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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.04.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030430011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903043001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903043001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-04
- Tag 1903-04-30
-
Monat
1903-04
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.04.1903
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der Dank- und der Anerkennung der Abgg. Dr. Sattler und v. Cunern für Bassermann folgte,, nicht mlnder herzliche Trink« spräche de- Aba. Dr. Hasse auf Dr. Hammacher. de- unverwüstlich ingendftischen Dr. Hammacher auf die nationaltiberale Partei, des Avg. Dr. Seniler auf v. Eimern, der Abgg. Graf Oriota. Münch- everbrr. Franken. Dr. Delnhard u. a. ES stellt sich immer unzweilelbaster heraus, daß die preußische Regierung den ihrer Schule vom Bischof Korum nach 28,äh- riger Weigerung bewilligten ReiigionSlehrer teuer bezahlt bat. Sie hat einfach die iämtlichen von den Klerikalen gestellten Be dingungen angenommen und der Schule eine Verfassung gegeben, welche die Bezeichnung .paritätische" beinahe wie Hohn erichcinen läßt: ES wird, io schreibt man der „Tägl. Rundich." aus Trier, c m sehr scharfe- Auge dazu gehören, »m künftig noch einen Unter schied zwilchen ihr und einer konfessionell-katholischen Lehranstalt heraus;,,finden. Man hat eine neue katholische Lehrkraft hierher verletzt und ihr den Unterricht in Deutsch und Geschichte für die oberen Klassen übertragen. Man hat das von den Klerikale» ver lästerte Pädagogische Lehrbuch von Ostrrmann über Bord geworfen und durch die einseitig katholische Pädagogik von Bolkiner ersetzt. Man hat endlich für die Lektüre zu pädagogischen Zwecken gewisse Londecaiisgabe» deS stockklerikalen Schöninghschen Verlags in Paderborn bestimmt. Kaplan Reitz wird in allen Klassen den Religionsunterricht erteilen. Wir wüßten wirklich nicht, was sich Herr Kornm »och niebr wünschen konnte. Und doch ist es noch fraglich, ob der bisher offen und mit Ungestüm gesuhlte Kampf nun plötzlich ganz verstummen, oder ob ec nicht mit etwas mehr Heimlichkeit und Vorsicht zum Beiten der Ursulinerinnen unter der Hand sortgesührt werden wird. Gewirkt bat die geistliche Agita tion schon. Es sind zahlreiche Abmeldungen von Schülerinnen erfolgt! Die „Volksztg." macht auch aus eine offiziöse Rote in RampollaS „Osieivatvre Cattolico" aufmerksam, in der kaltlächelnd bewiesen wird: 1. Herr Komm hat die Hauptsache, nämlich den ersten Teil seiner Belehrung über die moralische Schädlichkeit der paritätischen Staatsschule, überhaupt nicht zurückgezogen. 2. Lediglich die Trierer Pfarrer haben die öffentliche Androhung der RlchtloSsprechuna der Gläubigen im Beichtstühle znrückgenom- men, weil der römische» Kurie Versprechungen durch den Herrn Baron v. Rotenhan, den preußischen Gesandten beim Vatikan, auf Abstellung der die heilige Kirche ärgernden Uebefftände gemacht worden waren. 