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Dresdner Nachrichten : 29.12.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187812296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18781229
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18781229
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 11-12 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1878
-
Monat
1878-12
- Tag 1878-12-29
-
Monat
1878-12
-
Jahr
1878
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.12.1878
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363.' Nllll. Jahrgang. ln »«r «I»e»m,n nlritze I». >»«» »lettelld»«. lich I «artooVI«^ durch W»,rl.«u»«er,l0Vt^. »uN^. ^000 -k«. »i« «Lik,»de eln^» «tick MLnuIcrt»«« d,cti«» «Ü- »t sich die Redici »tcht »erfindlich. Sns«r«iSl.«nn,»m- < W«r<«! HnNsenVein > WH»I«rl»L,mdurg,i !»««- SlMd'E -«nd.M.iKtnBeeltn. Letvtia. Wien. Hamdur», Nranlsurl a. M., Mün chen. — r«ud» » «o. «n granlsurt a. M. — Bureau, d. „In»»»»««» da«»".— v,IU«e L Oo. In Bari». Dresse«. Soautag, Sd. Deeemver 1878. Sniereie «erden Manen. «>ra»e I, »„»».» Uhr «n,en,mm«,. «annllj» »,Ubr. Li «eutzddt nur au Wochrn- j»,en: arade »lalieraasi« Nr. » bl« Rachm. « Udr. — Der Raun, einer et» Tageblatt für UolitiK. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsenbericht, Fremdenliste. MItrekacteur: vr. Ln»«l Druck und Slgentbum der Herausgeber: verantwottl. Redakteur: Für daS Feulll.: I nälvtU U-tBpnek L in Dresden. Aketartok I»oÜIenIt in Dresdea tbaliigen P'liiee», lauer td UI«e. Sluaeiaildt dt« ketle L0 »,,e. chtne Barantte tur da» »tichltld,,,« «rlcheine» »rr Jnlerat« wird »tcht »«»eben. »u«wi>rli,e «,»»»een> >ullrd,e »an un» unbe kannten Nirmr« und Per- tonen »lierlre» «tr nur a,,en Prli,i»««»,«»o- Lat>l„»g durch «rtes- «arlen »der Poltetntatj- tun» Acht Sllden käste« IS vite. Inlerate für dt« Monta»». Nnm««r «Mr »a» eiacm Aestla,» sie Peiiljklie 20 Plge. Die Witterungsaussichten nach dem Meteorol. Bureau zu Leipzig für den 20 December lauten: Wolkig, zeitweise etwas aufklärend, geringe Niederschläge, mild, schwache südliche Winde. 4n- unä Verkauf aller Urteil Illssdlürm^ aller 6oa^x>v8. .IValsenbauastr. 14 u. «axlm»lan»-^»es, n.ä. käero. keinete l svc Ltsstspapierv, pfantldrlols, ^etien, Prioritäten, kanknoten ete. - Ouentxvllliedo Lontrols äer Veelogsung aller IVvl-ttipapiexs. ^ Abo« n e ment Die geehrten auswärtigen Leser der bitten wir, das Abonnement erneuern zu wollen, damit wir weiter liefern können. Sümmtliche Postanstalten des deutschen Reichs und Aus-Sicherungen abzugeben und er hat sich gehütet, irgend welche be- landes nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. ! stimmte Versprechungen zu machen. Sodann muß noch hervorgc- Jn Dresden abonnirt man (incl. Bringerlohn) vierteljährlich hoben werden, daß Gambetta bemüht gewesen ist, nicht allein die mit 2 Mark 50 Pfg., bei den kaiserlichen Postanstalten in Sachsen „Furchtsamen" des Inlandes, sondern auch die „Mißtrauischen" des mit 2 Mark 75 Pfg. Extra-Abonnement auf die Abends 5 Uhr Auslandes zu beruhigen, indem er die Freundlichkeit hatte, zu ver- F881'KU8kbl7' TiOIVI 8blQl_180hi8bI te Leib 0KN-l-8bI (IteminA vorrvgUebüts 8pcik-m ii.6etr»nke. en Leser der „Dresdner Nachrichten erachtet, vor Allem zu beruhigen und „abzuwiegeln". Er hat es auch — Slm Schluß der gestrigen letzten dies«.' für das erste Quartal 1879 baldigst^-islich vermieden, sich, wie in Romans, auf Einzelheiten emzu- '°" vrd>,eten-S1 hu»g. n ar dre Nummern ohne Unterbrechung lassen und die Pläne und Projekte der republikanischen Partei zu kmausicm°rtt?