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«» Silbermünzen in Größe der Krouenthaler, die für Sammlungen von großem Gerthe sein dürften, und außerdem lauter Geschmeide von Silber, und zwar Letten, ArmbLnder, Ohr» und' Nasenringe, alle- vom feinsten Silber. Der Werttz de- g-»zen Schatze- wird auf 6000 Lhlr. «ngegebov. Oesterreich. Die Ostd. P. schreibt: Der Verkauf der Sndbahn (Linie Wien-Triest) an eine Privatgesellschaft ist nunmehr eine vollzogene That- sache. Als Käufer figuriren: das HauS Rothschild, die Herren Lmg, Talabot, Ucielli unv die österreichische Kreditanstalt. Wie wir hören, be trägt der Kaufschilling für die Südbahn allein zwischen 58—60 Millio nen Gulden. Die Gesellschaft ist überdies verpflichtet, die Kärnthnerbahn, die kroatische Bahn, die südtirolische Bahn und, was der schwierigste Punkt der Unterhandlung war, die Orientbahn in einer bestimmten Zelt auSzu- bauen und die bisher für diese Bahnen gemachten Auslagen der Regierung oder den bisherigen Gesellschaften zurückznerstatten. Weimar. Auch in Thüringen beschäftigt man sich in »euerer Zeit viel eifriger als sonst mit der großen Lebensfrage : ob Gewerbefreiheit, ob Zunftzwang? Der Gewerbeverem der Stadt Weimar ist eben jetzt darüber, das Ob und Wie einer Reform der bestehenden JnnungSverhaltmfse zu berathen, um sich klar zu machen, ob eine Veränderung der Gewerbeordnung von 1825 oder volle Gewerbefreiheit das Zweckmäßigere sein möchte. Ein zur Vorberathung dieser Frage erwählter Ausschuß hat sich in seiner Mehr heit über folgenden Vorschlag geeinigt: „Der Gewerbeverein möge bei der StaatSrLgierung eine Umgestaltung der bestehenden Gewerbeverhältnisse im Wege der Gesetzgebung nach folgenden Grundsätzen beantragen: 1) Es ist Jedem, welcher daS 24. Lebensjahr erreicht hat, die freie Betreibung eines Gewerbes zu gestatten. 2) Nur diejenigen Gewerbe sind von dieser Frei heit ausgeschlossen, hinsichtlich deren aus bau-, feuer-, sicherheitS- und ge-' fundheitSpolizeilichen oder sonstigen Rücksichten das öffentliche Interesse eure besondere Überwachung von Staatswegen nöthig erscheint. 3) Dle gleich zeitige Betreibung mehrerer Gewerbe ist zu gestatten. 4) DaS Beibringen von Befähigungsnachweisen, inglcichcn von Nachweisen über erfüllte Wanber- zeit ist nicht als erforderlich zu betrachten." Frankfurt, 23. Septbr. Die nahe bevorstehende Weinlese verspricht ein außerordentliches Resultat, welches dasjenige des Vorjahres an Menge und Güte übertreffen wird. Die Acpfelernte ist schon im Gange, die Preise der Aepfel find bereits so niedrig, wie sie seit zehn Jahren nicht waren. Auch sie sind sehr gut gerathen. Dasselbe gilt von den Kartoffeln. Frankreich. Paris, 19. Sept. Der Schwindel in den industriellen Unternehmungen hat so überhand genommen, daß jetzt nicht weniger als 18 Geschäftsführer verschiedener Actien-Gesellschaften hinter Schloß und Riegel fitzen; dabei sind die vielen gerichtlichen Verfolgungen gegen Ad ministratoren und