8. Der Kamps gegen die paritätische Ausgestal tung der christlichen, d. h. römisch-katholischen Schule bleibt be stehen Man. wird immer wieder an das Wort erinnert: .Ja. fangt mit Rom nur einmal an, so seid Ihr angeführt " Daß der trübselige Ausgang des Trierer Streites die Autorität deS preu ßischen Staates zu stärken geeignet ist wird, wie sich der .Hann. Emir." ausdrückt, .auch das offiziösest veranlagte Gemüt" nicht behaupten können. Der llltramontanismuS aber erhält dadurch 'Anreiz zu neuen 'Ansprüchen und Herausforderungen. Rach einer schon erwähnten Mitteilung der liberalen „Trier- 'chen Zeitung" sollte Studiosus Eßlen, Privatsekretär Dasbachs, der Verfasser der >n der „Franks. Ztg." erschienenen Schnlstreit- artikel sein. Eßlcn erklärt jedoch öffentlich diese Mitteilung für unwahr. Zur „Mauserung" der Sozialdemokratie wird der ..Post" aus Steglitz sber Berlin) geschrieben: „Ein hiesiger Ein wohner hatte zur Ausschmückung des RathaussaaleS durch ein Keuserbild 1000 Mark gespendet. Als der Vorsitzende der Ge meindevertretung die Mitglieder ausforderte, zu Euren des Gebers sich zu erheben, blieben die beiden Vertreter der Sozialdemokratie sitzen, was der Vorsitzende feststclltc. Darob wütend, erklärte der Führer der hiesigen sozialdemokratischen Partei, daß er nicht damit einverstanden sei, daß die Gemeinde Geschenke zu tendenziösen Ausschmückungen annehme. Wörtlich äußerte er weiter: „Die Sozialdemokratie ist eine Gegnerin der Monarchie und erstrebt die Republik. Wegen der Tendenz bin ich im Interesse des Friedens für Ablehnung." Der Vorsitzende rügte die Worte des Sozial demokraten." Oesterreich. In der Angelegenheit des Erzbischofs Kohn veröffentlicht der „Pozor" in Olniiik den Artikel eines Geistlichen, der großes Aussehen erregt. In diesem Artikel wird betont, daß nach den Bestimmungen deS Tridentiner Konzils der Erzbischof Dr. Kohn nicht nur im Falle „lisctus", sondern auch in früheren Fällen nicht berechtigt war. strafweise und sogar mit GeiängniS- slrafe» gegen di« schuldtragenden Geistlichen vorzugehen. Die vom Erzbischof verhängten Strafe» sind nur für vier Fälle zulässig: für den Bruch des Keuschheitsgelübdes, für Ehebruch, Volltrunkenheit und Vergeudung von Kirchenguk. Alle diese Fälle treffen bei den genannten Geistlichen nicht zu. und ihre Bestrafung verstoße daher gegen die Kirchengesehe. Der .Pozor" kündigt an. daß alle jene Geistlichen, welche im Lause der lOiährigen Wirksamkeit Kobns unrechtmäßig bestraft wurden, nunmehr gegen die Bestrafung Ein spruch erheben werden. Frankreich. Tie Ausweisung der Mönche aus dem Kloster der GrandeChartreuse ist gestern früh durchgeführt worden. Tie Mönche befanden sich in der Kapelle und. um zu ihnen zu ge langen. mußten sechs Türen eingeschlagen werben. Ungefähr 1000 Personen waren aus allen Richtungen herbeigeeilt und ver- anlaßten Kundgebungen für die Mönche. Zur Ausrechterhaltung der Ordnung war eine Anzahl Truppen yerangezogen worden. Irgend ein ernster Zwischenfall ist nicht vorgekommen. England. Am Overhanse führte Staatssekretär des Aeußern, Lansdowne in Beantwortung einer Anfrage über die Vorgänge im Somaliland aus, General Manning sei angewiesen wor den. einen ausführlichen Bericht über die dortige Lage abzustatten. Aus eine von Spencer gestellte Anfrage betreffend die Man dschurei-Angelegenheit erwiderte Lansdowne. die Regierung widme der Angelegenheit ihre ernste Aufmerksamkeit. Es beständen aber noch einige Zweifel über die wirklichen Tatsachen. Die Regierung sei bemüht, diese Zweifel aufzuklären. Er hoffe, Spencer