvard-Univerfltv in Cambridge, Mag,, gestifteten Kunst- tchätze. die in vom Albertinum gekerligten Gipsabgüssen bestebe», zum Ver sand gekommen. Mit der Ervedition am diesigen Platze wurde dieSp «- ditionSkirma Müller. ScdmidtLCo betont, den Weiter transport bis Hamburg mittels Eilvampsers batte die „Keile", deutsche Slblchiffahrtsgelellschait, übernommen. Die Firma Julius Rudert, Ham burg. besorgte die Verladung mit der Hamburg-Amerika-Lini« nach Boston. Sämtliche beteiligte Schissabrlsgeselllchasten und Spediteure haben ' Transporte kostenlos auSgesübrt — Am 12, Mai findet die Ziehung der 28. DreSdnerPserde- Lotterie statt, ES find nicht nur die Hauptgewinne — I eleganter Vierspänner, I eleganter Zweispänner, 1 muverner Einspänner, I mit zwei Plerben bespannter Erntewagen und 30 Reit-, Wagen- und ArbcuSpscrde — sondern auch »ine große Anzahl golbner und silberner Uhren, elegante Reisc-Wagendeckcn »c., die -um Kause der Lose emladen, Lose zu 3 M, sind durch den Laupt-Debitcur Alexander Hessel in DrcSden-A,. Nctßc- gass« 1. und durch die durch Plakate kenntlichen Verkariisstellen zu bezicben. — Der im Hospitalwald zu Freibcrg ausgcsnndene ent leibte Häftling gehörte nicht der Bczirkscinstalt Hilbersdorf bei Frciberg, sondern der Bezirksanftalt Stvllberg bei Chemnitz an, — Zwei Kinder eines m Leipzig wobnhaste» Fteitcher- meisters. ein --- -— batten am 27 mit lieißem L. ^ . , verbrüht, daß der Knabe bald darnach an den erlittenen Verletzungen verstarb, das Mädchen an erheblichen Brandwunden darnieberliegt, — Nossen. 29. April. Wie der hiesige „Anzeiger" berichtet, wurde nahe bei Moldau ein dem Beurlnubtcnftanve angchörender ehemaliger österreichischer Soldat von einem österreichischen Gen daunen erschossen. Der Erschossene batte zweimal Ordre zur Ableistung einer Uebung bei seinem Trupventeile erhalten, sie jedoch nicht beachtet. Der Gendarm griff zur Waffe, da sich der Mann der Arretnr widerietzte. — Der Kleinpiiermeister Julius Würkcrt in LeiSnig wurde anläßlich seines SOfähriacn MeistersnbiläumS von der Klempnerinnuna für Döbei». Leisnig. Waldheiin, Roßwein znm „Ehrenmeister" ernannt und ihm durch eine Deputation unter Ansprache deS Obermeisters Franz Schmidt ein kunstvolles Ehreu- diplom überreicht. — Tie Bezirkshebamme verw. Kretzsihmar in Neinhardts dorf beging ihr -lOiäbriges Dienstjubllänm, — Der älteste Einwohner von Tanneberg. Grundstücks bescher Vitkner. ieieite gestern mit seiner Ehefrau die goldene Hochzeit. Dasselbe Fest beging das August Teichmannsche Ehepaar in Flankende rg. — Die Königin Marienhütte zu Cainsdorf hat eine Ladung Kohlen anSEhina, die teils in Fässern, teils in Kisten veivackt waren, erhalten. Die Kohlen sollen zu Brikcttie- rungsversuchen Verwendung finden — Der vormalige Gastwirt und Flcischermeister Hcnnig in Leutersdorf feierte am Sonntag mit seiner Ehefrau die gol dene Ho chreit. — Die Erdbeben im Vogtlands nehmen wieder eine größere Ausdehnung an: sogar i» Plauen erfolgten heftige Stöße, so daß in den obere» Stockwerken der Häuter eine Bewegung wahrnehmbar war. Ebenso wurden in Mühlhausen. Schönberg, Markneukirchen Brambach und Asch die Bewohner beunruhigt, — Landgericht. Vor der 5, Strafkammer steht ein Bctrugsprozetz zur Verhandlung an. zn