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„ «In Corso voransaing. ei», «mini ivcivrn die lebten Klänge verklungen, als znin »Ausstellen" des elften Sientlcn geläutet ward. Diele-tLwfsnungS- fabre». Strecke 1000 Dieter, Einsatz 3 Alk» rerfiel in «inen erste» und zweiten Laus, bei dem je >ü»s Herren starteten. Sieger waren die Herren Cvliner-Lvndvn (l,50 Minuten). Achenbach-Hainbura, Enibera-Berlin (l. La»s). Schwennncr-Nürnberg, (1.44 Minuten), Spiegel-Wik». Brainbvr-Berli» L Lauf). Bei dem unmittclbar kolaenden Vrrei»S>obr«i. Strecke 2000 Meter, Ware» nur Touren- niaschineil iMinimalgewicht 10.4 l-tt i zulässig, wie denn überhaupt das Reimen nur >ür Mitglieder der „Bereinigung Dresdner Radsahr«- KlubS" c>ffcn war. ivelcde in einem Hanptsahren noch keinen Preis errungen hatten. Es startcteu vier Theilnehmer. Schuritz 11. g als Elster durch'S Ziel (4.7 Min.): chm folgten Schöche und Wc! an zweiter, bez dritter Stelle. Eine rege Betheiliguna zeigte sich bei dem dutten llieniien: Drciradfabrer mit Vorgabe: Strecke 3000 Meter, offen für Herrensahre». Einsatz 3 Mk., 3 Preise. Bon den acht Startenden gingen: Schuritz I. Dresden (5Z2 Minuten), Dvigt-Leipzig und Lild-Wien als Erste durch'S Ziel. DaS letzte Rennen vor der Pause bildete da- Zweiradhanvckahrcn, Strecke 5000 Meter, offen für Herrensabren, Einsatz 5 Mk., drei Preise. Ein Biillantring, eine schwere Uhrkette, ein paar goldene Man- schettenlnopfe. Unter 0 Konkurrenten trug Achendach-Hainburg (9.2i Miiilite») den ersten, Evliner-London den zweiten und Em- bcrg-Berlin den dritten Preis davon. Rach wiederausaenommenem Kampfe traten die Mitglieder des Garweidaudes 22 Dresden in dir Schranken. Strecke 3000 Meter, 3 Preise. ES lämpsle» 5 Vertreter der Städte Dresden und Riesa miteinander. Tic drei Dresdner Herren Schmitz II. (0,10 Minute») Wölcke und Schliche blieben Lueger. Nunmehr ward der interessante EntscheidungSlauf zum Erossnnngslahre» inscenirt. Es starteten die drei ersten von jedem nommen Ritte. Der _ Me ad o rechend Lam. Als Sieger gingen die Herren Achenbach-Hainbnrg, der die MX) Meter-Strecke in 1.45 Minnten zrirückleate, Evliner-London und Brambor-Berlin hervor. Für das Dreiradhaupckabren, Strecke 40M Meter, Einsatz 5 Mk.. waren wiederum drei Preise, um die sich 6 Herren bewarben, ansgesetzt. Schmitz 1. Dresden ging als Erster mit 3.2:« Minnten dnrch's Ziel, gefolgt von Beyn-Hainburg und Siemens- Berlin. Das vorletzte Fahren, bei dem sich der bereits gestern ge meldete bedauernswerthe Zwischenfall ereignete, bildete das Zwei- radsahren mit Vorgabe, «trecke 4000 Meter, drei Preise. Ws 12 Fahrer in heißestem Wettkampf miteinander rangen, glücklicherweise in Zwischenräumen einander folgend, kamen drei Berliner Herren mit ihren Maschine» zum Stürzen lind richteten sich mehr oder minder arg zn. Das Publikum flies; bei dem Anblick der Bedauernswerthen, die mit ihren zerbrochene» Maschinen einen Knäuel bildeten, hnndert- sache Nute ans. Unverzüglich ward nach Verwaschung der Wunden der erste Verband angelegt und mit großer Hingabe sorgte» der an wesende Arzt und Heilgehilfe für die weitere Pflege und Transport der Verletzten. ES siegten in diesem „Unfallrennen" Slumps-Ber lin (8,30 Minuten) Schmitz 1l. Dresden und Hemold-Lcipzig. Das Schlußtahreii gewährte ein aunuithigcs Bild. Bei diesem Tandcm- sahreu betheiligten sich vier Toppclsahrcr. Als erste Sieger gingen in 5,35 Minute» Süd und Spiegel-Wien hervor. Ihnen folgte alS