würde ihn nicht zur Abgabe von Informationen drängen. Die 'Angelegenheit betreffe mehrere Mächte: es wäre deshalb nicht angängig, daß, während noch ein Austausch von Mitteilungen slaitfände, irgend eine Erklärung abgegeben würde. Er fürchte nicht, daß er lange zu dem Stillschweigen gezwungen sein würde, welches er gegenwärtig genötigt sei. zu beobachten. Tie englische Kommisiio». deren Ausgabe eS ist. über Mittel und Wege zu beraten, wie man einer eventuellen Hungers not infolge mangelhafter RahrungSzufuhc während eines Krieges Vorbeugen könne, hat bereits letzt elnen mäck- tiaen Gegner in dem sreibändlerischen Eobden-Klub gefunden. Man befürchtet nämlich in Kreisen der Freihändler, daß durch die Errichtung großer Vorratshäuser unter staatlicher Aussicht nicht einer Teuerung während des Krieges vorgcbeugt. sondern vielmehr eine Preissteigerung während des Friedens bewirkt werden würde. Und deshalb wird gegen jedes solche Unternehmen die heftigste Agitation in die Wege geleitet. Schweden. In Schweden steht schon seit etlichen Jahren die Einführung des Z onentarifs in Frage, und es sieht nun aus. als ob diese wichtige Reform aus dem Gebiete des Eisenbahn wesens bald der Lösung entgegengeht. Die Staatsbahnver- waltuna hat der Negierung einen Entwurf über einen Zonen tarif überreicht, worin sowohl eine durchgreifende Veränderung des bisherigen verwickelten Fahrkartensystems, wie eine Herab setzung der Preise vorgeschlagen wird. Nach diesem Vorschlag bezahlt ein Fahrgast in 1. Klasse 50 Oere, in 2. Klasse 80 Oere und in 3 Klasse 20 Oere für die Zone. Die zwölf ersten Zonen haben eine Länge von 8 Kilometer, die nächsten zwölf sind 0 Kilometer, die folgenden 10 Kilometer lang. Für Schnell züge ist eine besondere Abgabe zu entrichten, und zwar für 1. Masse 2.50 Kronen, für 2. Klasse 1,50 Kronen und für 8. Klasse l Krone ohne Rücksicht auf Länge. Auf Grund dieses Zonen tarifs würde die Verbilligung der Preise auf den kürzeren Strecken nicht erheblich sein, wohl auf längeren. Tie Strecke Malmö- Stockholm kostet gegenwärOg mit Rückfahrkarte in 2. Klasse 18 Kronen 70 Oere, nach dem Zonentaris beträgt der Preis 10 Kronen 20 Oere Auf der längsten Eisenbaksnsireckc. die man in Schweden fahren kann, von Malmö bis Station „Reichsgrcnze", die an der Ofolcnbahn bei der norwegischen Grenze liegt, kostet es letzt 118 Kronen 80 Oere, nach dem Zonentarif 01 Kronen 20 Oere alles in 2. Klasse. . , Rußland. Tie Universität Petersburg ist noch immer ge - schlossen. und die Vorlesungen werden wohl auch bis zum Herbst nicht wieder gcossnet werden, während die Prüfungen abgehalten werden. In letzter Zeit wurden wieder massenhaft Proklamationen revolutionären Inhalts in der Residenz versendet, unterzeichnet „Die vereinigten Komitees des Studentenklnbs". Sie fordern auf, regen, ununterbrochenen Anteil an der revolutionären Be wegung zu nehmen und nicht zu bedauern, daß dadurch die Studien zeit lewet. Die Proklamationen sind sorgfältig in Kuvert» ver packt und werden durch die Post expediert, und »war in bedeutender Anzahl auch an Persönlichkeiten, die bereit- seit langer Zeit di« Universität absolviert haben. Türkei. Dem bereit- im Au-zuge erwähnten Artikel der „Köln. Zta." über di« ernste Lage in der Türkei sind noch folgende Auslassungen zu entnehmen: