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8eIiv»N!v Uo»vn-8loir« in Ilanrilunzr. LtrusrortzLirl ru dillijsvn, 1«>8l«u Urvison. IMeÄei^SiÜiie *z« 2. 39. Jahrgang. Ausl. 56,VON Stück. 8p«oi»iitLL Sedl88e odllv kLllMkllpIsttell. skr. 8ül-iip. ^nttinv^ti'. 26,1. untee S»r»e keeirvn Ledik^In -«-«ee. Dresden, 1894. "AM -lies Üeilsffrtzettliiki' EW- «Sl§8llß2ur§fk. kram?MnL^ 1?M mctsil^sscdeM hmte U s!Ie Lmllöil «ll L IVi e 8«Ie ii HlQN«t«sIt. >u >l,> älurl.'- '..„ .>!«--«-I-, i krii-ti.-miit. ,«»I, ILIn«I«»i'i» ««NN -L«'"»n>n,,u. d'Ii,«eira I M. „N,I uw'?0rva-;c>n. ' Ur-Nipftr Voixanät nuek rrurnrllrt«. Nr. l -V. ^ ^ ^NNANÜ Uli! IZÄM^tnNnr» 1 a- 1k^ ^ /^o 'S LL Koksurotter-MLutel. 1 Z- ßl«« kl» 1, «»< it - A. S.vbvrtdrLll, ^ NIU« 8 nntl 10. Fernschreib- und Fernsprech-Berichte. Holnachrichten. LandtagSvrtitioii, Die »gelbe Suppe". Ortskrankenkaise und Aerzte. Ver- T ' ' " ' ' samntluiig der Cignrrenhändler. Virtariasalon. TageSgeschichte. »Hanncft". Briefkasten. Pla-iderknsche iiöiiiKl. kosapvllltzlitz, »i'iüchii, ^oi-Zen llx»'. M9tttvg, IL. Aannnr. Kkrnschrtib- und ^ernsPrech-Vcrichte. Berlin. Olrnf und Gräfin Herbert BiSmarck kommen niorgen. TicnStag, nach Berlin. München. In der gestrigen Sitzung der Akademie der Wissenschaften kam das Antwortichreiben des Knlt»»mimiterS aus die Ainrage PellcnkoftrS bezüglich der angebliche» Nichkbeslätignng des altkallioilscheu Prosesjms Langen-Bviin zum Mitglied der Akademie zur Verlesung. DaS Schreiben sagt, die allerhöchste Enl'cheidimg siebe noch ans: die Konsession deS Vorgrschlagenen spreche keineswegs niit. Die vorzeitige Veröffentlich»»^ des Wahl» Vorschlags berülire ichmerzlich wegen der daran geknupslcn Sub- jeklivitatcn. die durchaus unbegründet seien. R v ni. Der „Esrrcitv" erklärt ans dnS Nachdrücklichste die Gerüchte von einer Einberufung weilerer Altersklassen zu den Äasseii siir falsch Paris, lieberBnenos-Ames wird gemeldet, das; in Rosario 20 Anarchisten verhafte! woiden sind, welche beabsichtigten, bah Olimvo-Tlieaier mit Dunamit in die Luit z» sprengen. London Nach einer bler vorliegenden Meldung auS Honolulu vom t>. ds. M. vrotcslirt die provisorische Regierung in ihrer Autivort an Len Präsidenten der Bereinigten Staaten gegen dessen Einmischung in die Angelegenheiten Hawaiis und weist die von demselben geforderte Demission desKobineis entschieden zurück, indem üe erklärt, sie erwarte die Entscheidung deS amerikanischen Kongresses. »I . IX . 7, » r r ,z gannar <Waare»t>encht > ütaumwelle tii New Port eo w N'IV v'rtrl!».-?«Lclimnii rv»-io-n->»>»» s.60, i>o. Nol'e II.'Nroitier-r 8.SU. Ma'ii m gaunar -»r.. ir. genniar in. Mai 44^.. Reiber lünner- wrirei, b?" >. Nr»,er Weuc» er. üa„, «>'.. da. vr. 8rvr. e? da. vr. Mürz b»'/«. da. rr. Mal ?ü', bUuie ceiractil nach Liverpool 3',. iraNee e»>r »>«> Nr. 7 lb'«. da tii,»i Nr. 7 >>r. ,rrbl»>n >s.S7. vr. ?Ivril w.lo. Mrbl wrnmx ci»»n>> 2.3s. etulker r'/,. Nuv'cr leca w .ä. Merkliches nnd Sächsisches. — ^lhre Mascstäten wohnten gestern Gottesdienste in der katholischen Hoskirche bei. Vormittag dem Sodann riiheiltc Se. Maiesiät der.