zweites Paar: Voigt und Blickt)»« Leipzig und als drittes Schuritz 1. und Wchllc-Tresden. Nach 0 Uhr hatten die interessanten Rennen ihr Ende erreicht. Bis zur letzten Radumdrchniia boten die Rennen ein lischst abwechslungsreiches, fesselndes Schauspiel Tie Herren Radfahrer bestiegen nnnniehr fast in empöre ihre Stahlrosse und be gaben sich zu Pvlleiider's Wirthschatt im Großen Garten, um sich später Abends im ..Kanzleihos" zur Preisvertheiliiiig nnd zu einem Kommers wiederum zu vereinigen. — E. B. Rci > ebricr ausHolland. Ucbcr den Cha rakter der Bcunheero zu nrtheilen. dazu reicht ein kurzer Aufenthalt von kaum einer 'Woche in ilnem Lande unmöglich aus. Dem Fremden begegnen sic ledensalts mit großer Artigkeit und Aufmerk samkeit. Für den Deutschen ist es von großem Vortheil, daß fast jedermann in Holland deutsch spricht oder doch versteht. Von einem Hasse, oder doch einer Abneigung gegen Deutschland habe ich nirgends eine Spur gesunden; die Erkenntnis!, daß ich ein Deutscher sei, gereichte mir vielmehr oft zur Empfehlung. Ali) die Selbstständigkeit ihres Landes sind die Holländer sehr eifersüchtig und Wer wollte ihnen dies verdenken? Haben sic doch alle Ur sache, slolz ans ihre Geschichte zu sein! Zweimal reiten die Nieder lande die Welt vor der Tbiciniici emes einzelnen Volkes, einmal vor der der Spanier unter Philipp II., sodann von der der Fran zosen unter Ludwig XIV. Erfreulicherweise ist neuerdings das früher >o lebhafte Mißtrauen der.Holländer, als führe Deutschland Schlimmes im Schilde gegen ilne Selbstständigkeit, einer bessere» Erkenntnis; gewichen. Spott vcctcägt der Holländer gllcrdmgS nicht gern. Es hat vor Kurzem sehr döscs Blut erregt, gis cm großes rheinisches Blatt, das sich gern cm den Holländern reibt, auch ihre militärischen Konnnandos tadelte. Ter knappe deutsche militärische Bciehl: ..An'geicssen!" heißt angeblich am holländisch: „Jongens, grappelt up de Beesters !" lieber diese Beiiierkliug waren die braven Holländer por einigen WochenZchr ausgcregt. Merkwürdig war es mir, das; in Ainslcrdain die Soldaten trotz der glühenden Juli- Hitze >:n Mantel ani Wache waren und Dienst thaten. Ta-, hol ländische Militär macht nicht den strammen Eindruck des Deutschen, eine gewisse Bcanemiichkeil in der Kleidung n»a Nachlässigkeit u, der Haltung fällt jedem Tcntichcir an den holländischen Soldaten und T'sizicrcn ans. Eigentlich widerspricht dies der Steifheit und Feierlichkeit, die sonst dem Holländer eigen und eS ist mithin wunderbar, das; gerade der rastlos durch die Meere getriebene See mann ein Holländer sein soll. Ich habe wenigstens keinen einzigen fliegenden Holländer gesehen und die wenigen Holländer, die ich rhr Gcichäsl mit eincr gewissen Eile verrichten sah, waren — deutsche Kellner. Im Nebligen ist die gemessene Würde der Hol länder durchaus nicht unvereinbar mit einer großen Vorliebe für'S Geld. Doch darin, wie sic dem Fremden die Gulden locker zu machen wissen, iintcricheiden sie sich nicht im Mindesten von ande ren Völkern. — Und auch darin theilen sie die Gcwohnlrcit ihrer Nachbarn, daß sie eine immer ärgere Verfälschung der Lebensmittel sich geBllen laste::. 2» Holland müßte inan die schmackhafteste Butter epeu können. Tie cndlowu fette» Marschen, die ansge- Z".