Der Türkei und ihrem heutigen Bestände drohen ernste Gefahren. Die Mächte find an- scheinend entschlossen, die Anmuten ihre Gewalt fühlen zu lassen, und reicht hierfür der Arm der Türken nicht au-, so wird man eben einen andern arbeiten kaffen müssen. Im Interesse der Türkei und des Friedens darf man hoffen, daß diese Notwendig keit vermieden werden wird, als Zeichen deS Ernstes der Zeit hat man es aber anzusehen, daß bereits in einflußreichen Fremden- kreisen diejenigen Schritte erwogen werden, die nötigenfalls zur Erzwingung deS Willens der Machte geschehen müßten. An diese Tatsachen lassen sich einige Erwägungen knüpfen, die sich von selbst anfdränacn. Nicht alle Anmuten haben ihrer Miß billigung der Reformen Ausdruck gegeben, wenn man auch wohl annehmen darf, daß die Mißbilligung allgemein ist. Es sind nur die Anlauten des VilaietS Uesküo. die jetzt in Betracht kommen. Will oder kann die Türkei diese, die mit ihren 59000 Hausern etwa 120000 Bewaffnete stellen könnten, nicht zwingen, und taucht die Frage aus, wer dies Geschäft übernehmen und dann gleichzeitig auch wohl gegen die Türken zu fechlen haben würde, falls ein solcher Auftrag von Europa ausgchl und angenommen wird, so scheinen dies Rußland und Oestcrreich-Ungarn sein zu müssen, als diejenigen Mächte, die in der Resormsrage die Führung über nommen haben. Es mag viel zu früh sein, sich letzt eingehend ein Bild der dann wahrscheinlichen Ereignisse auszumalen, es ist aber einleuchtend, daß, falls die Türkei dann ihre Truppen nicht vollkommen aus dem Vilajet Uesküb zurückzieht und den fremden Arm schalten läßt, sich aus einem Einschreiten Europas ein Krieg gegen die Türkei entwickeln kann, dessen Ergebnis noch folgen schwerer für die Türkei werden muß, als wenn sie einen andern in ihrem Hause Ordnung machen läßt. Nach den heute vor liegenden Angaben will die Türkei ihre Truppen in den europäischen Provinzen auf 145 Bataillone, 37 Schwadronen und 73 Batterien bringen, eine Macht, die bei richtiger Verwendung vollkommen zur Erhaltung der Ordnung genügt- Gerüchte wollen ferner von der Absicht wissen, schon letzt noch eine starke Armee in den europäischen Provinzen aufzustellen, um. falls sich aus den Wirren ein Krieg gegen eine europäische Macht entwickelt, der die Ver bindung mit Asien bedroht, die Hauptmasse der Truppen bereits in Europa zu haben. Diese Gerüchte mögen übertrieben sein; die Lage bleibt aber immerhin sehr ernst. Asnka. Ein Transport in Stärke von 300 Ochsen, welcher von Rabat nach Tanger gebracht werden sollte, wurde zwischen Arzila und Tanger geraubt. Zu seiner Wiedererlangung wur den 150 Soldaten nach Arzila entsandt. Die Karawanen, welche sich nach Fez begebe» wollten, kehrten nach Tanger zurück, da die Straße zwischen Alcazas und Tanger versperrt ist. Kunst und Wissenschaft. f Im Königl. Hofc'pemhaiise gelangt heute „Der Trom pete r v o n Säktingen" zur Aufführung: lm Königl. Schau- splelhauie .Mouna Van na". Die Vorstellungen beginnen halb 8 Uhr f Residciulhrater. Der Schwank Coralie u. Ele. " bleibt »och bis mit Sonntag, den 3 Mai. auf dem Spielplan: Montag findet vielfachen Wünschen entsprechend eine Wiederholung von „Alt Heidelberg" statt. Sonntag nachmittag gastiert noch einmal der Königl. Sächs. Hojschausplcler a. D. Herr Albert Paul ln