^vnig mehrere Audienzen : militärische Meldungen nnhm Se. ?Naicstät nicht entacaen. Nachmittags 5 Uhr fand Tafel an der deidc König!. bei de» Prin, Gcorgichen Herrschaften statt, Maicstäteu theilnaiimeii. — Se. Kvnigl Hoheit Prinz Friedrich August, der Eher des ->. Jnsanterieregiment? l'ir. 10k, hat dem im genannten Regiment dienenden Biceseldwehel Georgi zu dessen sünsund- zivanzigiähiigem Dicnsijilbiianm ein Bild in einem vergoldeten Proneerahnieii grschenkt. — Eine Petition des Vcrlinndes sächsischer Berg- und Hütten arbeiter wird dlmuächst de» Landtag beschästiaen. Gefordert wird in erster Linie eine Vermehrung des iehigen Berginspcktions- personalcs in der Weise, das; den zur Zeit amtirenden suns Berg- iiijpektoreu je zwei, mindestens aber je ein Beamter mit vor wiegend Praktischer Eisnhrung, d. l>. Männer aus dem Berg- irbkiterslaiide, nls Aisislenlen brigcgeben werden sollen, die in ge heimer Abstimmung von den Arbeitern selbst zu wählen sind. Ferner wi-d für alle Bergwerke mit einer Temperatur von über Lst Grod die Einsiibrung sechsstündiger Schichten gefordert, auch verlange» die Bergarbeiter für ulle Bergwerke die obligatorische Einrichtung von Maiinschastsbädcrii. die geiehliche Abschaffung der Akkordarbeit und den Wegsall der Arbeitsbücher. Zur Beleucht ung der bcslchcndeu Zustände wird in der Petition u. A. daraus hingewiescn das; in dem v. Ainimschen Koblenwerke in Zwickaucr Revier die Bergarbeiter zur Zeit bet einer Temperatur dts über I» Grad EelsiuS zu einer 1b- bis ILstüudigcn Arbeitszeit ver pslirbtet sind. In solchen Fällen erscheint jedenfalls eine Abhilsc ans dem Wege der Gesetzgebung dringend nothwendig. — Spat Hering lieben sich diesmal unsere Stadtväter die am Jahresschlüsse ubliuc Gelbe Suppe »nflragen. Dieses Fest mahl. daS seinen Name» von der ersten seiner Speisen führt, ver einigte sonst Ende Dceember die Mitglieder des wtadlratbs, die besoldeten wie die gehaltlosen, und die Stadtverordneten, die ver bleibende». die nengewählieri und die ausgeichiederre», zu einenr traute» Beisammensein. Diesmal konnte es ober um lene Zeit nicht vor sich gehen, da damals des Sladtrath noch mehrere Lücken aufwicS; mittlerweile ist er aber durch die Znwahl der Herren Geb. Fmanzrarh Beutler. Dr. Tclchmann-Zwickau und Fischer- Zitlau rrgäntt worden und diele Herren nahmen denn auch, ob wohl sie erst mit dem nächste» Monat ihr Amt antreten. au der festlichen Bereinigung ihrer AmiSgenossen mir den Stadtverord neten Thril. Ta sich Rath und Stndlverordnete ziemlich voll zählig beliieiligteii. so waren durch Unterschriften gegen hundert Gedecke gezeichnet woiden. Der obere Saal dcs Königl. Belvedere prangte in scsllichem Glanze. Im Nnndiheile erhob sich ein statt liches Arrangement blühender Blumen und grüner Topfgewächse, das im wirkungsvollen Hintergrund die Büste Sr. Majestät des KöniaS zeigte. An der Onerlascl nahmen die Borsteher beider städtischer Kollegien, Oberbürgermeister Dr. Stübcl und Bürger meister in ope Benilcr. sowie Geh. Hofrath Ackermann »nd die >0osrälhe Tr. Osterloh »nd Damm Platz. In ihre Reihe hatte man die einzigen Ehrengäste der festlichen Vereinigung, die Herren Hosopernsängcr Anthes. Konigl. Hosschauipielcr Gustav Slarcke nnd Eorr-Petitor Piitrich piacirt. Es war das erste Mal. das; Künstler an der ..Gelben Suppe" theilnahmeri. Das dleejährtge Fest,nabi unterschied sich aber von früheren auch noch dadurch, das; es