welchem 44 Zeugen und 2 Sachverständige geladen sind. Als Angeklagte sind erschienen der in Seidnitz wohnende Auktionator Johann Max Röthig, der Kaufmann Louis Arthur Felder aus Wünschendors und der vor- malige Restaurateur Karl August Ernst Weber aus Loschwitz. Felder wurde am 29. Januar 1901 vom hiesigen Landgericht zu 2 Jabren 6 Monaten und am 20. Januar 1903 vom hiesigen Schwurgericht noch zu 3 Jahren Zuchthaus verurteilt und hat den größten Teil dieser Strafe noch zu verbüßen: W, ist vor mehr als 20 Jahren Wohnung und bestahl einen Stuvenaenossen ui goldenen Ring, Vom Schneidermeister Ltrau As ' ^ ^ ^ ' rz .... allen durch Verwendung fragwürdiger Hypotheken nach fels in 21 Fällen durch Art der bekannten „schwarzen Bande" Personen um Darlehen von 21600 Mk. geschädigt haben, Weber soll ferner >n einem Zivil- Prozeß gegen den einen Zeugen eine Urkunde fälschlich angesertiat und diese dem Gerichte zur Erlangung eines obsiegenden Urteils voraeleat haben. Schon bei der persönlichen Vernehmung Röthigs ergibt sich die Notwendigkeit, ihn längere Zeit auf seinen Geistes zustand untersuchen zu lassen, weshalb die Verhandlung vertagt wird, Röthigs und Felder verbleiben m Haft, Weber wird gegen 10900 Mk, mit nach gen aus Mügeln wegen Tüevstahis zu 3 Tag' worden, weil er auf dem Bahnhofe Mügeln die Rangiergleise gefallenen Kohle» zusammengelesen un Hause genommen hatte: cs sollen zusammen 2V-, Zentner gewetcn sein. Der Verurteilte legte Berufung ein, indem er behauptete, die Kohlen seien herrenloses Gut gewesen, der Eigentümer könne auf keinen Fall mehr ermittelt werden. Große Mengen der herab- oefallenen Kohlen würden übrigens achtlos in den Schmutz getreten, Diebstahl könne also nicht oorliegen, In der Bcrufungsverhand- lung vor der 4, Strafkammer bekundet der als Zeuge vernommene Bahnhofsinspektor Seiler aus Mügeln, daß seinerzeit eine Ver fügung der Bahnbehörde ergangen sei, dahingehend, daß die zwischen den Schienen sich ansammelnden Kohlen zur Heizung der Diensträume zu verwenden seren. Demgegenüber führt der Ver teidiger deS Angeklagten. Rechtsanwalt Dr. Börner ans Pirna, aus, daß die Bahnverwaltung unmöglich ein Recht habe, über gefundene Kohlen zu verfügen. Entweder seien diese herrenlos, und kann batte der Angeklagte ein gleiches Recht darauf, wie die Bahn- Verwaltung, oder wenn die Eigentümer zu ermitteln waren, konnte die Bahnverwaltuna erst recht nicht die Kohlen für eigene Zwecke verwenden. Bitterlich könne also höchstens die angeführte Be stimmung seiner vorgelebten Behörde übertreten haben, strafbar >m Sinne des Strafgesetzes sei er nickst. Bitterlich wird freige- sprochen. — Der vorbestrafte, aus Böhmen gebürtige Heizer Reinhold Hackel knüpfte u» ^ """" 2— Knoblich em LiebeSverhältn ommer 1900 mit dem Hausmädchen . an, hatte es aber nur auf die Tr ifte der Betörten abgesehen und betrog sie um 54 Mk. uf bezog er in einem Hause der Ammonstraße um 10 Bit. und einen „ , , Straub entnahm H, einen nzug aus Kredit und von der Firma Fleischinann ein Musik- werk. Beide Gegenstände wurde» alsbald verpfändet bczw, ver kauft; auch eine von emem Althändler entliehene Uhr nmcrichiug Hackel. Bei einem Einbrüche in eine an der Lößnitzstraße ge legene Ammoniakfabrik sielen ihm 6» Kilo