dem Schauspiel „DaS verlorene Paradies". Diese Nachmittags-Vorstellung wird bei ermäßigten Prellen gegeben. Freitag, den 8 Mai beginnt das Gastspiel des Herrn Joses Kainz. Ter Vorverkauf für dieses Gastspiel ist außerordentlich rege: am ersten Tage des Vorverkaufs betrug die Einnahme 8000 Mk. si Emil Richters Kun st salon. In der Würdigung der einzelnen Arbeiten der Dreier-Kollektiv-Auöstellung des Oberlicht- iaalcs auf der Pragerstraße soll mit de» Werken von Müller- Breslau begonnen werden. Der Künstler ist mit lünf Bildern ver treten. von denen vier als zusammengehörig betrachtet werden können nach der Aehnlichkit in der Wad! und Auffassung Ihrer Motive, sowie der technischen und malerischen AuSdrucksmittel. Ganz abseits steht das Bild „Abend", das in seiner etwa- mono tonen grau-grünen Jarbenwirkung kaum die Hand Müller-BrtS- laus erkennen läßt. Von den vier erstgenannten Landschaften ist das „Rotwasser" das farbig am meisten sympatbische. nach Stimmung und Durchführung lieblichste Motiv, das besonders in der Wiedergabe des farbigen Wassers, mehr noch in der Behandlung des Lichtes »nd der Luft, wie beide über dem Wasser stehen. ganz vortrefflich gelungen ist. Oualikäten in dieser Hinsicht weist auch die Landschaft „Gewitter" aus. die selbst noch in ihren dunklen Tönen. Schatten und Halbschatten, einen starken Farbenreichtum erkennen läßt und überdies als groß ausgetaßles und gut durch- gestihrtes Stimmungsbild zu gelten hat. In dem Küstenstück von der Riviera di Levante ist mit Glück der Versuch gemacht worden, eine südliche Landschaft als solche lediglich durch die Farbentönung zu dokumentieren unter Vermeidung alles dessen, was schon äußer lich den Stempel des Südens trägt. Leider ist das Bild bei all' seiner vortrefflichen Wirkung, die eS durch geschickte Fläcbenver- teilung und »eine Farbennüancieruna erreicht. elwaS unwahrschein lich in der Belrnchtting. Merkwürdig ist eS. daß Müller-Breslau, der als reiner Landschafter außerordentlich charakteristisch ist. in dem Landschaftlichen auf seinen Jigurenbkldern kaum wtedrr- zuerkennen ist. was seinen Grund darin hat. daß auf diesen Ar- belten das Figürliche viel zu sehr überwiest. Dieses Hervortreten der Figur aus Kosten der Landschaft ist unter Umständen von sehr günstiger Wirkung, kann aber auch die Stimmung des ganzen VildeS stark beeinflussen» ja be'chränken. wie dies das Bild „Sirenen" beweist, das bei aller Vortrefflichkeit in der Behandlung der Hautfarbe, die vom Helle» Ocker bis zum Siena-Braun alleBronze- nüanceir durchläuft, doch hinsichtlich der Stimmung nickt anskom poniert ist. also als Ganzes genommen nicht vollwertig wirkt. Auffallend auf dem Sirenenoilde lst ferner noch daS wenig Uederzeugende der Leidenschaftlichkeit, die in den Gesichtern liegt, und die allzu große Aehnlichkit der Alle, die auf einen Mangel an Variationsverniögrn zurückgefichrt ivrrdcn muß. der auch aus dem Bilde „Die Hespeiiden" erkennbar ist, wenn auch hier die verschiedenartige kolorislriche Behandlung der Haut leichter darüber hinwegtälischt. Auf diesem Bilde lassen sich übrigens ein paar Un geschicklichkeiten in der Zeichnung nicht überlebe», die besonders in den Gesichtern und in dem ungleichen Verhältnis der beiden Hände der sich auf den Baumstamm stützenden Hesperide empfindlich