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Dresdner Nachrichten : 26.07.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188707260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870726
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-07
- Tag 1887-07-26
-
Monat
1887-07
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.07.1887
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nuran! nn. Die Niben« is «s-. Reiilime» kü «eil« " mr da« ms^andti eliau:eo am der Rvwat- >««W». Eine GariUtt!« ,i ».« unilililnnlne Erichemei, der nileraie wild Ml aeacds,,. -lud- ! Mise Jo'crlio»« -luttttuie «eaen brjnuinkiaiidoln>>l»»a durch Briei- „attkii od Loliciiizahlun,. Inlerale irbmai 'aininilillie rciioininine -ln. «onkki, öcs'eäiiioiie» an. stur Mick- < «ab« einqe!. MaiinicriPlc keine ver-' kiiidlichlcil. ucrnwreid-Stellen U Allü. bL2 Neust..Dicrdeu. n-äM h'Oe 0:u ,,r>re»t>»e-r 1,llrct,vtr1, ^ - Ij wii»»>x«u krvl-wn In««rnw u» ilio Uartnekeklt.r»", »o»l» Nie all» INitiLor cksr Veit nimmt ru t»rik- aw UN ä,u »rpt« und illtrsto Arrnonc.i, - Cdirpudttto», ULLLSLLtsüi L VoZIör, Drssäsu. 5VjrIi«ama Abk»»»u«>r ävr Amiouoo, äi-krvts knt^a»«»,mk»>« m„i XVeitordulördorunu ävr Olkvrt-Lrivk» urati«. Trirz>I>v>r 110». ^i!!l«K«-^ 'Pkt. Ltakllii-akt ^Iscliinenkektuno T^sperikllkgnlllunl, kiln eonkopbkäark/-«. LL««I«i ÄL AL» i x ^ Lolinoiclor tue Ilorion A A AmsIien8ii'L886 26,1. fkrn8peeeti8iellk 1412. Z M Iu»k«r li>- uu«I nu-ilünellbivlbvr ftituNo. ^ L»i ol«s«. ^—— -jnllelv I>r«rt«e. A NeneftevSksen-relegramme. «re« lau, 25. J»„. Nachm. iGeireidemark». «»iriius »r. I0Ü L. >ao°/„Jult.»uauft «!>,«>„, «u„ s«u>. iid.Oi». Septbr-VIIdr. 88,ib«. Rönnen Juli-«»«,. IlS,i»o. Sepl.-Okt. lUl.ii«,. Oktbr.-SIoobr. 123,i>0, Niubvl loco »er Aull 18,0«». Lcp,..Oktober 18.5». An» «,«», _ ^ ljluk: lest. Weller: Prachtvoll. Stettin, Lä. Juli, «ach,». >,U. ilSclretdeuiarkli. Weizru l>a». loco »72—181, Juli-August I7l,no, Sept.-Oktdr 161,00. Rönnen flau, ioro NU 121. Juli-Aunusl l 17,00, Septbr.-Oklbr. 117.5». Rübol si.u. Juli 18,50, er»,..Okl.15M. Lviriins >a«, loco 85.00, Jull-riunu» 81,20, «un.-Scptemdrr 81,50, «ept.-Okt. 85,10. Petroleum loro 10,35. 0e. KIau'8 «einer ÜLll8> u.kvtsvLrrt,' Mk s»vt. Scllistv. iJn T»lche»-<iiili m,t de» Heilmitteln, als Rrtirapotheke 1 Mk.s Wie creeichl inan da» höchste und von «iott »uaedachtc Altert B«. aniwortkt im 83. Lcbenrinhre mit Anweisung sllr Nichlärzle, jede llrank- heit, anch die gksalilvolist. als «nliiinditiia.Hatsdräuue, Tiphlherttis!c. ini iielme »» ersticke», »nd ihre» verlans zu mildern, und in lliinincks- siiNktt, »iclwuiidiiuncn, «eldreuue», vrlaisil»i„r», Arm, und itlelubrilcheu die erste Hülse leisten zn lüniien. Ein sllr alle von Armen enlsernl und aus Tvrsc>n wohn Kamille», Reisende und die ardclieiide Klasse nnenibeliilichkr vlaihgeder von I»«-. »»>-,«. illn», lir.7irjlc,Milülicdd.YWlc»iichen(Lcjeiilch.>nDieSdeii,Laiigesir.ilv.Sp.S-1. U«rilr KIniKnvr, emplivlilt. /ui' dillizrvn und i>illlUidjc:I>sii 1i6i8tr Idolßttl als IIMt!um I,dit:Iit.i^Iitlit, Lolidilüt, Mid I'IItzMN/. ^slii-i^vnl»! von vtd vte. Hr. (Iinxktp «I« vu>t»irv). Nr 32 Ja lim. Jahres-Aufl. 4:r,<uu> Expl. .IL.Oti^tts. 2 ^„^lal.gliwnchz 1,00 Witler»»ada»«sichte» siir dc» 2i>. Juli: Eiidivestwin» von mittlerer Störte, bei durchschnittlich mitilercr Bewolkunii. mit zeit- und stellenweise» Niederschlage». Temperatur kälter. Bemcrlung: Neigung zu örtlicher Gewitterblldung. Dresden« 1887. Dienstag, 26. Juli. Nr