andere Verwaltungsbeamte solcher Gesellschaften nicht mkgerechnet. England. London, Sonnabend, 25. Sept. DaS neue unterseeische Telegraphenkabel von hier nach Rotterdam ist glücklich gelegt. Amerika. In einem sogenannten Massenmeeting „beschloß" das Volk, d. h. der Pöbel, von Staaten-Jsland (bei Neuyork), „daß daS Lazareth die Luft verpeste, weil sporadische Fälle vom gelben Fieber darin vorkom men, und daß das Bestehen dieses sanitätswidrigen Gebäudes ein Ende nehmen müsse." Wie beschlossen, so gethan. In der Nacht,vom 1. Sept., wo die meisten ehrbaren Bewohner Staaten-Jslands am Tclegraphenjubi- läum in Neuyork thcilnahmcn, begab sich eine Bande von 1000 Mann dahin, brach in die Quarantäne ein, holte die Kranken aus dem Hospi tal, legte sie ins Gras und setzte die Gebäude in Brand. Nichts blieb von dem Hauptgebäude übrig als eine Masse von Ruinen. Nebst den zahlreichen Magazinen, der DoctorSwohnung w. blieb nur das Frauenspital stehen; im Ganzen lagen in den rauchenden Trümmern 32 Gebäude in Asche. Nach lange» Derathungen der OrtSobrigkeit wurden 100 Polizisten abgesendet, um die — Trümmer zu schützen und einige Verhaftungen vor zunehmen. In Folge dieses ActeS der Brutalität hat der Gouverneur deS StaateS Neuyork eine in starkem Tone abgefaßte Proclamatwn erlassen, in welcher er erklärt, daß, da sich die Grafschaft Richmond in einem Zu stande der Jnfurrection befinde, zum Schutze deS StaatS-EigenthumS und zum Schutze deS Lebens der Kranken eine ausreichende Militärmacht nach der Quarantäne gesandt werden solle. Die Kranken hatten übrigens durch die ihnen widerfahrene brutale Behandlung schwer gelitten. Sie wurden — nach dem Berichte deS ArzteS — während der ganzen Zeit des DrandeS halb erstickt und halb gebraten, und die Wärterinnen und Andere mußten sie alle drei Minuten mit Wasser begießen, um sie vor dem Feuertode zu schützen. AuS Ncw-Uork, vom 11. September, wird gemeldet, der ameri kanische Oberelektriker Santy habe gleichfalls aufs Bestimmteste die An sicht ausgesprochen, daS tranSatlandische Kabel sei nicht zerrissen. sc i r ch licht R a ch r i ch t e tu" Vom 17. — 26. September wurden 1. getraut: 82 — 88) Mstr. Carl Gustav Fischer, B. u. Schuhmacher, mit Zgfr. Ernestine Antonie Grünert. — Herr Christian August Degenkolb, Tischler - Werkführer, mit Zgfr. Alwine AgneS Sommer. — Mstr. Ernst Ludwig Busch, B. u. Weber, mit Zgfr. Marie Luise Rudolph. — Hr. Franz Eduard Alschner, B. u. MusikuS, mit Zgfr. Caroline Friederike Herold. — Carl Friedr. Pfeil, Weberges, mit Christiane Caroline Himmer. — Hr. Wilhelm Friedrich Hammer, B., Brauer und Mälzer, mit Zgfr. Friederike Luise Herold. — Zohann Gottfried Puschner, Einw. in Jößnitz, mit Zgfr. Johanne Friederike Purfürst aus Kauschwitz ' § 2. geboren: 531 — 552) Robert Hiemisch, Weberges, eine Tochter.