Blcivlatten und eine Gummidichtung iu die Hände. Bei dein Versuche, die Reute zu verwerten, wurde er fcstgenoinmen. Das Urteil lautet ans I Jahr 8 Monate Zuchthaus, 5 Jahre Ehrverlust und Zulässigkeit der Polizeiaufsicht, — Eine Anklage wegen fahrlässiger Tötung als Nachspiel eines bedauerlichen Jagdnnsalles ist gegen den 1806 in Fnedebach geborenen in Bärenstein wohnhaften Fabrikanten LUbin Isidor Bach erhoben worden. Zur Verhandlung sind 10 Zeugen und als Sachverständige die Herren Professor Dr, Wolfs, Dr. ined, Schwarz und Hosbüchsennxrcher Grüntng geladen Gegen die Unbefangenheit des letzteren werden von leiten der Verteidigung Einwendungen erhoben, doch erweiien sich diese grundlos. Aus der persönlichen Veruehmung des Angeklagten geht folgendes hervor: Bach ist seit ungefähr 2HH Jahren Pächter eines aus Bärensteiner Gebiet liegenden Jagdreviers, welches von Königlichem und Gräflich Lüttichauschem Revier begrenzt Ivird, Inmitten der drei Reviere liegt ein Kleefeld, welches »och zu dem Bachschcn Jagdgebiete gehört, B, hatte von jeher seinem Lehr meister im Jägerhandwerk, dem WirtschaftSbesitzer Johann Gott- lieb Häsler, einem alten erfahrenen Weidmann, die Erlaubnis xgeben, aus seinem Revier zu lagen. H, hat auch häufig von der crlaubnis Gebrauch gemacht, aber vor jedem Jaadgange dem B, lnzeige gemacht. Am 24, Juli v. I. abends begab sich Bach nach seinem Revier auf den Anstand und nahm am User des Biela- baches Ausstellung, um einen Nehbock abzupassen. Bevor er selbst noch zum Schufte gekommen, so erzählt der Angeklagte, seien auf seinem Reviere mehrere Schüsse gefallen. Da infolge dieser Störung die Jagd keinen Erfolg mehr versprach, sei er der Richtung der Schüsse nachgegangeu und habe plötzlich ein Jammern und Stöhnen vernommen. In dem erwähnten Kleefeide fand er den alten Häsler schwer verwundet auf dem Gesichte liegend, sei» Ge wehr fand man einige Schritte entfernt im Klee, Bach entblößte dem Verwundeten die Brust und entdeckte 5 Schußwunden, die offenbar von Schrotkörnern herrührten. Der Verletzte klagte über heftige Schmerzen und wußte nichts über die Ursachen und den Verlauf des Unglücks onzugeben, verlangte aber, unverzüglich nach Hause gebracht zu werden, Ä. holte sofort Hilfe herbei und schickte auch sofort zum Arzte: Häsler wurde nach Hanse gebracht, starb aber alsbald nach der Heimkehr. Die Untersuchung des Häslerschen Gewehrs ergab, da^ ein Lauf abgcschossen war. Der herbeigcrufene Arzt Dr, med, Schwarz konnte nur den Tod sest- stcllen, Bach hatte seinem alten Jagdsreundc in den letzten LebcnS- stunden versprochen, dessen Familie nicht im Stiche zu lassen, da die Verhältnisse Häslers in pekuniärer Hinsicht nicht die besten waren. Auf dieses Versprechen hin scheint cs zwischen Bach und den Anverwandten des Erschossenen zn Feindseligkeiten gekommen zn sein, denn die Verwandten streuten das Gerücht aus, daß H, von einem Schüsse Bachs gefallen sei, Bach selbst behauptet auch heute noch, daß er am Abende des 24, Juli aus seinem Trillinge überhaupt nicht geschossen habe, Häsler müsse entweder von einem anderen angeschossen worden sein, oder sei gestürzt, wobei sich das eigene Gewehr entladen habe, sodaß chm die Ladung in den Leib gedrungen iei. Für die letztere