in Erscheinung treten. Freilich wollen diese Fehler gegenüber den außerordentlichen Vorzügen des BiideS. das beweist, wie Bedeu tende« Müller-BreSlau aus dem Gebiete der Aklmalerei zu leisten lm stände ist nur wenig besagen. Die Modellierung der Körper, da- Spiel der MuSkeln ist ausgezeichnet getroffen: dabet lst die Hont, die dank der Slricheltechntk geradezu voröS-lebendig wirkt, von einer farbigen Luftschicht umgeben, dir die Körper wie kn einen herben Duft getauft, uniwebt von dem Erdgeruch der Wirklichtelt, der aller Jbeeklltät der Auffassung erscheinen läßt — Kürzer kann man sich bei der Betrachtung der einzelnen Bilder Walther Bellgs fassen, weil sich hier verschiedene Gruppen von ähnlichen Sujets in gleichen Techniken zuiammennehnren lassen, an denen das Besondere der verschiedenen Schöpfungen funrmactsch mar kanter beraustritt. Zn einer solchen Gruppe für sich kann man die Bilder „Frühlingslandschakt''. .Vorfrühling", „Pappeln am Bach" und „Landschnst mit Pappeln" vereinen. Aus diesen Bildern erstrebt der Künstler offensichtlich das Ziel einer großen Lustveripel- tlve und zielt aus eine gefühlSsicherr 'Verteilung der Gegenstände im Raume ab. Die farbige Gcundnote diele Gruppe spricht am klarsten das Pastell „Pappeln am Bach" ans. während als beste Einzelleistiing die „FrühllnoSlandlchast" zu gelten har Als eine zweite Gruppe könnte man bann vielleicht die Bilder .Heibstlaiib", „Herbst im Part", „Das Hünengrab" „Im Walde" und „Alle Buchen" in, Zusammenhänge betrachten, Arbeiten, bei denen eine vornehme Farvenwirkung t» erster Linie, dann aber auch eine intime Behandlung der Bäume in die Augen fällt Vereinzelt sichen die Bilder „Am See", «ine sehr gediegene und tiesfcirbiae Abendstlmmuna, ferner „Eichen im Winter", die etwas zu kalkig In der Farbe des Schnees ansgefallen sind, „Herbststimmung". eine der besten Leistungen der ganzen Bcsig-Kollektion. ferner die .Felsenburg" mit dem etwas absonderlich gefärbten Gestein und daS schöne Stück .Heibstjonne". Auffallend an allen LandichastS- btldem deS Künstlers ist die intime Kenntnis der Konstrnktwn der Baumrinde und dle große Geschicklichkeit, mit der er diele ver mittels des Plnsrlmatertals zum gegenständlichen Ausdruck bringt, wobei er freilich mitunter zu febr in» Extreme, Zeichnerilche ver fällt. wie auf dem Bilde .Felsenburg". Alle» in allem albt aber dle Kollektion, die man diesmal von dem Künstler bet Richter sieht, ein ebenlo reiche- wie erschöpfendes Bild keiner Individuali tät, di« tiefe Eindrücke zurückzulassrn sehr wohl lm stand« ist. - Von den wenigen, aber vortrefflich gelungenen Plakftlen de- jungen Bildhauer» Sichler, der mit de« beiden Malern gelegenerer Stunde noch ein kurze- Wort. 7 Die „Gesellschaft der Autor;«. , de Musrkvrrleaer in der über SOM hat ihre Tätigkeit nun auch auf da« Deutsche gedehnt auf Grund de» Literarvertraae« zwischen beide vom 30. Dezember 1899. Die Gesellschaft nimmt sämtlich ihrer Mitglieder wahr, wie sie da» Neichsaesetz über da» recht an Werken der Literatur und der Tonkunst vom 11. 1901 gewährleiste». fEogurlin ain» wurden von einer alten Dame, bewunderte, aber niemals gesprochen hat. wie man Ztg." au- Paris meldet. 