urugcmahlicn Ralhsmiigliedcm Gelegenheit bot. Ansprachen on die Stadlverordneien zu richlc» nnd sie erkennen zn lassen, in welchem Geiste sie sich dem Dienste der Stadt zu widmen ge denken. An anillichen 'Triukivrüchen hatte der Festausschuß tStadlv. Gottschall. .Hartwig 1 und Kammseber) drei vorm sehen: aus den Landessürstcii »nd n»s die beiden slädlische» Köiperschasten. Zunächst seicrtc der Geh. Hofrath Ackermann In schwungvoller Ansprache Se. Majestät den König, den geliebten Vater des Vaterlandes. Tie Versammlung erhob sich »nd sang stehend die von der Mnsikkopelle angestimmte Sachsenhymne begeistert mit. Sodann begrüßte der Vtcevorstand. Hofrath Dr. Osterloh, den Stadlrath »nd seinen eisten Vorstand, Oberbürgermeister Dr. Ltübel. Nrdncr führte aus, daß das Sladlverordncteri-Kolleaium wobt wisse, wie ernst es der gesummte Rath mit seiner Pilicht- crsüllung nehme - cs schenke auch den n-iigcwähltcn NatdSrnit- aliedern volles Vertrauen. Redner gedachte hierbei in warmen Worten der zahlreiche» Verdienste dcs Herrn Bürgermeister Böuisch, der leider io sr»t> >>bo» genölhigt sei, auS dem von iln» so segens reich grsührlen Anste zu scheiden. Habe sich der Sladtralh ln dem schweren Jahre IM, nv ihm Tod »nd .Krankheit so Übel mit- arspielt, bewährt, so werde er auch, rmänzt durch neue, tüchtige Kräfte, erfolg,eich am Wohlergehen Dresdens künftig schaffen können. Redner trank aus das Wohl deS Swdtraths in ferner Kcankenlnsse sich freiwillig und ohne Aufforderung verschiedenen Aiwschußmitgliedern. darunter auch Arheiluehmer». vorgestelll haben, ohne jedenfalls dann eine Verletzung der ärztlichen Starr» deschre zu erblicke». Ter Ansjchus; hielt rS als im beiderseitigen Interesse liegend, die anzustellcriden Herren Aerzte persönlich kennen zu lernen. Den in Ihrem AhlehnnngSichreibe» vom 1l December gemachten Vorschlag hätlerr wir aern angenommen, allein der Aus- schutz erblickte darin eine Herabsehnng und Nichtanerkennung der Ihnen namhaft gemachlen Porttaiidsmitalieder. und da damit eine mit Rücksicht aus dir Dringlichkeit der Besrhnngsfrage »nangang- liche abermalige Verschleppung verbunden, entschlos; man sich, sich gleich an andere Bewerber zu wenden und Ihr Schreiben »ndeachlet zn lassen. Wenn aber im Eiiknlar behauptet ist, bas; diese Forder ung im Wesentlichen von de» im Ausschüsse in der Mehrzahl sitzenden Ärbcilnehmern a»fgestellt sei, so können wir nur konsta- tircn, daß der betr. AnSschiißlicschiuh einstimmig und zwar in keiner unedlen Absicht gefaßt worden ist. Sehr zn beklagen ist nnd zwar im beiderseitigen Interesse, daß Sic den Weg der Presse beschulten habe», bevor der Unterzeichnete Gcsamintooritan» sich mit der Angelegenheit beschäftigen konnie, nnd daß hierdurch Be hauptungen in die Oeffenllichkeit gebracht worden sind, welche den Thatiache» nicht entsorechcn und nur den Zweck haben können, dte ihnen namhaft gemachlen Vorstandsmitglieder ffn Ansehen zu er niedrige». Ganz enlichieden ober müssen wir Sic um Angabe der jenigen »kompetenten Seite" ersuchen, welche Ihnen angegeben, bei den Anstellungen der Herren Aerzte wüiderr sozialdcmot>aiische Macht- und Krustproben gemacht, um die Bewerber aus ihre Gc- sücftgleii und Unirrmürfigkeit zu sondiren. Daß übrigens eine beide Theile