^n LK'L'VL m "lautem; er hat sich lediglich darauf beschränkt, allgemeine Vcr- Herrn Oberbürgermeister Ul-. Stübel uni erscheinende Börsen-Btilagt 1 Mark. Expedition der Dresdner Nachrichten, Marienstr. IS. — ! Politisches. Ehe die volkswirthschafrlichen Reformpläne des Fürsten Bismarck Gesetzeskraft erhalten, wird wohl noch Märzschnee darauf fallen unv Maigras darüber wachsen. Also getrosten sich die Freihändler. Natürlich bedarf ein solches Werk Zeit. Aber in der, vorzugsweise nationalliberalen, Freihändlerpresse dämmert doch die Erkenntnis; auf. daß der Reichskanzler mit der ihm eigenen Energie die rasche Ver wirklichung seiner Pläne betreiben wird. Märzschnee schmilzt, Mai gras welkt. Mit dem Reichskanzler aber ist nicht zu spaßen. Es ist in der That ein hochbelustigendes Schauspiel, zu gewahren, wie vor sichtig die Freihändler und Nationalliberalen Opposition gegen die Bismarck'schen Pläne erheben. Wenn irgend ein mittelstaatlicher Minister mit solch einem Programm vor die Nation getreten wäre — das Kesseltreiben hätten wir sehen wollen! Da aber die mächtige Stimme aus dem Sachsenwalde in Friedrichsruhe schallte, erinnern sich unsere Freihändler, daß Vorsicht der bessere Theil der Tapferkeit ist. Die Freihändler L la Braun, Bamberger, Lasker und Konsorten ahnen, daß sie in der nächsten Zeite die „Reichsfeinde" sein werden. Diese so oft gemißbrauchte Titulatur—hier ist sie völlig am Platze. Niemand hat dem Reiche feindlicher geschadet als jene Herren, die das Prädikat von „Reichsfreunden" als Monopol beanspruchten. Im BundeSrathe — das kann man schon jetzt übersehen — wird sich eine Mehrheit von Stimmen für die Grundzüge der Bismarck'schen Wirthschaftsreform ergeben und daß der Reichstag nicht dauernden Widerstand leisten kann, weiß Jedermann. Die Nationalliberalen werden dort bei Zeiten zu Kreuze kriechen. Es war ein himmlischer Witz des Marineminister Stosch, daß er am vorigen Sonnabend den nationalliberalen Abgeordneten Mosle aus Bremen beauftragte, das neue für die deutsche Kriegsmarine bestimmte Kanonenboot, welches auf der Weser vom Stapel lief— „Chamäleon" zu taufen. Das deutsche Volk darf ganz ruhig sein, im Reichstage wechseln im Früh jahre die nationalliberalcn Chamäleons, die bisher sreihändlcrisch stimmten, ihre Farbe. Und sie werden es, zum ersten Male, zum Heile des Vaterlandes thun. Denn um von« Auslande die Zu lassung deutscher Waarcn zu erzwingen, muß Deutschland dem Auslande Concessionen machen können. Um das zu thun, darf nian nicht Alles vorher freiwillig an das Ausland bereits verschenkt haben. Um aber auf Zölle verzichten zu können, muß man sie vorerst haben oder wenn man sie nicht hat, einsühren. So fasten wir die Sach lage auf. Die Engländer haben freilich durch ihr Gold Sorge sichern, daß die republikanische Partei keineswegs beabsichtige, ihre Theorien zu „expottiren". Es ist sicherlich unnöthig, an der Auf richtigkeit dieser gemäßigten Sprache und diesen beruhigenden Ver sicherungen zu zweifeln; es fragt sich nur, ob Herr Gambetta auch im Stande sein wird, nach errungenem Siege diese Mäßigung zu bewahren und diese Versicherungen zu verwirklichen. Die sich auf das Ausland beziehende Stelle lautet: „Wir wollen - gestatten Sie mir de» familiären Aus druck — nickst ln Export mit unseren Theorien machen. Wir haben unsere nationale Ueberlieferung, unsere eigenthümucbe Ver fassung. unsere eigenen Sitten: wir haben ein aus unerschütter lichen Grundlagen ruhendes Eigenthum, um welches die ganze Welt uns beneiden kann, und diese Formel ist In meinem Munde keine leere Redensart. Sind