die Mmle DM und KeplcMr werden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Ex pedition, Marienstratze Nr. L.'I« zu 1 Mark 70 Pfss.. für aus wärts bei den Kaiserlichen Postanstalten im deutschen Reichsgebiet zu I Mark 84 Psg., in der Lestcrreickisch-Ungarischen Nkonarchie zu I Milden 54 Kreuzer (excl. Agiozuschlag) angenommen. Politisches. Die Wahl des „freisinnigen" Herrn Panse in dem Wahlkreise Merscbnrg-Onersurt hat in Verbindung mit der Heiken Iuliionne wieder graste Rosinen ui den Köpfen unserer Dentschsreisinnigen heraiircisen lassen. Die deutschfrelsinnige Phantasie schickt üppig m'S Kraut. Sie sicht „schöne Erfolge", „eine Wandlung in der politischen Voiksjlimmung", einen „Wiedergesundliiigsvorgang". die „Wiederklaning in der Begriffsverwirrung". Was den „schönen Eriolg" aiilangt, so besteht derselbe darin, dag die freisinnige Partei einen Wahlkreis behauptet hat. Ter Wahlkreis Merseburg-Qucrliirt war sriihcr freisinnig vertreten; bei der letzten allgemeinen Ncichs- tagswahl erhielt der freisinnige Kandidat wieder die Mehrheit der Sliininen, und wenn er nicht in den Reichstag kam, hatte das einfach seinen Grund darin, dag eine grostc Anzahl Wahlzcttcl irrlhiiinlich kassirt worden waren. Die so viel geschmähte Reichs- tagsinehrhclt hat sich beeilt, Korrektur eintretcn zu lasse». Wenn das ein „schöner Erfolg" der Freisinnigen ist, so sind die Herren wider Gewohnheit ungemein bescheiden. In Wirklichkeit ist es sehr gewagt, hier überhaupt von eincni Erfolge zu sprechen. Damit fällt aber auch die Behauptung, das; der Ausfall der letzten Akerse- burg Snerinrtcr Wahl eine „Wandlung in der politischen Bolks- stiinniniig" anzeigc. Selbst wenn die Freisinnigen den Wahlkreis frisch erobert hätten — wovon keine Rede sein kann — winde man daraus auf eine solche Wandlung nicht schlichen können. Ans den Vortoinnmiffeii eines Wahlkreises lassen sich nicht Schlüsse auf alle M7 Wahltrcisc des Reiches ziehen. Allen Respekt vor den Merse burgern und Qncrflirtcrii, aber das deutsche Volk sind sie doch noch lange nicht. Die Mehrheit des deutschen Volkes — dagegen wird sich kein begründeter Widerspruch erheben lassen — will nach wie vor Sicherung seiner Grenze», Erhaltung dcS Friedens, auch wenn cs sich denselben etwas kosten lassen muh. Sicherung des Ge nusses seiner Arbeit durch ausreichendcii Schutz derselben und fried liche Verhältnisse im Innern, die mir ein starkes Regiment verbürgt. Gegen all' das sträubt sich die freisinnige Partei. Sie erblickt in diesen Forderungen eine» ungesunden Zustand, eine Begriffsver wirrung. Dieselbe Partei, die so gern mit der Phrase „Alles durch das Volk" opcrirt, nimmt keinen Anstand, das ganze deutsche Volk der „Vegrisisperivirruiig" zu zeihen, wenn cs sich nicht blindlings iinlcr daS dcntichfrcisiniiigc Banner schämt. Anstatt dah die paar l!cnle, welche die freisinnige Partei in Wirklichkeit bilden — denn das Gros laust doch nur durch Schlagworte und schöne Redens arten von Freiheit n. dcrgl. verblendet hinterdrein, ohne zu wissen, was es thnl — anslatt das; sich die paar Leute, wenn sie im Volke kciiien Anilang finden, mit sich zu Nathe gehen sollten, ob sie nicht biclleirht ans eine falsche Bahn gcrathen sind, erklären sie das ganze Volk für verwirrt. Nur sie sind die unfehlbar Superklugen. Gewik, ganze Völker irren, »nd vox populr ist nicht immer vox äei; aber darf sich denn darauf die freisinnige Partei berufen mit ihrem Cchlagwort „Alles durch das Volk" ? Die