bcwcdigende Löumg dieser Angelegenheit vom Vor stand angestrcbr wird, ist selbstverständlich. Ihrer umgehenden Riickäiißerung uns hierauf gewärtig haltend, zeichnen wir hoch achtungsvoll Dresden, am ll. Januar >891. Der Vorstand der Ortskrankenkaffe. (gez.s Ottomnr Lehmann, Vorsitzender." — Hier zu sei bemerkt, daß uns Vas erwähnte Nundschretben aus hiesigen ärzrlichen Kreisen, aber von keinem der In demselben genannten Herren zugegangen ist. — Piktoriasolon. Der Andrang zn dem vorgestrigen En t s ch e id u n gs - R in g k a m P s zwischen Prerri und Robinet war ei» dcrnriig außerochentlicher, daß schon lange vor Beginn der Vorstellung gegen IllOO Menschen an der Kasse adgewiesen werden mußten. Im Saal war infolgedessen kern Platz und kein Winkel mehr frei. Als Pierri und Robinet aus der Bühne er schienen und dem aus dem Publikum gewählten Schiedsrichter- Kollegium je GD Mark einhändigten — zusammen 1000 Marl, die dem Sieger znsiclcn —. bemachiigte sich der Zuschauer wieder eine _ , . _ außerordentliche Spannung. Der Kamps begann von vorhinein pflegen, wie das neulich der Erbprinz von Meiningen heiß nnd ernst und schon an« den ersten Gängcn tonnte man er- Kriegem empfohlen habe. Man könne, ohne seine sehen, daß beide .Kämpen nicht gewillt waren, die Eiftichcrdnng gvimiasrischen Spielereien und Scherzen einznleilen. Die .neuen Zliiamrnensrtzung Allerdings bedürft, erwiederte sogleich Herr Oberbürgermeister Dr. Stübel. der Rath des BerlrauenS der ! gewählten Vertreter der Gemeinde Die in der ersten Sitzung des Sladtverorbneien-Kollegrunis von dessen Vorstand gegebenen l Erklärungen »nd die ioeben gehörten Worte ließen ihn mit Zuver sicht an die fernere ersprießliche Arbeit im städtischen Dienste gehen. Er selbst habe sich oft gefragt, wie lange er es wohl noch unter der steigenden Arbeitslast aushallen könne? Die Antwort sei: so lange er fühle, daß er mit Unbefangenheit an die Geschäfte bcinntrrie und das. glaube er lagen zu können, sei in dieiem Augenblicke der Fall. tLedkafter Beifall.) Er selbst gelüste freilich nicht zn Denen, die von ihrer dicken .Harrt Alles adgftiten lassen, lr» Gegentbeil! gehe bei ihm der imauSbleibliche Aerger bisweilen tief hinein — aber Gott sei Dank! er Pflege diesen Aerger auch wieder auszrrschwitzen. iLarrte Zustimmung und Heiterkeil) Denn er sei, auch wenn man ihm einmal seindiich begegne, keine nach trägliche Natur und sage gern: wir wollen uns vertragen und »ach dem gemeinsamen Ziele, dem Wöhle der Stndt strebe». (Bravo'i Znm Schluß bat das Stadtoberhaupt, das ihm heule hier gezollte Bcrtraucn aus alle seine Mitarbeiter im Ruthe z» übertragen, damit beide städtische Körperschaften unentwegt und einträchtig das gemeinsame Gedeihen der schönen Residenzstadt des Sachsenlander fördern könnten. Er trinke aus das Wohl der lieben Gemeinde Dresden nnd ihrer Veitreter. Den letzten nmllichcn Trinkspruch widmete Stadtv. Baumeister Harlwig de» ouSflk- schiedrnen Kollegen »nd den neu eingetretenen, die er herzlich will- . kommen hieß. Später nahm er nochmals das Wort, um die neu- aewähllen Ralhrmirglieder zu begrüßen, linier allgemeiner Spannung erhob sich nun Herr Geh. Finanzrath Beutler, um seine Jungfernrede zu Hallen und in dieser Ansprache zn vcrlautbnren, wessen wohl