wir mit diesem Eigenthum, tiesem Nationalgenle, diesem Geschmack, dieser Anlage zur Verfeinerung in allen Dingen, zu künstlerischer urd literarischer Größe etwa berufen. <ür den Rest dcö Erdkreises zu denken und zu schaffen» Gründen wir also eine Mustcrregierung, die keiner ihrer Vor gängerinnen gleicht, eine Negierung, die den Franzosen und nur ihnen allein wohl thut!" Die orientalische Frage hat in der letzten Zeit nicht viel von sich reden gemacht. Das Neueste ist, daß die Türkei, da England nicht die Garantie für ein Anlehen von 20 Mill. Psd. Sterl. über nehmen will, die Naivität besitzt, Europa aufzufordern, es solle sich für dieses Anlehen verbürgen. Wir sind selber froh, wenn wir die Zinsen unserer Staatsschulden bezahlen können! tragen, daß diese einfache Wahrheit verhüllt wurde. Jetzt aber, wo die ruinirten englischen Jndustrickönige nicht mehr so viel Gold nach Deutschland schicken können, um in freihändlerischem Sinne die öffentliche Meinung zu bearbeiten und den Reichstag zu beein flussen, tritt die Wahrheit zu Tage. DaS künftige Neujahr scheint bestimmt, das letzte Hinderniß, «für die Vertbeilung einer Dividende von 2:1 Fi. in Aussicht steht. «Der Gewlnnantheil beide» Regierungen dürfte sich auf 230,000 FI. i beziffern. Der Generairath stellte einen neuen Aktie,itert, sowie ! ven zukünftigen Banknoteistert fest. Wien, 28. Decembcr. DaS zu der »ngarlichcn Negierung ln oistclösen Beziehungen siebende 'Blatt „Ellcnör" erklärt das Sensatlonöger.cht über eine Vermehrung der Polizei-Organe in welches der ungestörten Wirksamkeit der französischen Republik noch ... "sirten sächsischen Sociaidkmokrattn für unbegründet. Das entgegensteht, zu beseitigen. Wahrend m der D>.putirtcnkammer Wien erscheinende telegraphische Koneivo»de»z-Bureau eme stattliche republikanische Mehrheit unbarmherzig ihren monarchischen Gegnern den Garaus macht, verfügten im Senate die Antirepublikaner noch über die Mehrheit. Am ersten Sonntage des Januar findet nun die theilweise Erneuemng deS Senates statt. Nian erwartet, daß dadurch sich die republikanische Minder heit in eine Mehrheit von 20—25 Stimmen verwandelt. Um dies sicher zu erreichen, ist Gambetta unermüdlich thätig. Er veranstaltet Versammlungen über Versammlungen, hält Reden über Reden, um für die Republik Propaganda zu machen. Da- interessanteste Schau spiel fand im Festsaale des Grand Hotel statt. Gambetta hatte sich vor mehrerenMonaten als den .Handlungsreisenden" derRepublik bezeich net. Die durch diese Collegenschaft äußerst geschmeichelten Oomwl» voz-azour» veranstalteten nun zu Weihnachten zu Ehren GambettaS ein großes Banquet, über welches man die entzücktesten Berichte ver- eruannt worden. Als Scblaa 8 Ubr der Eintritt GambettaS verkündet tretung der Bai von Santa Lucia und die Zulassung britischen Residenten zum Gebiete der ZuluS verlangt. Obgleich wurde, erhob sich die Versammlung „von einem unbeschreiblichen - Kundgebungen CcttewavS' versöhnlicher Art gewesen Schauer ergriffen"und brach dann m em langes .Handellatschen aus. sein sollen, so hält man doch vielfach den AnSbruch der Felnd- Man sollte sich doch auf republikanischer Seite hüten, solche Personen-j seligkelten kür nahe bevorstehend. ^ ^ Abaötter-i treiben Gambetta kielt bieraus eine Rede die Petersburg, 28. Dccember. Staatörath Schmitt ist 4 r 0 ^° /.. ° ° zum Director der Kanzlet der 3.Abthcllung der Geheimen Kanzle, 4 Spalten seiner Zeitung füllt. D,e »uölaffung des ehemaligen Kaisers «höhere Polizei, die mächtigste Behörde Rußlands) Diktators und voraussichtlichen künftigen Präsidenten