Annahme spreche eine Aenßcrung des verletzten Häsler, welchr dieser in Beziehung auf sein eigenes Gewehr getan haben sott: ,,Jch weiß nicht, was mit dem L . , , , vorgegangen ist!" Eine Eingabe des Gemeindevorstands an das Amtsgericht Lauenstein gibt auch als Ursache des Unfalls an, daß H. bei dem Gange durch das Kleefeld gestürzt sei, wobei sich das Gewehr entladen gäbe, Selbstmord sei ausgeschlossen. Heute glaubt der Angeklagte selbst nicht mehr daran, daß H, von dem eigenen Gewehr getroffen worden sei. Mehr Wahrscheinlichkeit biete die Annahme, daß H, ans dem Anstande angcschoften worden sei, sich noch eine Strecke weit fortgeschleppt habe und dann in dem Klecfelde zusammenacbrochcn sei. Mehrere Zeugen bestätigen, daß an dem fraglichen Abende iu der Tat mehrere Schüsse gefallen seien. Der Zeuge Mende, ein guter Bekannter des verstorbenen Häsler, ist der Meinung, dah letzterer den Angeklagten sicher als Täter bezeichnet haben würde, wenn sich ein Anhalt dafür gesunden hätte. Weiter wird festgestellt, daß gerade in der Zeit vom Juli an an den Grenzen der herrschaftlichen Reviere Schreckschüsse ab gegeben werden, um das Wild am Heraustrcten aus dem Reviere zu verhindern. Der Hauptbclastungszcugc, Straßenbahnwagen führer Suschke, ein Schwiegersohn des verstorbenen Häsler, soll früher zu Bekannten geäußert haben: „Bach ist der Täter; dem wollen wir eins auswischen, der soll uns hasten!" Heute weiß er jedoch bestimmte Aussagen nicht mehr §u machen, nur jo viel, daß Bach zu chm geäußert, wenn er der Täter wäre, würde er cS doch gestehen, und dabei auch die Strafe angegeben, die ihn höchstens treffen könne. Dem recherchierenden Gendarmen hat die Ehefrau Häslers angegeben, daß dieser verunglückt sei. Nach den Be kundungen des Dr. nied, Schwarz aus Lauenslcin, der die Leiche Häslers sezierte, ist H, infolge innerer Verblutung gestorben: die Schrotkürnsr hatten die großen Organe der Brust- und Bauch höhle durchbohrt: jedenfalls müsse aber der Verstorbene von vorn getroffen worden sein. Dasselbe bestätigt auch der stellvertretende Gerichtsarzt Professor Dr, med, Wolfs, Der Staatsanwalt hält den Schuldbeweis nicht sür voll erwiesen und stellt die Ent scheidnng in das Ermessen des Gerichts, Ter Verteidiger, Rechts anwalt Dr, Knoll beantragt Frciiprcchung, da sich die Anklage nur auf Indizienbeweise stütze. Dem Anträge der Verteidigung gemäß erkennt der Gerichtshof auf kostenlose Freisprechung des Angeklagten Bach, — In geheimer Sitzung hat sich der in Nieder sedlitz -wohnende Schneidergchilfe und Laterncnwärtcr Friedrich Albert Erwin Kürbis aus Leipzig wegen schwerer Kuppelei zu ver- antworten. Er scheute sich nicht, seine eigene Ehefrau zu verkuppeln, doch werden ihm mildernde Umstände zugcbilligt, da er nicht aus Eigennutz handelte. Er wird zu 0 Monaten Gefängnis und 3 Jahren Ehrverlust verurteilt: 1 Monat Gefängnis gilt als ver büßt, — Ein sehr bewegtes, strafbcslecktes Lebe» hat die ledige Händlerin Minna Selma Krctzschmar aus Evlditz hinter sich: sic wurde erst am 20, Dezember aus dem Znchtbanse entlassen. Ohne einen gültigen Waiidergewcrbeschein zu besitzen, bot sie in den folgenden Wochen in den Ortschaften der Pirnacr Pflege Zeit schriften unsittlichen Inhalts feil. Bei dieser