sich die Stadtverordneten von dem neuen Bürger meister z» versehen haben. Seine schlichte», den Eindruck der Auj- richtiglerl machende» Worte verfehlte» nicht ihre ausgezeichnete i Wirkung. Vor Allem dankte er dem Kollegium für das Ver- ^ träne», das man ihm bei seiner Wahl entgegengebrachi nnd bat ! um fernere Erhaltung desselben. Er versprach Treue. Gewiffen- hasliqkcil nnd redlichen Elser in seiner Amtsführung. Unbefangen heit in der rein sachlichen Erledigung der Geschäfte und bei oen nicht zn vermeidenden Meinnngsverschiedenhciten freundliches Ent gegenkommen. Er werde sich jederzeit bemühen, die besten Be ziehungen zwischen beiden Körperschaften zu fördern. In ähn lichem Sinne iprach der neue Stadtrcftd Herr Fischer, der vor Allen, seine hohe Freude bekundete, seine Arbeitskraft der lieben Residenz Dresden widmen zn dürfen. Den gleichen freundlichen Faden: gule Beziehungen zwischen beiden Körperschaften z» er- bniten, spann sodann Herr Stadtrnth Hendel. Auch sic sollten gute Kameradschaft in Kassel den Krieg . . eigene Meinung prelszugeben. doch die gegentheilige eines Anderen ehren »»d nachgiebig sein. In längeren Reden legten sodann die »eirgewähllen Stadrverordnrteri Dr. Vogel. Dieb und Klaebe dar. mit welchen Geftidlen sie in das Kollegium träten und bciheurrlcn ihre löblichen Vorsätze, der Stadt Bestes zu fördern. Da es den Stadtverordneten nicht vergönnt gewesen ist, sich von dem ausge- schiedenen Stadtralh Teucher zu verabschieden, so gedachte Herr Stadtv. Obermeister Gottschall rn herzlichen Worten der arrsge- zeichnclcn Dienste desselben in seiner lltzjährrgen Amtszeit. Ein von Herrn Dr. Blochwitz den Frauen Dresdens »nd besonders den Gattinnen der Frsttheilnedmrr gewidmeter begeisterter Trrnlwrrich ries ein von Herrn Hofovernläirgrr Anthes gesungenes Preislicd aus dw Frauen hervor Der Sänger, nusgestattet mit seinem glockenreinen, herrlichen Organ, trug in kirnstlerischer Wärme das enihusiasmirende »Den Frauen Heil!" so vollendet vor. daß ältere Dresdner an Meister Ttchatschek erinnert wurden. Der Beifall wollte lange sich nicht legen und er erneuerte sich, als Herr AnthcS noch Lassens „Mir träumte einst" und Rrrbinsteins »Ach. wenn es doch immer so bliebe" vortrng. Ihn begleitete am Klavier der Kom ponist der .Marga", Herr Corrcpetitvr Pitrrich, der sich später in seiner Vielseitigkeit auch noch mittelst eines musikalischen Klavier scherzes vorstellte. Reiche künstlerische Gaben bvlcn sodann die Rceitalionen dcs Königl. .Hosscharrspieler Gustav Starcke. Hatte er zunächst durch eine warmcmpsundcne eigene Dichtung »Dte Welt ist ein Komödienhaus" dte Herzen mächtig ergriffen, so vcr- fttzie er sic später durch eine ganze Anzahl launiger Gedichte von Rird. Baumbach (Rose und Finke, I-acrimaa Okristi) rmd reizende dialektische Dichtungen Roseggers tn Frohsinn. Den Dank der Tafelrunde für die Waben der drei Künstler stattete unter allseitiger Zustimmung in trefflichen Worten Herr Konsul Mein ad. Zwischen diesen Künstlervorträaen erfreuten sich die Fettgenosfen noch zweier eitern Tasellieder. die ihren Verfassern, den Stadtv. Dr. Bierey und ckr. Richter, viele freundliche Anerkennung eintrugen. Eine ganz annehmbare Zugabe war ein Eornot ü pfttan-Bortraa dcs Stadtv. Kaufmann