300000 Franc- hknterlaffen. tat. zu , und höre». während de» Druck» «tugegauge», Drahtmeldungen vom 29. bez. 30. April. * Bückeburg. Der Kaiser traf gegen 6 Uhr abend» hier ein. wurde vom Fürsten und den Prinzen de- Fürstenhaus«» em pfangen und fuhr unter Jubelrufen der Bevölkerung nach dem Rcsidenzschlosse. * München. Der König von Sachsen ist abends gegen 5 Uhr hier eingetroffen und auf dem festlich geschmückten Bahn- Hose von dem Prinzregenten, der die Uniform seines sächsische» Regiments trug, und allen bayrischen Prinzen, sowie vom Minister. Präses, vom Kriegsminister und den anderen Vertretern der Staats- und Stadtbehörden empfangen worden. Der König und der Prinzregent begrüßten sich aufs herzlichste, schritten die Ebren- kompagnie ab und sichren, von der dichtgedrängten Volksmenge mit begeisterten Hochrufen begrüßt, unter Eskorte von schweren Reitern durch die festlich geschmückten Straßen nach der Residenz, wo sämtliche Prinzessinnen der königlichen Häuser den König begrüßten. "München. Abends fand im Schlöffe zu Ehren de- Königs von Sachsen Familiensouper deS bayrischen Königshauses statt, woran auch Prinz und Prinzessin Ferdinand von Bourbon, Prinz Ernst von Sachsen-Meiningen, Herzog Adols Friedrich von Mecklenburg und Prinz und Prinzessin Friedrich von Hohenzollern leilnahmen. Gleichzeitig fand Marschalllasel statt, wozu auch der bayrische Gesandte in Dresden und der sächsisch« Gesandte in Mün chen geladen waren. * München. Der Prinzregent ernannte den König von Sachsen zum Inhaber des 15. Bayrischen Infanterie-Regiments, dessen früherer Inhaber König Albert von Sachsen war. * München. Der König von Sachsen verlieh dem Staatsminister Frhrn. v. PodewilS das Grohkreuz des Wbrechts- ordcns mit dem goldenen Stern. Der Prinzregent von Bayern verlieh dem Minister Frhrn. v. Friesen den Michaelsordcn 1. Klasse und dem Legoiionssekretär der sächsischen Gesandtschaft in Mün chen. v. Watzdorf, den Michaelsorden 3. Klaffe. * Essen tRuhr). Nach dem in der heutigen Zecheirbesitzer- Versammlung des Rheinisch-Westfälischen Kohlensyn dikats erstatteten Bericht des Vorstandes betrug, wie die „Rhein.- Wesifäl. Ztg." meldet, die Minderförderung in« März 1908 18.68 Prozent gegen 22,02 Prozent im März 1902. Abgesetzt wurde» insgesamt 4,223,179 Tonnen. Der arbeitstägliche Versand an Kohlen. Briketts und Koks betrug 15,366 Doppelwaggons: der- selbe ist gegen Februar 1903 um 4,21 Prozen' gefallen, gegen März 1902 ui» 11,63 Prozent gestiegen. Die arbeitstägliche For- derung im März gegen Februar war um 3,21 Prozent geringer. Direktor Olfc erklärte, die Lage der Industrie, besonder» der Eisen industrie, scheine sich langsam zu bessern, und man hoffe auf das Zustandekommen eines großen Walzwerkverbandes. * Siegen. Das Siegerländer Roheisensyndikat setzte, der „Siegener Zeitung" zufolge, die Produktion-ein- schränkung von 30 auf 20 Prozent herab. * Rom. König Eduard traf im Vatikan 4Vg Uhr nach mittags im Damarushof e>n, wurde von den Palast-Garden empfangen, sodann vom MayordomuS und den päpstlichen Würden trägern begrüßt und in feierlichem Zuge in die Sala Clcmentina geleitet, wo der Obersikämmerer Bisleti den König erwartete und die Nobel-Garden die Ehren erwiesen. Der König begab sich mit Gefolge in die Privatwohnung des PapsteS: der Pap st kam chm entgegen und geleitete den König allein in sein Kabinett, wo zwei gleichartige Sessel aufgestellt