der Republik war viel verständiger, als die abgeschmackte Haltung der Herren Muster- reiter. Siezeichnete sich auS durch weise Mahnungen zur Mäßigung und Geduld, durch Warnungen vor übertriebenen Hoffnungen. Gam betta will den Franzosen Vertrauen einflößen, deren große Majo rität wohl von der republikanischen Strömung erfaßt »st, die aber gewiß nicht gewillt sind, durch ihre Abstimmung die Radikalen und die Revolutionär« zur Gewalt zu bringen. In dem Theile seiner Rede, wo er von den nunmehr bezwungenen Feinden der Republik, den Bonapartisten, Orleanisten und Legitimsten spricht, ließ Gambetta seiner alten Heftigkett freie« Lauf und beschimpfte und bedrohte die monarchische Presse in einer eben nicht sehr eleganten Sprache; aber dadurch trat um so mehr die Mäßigung hervor, welche er sich auferlegte, sobald er dazu gelangte, di« neue Aera zu schildern, welche nach den Senatswahlen beginnen soll. Die Rede ist demnach dahin „Dresdner Journal" unter solchen Umständen wohl schwerlich aufzufasten, daß Gambetta es in diesem Augenblicke für zweckmäßig ermächtigt werden bleSjähccn Ltsent welcher ci» Theil an vieler Stelle Jordan durch unter feierlicher An sprache das Ebrenbürg errecht der Stadt Dresden crkhellt, vorbchältlich ter AnSsertlgring der übliche» Urkunde. Nach all gemeinem Bravo ergriff Herr Jordan tief bewegt das Wort. ES sei ihm ganz unmöglich, den tiefen Empfindungen, die ihn bewegten, erschöpfende Worte zu leihen; an eine solche ihn überraschende Auszeichnung habe er nie gedacht, habe er dock» In der Erfüllung seiner Pflicht die innere Befriedigung ge funden. Schließlich lvrdcrtc er »och die Herren aus, sich von ihren Sitzen zu erheben zur dankbaren Anerkennung der Verdienste deS Herrn Hofratb Ackermann. — Zn Präsidenten der iüns sächs. Gcschworncngerichte sind für daS Jahr l870 unter Allerhöchster Genehmigung ernannt: Geb. Justizrath L. Wehingcr «Dresden>, Geh. Justizrath Walter Petsch «Leipzig», Bez.-Ger.-Dir. Theodor Brückner (Chemnitz), AppellationSralh Erdmaun Schert (Zwickau) und Bez.-Ger.-Dir. Eduard von Mücke. — DaS Thauwetter. welches seit gestern mit durch schnittlich 5 Grad Reaumur Wärme eingetretcn ist, hat nament lich die Vorstadlliraßen abermals mit ungezählten Schmutzlachcn überzogen und die Passage derselben zu einer höchst verdrießlichen gestaltet. Mit den vielen Schiittschuhbahnen, die iin Laufe der letzten zwei Wochen aller Orlen und Enden entstanden waren, ist eö gründlich vorbei. — Das EIS der Eibe ist seit Donnerstag bei Niebergruut unv Teilchen zum Stillsland gekommen und bat sich dadurch die übergangöfähigc Eiödecke gebildet. — Durch Schneewehen und Schncefall wurden dieser Tage die Pirna-Ncukirch-Sebnitzer und die Chemnitz-Komotaucr Bahn wesentlich im Betrieb gestört und beeinträchtigt. Die AubschanfclungSkosten sind hierbei ganz wesentlich n»d absorbiren die sämmtiiche Einnahme des Verkehrs. — Das silberne HochzeltS-Jubilaum unseres aUgelicvten KönigSpaareS wirst seine Silbcrstrablcn bis aut daS heurige Wtih- nachtSiest und bringt Freude in manches Stübiein armer Fami lien. Der jetzt in Paris accredltirte k. k. österreichische Botschafter GraiBeust bat anläßlich des silberne» HochzeitS-Jubiläumö einen Walzer, betitelt „Silberner HochzeitSwalzer", komponirt und den Reinertrag aus dieser Komposition dein österreichisch-ungarischen Verein zu Dresden zugcdacht und Herr Hosmusikallenbändler H. NIeS hat in bekannter uneigennütziger Bereitwilligkeit v!e Aus stattung übernommen. Mit Zuhilfenahme dcö Reinertrages ans diesem Walzer und eines größeren, auS seinen Unler- stiitzungS-Fonkö