-' ".clen Vi.! - asten nnd erprobte» Ziichlmetlivdc» müßten tadellose M'olleccw'.! n.a X- ch'eci-. Wohl ist das Fleisch von vorzüglicher Güte ui.d die .HumiriclkotteletiS von einer Zartheit, daß man sich dm.'i: Staun.zm: s.dcr holländischen Mahlzeit nicht so leicht zum Uelerdrutz ißr. Früher war auch die holländische Butter wegen ihrer F'ml a berühmt. Seitdem aber die Margarinbntlersabrika' llvii am mm in Schwung gekommen, finde! man nicht einmal in bei, seuiiten Hotels mehr reine Mllchbnttcr. 2n den Haushaltungen schon gor »lebt. Hierzulande sind nämlich gegen 00 große Marga- rine'cfl-rikcn entstanden. die Art ihres Geschäftsbetriebes ist inter essant geuag. Mn »ntgethcilk zu werden. Tie Fabriken kaufe» dem emzeliien Bauer seine fette fuße Milch ab nnd bezahlen ihn dafür mir kerniger Nindstolgbnttcr, die der Bauer dann ivicder als seine eigene M'ilchbntter. vielleicht ein wenig mit Milch angemacht, an die Städter verkam'!. Tie biedere vertrauensselige .Han-Stran in der Stgdt schwort dann darum, dgß sie echte Nallirbolter habe, dem, ihr Bauer habe sie ja selber gemacht. Die großen Margarin- labriken führen daS nicht ani obige Welle im Lande Abgcictzte »ach England ans und zwar in gewaltigen Müssen. So kommt cs. dgß man ui Holland reine Milchbntkcr gar nicht mehr kennt. Achnli- chrn Zuständen hatten wir uns in 'Teutichland genähert, wäre nicht am letzten Reichstag dcrs Kunstbnttcrgcietz vereinbart worden, das wenigstens die Margarine a!s wiche deutlich macht und das Publi kum davor ichiltzt, daß cs das imnderwcilhige Kiinstbuttenabrikat als lhenere 'Raturniitler zu bezahle» braucht. Jene Margarine, meist noch dazu i» ziemlich flüssigem Zustande ani den Tisch gesetzt, bat imr nt den 'Niederlanden das Frühstück gar sehr verleidet. 2m klebrigen ist letzteres weit reichlicher als das deutsche. Man giebt hier znm erste» Frühstück nicht blos Kassec oder Thee nnd zwar sehr reichlich mit frischem Gebäck und Butler, sondern fügt Schnitte Schinken. Wurst, Rauchfleisch, Eier und vor Allem -- Käse hinzu. Ter Eidamer ist bevorzugt. Ans jedem Knsfectisch prangt dieser roth und gelbe Katzenkops unter einer Glasglocke. Tie Eingebore ne» essen davon große Stücke»; noch mehr bevorzugen sic einen nordbolländlschen Schafkäse, der mir auch solange vortrefflich schmeckte, bis ich ernst», daß denen grüne Farbe nicht von Kräutern, sondern daher stamme, das; die Schast,erbet gesammelt und in Lein wand gebullt beim Gälmiiigsvrvzes; in tue Milchkübel gehängt werden Eine Eiaeiithüintichkeit ist eS, daß man das Zimmer im Hotel gleich einschließlich des erste» Frühstücks micthct: bas letztere wird zu 1 Gulden eingerechnet. Bvugics und Servis wurde» mir extra berechnet, im klebrige» ist das Leben und Reisen in Holland sehr theuer. Jeder Reisende macht alsbald die Bemerkung, daß m Hol land der Gulden (l Mk. uns 70 Pig) nicht mehr Werth hat als bei uns eine Mark. Bndckcr bestreitet das zivar, es trifft aber doch rm Ei» iedes Land, wo die kleinste Münze nicht klein ist, mutz tbener sein. In Holland hat die kleinste Münze, der Cent oder Stüber, einen Werth von nahezu 2 Pig. Daraus ergicbt sich alles Weitere. Tcntlchlcmd hätte seiner Zeit weise gehandelt, wenn es nicht dm Pfennig m seinem jetzigen Weiche, sondern ,n dem des ... der »t» die in Deutschland. — Po» vinvui>r>r» >» vrn Vlirvrirunvr» suchte ich einzig die Diainantschleifereien in Amsterdam ans. Denn eS verlangte mich sowohl dte Stelle zu sehe», auf der Baruch Spi noza, einer der bedeutendsten Denker aller Zeiten, der Bater des Pantheismus in der neueren Philosophie, gewandelt; sodann reizte der Glanz der Diamanten, sodaß kein Reisender an den Amster damer