—> Carl August Flach, Weberges, eine Tochter. — Mstr. Friedrich August Hörning, B. u. Weber, eine Tochter. — Friedrich August Lenk, Fabrikarbeiter, ein Sohn. — Mstr. Joh Georg Grimm, B. u. Schuhmacher, ein Sohn. — Mstr. Ernst Ludwig Leonhardt, B. u. Weber, ein Sohn. — Mstr. August Friedrich Rein hold, B. u. Schneider, ein Sohn. — Gottlieb Benjamin Döring, Handarbeiter in Reusa, ein Sohn. — Mstr. Christian Ludwig Petzold, B. u. Weber, ein Sohn. — Mstr. Carl Ernst Berger, B. u. Weber, eine Tochter. — Mstr. Fran; August Bünger, B. u. Weber, ein Sohn. — Mstr. Joh. Christian Knorr, B. u. Weber, eine Tochter. — Zwei unehel. Kinder. — Hrn. Friedrich Jacob Hof mann, B. u. Getreidehändler, eine Tochter, todtgeboren. — Friedrich August Roder, Handarbeiter in Hasclbrunn, ein Sohn. — Mstr. Georg Julius Grimm, B. u. Weber, eine Tochter. — Friedrich August Wachter, Getreidemeffer, ein Sohn. — Mstr. Carl August Schmidt, B. u. Weber, Zwillingstöchter. — Friedrich Wilhelm Kätzel, Schieferdeckerges, ein Sohn. — Joh Gottlieb Ham berger, Webergesellt, eine Tochter. 3. beerdigt: 364—376) Weil. Joh. Gottlieb Gleißners, Weberges., S. Job. Wilhelm, 1 M. 23 T. — Weil. Hrn. Eduard Titschers, Erpevitors in Hof, Wittwe, Fr. Catharina geb. Flößa, 46 I. 5 M. 3 T. — Carl Friedrich Wettengels, Besitzers der Windmühle in Oberlosa, S. Gustav Adolph, 2 I. 9 M. — Christian Friedrich GruberS, Einwohner in Reissig, T. Friederiki Hen riette, 5 M 11 T. — Carl Gottlob Gräfs, Einw. in Stöckigt, S. Carl Fer dinand, 7 M. 25 T. — Obgen. todtgeb. Kind. -— Hrn. Ernst Ludwig Vogels, B. u. Schänkwirtbs, S. Carl Herrmann, 7 M. — Hrn. Joh. Ludwig Köchels, B. Weberin, u. Fabrikantens, T. Ottilie Clara, 5 I. 11 M. 28 T. — Dessen Sohn, Ernst Ludwig, 2 I. 4 M 9 T. Weil. Joh. Gottlieb Glasers' B. u. Maurerges, Wittwe, Fr. Johanne Christiane geb. Rentzsch in Chrieschwitz, 6^ I. 1 M. 7 T. — Gottlieb Benjamin DöringS, Handarbeiters in Reusa, S. Ernst Gottlieb Benjamin, 5 T. — Mstr. Heinrich Gustav Pommers, B. u. Webers, S. Heinrich Gustav, 20 T. — Ein unehel. Kind. Bekanntmachung. Im Zahnschen Hause in der Schulgasse sind aus einem verschlossenen Kleiderschrank am 25. d. M. ein Paar graue und ein Paar schwarze gute Bein kleider mit rothen Streifchen, sowie eine schwarzwollcne Weste mit weißen Streifchen, ebenso ist gestern deS Nachmittags dem Bäckergesellen MichaeliS hier aus seiner in der Stube an der Wand gehangenen Weste eine neue silberne Taschenuhr mit goldener großgegliederter Kette entwendet worden. Dieß wird zu Ermittelung der Diebe hiermit bekannt gemacht. Plauen, am 27. Sevtember 1858. Königliches Gerichts« m t. Beyer. . P e ch a u c t i o n. DaS auf dem Forstrevier Pöllwitz, bet Aeulenrvda, gewonnene Fichtenpech, circa 100 Centner betragend, soll am , L Oetober d. I., KZorm IO Uhr, In der Nähe des Pöllwitzer Forsthauses, gegen gleich baare Wechstlzahlung, in Parthieen von 5 bis 10 Centner an den Meistbietenden versteigert werden. Die nähern Bedingungen sind vor dem Termin von der Pöllwitzer Forstverwaltnng zu vernehmen. Schleiz den 25. September 1858. Fürst!. Reuß-Plauische Fvrstdircction. Strauch.