entnommenen Betrages ist eS dem öfter- reichisch - ungarischcn Vercin zu Dresden möglich gewor den. beute Nachmittags >/ü5 Uhr In Mcliihold'ö Etablissement eine Mcihnachts - Bescherung an über 100 Kinder hier lebender österreichischer Familien zu veranstalten, zu welcher Jedermann freien Zutritt hat und ist eS sebr anerkcnnenswerth. daß der rührige Verein auch armen Kindern eine WelhnachtSsreudc be reiten kann, nachdem er unausgesetzt den edlen Zweck verfolgt, hilfsbedürftigen und würdigen Familien, sowie durchreisenden Oesterreichcrn Unterstützungen zu gewähren. Stach der Be scherung bleiben die Mitglieder deö Vereins mit Gästen zu einer weiteren Geselligkeit vereinigt. Wir entnehmen auö dem uns vorliegenden VercinSstatut. daß dieMitglledcrbeiträgr ausschließ lich zu Unterstützungen verwendet werbe» und wäre In An betracht dieses Umstandes zu wünschen, daß sämmtiiche hier lebende gutsitnirte Oesterrcicher und Ungarn dem Wohlthätig' kcitS-Vtteine bcitreten. — Im kgl. Kunstgewerbemuseum ist seit Kurzem eine Kollektion schöner Posamcnlen. theilö im Rcnaissance-Sthl thciiö im Fantasie-Genre, ausgestellt. Dieselben stammen auS der Posamcntcnsabrik von Gustav Schreiber, Pillnitzerstraße 12, unv beweisen, daß anch in diesem Fache die kunstsinnige Richt ung der Zeit Platz gegriffen. — Der Sturm in der Nacht zum Donnerstag hat in dem Grundstücke dcö EiöverclnS Dresdner Gastwirthc aus der Fried- richstraßc den Giebel eines Seitengebäudes umgedrückt und durch taö Dach eines benachbarten Schuppengebäubco geworfen. — Der Goldregen ausberLindenaustraße wurde» wie sich herauSgestelit hat. leider von einem sehr kranken Herrn, der sich in unzurechnungöiähigcm Zustande befand, gespendet. Der Betreffende ist durchaus nicht io bemittelt, baß er io große Summen verschenken kann. Er wurde übrigens nach weiteren auffälligen Handlungen zur Beobachtung in der Privatanstalt deS Herrn Uo. Lehmann in Pirna untergebracht. — Uebcr die verschiedenen Verunglückungen gelegentlich dcS ln der Nacht zum 2?. tS. in WalterStorf bei Schandau niedcraebrannten Schurig'scben Gutes, welche wir gestern kurz meldeten, verlautet „och, baß zunächst nicht nur 9. sondern I I Manu der Könlgsteinci und Schandaucr Feuerwehr verunglückt sind. Der „Pirn. Anz." theil» u. A. darüber mit: Die Mann schaften batten sich auf taö fälschlich verbreitete Gerücht hin, eS stünde noch Rindvieh im Stall, in diesen begebe». Während des vergeblichen Suchenö drmcrkt einer, daß rav Gewölbe be deutende Risse bekommt und rust: DaS Gewölbe stürzt ein. Im Nu sind Alle hinaus. schon glaube» sie sich gerettet, da stürzt ihnen die Wand nach und sie werben unter den heiße» Steinen begraben. Im klebrigen ergeben sich die Verwundungen, wie gestern beschrieben. Die Verletzten der Königsteiner Feuerwehr beißen: Töpfer, Kipping, Fischer, Schmauch, Kraule, Drescher und Jäger; die ersten Sechö liegen iest darnieder. - Neuerdings bat sich wieder ein der hiesigen Garnison an- aehörenber. im OsftzicrSrange stehender Militär ziemlich um fänglicher Unterschlagungen schuldig gemacht und ficht derselbe seiner kriegsgerichtlichen Verurthcllung entgegen. Der derzeitige Arrcstat. gelernter Handwerker, der sich vom ehemaligen Compagniesourier allmälig bis zum Zahlmeister emporgcarbeitet batte, mißbrauchte leider seine besondere Vertrauensstellung in um so weniger entschuldbarer Weise, als sein anscbnlicher Gehalt lhn und seine Familie aller pekuniären Sorgen enthoben haben würde, wenn er eben HauS zu batten verstanden und sich nicht unsinnigen Spekulationen tm Lottertciptel u. i. w. hingegeben