guten Leute verstehen eben »nler „Volk" nur sich selbst, und Alles, was nicht tanzt, wie sie pfeifen, ist „Reptil". tzn der Politik naht mit Riesenschritten die todte Saison. Mit Ausnahme dcS englischen Parlamentes, zu dessen Eigeii- thnnilichkeiten anker den Nachtsitziliigcn auch die Huiidstags- pechnndliingcn gehören, feiern alle parlamentarischen Körperschaften, die Diplomaten reisen in die Bader oder verschwinden aus irgend eine andere ''Art für einige Zeit von der politischen Bildsläche. Schon taucht die Sceschlange in den Zeitungen aus, das untrüg- lichsle Zeichen, dak die Politik in die Ferien gegangen ist. äc ruhiger es jedoch in der hohen Politik geworden, desto üppigere Blnchcii treibt die Winkelpvlitik. Kein Geringerer als der zum Rellamegcncial gewordene Voulangcr hat sich der um Stoff ver legenen Jvlirmsiistik erbarmt, er hat ihr in seinen bekannten „Ent hüllungen" einen saftigen Braten vorgesetzt, und mit wahrem Heiß hunger wird von allen Seiten zugelaiigt. Schade nur, daß das panslavislische Bruderherz des französischen GcneralcharlatanS, der gchemnäthlichc Journalist Katkow, durch Krankheit behindert ist, seinen russischen Senf dazuzugeben! Die Beiden vereint könnte» das scnsationsbedürftige Europa leicht über die politische Lese der Hnndstage hinweggelciten. Da aber Katkow bis ans Weiteres vechindect ist, in Politik zu machen, bemüht sich Bou- langcr um so eifriger, die Presse zu beschäftigen. In keinem an deren Staate, kaum in Rußland, wäre es möglich, daß ein aktiver General Briefe veröffentlicht, in denen er der Regierung direkte Vorwürfe macht; das; ein früherer Minister nicht zur Rechenschaft gezogen wird, der selbst einacsteht, daß ihm während seiner Mini- stccichast Vorschläge zur Jmzemrnng eines Staatsstreiches gemacht worden seien, ohne daß er es für nöthig befunden hätte, dem Ge- sainiiilminislcrinm davon Anzeige zu machen — vorausgesetzt immer, daß die jetzigen „Eröffnungen" Bvulanger's nicht Flunkereien sind, was;a bei der nicht sonderlich ausgeprägten Wahrheitsliebe des Generals nicht fern läge. Wäre die Session der französischen Kammern nicht so plötzlich geschlossen worden, so wäre der neueste Boulangcr-Skaiidal sicher in einer Interpellation zur Sprache ge kommen, und bei der Abneigung, die in der Kammer »ach und nach gegen Bonlangcr Platz gegriffen, hätte die Angelegenheit höchst wahrscheinlich einen für diesen unangenehmen Ausgang genommen. Nicht unmöglich ist cs, daß die französische Negierung absichtlich einer Interpellation vorgebengt hat. weil sie der Meinung ist. daß Bonlnnger als aktiver Soldat immer noch llngeiährlicher ist, als wenn er, zur Disposition gestellt und von den Fessel» der Diseipli» befreit, sich in seiner Povnlaritätshaschcrei und in der Verfolgung seiner sonstigen ehrgeizigen Ziele sich nicht den geringsten Zwang auszulegrn brauchte. Jedensalls ist cS bezeichnend für die arge politische Zer fahrenheit eines Staatswesens — cs gilt dies von Frankreich sowohl wie von Rußland — wenn Personen, denen ein direkter Einfluß ans das Steuer des Staatsschiffes nicht znslcht, dennoch iingestrast in daS Räderwerk der Politik eingreiien dürfen. Man erinnert sich noch, daß Katkow sich vor einigen Wochen die Ungnade des Czarcn zilgezvgeii haben sollte, weil in seinem Auftrag ein Höhereeriisslkcher Minislerialbcaintermil BcmInnycrimterderHnnd betreffs Abschluß eines rllffisch-französiichen Bündnisses nnterhandelt hatte. So sehr nngnädig kann der E;ar damals