Diamantmühlen vorübkrgeht. endlich ist dieser Industriezweig der einzige, in welchen, Juden al- Fabrikarbeiter, als wirkliche Hand- und Muskelarbeit« und zwar m»i ein« harten Arbeit fabrik mäßig organisirt, beschäftigt sind. Denn sonst wisse» wir ja Alle sind die Kind« Israels in allen Geschäften, nur nicht als Acker- kiicchte und als Fabrikarbeiter zu finden; in Amsterdam aber hat man sie in Fabriksälen, an Drehscheiben, in Blusenkitteln. mit kör perlich anstrengender Arbeit, und in festgesetzt^, «nzubaltenden Arbeitsstunde». DaS »at seinen guten Grunv. Der Edelstein- Handel war lange das Monopol der Juden, insonderheit die Dia mantschleifer« ein Gcbeimniß der auS Portugal nach Antwerpen und Amsterdam geflüchteten portugiesischen Inden, die sich nicht hineiusehen ließen. Sie hat sich denn auch bis vor einigen Jahr zehnten. die Jahrhunderte hindurch wohl ausschließlich in jüdischen Händen befunden. Jetzt giebt es auch außerhalb Hollands Dia- mantmühle», z. B- in Hanau. DaS Verfahren erscheint heute ziem lich einfach: der Diamant wird aus Drehscheiben in seinem eige nen Staube, der »lit Oel vermischt ist, geschlissen. Noch heutigen tags werden nur jüdische Lehrlinge hier angelernt: das Lehrgeld be trug früher 1000 Gulden, jetzt soll eö nicht höher als 400 sein: die Lehrzeit dauert drei Jahre. Aber ehe der Judenknabe Lehrling wird, mutz er mehrere Jahre geringere »nd Hilssarbeiten verrichtet haben. Der Gang »a^ ' "" "" " . ^ . Plan muß sich erst dnri arbeiten. Der Gegl scheu Straß«! läßt die Gassen des JüdenviertelS nur umso wider wärtiger «scheine», auch wenn man nicht fortwährend bon alten häßlichen Weibern und Schmierfinken von Kindern angcbettelt würde. In diesen! Viertel fchcut sich der Jude überhaupt vor keiner Handarbeit. Ich fal, kräftige Männer aus Juda's Stamm als Rollkutscher, Dienstniänncr, Packträger und Handarbcitcr aller Art. Die Ausinrrkfainkeit des jüdischen Stammes zeigte sich sofort darin, daß der Fremde sofort von den Fenstern der Fabrik aus durch aller land Zeichen und Winke aufgefordert wird, cinzutretcn und sich die Irveil zu besehen. In den Fabriksälen fand ich nicht gerade beson dere Sauberkeit und gute Lickt, aber sehr viel Munterkeit. Nicht we»ige Arbeiter scingcn ein fröhliches Liedchen ; alle äußerte», wen» inan sie beim Eintreten oder Verlassen des LaaleS grüßte, große Freude. Es machte diesen Leuten offenbar Vergnügen, sich bei der Arbeit finden zu lassen; sie war«! beim Erklären ihrer Handarbeit, beim Zeigen der von ihnen geschliffenen Facetten, beim Vergleichen der verschiedenen Zeichnungen von vieler Zuvorkommenheit. Ihre Augen funkelten zwar immer lebhaft, aber nicht stechend und vhncMiß- lraneii gaben sie dem Fremden ihr kostbares Arbeitsmaterial, die m Wachs oder Blei eingekittetcn Diamanten in die Hand. Man ist aber doch froh, wenn man ans diesen Arbeitssälen wieder heraus ist. Rasch besucht man noch die PortngiesischeSpnagoge (es giebt in Amster dam jetzt 10 Synagogen) und man alhmet m freier Luit ans, wenn man das lnstorischc Stadtviertel Amsterdams vnlassc» hat, i» welcher Gutzkow seinen edlen Uricl Acosta unter den Streichen des wilde», grausamen Haßcs des orthodoxen JndenthnniS zusammenbrechc» läßt. — Tic 'Abfahrt des iiiehrciivähnten K r i e g c r - E x t r a z n g S nach Elsaß Lothringen, Niederwald re. «folgt bekanntlich von Rcichcnbach i. V. ani ll. Ang. Nachm. 