hätte. In den Kreisen seiner ebrenwerthen ehemaligen Kollegen, aui welche der schwere Amtümißbrauch eines Einzelnen oft recht fühlbar wirb, herrscht begreiflicherweise große Entrüstung. - Ein so bedeutender C 0 n t r a st in terWitterung.wte er zwischen dem ersten und Zweiten Feiertag war, wird wohl sel ten zu verzeichnen sein. La» prachtvolle WeihnachtSwetter am ersten Feiertage bestimmte eine kleine Gesellschaft, welche sich auf dem Großen Gartenteiche amüsirie. den zweiten Feiertag einen Ausflug nach Chemnitz zu unternehmen und wurde der Zug, welcher VUO Uhr hier abgeht, dazu bestimmt. Wir saubm uü Neueste Telegramme her „Dresdner Nachrichten." Wien, 28. Decembcr. Das Herrenhaus nahm die Gesetz entwürfe betreffs Verlängerung des WehrgesctzeS und des Rekruten kontingcnts für 1870 an. JmLavfe der Debatte betonte der Finanz minister Depreris daS Bestreben der Regierung, in allen Zweigen Ersparungen zu erzielen; er trat entschieden dem Gedanken entgegen, daß Oesterreich seinen sinanzicllenVerpflichtungen nicht Nachkommen werde, indem er erklärte: er sei überzeugt, daß in nicht ferner Zeit eine vollkommene Ordnung des Staatshaushaltes möglich sei. DaS Herrenhaus genehmigte schließlich den Handelsvertrag mit Deutsch land und die Vorlage betreffs provisorischer Vorkehrungen wegen deS Handelsverkehrs mit Italien. Wien, 28. Decembcr. Auö Gödöllö meldet man, daß die in Pest verbreiteten angeblichen Attentatsgerüchte als Erfindungen zu bezeichnen und auf vor 3Wochen cirkulirende, schon damals un beglaubigte unrichtige Gerüchte zurückzuführen sind. (S.Tagesgesch.) Wien, 28. Dccember. In der heutigen Sitzung bcö General- ratheS der Austta-Ungarischen Bank wurven Mittbcilunge» über ök', btc Erträgnisse dcS abgel.nifcnen Semesters gemacht, wonach hier- erfäbrt, baß mittlerweile ein in Sachsen verhastctcö Individuum, welches vor einiger Zeit sich in Budapest und Umgegend aul- gehalten unv durch allerlei Aeußerungeii verdächtig gemacht. auSgesagt habe. die fraglichen Acußcrungcn im trunkenen Zu stande gemacht zu haben. London, 28. Dccember. DaS KomltS der Kchiengruben- besitzer von Borkshire und Lancaster trat zusammen, um die De- legtrten der Grubenarbeiter zu bören, welche die Zurücknahme der Bekanntmachung der Arbeitgeber, betreffend die Herabsetzung der Löhne um 12'/» Procent, verlangten. Die Arbeitgeber lehnten viele Forderung ab. Der Ausschuß der Grubenarbeiter wird sich am 6. Januar versammeln. Sollte der Streik zum Auödruch kommen, so würde derselbe gegen 60,000 Arbeiter umfassen. London, 28. Deccmber. In der Kapstadt wurden die Abgesandten dcS Königs der Zulukaffcrn, CetewahS, zur Ent gegennahme der Botschaft des Gouverneurs erwartet. Darin wirb die Entwaffnung und Entlastung der Zulutrupven, die Ab- cia und die Zulassung eine- Locale« «vd Sächsische«. — In Wiener und Pariser Blättern finden wir die Nachricht von der Verlobung deS Kronprinzen Rudolph von Oesterreich mit der Prinzessin Mathilde, Tochter Sr.K.H. unseres Prinzen Georg. Ein ähnliches Gerücht war bereit» früher einmal hier in Dresden ver breitet. Damals widersprach man ihm aber vornehmlich mit Rück sicht auf die große Jugend der Prinzessin. Dieselbe zählt jetzt noch nicht ganz 16 Jahre. Gesehen haben sich die beiden fürstlichen Per sonen noch niemals und da jetzt der Kronprinz Rudolph eine Reise antreten wird, die ihn nach «Spanien führt, so liegt eS auf der Hand, daß von seiner baldigen Verlobung nicht die Rede sein kann. Zu einem förmlichen Dementi jener Verlobung wird da» offizielle
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