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iso StaatSeigenthum sind, und außerdem vhngefähr 100 Klaftern geschlagene Scheite von den Flammen verzehrt worden waren. DaS in Wurzen in Garnison liegende Militär wurde zur Hilfeleistung requirirt. Dasselbe arbeitete unausgesetzt bis heute früh, zu welcher Zeit durch gezogene Gräben dem Feuer Ginhalt gelhan werden konnte. Der Brand ist durch die Fahrlässigkeit zweier Holzhacker entstauben, welche sich bereits m Haft be finden. Preußen. Magdeburg, 16. April. Mehrere Personen, welche in die vorjährige Untersuchung wegen fortgesetzter Beraubung der Güter transporte auf der Magdeburg-Halberstadtischen Eisenbahn verwickelt ge wesen, aber vorläufig frei gesprochen worden waren, schickte sich dieser Tage an, nach Amerika auSzuwandern. Eö fiel dabei auf, daß dieselben nicht bloS sehr beträchtliche Collis auf dem Bruckauer Bahnhofe zur Be förderung nach Bremen aufgaben, sondern auch noch die Anzeige machten, daß in Langcuweddmgcn noch weitere Collis hinzukommen würden. Auf eine telegraphische Meldung wurden die Packete in Hannover augehaltcn und einer Visitation unterworfen, wodurch man alsbald die untrüglichsten Beweise des gestohlenen Gutes gewann, so daß auf der Stelle die nöthi- gen Schritte geschehen konnten, um Personen und Waaren in Gewahrsam zu nehmen. Frankreich. Paris, 16. April. Ein hiesiger Kleinodienfabrikant oder Juwelier hat folgende Bestellungen für den türkischen Hof. 1) einen Kopfschmuck für die Sultanin, eine Art von Netz über Stirne und Kopf bis auf die Schultern für 250,000 Franks (1 Fr. — 8 Ngr.); 2) ein Paar Pantoffeln für den Sultan für 25,000 Fr.; 3) eine Reitpeitsche für 25,000 Fr.; 4) zehn Kaffeetassen in Muschelform, daS Stück zu 70,000 Fr.; 5) ein Tintenfaß um 60,000 Fr. w. (Ei, ei, guter Sultan, Du wirtschaftest wie auö vollem Beutel und mußt ein Anleihen nach dem andern machen!) Paris, 14. April. Nachrichten zufolge, welche dem „Moniteur" auS allen Theilen des VerproviantirungSbezirkS der Hauptstadt zugehen, berechtigt der Stand der Saaten und der Obstbäumc zu den schönsten Hoffnungen für dieses Jahr. Besonders haben die Aprikosenbäume eine Menge Früchte angesetzt. Auch die Wcinstöcke zeigen daS beste Aussehen. Paris, 17. April. Heute Nachmittag 5 Uhr traf hier die Nachricht von der Freisprechung Bernard's ein. Dieselbe erregte in den officiellen Kreisen eine ungeheure Sensation. Die Stimmung ist eine äußerst ge reizte und man fragt sich allgemein, waS nun erfolgen wird. In der feinen Gesellschaft macht eine artige Geschichte von einer großen Dame die Runde, die sich auS der Welt und ihren Lüsten in ein Kloster zurückgezogen und ihrem Gemahl zum Andenken eine Schuldenlast von 600,000 Franks für Toilettcngegenstande zurückgclassen hat. England. London, 17. April. Im Prozesse Bernard dauerte daS Resunw des Lord-OberrichterS, Lord Campbell, länger als vier Stunden. Der Angeklagte erklärte, er möge wohl ein Verschwörer sein, stellte jedoch in Abrede, daß er ein Meuchelmörder sei. Die Geschworenen beriethen anderthalb Stunde und gaben um 4 Uhr ihr Verbiet ab, kraft dessen Bernard vor diesem Gerichtshöfe ganz freigesprochen wurde. Die Verkündigung des Urtheilssprucheö ward von der im Gerichtssaale und draußen versammelten ungeheuren Volksmenge mit Beifallsrufen begrüßt. London, 19. April. Bernard bleibt, als Verschwörer angeklagt, in Haft, bis die angebotene Bürgschaft für sein Erscheinen vom Gerichtshof der Queensbench angenommen sein wird. Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Daß von dem Königs. Finanzministerium dem Postverwalter und Localschlachtsteuereinnehmer rc. Herrn Gottlob Franz Fickert in Treuen die Verwaltung der dortigen Stempelimposteinnahme übertragen, derselbe auch zu dieser Function verpflichtet worden ist, wird hiermit öffentlich bekannt gemacht. - Zwickau, den 16. April 1858. König!. K r e i S st e u e r r a t h. _ _ Kretzschmar. Bekanntmachung. Tie zum Theil noch minorennen Geschwister Hertel in Mechelgrun haben ihr ererbtes Wohnhaus mit Garten 8ud Nr. 57 des Brandversicherungscatasters und sub Fol. 32 des Grund- und Hypothekenbuchs, sowie ein Feldgrundstück von 189 ^Ruthen Fläche mit 7,7g Steuereinheiten 8ub Fol. 114b des Flurbuchs und 8ub Fol. 19 des Grund- und Hypothekenbuchs von Mechelgrün, an den Maurergesellen Christian Friedrich Enk daselbst um 300 Thaler verkauft. Dieß wird mit der Aufforderung bekannt gemacht, daß wer einen höhern Kawpreis zu bezahlen gewillt sein sollte, sich bis zum LV. Mai 18S8 anher zu erklären und der weitern Verhandlung sich zu versehen habe. Plauen, am 18. April 1858. Königliches Gericht-amt. Beyer. A u c t i o n. Auf Antrag der Erben der kürzlich verstorbenen Frau Johanne Christiane verwittwet gewesenen Rambach allhier sollen die zu deren Nachlasse gehörigen Gegenstände, namentlich Kleider, Belten, Meubles, Tisch» und Küchengeräthe, Handwerkszeug, eine Parthie Kartoffeln und andere Naturalien, sowie der vorhandene Tunger , am 23. April dies. Jahres von 9 Uhr Vormittags an öffentlich gegen sofortige haare Bezahlung an den Meistbietenden versteigert werden. Erstehungslustige haben sich zur bemerkten Zeit in dem den Rambachschen Erben gehörigen, auf dem Rhadschin allhier gelegenen Wohnhause einzufindrn. Plauen, den 16 April 18 8 Königliches Gerichtsamt im Bezirksgerichte, Abtheilung für freiwillige Gerichtsbarkeit. Jahn. — — F r e i w i Illge SA i o n. Auf Antrag der Erben weil. Herrn Tischlermei^rs Friedrich Wilhelm Bräuning allhier, sollen die zu des Letzteren Nachlaß gehörigen Immobilien, nämlich 1) daS in der obern Schustcrgasse allhier gelegene, unter Nr. 87 und 88 des Brandcatasters verzeichnete und auf Fol. 85 beö Grund- und Hypo- tbckcnbuchö hiesiger Stadt eingetragene Wohnhaus mit Hintergebäude, Hofraum und Garten im durch die verpflichteten Baugewerken ermittelten Werrhe von 3000 Thaler, 2) die am Rahnisberge gelegenen, unter Nr. 489 und 491 des Flurbuchs ö. und auf Fol. 1263 und 1265 des Grund- und Hypothekenbuchs hiesiger Stakt verzeichneten 2 Frldgrundstücke von bezichendlich 203 und 173 ^Ruthen, mit anstehender Korn- und Waizensaat auf resp. 203 Thlr. und 173 Thlr. gewürdert, und, mit Vcrwissen und Genehmigung der competenten Gerichtsbehörde, des Königlichen Gerichtsamts Plauen, 3) das unter Nr. 65 res Flurbuchs und auf Fol 46 des Grund- und Hypothekenbuchs für Haselbrunn verzeichnete, in Haselbrunnec Flur gelegene, Feldgrundstuck das „Lohackerlein" genannt, mit einem Flächeninhalte von 1 Acker 176 s^Ruthen, im ermittelten Wcnhe von 446 Thlr. am 2N. April 18S8, Mittags 12 Uhr, öffentlich, jedoch freiwillig, unter den im Ttrmine bekannt zu machenden Bedingungen an den Meistbietenden versteigert werden, waS mit Hinweisung auf den am hiesigen Ger chlSb.'ete auShängenden Anschläge, dem eine ohngefabrr Beschreibung der Grundstücke beigefügt ist, auch hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Plauen, dcn 13 April 1858 Königliches Gerichtsamt im Bezirksgerichte. Abtheilung für freiwillige Gerichtsbarkeit. Jahn.