Gelegenheit stahl sie in Zöthain der Wirtschaflsbesiherin Richter ein Zweimarkstück, zum Danke dafür, daß sie mit einem Glase Milch gelabt worden war. Sodann wandte sich die Landstreicherin nach Gaustritz und Lenken und stahl hier Geldbeträge von 23 Mark und 3 Mark. Sie wird zu 2 Jahren 6 Monaten Zuchthaus, 10 Mark Geldstrafe, 10 Jahren Ehrverlust und Zulässigkeit der Polizeiaufsicht ver urteilt. — Die am Montag vertagte Verhandlung gegen den 1865 in Wien geborenen Jongleur Georg Severus Schaffer wegen Vergehens gegen 8 476,3 des Strafgesetzbuches endet nach erneuter, unter Ausschluß der Oeffentlichkeit geführten Beweisnnfnahme mit Verurteilung des Angeklagten zu 3 Monaten Gefängnis. — Oessentlich« Bersteigerungen in den König!. Amtsgerichten. Freitag, den t. Mai. Frohblirg: Maler Anw Albin Sleinbaws WolmkauS mit Schweinestall, Holzschuppen, Geräte schuppen und Garte» in Kohren, 6485 M. Scwda: Drechsler Göttlich Fiirchtegott BritcknerS Wohnhaus mit Scheune «2.1 Ar) in Heidelberg, 3M0 M. Döbeln: Scharivener Friedrich Hermann Morgensterns Mob»- bau« mit Hinterhaus und Schuppen <2,8 Ar» datelbst, Leipziaerstraße 4l, I« >60 M. Cbemnttz: Franz LoutS Merkels Wohnhaus mit Hoiraum <2,8 Ar) daselbst, Schützeirstraße 3. 80 950 M. Saoda : Wenzel Llehichers ideelle Hülste an dem Mllblengrundstück <80,« Art in tkäiumerswalde, diese Hülste geschätzt aus «250 M. Königstein: Paul Bruno KIcindtS Wohn haus mit zwei Schuppen und Garten <l>,8 Ar» in Rolenthal, 9600 M, Glauchau: Handelsmann Johann AngnN Bruders Haiisgrnndslilck <2,2 Ar daselbst. Lichtenstetnerstrahe 2t, 24 540 M. — Sonnabend, den 2, Mai, Zwickau: Waldemar Zierboldü Grundstück: Zwei Wolmhüuler mit Neben- aebüude l29.2 Ar) tn Wilkau, Neuw>lka»crllrahe «9 und 70. 45 500 M, Versteigerung im Plcullchen Gasthose „Stadt Kirchbrrg" in Wilkau. Ilebcrstcht über den Inseratenteil. «elt- FamtNemrachrschten .... 5 Privatbesprechungcn.... 6 Unterrtchts-Ankündignngen 5. 6 Vergnügungsanzeigen . . 6. 8 Angebotene Stellen ... 13 Stellen-Gesncke .... 13 «eit, Geldverkebr 13. 14 Mtetgeiuche u. Angebote . 14 Pensionen 14 Grundstücks- und Geschäfts- An-u. Verkäufe . . 14. 15 Versteigerungen .... 16 Im übrigen Anzeigen verschiedener Art. Börsen- und Handel-teil, Technisches. Voado», 2V. April, vormtuag» N llhr 4b Drin «Letter: A-genschauer. .. ^ ^ o Kon«. ni'/, ikw7er Monopol «< ic-ttvmanbzrik Dt'He. §t.-Äns VO»/, Italiener 1l)2^ ttl-ortei ed chuzeeö Leben o kmlnhe 100'/, ü'Vl, koitt M-rik. 10»'/, Galdtreuv */« » » 102'/, :i"/.4«ort»ig. IU»/» RI" Tintv **"«» i«it Siusseu Sa'urdaPac. i.".o lLht«. «nl. 100» 2. <t,n. 101 ct)ic..Mi:w. - " 02'/, Svnili-r 0«»., LouivviUe l4 Venezuela: 4-/„ «onsoll: 2! »uroi> .'öerte; 7"/,^ Amrirktmer : üO'/, Straemmier: i:u», iZudafr.Mines: 1ti»'/2 Trubel»»: F-,t- nech.ttnl. 42 sTm'lr» North Lomnl LH. 72'/«> Sl o t t - r u n ge n v - r Prvdntt - udöri - zu 6 h r in n » h am 29 April 1 VOb. mittag- >/,1 Uhr. Witterung: (rchvn. r-nd-nz: Ltill. — Getreide lAUr-pi e t000 5tilo netto.) Weizen, fremder 176 M . dv sächsischer 150 10» M , do. do. neuer —. M. loggen, hiciigrc i:t2—10b M , de ntrderlandiich. sachsttchrr und pr-nhticher neuer i:i» 1»L M , dv. fremder 148 150. Gerste, Arauwure, srentte ,- M.. do. Branware, sächs. —.