4 Uhr 24 Min. über Hoi und Würzhiirg nach Heidelberg (Ankmckt 9,2l Vorm.). Besichtigt werden in Gememichast mit den Heidelberger Kameraden das be rühmte Heidelberg« Schloß und „Molkenkur". Tie Abfahrt bon Heidelberg «folgt Nachmittags 5 Uhr über Gcrmcrshclin nach Weißriiburg tNachtguartier). Am 13. Ang. früh Besichtigung des Schlachtfeldes riiel. Gaisbcraes. Abfahrt nach Ltraßbnrg 5,20, Ankunft daselbst 7,33. Dort findet n. A. am 14. Ana. (Sonntag) gemeinsamer Feldgottesdienst mit dein sächs. Jickantcric-Rcg. 'Nr. UQ, ivivie die Thcitnahme an dem Stistlingssest des dortige» Kcicgcr- vcrcins und cm zu Ehlen der sächsischen Gäste von dem genannte» 'Regiment veranstaltetes Svmmersest (im Tivoli) stall. Am 17. Ang. 1l,50 trifst der Exlrazug in Metz ein und am nächsten Morgen 5,15 chem Jahrestage der Schlacht bei Gravelottc-St. Privat) en'vlgt die Abfahrt nach der Station Amaiiweiler. von dort Manch nach St. Privat, Ronconrt, St. MariH nur Ehcncs und weiter nach Gravelottc. In der vielgenannten Schlucht Pressen die emzeglcn besonders geführten Griivven um 12 Uhr zur MittagS- vame zusammen. Uehcr Ars a. d. Mosel acht cs nach Metz zurück. Außerdem werden wie in Straßburg, auch in Metz die Sehens würdigkeiten besichtigt, Eoncerte zu Ehren der Gäste und ein großer von den Kriegeroercinen veranstalteter Commers stattfinde». Am 19. 'Ang. 5.20 'Nachm. Abfahrt »ach Bingen. 'Am 20. Ang. Aufstieg bez. Fahrt per Zahnradbahn von RüdeShenn nach dem Niedelwald-Dciikmal. Am 21. Ang. früh 5 Uhr Dampfschifffahrt nach Eolilenz-Ehreiihrcitstein und zurück nach Äingcii-Rlidcshcim. Von Bingen ans kann nach Belieben die Rückreise über Mainz. Tarmstadl und Aichasfeiidiirg-Würzbnrg-Hof angetrcten werde». Fahrlnnterbrechnngen sind ans allen gräßeren Stationen gestattet. Anmelduiiacn zur Theilnahme unter Beifügung des Fahrpreises 5l bez. 3l Mk. lind bis 31. Juli an Herrn Alexander Riedel, Vorstand des Militärvereins „Jäger und Schützen", Freibergerstr. 37 zu richten. — Nun ist auch ein Annaberger das Opfer der Berg- sexerei geworden. Ter Oberlehrer des dortigen Realgymnasiums, Herr Prix, ist bei Besteigung der Parsryer Spitze bei Pians an der Arlbergbahn tödtlich verunglückt. Tie bctr. Depesche, die das Un glück nach Annaberg meldete, langte am Sonnabend an und war abgesandt von dem Gemeindeamt«: Grins. — Der Bcrgnügnngsvcrkchr ans den hiesigen Bahn- Hosen aiii^ veegangciicn Sonntage war wieder ganz hcdenkcnd und steigerte sieh befonders in den Nachmittagsstmiden derart, daß die leckenden Bahnvrgnne 'Alles ambieteii mußten, nni den an die Bahiivelivaltniig gestellten Aickordcrliiigcn gerecht z» werde». So machte sich vom Bühmüchen Bahnhöfe ans die Einlcgnng von 12 Extrazügen «int der Bodcnbacher und eben soviel Extraziiaen auf der Ehemnitzer Linie erforderlich; vom Leipziger Balinhos mnßlcn gleichsalls 12 Extrazüge „ach Stationen der Loßnitz in Verkehr gesetzt werden und am dem Schlesischen Bahnhöfe wurden zickaiiimen 5 Extrazüge abgefertigt. Nach Llatioucn der Lbtznitz wurden allem ani dem Leipziger Bahnhöfe 3837 Billets Pcrkamt, gewiß eilt Beweis dafür, welche Anziehungskraft dieses herrliche Stück Erde ani die Bewohner unserer Residenz cmSübt. — Als am vorigen Freitag in der Leipziger Vorstadt in O s ch a tz der Gutsbesitzer List aus Merkwih sein mit einem Pferde bespanntes Geichirr mit Brod belud, kam ein IZjährigcc Radfahrer angesaust nnd fuhr trotz des erhaltenen Winkes dicht am Pferde Liti s vorbei. Letzteres dadurch scheu gemacht, ging durch und scdieikte List eine Strecke weit mit fort, bis