Gandil, der das Lied »Unser Kaiser liebt die Blumen" zum Vortrag brachte. Die »Gelbe Suppe", zu deren culinarischer Ausstattung das Königl. Belvedere sein Bestes geleistet hatte, er wies in ihrem befriedigenden Verlaufe, wie sehr cs z» bedauern gewesen wäre, wenn man diese freundliche Einrichtung ausgegeben hätte. — Ter Vorstand der hiesigen Ortskrankcnkassc über sendet unS mit Bezug nus da- mitgrthrilte Rundschreiben mehrerer hiesiger Aerzte, welche als Ortskrankenkasftnärzte in Aus sicht genommen waren, das Antwortschreiben, welches jenen.Herren Acrzten von der Ortskrankenkasse zugesendet worden ist. Dasselbe lautet: »An die Herren DTr. Beriet, Tannenberg, Dunkel, Ludwig, Schottin, Otto Burckhardt und Lehmann, hier. Das von Ihnen an die Dresdner Herren Aerzte sowohl als an den ärztlichen Be- zlrksverrin zum Zwecke einer Aussprache in der Sitzung dieses Vereins gerichtete Cirkular vom 4. ds. Mts. enthält Uinichtigkefteri und Jrrthümcr, welche »ns zu folgender Berichtigung veranlassen.! DaS »offene Schreiben" hat Jlnren gar nicht bchändtgt werden sollen. Vielmehr hat der Zeitersparniß halber der Kassmbote An weisung gehabt, unter kurzer Mltrhellung de- Zweckes die tn dem offenen Schreiben genannten Herren zu vittrir, sich mit den AnS- schnhmltgllcdern bekannt z» machen. Daß einem oder dem anderen der Herren daS offene Schreiben vorgelegt worden ist. beruht auf einer lrrthümlichrn Auffassung dcs betr. Boten, ist auch belanglos. Dagegen müssen wir erklären, daß nnS eine »persönliche Erniedrig ung der um ihre Vorstellung gebeienen Herren oder eine Be schneidung der ärztlichen StandeSehre durchaus fern gelegen hat. Wenn Sie meinen, daß die Vorstellung bei einem Mttglrcde des Vorstandes der Dresdner OrtSkrankcnkaffe. welcher alleidtngS zur Mehrzahl aus Arbeitnehmern besteht, entwürdigend ist, so baden wlr unS bei unserer Beschlußfassung sittlich lm Jrrthum befunden. Die Mitglieder des AerztrauSschuffts können nicht annchmen, daß eine Vorstellung bei denjenigen Ansschußmitgliedern, welche den Verkc ärztll. lang bereit» r zwischen Aerzten und KasscnmiGliedern vermitteln, »IS der cn Standeschre zuwiderlausriid anzirschen sei. nachdem ;ahrr ' ' ' r D Bewerber um Arztstellen bei der Dresdner OrtS- inil gymnastischen Spielereien und wohl gleichwerlhige Kraft und Geschicklichkeit beider Ringer bvieir eine ganze Reihe der iiftcrcssanftstcn und überraschendsten Gänge, an deren Erfolgen oder Mißerfolgen das Pnblikniii den lebhaftesten Antheil nahm. Einige Male, als dec Kamps z. B. sich über den mit dem Teppich bespannten Raum herauszog nnd bei einigen ge wagteren Sitnatitorien warf sich die große Masse sogar durch tosende Zuruft als Schiedsrichter aus. Mit Ausnahme von zwei kleinen Paus n, die kaum eine Halde Minute dauerten, wurde während W Minuten mit Aufwand aller Kräfte gekämpft. Endlich entschied sich der Kamps zn Gunsten Piciris. Mit ein s Sirnsons letzter Todcsftärke warf Piern seinen Gegner zu Boden und ob gleich sich dieser, gegen die Ring-Regeln, fest mit den Füßen in eine Koulissc eiiistemmtc, nm so das lknrwerftn auf den Rücken zn verhüten, wurde Robinet von Pierri regelrecht aus beide Schultern zu Boden gedrückt. Gelegentlich dieser verzweifelten Gegenwebr hatte sich Robinet eine blutige