— M., do Mahl- «. ','kutterware 128-105 M. Haler, intiind. M-. dv. uiland-, »teuer, 140 140 M-, do. an-'ländischer 140-145 M Mais, miied 121—126 M . do. n-ner - M., do. rund 1U0—132 M do. Cin- quanttne l«'»0- 15.1 M . trrdjen, Kochiv 200- 230 M.. do Mahl" u Futtenv. »70 — 18" M. Noggenklete 6ö—60 M.. W-izenkl, i-, grob L5- 66 M. —. M. Leinsaat, feinste vesayir.. russ. 2 .0 - 2<;5 »pr., s,i,,e. rufs 250 255 M.. ickapkata 260 - 235 M Bombay 20o M - U-ielsl. fl'ro 100 §o. netto.) Kaiser Auszug 26.00 M . Weizenmehl 00 24.50 -25 50 M., do. 0 23.00 - 21.00 M.. Noggenmehl 0 22.25 - 22.50 M.. dv. 1 20.25-20.HO M. Bremen, 29. April, Baumwolle 59,0», ruhig, Be«.Bork. 28, April, tWarendertcht.» Baumwolle ln New-Aorl 10.75, vo, Ltesermig per Juni lv.Ot, oek August 9,0», vo. New-OrleairS , Schmalz Wsotsri, 9,80, bo. Nahe L Brothers lttOU, Mais ver Mai 54»«. per Juli 5l'per Septör, 5»'/,. Roter Winterweizcn loco 82, Weizen ver Mai 8(?0. per Juli 70h,, per September 74° „ ver Dezbr, —. Getreideiracht nach Liverpool I'',. Kaste« tkair lii»- Nr, 7 59., oo. <Itlo> Nr, 7 per Mai 9.75, do. do per Juli 9,90, Mehl <8prln«-iVtioll« olsars) 3,05-9.10. Zucker 3'/,, Zinn 29,95 bis 50.12, kuvter lt.50-I4.75. vrerr-Notierungen für Petroleum am L8. April lmttaerettt von Wachs L Flölmer, Akt.-Ges-, Dre»den-9leustadt). New»Aorr. Staff. Petroleum 8.3.. Pb1>adelobta 8,30. Petroleum tn Kisten 10,50. klpo Uns (lorUNLade» 150. 1 vtrltc, loco —. Sächsische RentenversichcrunaS » Anstalt zu Dresden. Im Monat Mürz t90Z sind bei der Anstalt 48 Personen mit I7l Einlage» im Gciamibetrage von 20 900 M, vcrsicherl und aus 217 frühere Slückeinlageu l» 228,95 M. nachgezahlt worden, Dagegen wurden an Renten 40 092 Li. ausgezahll. „Augusta", Allgemeine Deutsch« Invaliden-u, Lebensversicherungs-Aktie ngesellschast in Berlin. Aus der Tagesordnung der auf den 23. Mai anberaunuen ordentlichen Generalverjlnnmlung steht «in Antrag aus Ausdehnung des Bezugsrechts hinsichtlich brr nach dem Generalversaninilungsbeichluß vom 12, Marz 1902 neu auSzugebcnven Aktien, sowie ein weiterer Antrag aus Genehmigung des FulionsvertrageS mit der Dresdner Allgemeinen Versiche rungsanstalt. Nachklänge zum Leipziger Bankkrach, Der erste Zivilsenat des ReichSgerichlS halte sich mit einer Klage zu beschäftigen, welche die Kommerz - u n d Dt s k o n t o d a n k in Hamburg gegen di« Reichs bank in Berlin und die Konkursverwaltung derLeipzigerBank in Leipzig angestrengt Halle, wonach die Klägerin die Herauszahlung von 81 000 M, nebst Zinsen vom 20, Juni >901 ab ver langte, Diese Summe hatte die Neichsdank aut einen togenannlen roten Check der Klägerin am 25. Junt I90l der Leipziger Bank aus ihr Giro konto gutgescdrjeden. Die Klägerin machte nun geltend, daß die RcichSbank nicht mit der Sorgialt eines ordentliche» Kaufmanns gehandelt habe, indem die Neichsbank zur Zeit der Ausschreibung icho» selbst der Leipziger Bant ihr Konto gelperrt halte, Ter Sachverhalt ist kurz folgender: Die Leipziger Ban! balle mit oer Filiale in Frankfurt a. M,, der Hamburger Äommcrz- und TiSkoMobank iur Juni I90l ein Geschäft abgcichlosten, wonach gegen Zahlung von 8l00» M, bei einer Bank in Paris für tvu 000Frcs, Papiere geliefert werben sollten. Am 24. Juni t9vl wies Vre Kominerz- und