es sich ühcrichlna und zm'ammenslürztc. List wurde schwer verletzt und liegt krank dar nieder. Das Pferd, welches von der AnsmnstclungSkominissivn auf 1000 Mk. geschätzt ist, mußte erstochen werden. — Ans der M a > ch i ne n h a nSst r a ß e ist in der Nacht znm Sonntag ein Man», welcher daS Delirium bekommen hatte, ans daS Dach gestiegen und au: das Nachbargrnndstnck gelangt, wo er wiederholt „Mord, Mord" rici, Ziegel losbrach und stückweise ans die Vorübergehenden ans der St raßc warf. Ter Mann war von dem Wabnc befangen, daß man seine Frau ermordet habe. — Man hat jetzt häufig Gelegenheit zu beobachten, wie H u nde. die vor Handwagen cingespannt sind, vergeblich, wenn sie rasten» mit langgestreckter Zunge nach einem Tropfen Wasser lechzen oder, sobald es ihnen gelingt, in die Nähe der Rinnsteine zu gelangen, gierig deren schmutziges Wasser schlürfen. Ans icdcm Hundcsuhrwerk müßte sich ei» Gesäß befinden, das den Hunden zur Stillung ihres Durstes mit Wasser vorgeletzt werden kann. Dies fordert einfach das menschliche Mitgefühl, ganz abgesehen davon, daß auch die Gciahr des Ausbruchs der Tollwuth nahe liegt, wenn dem unter der Arbeitslast und Hitze leidenden Thicrc nicht sein Recht wird. Fortsetzung de- lokalen rheiles Seite ». ,aud «, aut seinem Dl ln Couvert, bemalt mit vielversprechenden groben Buchstaben, I, einen Brief auf virriack, linirtem Papier eniylett. Daß „Schreiben* stammte von dem in Rede stehenden Urenkel de- Kaisers. E„ beigeschlossen« Zettel der Mutt« versichert dem Kais«, daß Nie mand den Inhalt des „ersten Briefes" dlktlri, Niemand dar«» Ei«, sicht genommen habe. Lächelnd meinte der Kaiser: „DaS glaube ich der guten Victoria auf's l" durchgelese», würde - ' ' ' Zort; denn hätte sie daS Zcug »richer , zürde sie sicherlich nicht gestattet haben, daß eS abge schickt wird. Mein Urenkel stellt nämlich in sechs Zeilen neun So,' Die offiziöse „Budapest« Korrespondenz" berichtet, die deutsch- österreichischen Handelvertraas-Verhandlungen würden im Septem ber beginnen: wahrscheinlich sei eine Verlängerung des jetzige» Vertrages. Offiziös wird geschrieben: Durch die Zeitungen geht die Mit- theilung, daß Dr. Peters auf Veranlassung des auswärtigen Ämte rn Berit» von der vstasrikanischen Gesellschaft zurückberusen werden soll. Die „Nat.-Ztg.' kann aut Grund auilientijch« Informationen versichern, daß diese Nachricht unzutreffend ist. Zur Berbattung des sozialdemokratischen Central-Eomitees bringt der „'Reichsbote" aus anscheinend polizeilich-offiziöser Quelle folgende Mlttheilung: Durch die Stadtverordnetem»»«!«, im Herbst 1883 und die darauf erfolgte Gründung der Arbkiter-Bezirksvereine war eine öffentliche, von der Polizei gestattete Organisation der sozialdemokratischen Partei Berlins in's Leben gerufen worden. Dieselbe war jedoch sür die „geheime" Organisation stets eme Quelle von Mißhelligkeiten, da ihrer Ansicht nach die sozialdemo kratische Agitation ln den von der Polizei überwachten Vereinen nur verblassen müsse. Schon nach der NcichStagswalil des Jahies 1884 machte sich eine starke Strömung geltend, welche gegen die Belheillgung an den Arbeiter-BczirkSvereinen austrat. So kam die polizeiliche Auflösung der Vereine vielen Mitgliedern, besonders aber den Führern der „nineren Bewegung" durchaus nicht uncr- wünscbt, ja man kann behaupten, daß die regelmäßig statlgehablcn polizeilichen Auflösungen der Beremöversammlunaen während der letzten Monate ihres Bestehens von «»« gewisse» Seite absicht lich herbcigesührt wurden, ui» die Schließung der Vereine zu be schleunigen. — Wie sollte nun aber die Erweiterung der „gcl/rimeii Organisation" vor sich gehen, um säinmtliche bisher in der öffent lichen Agitation engagirtc» Parteigenossen auch in diese anfiicliiiicn zu können? — Diele Frage wurde in Berlin noch diSkntirt, als lereits der Freiberger Prozeß entichiedc» war und in anderen Städten die geheime» Organisationen schon seit Jahren bestanden. Angesichts der beispielloien Wachsamkeit der Berliner Polizei behörde wurde die gleiche Organisation in Berlin gar nicht m s Leben gerufen. Der Kreis, aus dem die Mitglieder des Cciilral- Cvmitccs und der „Preßkoinmission" gewählt wurden, war nur cm ße Masse der Parlcigcnvsß Evmplicirtht e» »ur eit der sehr beschränkter, während die große in lehr loser Verbindung blieb. Infolge der Comp . Organisation hatten die letzteren säst gar keinen Einfluß auf die beiden oberen Körperschaften; sie «nihr«i durch die „Vertrauens männer" von deren Beschlüssen nur das Nvthwendigsle und wurden zu Leistungen und persönlichen Arbeiten nur soweit hcrangczvgc», als man ihrer bcdnrste. 'Nur um dieser Jsolirthcit zu eiitgelicii. gründete» die alleinstehenden Parteigenossen Rauchclubs und wurden Landpartien unternommen. Dieseldcn waren wohl sehr geeignet, die regelmäßigen Geldiamniluiigcn und den „Bvnsvcrlam" zu unter stützen. ails keinen Fall aber lag hierin der Schwerpunkt der ge heimen Organisation, da es sonst für die Polizei nur ein Kinder spiel gewesen wäre, dieselbe aufzuheben. Aus guter Quelle wird Folgendes mitgelheilt: Die acht verhafteten Leiter der Berliner „Inneren Organiiation", Nähmaschineickchlosscr Apclt, Buchbinder Jalni, Tischler Reumann, Schlosser Schvlz, Arbetler Schmidt, Tischler Seetig, Maurer Wicschkc und Schneider Winter, sind bald nach ihrer Berhastuiig in das UntcrsuckungSgcfängiß zu Moabit überführt worden. Sie stehen sämmttich »n besten ManncSalter, die meisten von ckmcn überragen an Bildung ihre Standesaenvsseii ganz erheblich. Namentlich würde man m dem „Arbeiter" Schmidt alles andere, nur keinen Arbeiter vermnthc». Die Verhaftung des Eomitecs wurde nicht, wie vielfach t>eha»ptct wird, durch Verrat!) eines ehemaligen Parteimitgliedes herbeigesiihrt; dies wäre schon deshalb »mnvglich, weil jedes Parteimitglied nur die Genoijcn seines Bezirkes kennt; sie ist lediglich durch nnausgcsctzte ange strengte Tbätigkeil der politischen Polizei ermöglicht worden. Höchst- walirfchcinllch wild die Untersuchung noch einen bedeutenden Um fang annehnicn. und daher ist ein ra'cher Abschluß derselben nicht zu erwarten. Die Sozialdemokraten selbst versuchen es, die ganze Lache als einen harmlvscn Besuch einiger gegenseitig befreundet« Männer darzustellen; doch ist dieser Kniff schon ebenso alt und ab genutzt wie die Ausrede mit dem großen „Unbekannten" bei einer gewissen Sorte von Verbrechern. Ta die Untersuchung streng ge heim gehalten wird, ist Weiteres vorläufig nicht niitzutlieile»; nur das kann erwähnt werden, daß der Berliner politischen Polizei die geheime Organisation der Sozialdemokraten genau io bekannt ist, wie sie Ende Februar i» Er»ahru»g kam. Selbstverständlich dars man nicht glanven, das; die geheime Organisation nu» gesprengt sei; cs giebt genug fanatische Anhänger dieser Lehre, weiche soiort in die «stelle der eben Verhafteten cmznrücken bereit sind. Außerdem be stehen in Berlin noch acht andere geheime