Hautabschürfung an der Stirn zü- gezogerr. Nach den brillanten Bcwciien von Kraft und Geschick lichkeit, die Robinet in allen, sehr ost heiklen Mom nten gegeben, war ihm die volle Anerkennung als „ehrenvoll" Besiegter nicht zn versagen. Das Publikum zeichnete denn auch beide Kämpfer mit gleichem stürmischen Beifall ans. Robinet ließ aber durch den Impresario sofort erklären, daß er sich mit dieser Besiegung nicht cinvcrganbcn erkläre und Pierri mit einem Ernsalz von lllOi» FrcS. nochmals zur Revanche fordere. Nach der Vorstellung drängten .Handelte von Zuschauern nach dem Tunnel des Etablissements, um Pierri z» sehen und für den schwer erkämpften Sieg zu be glückwünschen. - Der schönste Tag in dem neudegonnenen Jahre war wohl unstreitig der wolkenlose und völlig windfreie Sonnabend, den viele Strrbensicche nnd Schwache auch benutzten. Die Wtrthc der Umgebung wiinschen sich vielfach Schnee »nd den üblichen Schlitlciibahnocrkebr. Aber auch der Landwirlh eriehnr sich Schnee nach den zwei letzten tlvckcncn J.ch.en. Schnee bat bekanntlich noch eine eigene, stärkere Bewüfferungs- wie auch Dunglraft, und obwobl der jetzige Frost im großen Ganzen der Winter,aal nicht viel geschadet hat — zugig liegende Hügelkämine ausgenommen —, ist doch Landlenten, Mühlen- nnd Wftftnbrsitzcrn ein leidlicher Schneefall erwünscht. — Die gestern Nachmittag in die »Drei Raben" einberrrftiie Versammlung der hiesige» Cigarren Händler nnd Tabak- fabrikanten war von ca. IM Personen besucht. Das Komitee bc siand aus den Herren .Herscbel (Vorsitzender), Ziick'chwerdt. Hansel und Klälnr. Ten ersten Gegenstand der Tagesordnung bildete die Brrnthnng einer an den Rath z» Dresden zu richtenden Petition, eine aiiderweite Regelung der Sonntagsruhe für die Eigarreiihaiidliinaen betreffend, worin betont werden soll, daß mit der ans Beschluß des Ralhes vorgenommcncn Aenderung der Stunden, in welchen die Eigarrenkcmdler Dresdens an So»»- und Festtagen ihre Geschäfte geöffnet halten dürfen, wohl den Kolonralwaarrrihändlern. keineswegs aber den Eigarrenhändlcrn und dem kausendcn Publikum gedient sei. Die Verordnung gehr von der irrige» Ansicht ans. daß die Cigarrrnbranche gleich bedeutend mit der Kolonialwaarenbranche sei, während doch zwischen diesen beiden ein ebeiiso großer Unterschied obwalte, wie zwischen Cigarrensabriken und Kolonialwaaren-Grossi-geschäften. Daraus rriiiltire naiürlich auch ein Unterschied in den Absatzbedingungen und den rentablen Verkaufszeiten. Schon vor dem SonntagS- ruhegcsetz schlosse» die Koloninlwaarendändftr von 2 bis 4 resp. 6 Ubr Nachmittags, während die Ciäarrenbündler von ll Uhr Vormittags bis Abends ohne Unterbrechung ihre Waaren verkaufen dursten. Daß eine Ae»de>u»g dieser Zeit, während deren Giltig- keitSdanrr sich der Cig>nrr»handel z» einem blühenden Geschäfts zweig entwickelt habe, eine gewaltige Störung im Geschäfts betriebe wie im Verdienste hervorbriiigeir würde, sei norauszuschen gewesen. Man bube kagerrn petitionirt. aber die schließlich sest- aeietzteri Berkousszcftrn von früb halb 7 bis halb 9 Uhr. von Mittags ll bis 12 Uhr »nd Abends 6 bis 8 Uhr resp. 7 biS 9Uhr entsprächen den für die Cigarrenbranche in Frage kommenden Psmrd's NS- KGdermilch. KL vrtsdrlkr Kolktkti Gebr. Pfund, Vanhuerßr. 7S.