Dis- lontobank i» Hamblira bei der dortigen Ncichtzbankstell« 81 000 M, sür die Leipziger Bank an. und hiervon wurde an demselben Tage die Neichsbank- stelle in Leipzig unterrichtet. Am 25. Juni, morgens Iw.,., Uhr, wurde diese durch einen sogenannten roteil Check geschehene Ueberweisung der Leipziger Bank giUgeschriebc». Inzwischen malen nun in Paris die betreffenden Pa piere nicht geliefert worden, wodurch ein Depeschenwcchiel zwischen Leipzig, Frankfurt a. M,, Paris und Hamburg entstand: deshalb depeschierte am 25. Juni, vormittags 11,20 Uhr die Hamburger Kammer,- und Diskonto bank in Hamburg an die Rcichsbankstelle in Leipzig, daß jene Anweisung von 8l 000 M, z» rcdressicrcn lei. Die Uebertragung hatte aber aus das Giro-Konto der Leipziger Bank stattgesunde». Am 26, Juni erfolgte nu» die KonklirSelöstmiiig der Leipziger Bank. Jene 8l 000 M. wurden später de r Konklirsvcnvalliing der Leipziger Bank von der Reichsbank ausbezahlt. Das Landgericht Berlin hatte die Kiage-Anspriuhe sür berechtigt angeleben und demgemäß erkannt, Segen diese- Urteil batte dt« Reichsbank mit Er- solg Berufung beim Kaml»ergcrichl in Berti» eingelegt, DaS Urteil wurde aufgehoben und die Klage abgemlelen. Der BerusungSrichter ist von dem Slandpunkt ausgegattgen, daß dieNcichSbank verpflichte! war, die angeord- nete Gulschreibung vorzunehmen. Der Auftrag mar auSgcführt tn dem M omenl, wo die Zuschreibung erfolgte, und der Betrag war dadurch in den Belitz des Einpsängers übergegange». Die Neichsbank bat den erhaltenen Auftrag aliSgesiibit und ist deshalb nicht ersatzpflichtig. Di» Klägerin batte gegen dieses Urteil das Rechtsmittel der Revision beim Reichsgericht er griffen und machte geltend, baß die Neichsbank an jenem Tage schon um 9 Uhr erklärt batte, daß sie keine Verfügung über da« Giro mehr zulaffe und daß cs mit Treu und Glauben nicht vereinbar ist, daß sie dann noch einen solchen Auftrag ausführe. Das Reichsgericht hat das Urteil des Kammergerichts belläligt, weil kein Rcchtsirrtum in dem angefochtenen Urteil zu erkennen: die Revision wurde deshalb kostenpflichtig zurückgewiesen. Berlin. 29. April. <Pr!v.-Tcl.> Wie verlautet, hat die DiS- k o n l o g e s e l I i ch a ft im Einvcrnehnien mit der Rcichsregierung ein Vorschußgeschäft mit der marokkanüchen Negierung abgeschlossen. Frankfurt a, M.. 29. April. <Priv.-Tel,> Die „Frkf. Zig," mel det ans Konftantinopel: Die ersteSitzung des Schiedsgerichts in der Frage der Erhöhung der Tilgungsauote sür die türk > s ch c „ Serien - A » - leiden, die heule stansinden lvllie, wurde nach einer Verständigung mit der „Teile Publique" aui Sonnabend verschoben, um der Pforte Zeit zu taffen, eine endgültige Entscheidung über die Unifikation zu treffen. Die FinnnzkonniiiMo» hält heute unter dem Vorsitze deS Großveziers eine Schluß sitzung zur Vervollständigung ihres Berichts ab. D e u t i ch c N o l I s i l »l s > G e s e l l s ch a s t m, b. H„ Köln, Unter dieser Firma bat. wie der „Frkf. Zlg." mitgetcill wird, unter Mit wirkung der T r o ck e » p l a t t e »s a b r i k Dr. C. Schleußner, Akiicngcsellschaft in Frankfurt a, M., und der A k t i c n g cs e l 11 ch a s I für Trockenplattensabrikatton vorm. Westendorp L Webiler i» Köln eine Gesellschaft gegründet