Coinitecs, die inzwischen wahricheiiilich schon ein neues Ecntralkvmilce gewählt haben. Das Sceamt in Bremerhaven vcchandelte am Sonnabend über die am 30. Mai d. I. bei Socvlra eriolgte Strandung des Danipsers dcö Norddeutschen Lloyd „Oder". Der Reichskonimissar beantragte gegen den Kapitän Pfeiffer die Entziehung des Patents und führte aus, der Antrag richte sich nicht allein gegen die Person des Kapi täns, welcher in leichtsinniger Welse durch zu nahes Anscgcln an eine unbekannte Küste m dunkler 'Nacht Schiff, Ladung und Mcn- schcnlcbc» in Geiahr gebracht habe, sondern vor Allem gegen einen gcmeiiigesährlichen Unfug, gegen die Sucht, möglichst schnelle'Reisen zu machen. Die Verkündigung des Urtheils wurde auf den 4- Ang. Mittags 12 Uhr festgesetzt. Nach dem Alinanach iiir den neuen bayrischen Landtag zählt in demselben daS Ecntrnm 77 und die liberale Fraktion 71 Mit glieder. Hierzu komme» 5 Konservative (Beckh, Äoppelt, Lösflad, Lutz und Reck), 4 keiner Fraktion angehörige (Bucker, Pauli, Nilllcr, Zahler) und ein Temvkral (Evora) und ein Mandat (Würzburg) fleht noch aus. Hiernach besteht zwar in der nächsten bayrischen Abgeordnetenkammer eine antilibcrale Mehrheit, aber die alte gc- ichlosscne ultramontaneKammcrmelirheit ist dahin. Der Centrums- sraktion fehlen zur ab'vlntcn Majorität (80) drei Stimmen, voraus gesetzt, das; alle Diejenigen, welche ihre Zugehörigkeit zum Centrum uvtirl haben, der Fraktion auch wirklich beitrcten. Am 19. wurde in Stettin dem Berliner Enaros-Uhrcnbändlcr Karl Döbel, der in Gemeinschaft mit seinem Neffen an Bord des chinesischen Transportdampfcrs „Toonan" Uhren verkaufte, von der Polizei, die durch zwei Stettiner Uhrmacher ans den Vorgang aus- nierkiam gemacht war, wegen Zuwiderhandelns gegen das Verbot des „Haiifirens mit Uhren sein ganzer Vorrath im Wcrlhe von 20—25,OM Mark ,„>t Beschlag belegt. Es wird behauptet, Herr Döbel sei durch Vermittelung der chinesischen Geiandtlchaft in Berlin cingcladcn worden, das Schiff zu besuchen und seine Maa ren aiisznbietcn. Nach einer Mitlhcilnng der Direktion der obcrschlcsischcn Eisen- bahnbedarfS-Gesellsclinst in Fr'cdenshüttc zerstörte i» der Nacht zum Montag eine Kcsselexplosion das Kesselhaus der Hochofenanlage mit sämiiillicheil 22 Kesseln. Die Ursache ist unbekannt. Infolge der Explosion entstand Grvßfcner, welches 6 Häuler, sowie das Magazin nnd das Maschinenbaus der Hochofenanlage zerstörte. Bis jetzt sind 2 Tobte nnd 20 meist leicht Verwundete bekannt. Ter Betrieb der Hochofenanlage ist aus lange Zeit unmöglich. Alles ist versichert. Oesterreich. Im Bezirke Rntki, Ostgalizien, brachen neuer dings große Banernunrichen ans. Die Bauern halten die geforderte Betheiliguna an tStraßenarbeiten, infolge ricksflchcr Agitationen, sür einen Versuch zur Ncucinfüyruna der Leibeigenschaft. Die Bancrn verweigerte» die Arbeitsleistung. Gendarmen wurden mit Sensen, Drelchflegeln »nd Steinen empfangen. Eine förmliche Schlacht entwickelte sich. Ein Bauer ist todt, drei sind verwundet, 51 verhaftet. Bauern un ganzen Bezirke verließen die Dörfer und cainpireil in Wäldern. Eine große Gährmig herrscht unter ihnen. Die sensationelle Art. in welcher vor nahezu zwei Monaten der TageSgeschtchte. DentscheS Reich. Kaiser Wilhelm bekommt nuch in Gastein eine neue, dis zu den nothdürstigsten Anfängen der Schreibetunst ge diehene SpriWna des Hobenzollcrnstammes ist der älteste Sohn des Prinzen Wilhelm, der Urenkel des deutschen Kaisers Schon