Volltext Seite (XML)
-diese ganze »vhlemocvcjrt« «nd -vcg-tüchtige Armce wankt in Heer Treue, und kamt sich jeden AtchendM gegen lh« „BmideSgenoffen" erheben. OrasnichfRltiHe-^ Eine deutsche Gelranke-Karte. Bon Herrmann AllmerS. Ich machte es mir einmal zur Aufgabe, auf einer Karte darzustellen, was daS deutsche Volk trinkt und wo die Gebiete seiner verschie denen Getränke liegen. Vier Farben bedurfte es^ da ich nämlich nur die geistigen Getränke de- Volkes hier im Auge habe, also den Branntwein, daS Bier, den Wein und Aepfelwein. Welch eine Farbe ich für den ersteren wählen sollte, war bald gefun den. Blau nur durfte eS gemalt sein, daS Reich deS edlen blauen Zwirns, der schon so manche blaue Beule und blaurothe Nase hat erblühen lassen. Und siche, die Bläue ergoß sich vom Meere bis an die Berge über die ganze norddeutsche Dtluvialebene, ja auch wohl noch hie und da ein Stück weiter und eS ward immer blauer und blauer, je mehr cS nach Osten zu ging und endlich, wo slavisch Land und Leute zu finden, da dehnte sich daS blaue Reich, in welchem hier der ächte Kartoffelfusel herrscht, schier unabsehbar nach allen Seiten. Ein schönes Braun bezeichnet natürlich das Gebiet des deutschesten aller deutschen Getränke, des altehrwürdigen Biers. Zn ernstem^vM-, tbuenden Braun mußten somit die Gegenden der deutschen MitttkMbrrgL' erscheinen, -westlich vom westphälischen Sauerlande an, dann Kurhessen, ganz Thüringen, Sachsen, südlich von Merseburg, Leipzig und Bautzen auch Böhmen ward braun und in Schlesien trafen die Gränzen von Braun und Blau gerade dort zusammen, wo germanisches und slavisches Volk sich schied. Aber das Bier war deutsch hier und der Fusel slavisch. Baiern endlich konnte ich zu meiner Freude mit dem tiefsten und prächtigsten Braun malen. Ein edleS Purpurroth bedeutete auf meiner Karte den Wein und einer Glorie gleich umgab es in strahlender Verklärung daS ganze ernste braune Bierland im Süden, in Südwesten und in Südosten; war es nun am schönen grünen Rhein, in der Alpenherrlichkeit TyrolS oder in Oesterreichs fröhlichen Donaulanden. Und nun war noch der Aepfelwein übrig. Dieser edle Durstlöscher durfte nicht anders als grünlich, gelbgrünlich gemalt werden und so er schienen denn in solchem Tone zum Theil der TaunuS, Hessen-Homburg und Darmstadt, ein Stück Odenwald und daS Centrum dieses Reiches endlich bildeten die guten Frankfurter. , Würde die Schweiz mit zur Karte gezogen, so müßte das Hügelland derselben, namentlich die Cantone Thurgau, St. Gallen und Appenzell, ebenfalls grün erscheinen, während in den Alpenthälern das Volk sich meistens am Weine labt. Damit wären denn die vier Reiche der vorherrschenden Volksgetränke dargestellt. Daß dabei indeß nur das eigentliche Land in Betracht kam und auf die einzelnen Städte und Flecken, in welchen ja ost die Anlage einer einzigen Brauerei oder Brennerei den Ausschlag giebt, keine Rücksicht genommen werden konnte, war wohl nicht anders möglich. DaS Interes santeste der Karte aber ist die oft höchst seltsame Erscheinung von Encla- ven, kleinen Znseln oder Oasen, die daS eine VolkSgetränk oft mitten und tief im Reiche deS andern bildet. Namentlich zählt leider der Schnapps dieser Znseln gar manche mitten im Bierlande, ja selbst einige im schönen Reiche deS Weines., ES waren meistens jene rauhen armseligen Gebirgs gegenden Mitteldeutschlands, die ich blau bezeichnen mußte, der Hunsrück, der Westerwald, der wilde Vogelsberg, die hohe Rhön, ein Theil des ErzgebirgS und ein fernes Thal der Salzburger Alpen — der Pinzgau. Za wohl, die guten Pinzgauer, sie wollten gerne singen und konmen's nit gar schön, aber sie trinken einen SchnappS, den sie aus Vogelbeeren vortrefflich zu bereiten wissen. Das sind die blauen BranntwelnSflecken in Deutschland; aber ich konnte zu meiner Freude doch auch ein paar Vieroasen ins Land de- SchnappseS und einig« WeininMu in« braune Meer deS Bier- hineinmalcn. Die »an sonst seine« Wein »erwcrthete. Von dem Jahre 1540, einem guten Weidjahre, erzählt der rheinische Chronist: In diesem Jahre war cS so heiß und trocken, daß viele Brunnen und Bäche verstechten und eine große WasserSnoth entstand; der Wein aber gerieth so reichlich, daß man ihn statt deS Wassers zum Aichen der Fässer gebrauchte. In diesem Jahre war eS auch, wo ein Edelmann im Elsaß, Georg Hafner, seine Bauern zwang, in der Frohn zu trinkerz, um leere Fässer zu bekommen. Sie hatten nur KäS und Brod zu bezahlen. „Wann sie nun voll waren, schlugen sie einander tapfer herum, da strafte sie der Edelmann und bekam mehr für seinen Wein, als wann er ihn verkauft hätte." 