worden zwecks Herstellung und Vertrieb von Rollfilms, Das Stammkapital beträgt 150 000 M,, Grundstücke und maschinelle Einrichnmgcn wurden sür >20 000 M. inseriert. Der Sitz der Gesellschaft ist Köln mit einer Zweigniederlassung in Frankfurt a, M,, Geschäftsführer sind die beiden technischen Direktoren der genannten Aktiengesellschaften, Arthur Hälßig in Köln und Dr. Carl Schleußner in Franksun. Oberrheinisch« Bank, Mannheim. In der General versammlung wurde die Verwaltung seitens eines Aktionärs heftig an gegriffen, der behauptete, der Ausffchtsrat sei in der Lage gewesen, die Böhni ichen Machenschaften zu durchblicken. Soweit Direktor Groich es für angängig hielt, ergänzte er den Geschäftsbericht den Wünschen dieses Aktio närs gemäß. Er bemerkte, daß es nicht richtig sei, ohne weiteres voll den Rheinau-Engagements der Oberrheinischen Bank zu sprechen: diese seien aus einer Reihe von Geschäften entstanden, die nichts miteinander gemein sam hätten. Die Engagements mit Böhm seien nicht gegen Verpfändung von Anteilscheinen der Böhm-Gesellschaften zu stände gekommen, sondern gegen Verpsändung von Aktien einiger Unternehmungen, die mit den Böhm-Gesellschaften nichts zu tun hätten Die Abschreibungen auf die wirklichen Nbeiilau-Engagementö stellten sich aus 848 000 M. Diese Summe beruhe aus Schätzungen, die zur schlechtesten Zeit gemacht wurde». Schon heute ergebe sich ein ganz anderes Urteil über den Zusammenbruch, Aus di« Böbinschcn Engagements von l 400 000 M. seien 992 OM M. ab- gcschrieden worden. Die weiteren Abschreibungen bezogen sich auf Hinnner- Neidenfcls mit 4M MO M. Deutsches Zuckcrkartcll. Die Bemühungen, wenigstens unter den Raffinerien eine Erneuerung des bisherigen Zuckerkartells zu er ziele». sind laut „N. H, B,-H." als gelchcitcrt anzulehen. In einer Ende Mai stallst,wenden Versammlung soll sich der »Verein der Deutschen Zucker- indultric" erst noch über die bet der Kartclllcituna beantragte unbeschränkte Freigabe des Verkaufs von Zucker bei Lieferung ab k. September schlüssig machen. Vari - Los« In der Appcllsache zwischen dem Magistrat von Bari und den Losetesitzern, wobei es sich um die mit angeblich etngelretcner Ver- säbliing begründete Weigerung der Stadt handelt, gezogene Lose zu bezahle», ist zu Gunsten der LoSbcsitzer entschiede» worden. Jedoch hat der Magistrat beim KaffaltonSbos in Nom dagegen Rekurs ergriffen, dessen AuSgang sich noch einige Monate hinzieben kann. Berliner ftädtitcher Zentralviehhos vom 29. April, «nilltchrr Bericht der Direktion, Zum Verkauf standen: 329 Rinder. 2377 Kälber. 746 Schale, >6 853 Schweine. Ochsen: a) vollfleilchige auSgemüstrtr. höchster Schlachlwert höchsten« 7 Iah» alt —. b) junge fleischige, nicht -msgemäsiete und ältere auSgemästele —. e> mäßig genährte junge und gut genährte ältere — ck) gering genährte jeden Alters —. Bullen: ») vollstejschige, döchster Schlachtwert —, d> mäßig genährte jünger« und gut genährte ältere —, o> gering genährte —. Färsen und Kühe: »> vollfleilchige aulgemäftete Fällen, höchster Schlachtwert —. d) »»>- fleischige anSgemSftenl Kühe, höchster vchlachtw«t til 7 gn-re —» Dresdner Nachrichten. Nr. Hi». Seite V. Donnerstag, »0. Avril LV0A
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