nicht gewesen sein, wenigstens scheint er seinem panslavistischen Mentor schon wieder verziehen zu haben, sonst würde er dem krank darnicdcrlicgen- dcn Katkow nicht sein Bedauern haben nilssprechc» lassen, daß der selbe zur Zeit behindert sei, seine Feder in den Dienst des Vater landes zu stellen. Ans dieser Aenßerung des Czaren, nicht minder daraus, das; Boutangcr dnich icne Jntrignen nicht im Mindesten als kompconiiltirt galr, muß man zu dem 'Lchtussc kommen, daß die offiziellen Regierungstreue beider Länder diese nicht alitocisirten Zettclungen stillschweigend billigen. Daß ein wirkliches Biindniß zwischen Frankreich »nd Rußland abgeschlossen wäre, dafür cristircn keine Beweise. Wie es aber Thatsachc ist, daS es in Fraiikrcich Republikaner giebt, die in hiindiicher Kriecherei um die Freund schaft des Zaren buhlen, ebenso wie sich die banslavistischen Hlinmcls- stiiriner in Moskau im Bettel» um die Gunst Frankreichs gefallen, so steht anch scsi, daß Frankreichs und Rußlands Politik m allen auswärtigen Fragen, welche die eine oder die andere dieser beiden Mächte berühlen. sich in gleichlansenden Linien bewegt, und daß die Diplomaten beider Länoer einander eifrig in die Hände spielen. An der cghptischcn Frage hat Rußland eingestandenermaßen kein unmittelbureS Interesse, wohl aber ist sie für Frankreich wichtig. Der sranzösiiche Botschafter in Kv»stantinvpcl ist den» anch wäh rend der Berttandlnngcii wegen des englisch-türkischen Beitrages allein in den Vordergrund getreten und hat den Sutlan mit grellen Schilderungen der Gefahren erschreckt, die er über sich uiid sein Reich heraushcschwöre, wenn er den Engländern Eahptcn preisgebe. Im Hintcrgrnnde aber unlcistiitzte der russische Botschafter seinen sranzvsischen Kollegen, indem er, wenn auch vielleicht mit diskreterer Fglbriigebung, bestätigte, daß den Drobnngen des Griffen von Mvntcbello sehr ernste Thatsachen zu Grunde lägen. In der bul garischen Angelegenheit verhält sich cue Sache umgelehrt. Hier bat Frankreich keinerlei eigenes Jnleresse, wogegen stir Rußland die biilgarische Frage von höchster Wichtigkeit ist. D ie französische Re gierung läßt also die rnisischr im Vordergründe Handel», aber sie ielbs! lhnt ohne viel Aiifsencn Alles, was das Interesse Rußlands erfordert. Rußland will keinen Fürsten anerkennen, den die van ihm für ungesetzlich erklärte Sobranje wählt. Herr FlourenS seiner seits bemerkte aut eine vertrauliche Auslage des österreichischen Bot schafters Grafen Hovos, Frankreich werde den bulgarischen Fürsten anerkennen, wenn alle übrige» Mächte dasselbe thälen. Ta Herr Flourcns west;, daß Rußland eS nicht thuk, so heißt das, daß er Rußland zu Liebe die Furstemoabl nicht anerkenne» wird. Ueber- dieS bestritt anch er ganz im russischen Sinne die Giltigkeit aller Beschlüsse der Sobranje, da diese im Widerspruche mit den Be stimmungen des Berliner Vertrages anch die Vertreter Rnmcliens in sich schließe. So gehen die inisischc und die iranzösische Tiplo- inatik, anch ohne föimlichcs Bündnis;, Hand in Hand. Neueste Telegramme ver „TreSviler Nackr." vom 25. Juli. Berlin. Ter Kaiser bleibt bis znm 1l. August in Gastein. Zwischen dem 5. bis 7. August trifft der Kaffer von Oesterreich zum Besuche in Gasten«, cm. Kurz vorher trifft Prinz Wilhelm ein. — Tie Kaiserin übersiedelle heute von Eoblenz nach Hombura v. d. H. — Der Ncichsanzeigcr publizirt heute das zweite elsässitche Gesetz. Dasselbe belrisst die Erncnnnng und Besoldung der