waren. Die Unterredung dauerte 25 Minuten. Danach lvurde das Gefolge vorgestellt. Um 5 Uhr fuhr der König direkt nach dem Ouirinal zurück. * London. Der Richter im Bowstreet-Polizeigericht ver fügte beute die Auslieferung de- aus Berlin geflüchtete» Sur- Pfuschers Nardenkötter. * London. Reuters Bureau meldet aus Uokohama, Ruß land habe amtlich die Zurückziehung der Truppen aus der Pro- vinz Schingking angekündigt. DaS japanisch« Ministerium des Aeußern veröffentlicht auch ein Telegramm, welches besagt, daß Rußland die Provinz vollständig geräumt habe, ohne indeß Einzelheiten anzugeben. Slvkv ruielt kvütrlxv H»si»«I-^ll»»rr»d« r Drahtbcrichte. König Georg in Wien, Hofnachrichten, Innere Mission. Wvlpurgis. Wetterbericht des Kgl. Sächs. Meteorolog. Instituts ln Chemnitz vom 29. April 8 Uhr morgens (Temperatur nach CelsiuS). Wetterlage in Europa am 29. April 8 Ubr früh: Statton«. Rom« Ricbiun, u. Stärke de, winde« Setter Stattone, Rom« Rt-tun» u. SUirte dv winde« Seit« Siornow. »lackiod ShrtsUansd Havorand. ikud««»»» Swckholm ktodeiihag. ««mit Swtnim.t er«,« Sylt tzambz. l ?49 c>80 I«t4t! wollen! «r ONO mazig bedeätt b» 080 leicht heiler «4 «NU wolNa b« O l«Ichl!b«h»ä!i et o letch« Red» »1 OllO leicht Heuer »« ONO leicht! bedeck, a« 880 leicht wolle»! 07 >80 schwach wolkig »> 880 leicht bedeckt »L>03O leicht dalbded Heit»« Sctll» MllnN« « Berlin Karl» ruh« - Krank».«. - «arsi l» 0 München 8 Rom - Rii!» l ckhemnltz 7 «80 licht!»,»««» 8 schwach«»!»« 8 le«chlj»»dr« tV leichNwolkenl SV iecchlbehock, O leichtidedockt Zv «Mb so lotchtwolt,, »ldeiter e hedock» «NI iwoUenl Li, westliche Devrelfion bat sich auf 740 Mm. vertieft und breitet fich langsam ostwärts ans. der bobe Druck im Norvoften besteht ziemlich un verändert fort. Da« Wetter ist ruhig, in Westdeuiichland und an der Küste meist trüb -. im Binnenlande ist mettack «ufklamng und wltlmezunahm« eingctrelen. Am Vortag sind häufig Niederschläge, in Hamburg um« Se- ivitter, gefallen. Prognose sür den S0. April lSM. Wetter: Trocken- bett, günstig. Temperatur -. Uebernormal. Wliwursprung: Oft. Baro meter: Ties Witterung in Sachsen am 28. April. Statt«» remp. Sinh Dre»h«« N Bautzen »»»au themni» Still 880 r 88V » Still NO r 880 t l» Statt»» See- tzhh, r«mp. Areidera Schn««« Slster Allenberg erg ,i» Reih« »«»Hain, glchteiderg! l»l» SU» SSV I SV > v«v» »rrv I vsv I l.o Am 28. Aprll fand Mebrsuch Niederschlag statt tFretberg ferne« Ge witter). doch verlies der Tag im übrigen vorwiegend rubla und trocken bei abermals steigender Temperatur. Da« tiefste Minimum betrug nur 0.» Gr. iNeitzenbicin). die Mittelwerte überlrase» durchweg und bi« >» 4 Gr. («Uenberg» dir vicliälirlgen. im Maximum Katen häufig l! Sr. «i» K«l>- zlg lS.S Gr.). Schneeliese am Fichtelberg 40 Zenlünetrr. Dr« « den. 29. April Barometer von Optiker kduard wte-and vorn». Oit Bblold), Wallstrahe 2. Abend« 6 Ubr: 747 Millimeter. » ge fallen. Tbermomclroarapb nach Celsius. Temperatur: bvlb*« »» Gr. Wärme, nirdrsgfte S Sr. Wärm«. Leicht beivitttt. Südostwind. Lvafferstaud der «lde und Moldem. Bodwel» Prag Pardubitz Melnik Lettmeritz Dresden 28 April -j-20-ft47 Z- 98 -4-75 -j-«A -47 29. April 4lg441'ff.«-f-S2 -ft« —«» » «tauwestv wv ,v« >«»«>,» «uOelku», V» «rchm, »«»v».
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