1 - - - — — —" ' .... .... -- - Kirchliche Nachricht.en. Am 19. Sonntage nach Trinitat. predigt in der Stadtktrche Dormitt. Herr Superint. Beyer und Nachmitt. Herr Archidiacon. M. Fiedler. — Nach der Vormittag-Predigt allgem. Beichte mit Communion. Zn der GotteSackerklrche hält Vormitt. halb 11 Uhr Herr Stuck, tkvol. Dunger die 10. Hösersche Legatpredigt. Dom 26. September bis 7. October wurden 1. geboren: 553 — 581) Herrn Carl Friedrich Gottlieb Böhringer, Kauf mann, ein Sohn. — Mstr. Friedrich Gotthold Rambach, B. u. Weber, ein S. — Mstr. Christian Friedrich Borkmann, B. u. Schneider, eine Tochter. — Mstr. Friedrich August Richter, B. u. Weber, ein Sohn. — Mstr. Heinrich Ernst Hilpert, B. Huf- und Waffenschmied, eine Tochter. — Herrn Carl Hein rich Sachse, Bürgerschullehrer, eine Tochter. — Zoh. Adam Melcher, Handar beiter, Zwill., ein Sohn u. eine Tochter. — Mstr. Franz Joseph Grünert, B. und Weber, ein Sohn. — Friedrich August Hoyer, Weberges, ein Sohn. — Herrn Friedrich Herrmann Schmidt, Kaufmann, eine Tochter. — Mstr. Heinrich Herrmann Braun, B. u. Weber, eine Tochter. — Mstr. Christian Friedrich Heßner, B. u. Weber, ein Sohn. — Msir. Carl Löbel, B. u. Weher, eine Tochter. — Friedrich August Hartenstein, Weberges, eine Tochter. — Herrn Wilhelm Eduard Müller, B. u. Dessinateur, eine Tochter. — Joh. Heinrich Zeh, Handarbeiter in Oberneundorf, ein Sohn. — Friedrich Ferdinand Hauer, Zim- merges. in Chrieschwitz, eine Tochter. — Mstr. Joh. Christian Kadner, B. und Weber, eine Tochter. — Ein unehel. Kind. — Mstr. Christian Wilhelm Busch, B. u. Weber, eine Tochter. — Mstr. Ernst Gustav Müller, B. u. Weber, ein Sohn. — Herrn Carl Gottlob Tröger, B., Knopfmacher u Handelsmann, ein Sohn. — Mstr. Ernst Siegmund Thumser, B. u. Schuhmacher, eine Tochter. — Mstr. Friedrich Wilhelm Lätsch, Weber in Chrieschwitz, ein Sohn. — Mstr. Ewald Theodor Lange, B. u. Seifensieder, ein Sohn. — Mstr. Friedrich August Berger, B. u. Weber, eine Tochter. — Mstr. Friedrich August Himmer, B. u. Schuhmacher, ein Sohn. — Herrn Joh. Gottfried Reinhold, B. u. Restaurateur, eine Tochter. 2. beerdigt: 377— 389) Friedrich August Lenks, Fabrikarbeiters, S. Bernhard Oskar, 9 T. — Herrn Carl Heinrich SaLse's, Bürgerschullehrers unget. T., 32 St. — Mstr. Carl Löbels, B. u. Webers, ungrt T., 3 St.— Carl Friedrich Götz's, D. u. Besitzers des GutS Tennera, T. Auguste Wilhel mine, 1 I. 4 M. 9 T. — Mstr. Ferdinand Hugust Fränzels, B. u. Webers, S. Franz Richard, 1. I. 6 M. 1 T. — Anna Christiane KoSko, ledig, aus Stöckigt, 74 I. 9 M — Mstr. Gustav Götze'S, B. u. Webers, T. Marie Pauline, 4 M. 20 T. — Christian Friedrich GrimmS, Handarbeiters in Ober losa, T. Friederike Auguste, 7 I. 6 M. 10 T. — Mstr. Carl August Schmidts, B. u. WeberS, Zwill-T. Hermine Thecla, 10 T. — Weil. Herrn Carl Friedrich MahlerS, B. u. Stadtmusikus, Wittwe, Fr. Johanne Friederike geb. Grundmann, 62 I. 4 M. 11 T. — Weil. Joh. Adam Grimms, Einw. in Oberneundorf, Wittwe, Fr. Anna Sophie geb. Hiemisch, 82 I. 10 M. 19 T. — Joh. Gott lieb Schusters, Handarbeiters, S. Julius Reinhard, 11 M. 7 T. — Mstr. Friedrich Herrmann PetzoldtS, B. u. Webers, T. AgneS Marie, 10 M. 16 T. Steckbrieferledigung. Der in Nr. 110 des diesjährigen Voigtländischen Anzeigers hinter den Tischlergesellen Friedrich Wilhelm Sieber von hier erlassene Steckbrief wird hiermit außer Wirksamkeit gesetzt. Plauen, am 6. October 1858. >. KöntglicheSGerichtSamt allda. . ' , — Beyer. ' Bekan n t m achung Einer auSgeklagtrn Schuld halber s-ll daS Johannen Rosinen verehel. Frisch in Tobertitz zugehörige, realberechtigte WirthShauS Nr. 22 deS Brand-Cata- fier- daselbst und Folium 18 des Grund- und Hypothek,nbucheS für Tobertitz, welche- nebst den dazu gehörigen 10 Acker 63 s^Ruthrn L-nd an Feld, Wiese und Holz.mit Berücksichtigung dcr Oblasten auf 2525 Thlr. gewürrert worden ist, am 1. November 18S8