Bürgermeister. — Der „Elberfelder Ztg." zufolge zog der Barbiergehiffe August Wilhelm, welcher sich bisher siir den alleinigen Mörder der Ehefrau Ziethen ansgegcbcn, lein Geständnis; mit der Angabe zurück, er sei zu dem Geständniß durch eine Frauensperson in Berlin veranlaßt worden. Er habe deren Namen auch angegeben, doch sei cs bisher nicht gelungen, dieselbe z» verhafte». Der hiesigen Eriminalpolizei ist von einem Widerruf des Wilhclm'schcii Geständnisses nichts be kannt. — Gestern Vormittag wurde ein hiesiger Arzt, Dr. Sch., und seine Schwägerin in der Wohnung der Letztere» in einem Bette liegend mit durchschnittenem Halse ansgenindcii. Sch, welcher mit der Schwester seiner Frau ein Liebesverhältnis; unter hielt. hatte erst gemeinschaftlich inil ihr eine Quantität Morphium- pulvcr genommen und dann niit einem Taschenmesser die Puls adern geöffnet. Die Verletzten sind außer Lebensgefahr. — Dem „Pestcr Llvhd" ist aus Berlin berichtet worden, daß die Aenderung der Bcleihungsbcdingnngeii für ausländische, namentlich russische Papiere, seitens der Reichsbank beschlossene Sache lei und dem nächst ausgetührt werde. Die „Kreuzzeitung" konstatirt, daß ihr hiermit übereinstimmende Mittheilinigen znaegangen sind. Die „Krciizzcitnng" empfiehlt ferner die Herbeiführung einer Erhöhung des Zmssnßcs an der Börse dadurch, daß die Regierung durch die Reichsbank einen Posten Schatzicheine an die Börse bringe (ähnlich wie im Februar und April d. I.) und den Privatdiskontosatz der NcichSbank, der jetzt 2 Prozent steht, Hand in Hand damit dem offiziellen Banksatze von I Prozent gleichstelle. Der Zinssatz von tz Prozent sei für Handel und Industrie nicht schädigend, wohl aber verhindere, mindestens erschwere er die Ucherspekulation in russischen Fonds und veranlasse die deutschen Börsen von ihrem immensen Besitz einen Thcil a» diejenigen ausländischen Börsen abzugebcn, an welchen der Diskonto dann niedriger stehe als bei uns. Colmar. Der Reichstagsabacordnctc Grad ward von der Strafkammer des hiesige» Landgerichts wegen Beleidigung der Feld webel der deutschen Armee in einer Wahlvcrsamniluiiasrcde am 21. Februar zu 500 M. vcinrtheilt. Wien. Der formelle Verzicht des Priiizen von Coburg auf den bulgarischen Thron gilt bevorstehend. DaS von der „Post" aus verbreitete Gerücht, zwischen dem Eoburgcr und der bulgarischen Deputation sei ein Einverständnis; erzielt worden »nd die Reise dcS Prinzen Ferdinand innerhalb einer bestimmien Frist nach Timowa, sei ausgemachte Sache, findet hier in »ntcrrichtctcn Kreise» keinen Glauben. — Im Besitze des in Newyork verhafteten Postdicbes Zalewski befanden sich noch 12,000 Gulden. Paris. Cassagnac nannte den Verfasser der Bviilanger- Artikel der „France" einen Lügner mid Fcmlmg, weil er die Per sonen, die Bonlangcr angeblich zu einem Staatsstreich veranlassen wollten, nicht namhaft gemacht hat. Der Deputate Lauer hat darauf, als der Verfasser der Artikel. Cassagnac eine Herausforderung zum Zweikampfe zugehcn lassen. Die „Franc" sucht heute einzu lenken, indem sie angiebt, die bewussten Generäle hätten Boulanger nicht znm Staatsstreich anstfften, sondern ihn nur ihrer Ergebenheit siir den Fall cmeS Krieges mit Dcntichlaiid versichern wollen. Die Berliner Börse eröffnete belebt und fest. Im Vordergründe standen Bergwerke, welche i» Folge günstiger amen- kanffchei Berichte und mehrfacher Preiserhöhung vielfach stiegen. Russen waren anfangs ziemlich behauptet, später schwächer, Banken vernachlässigt, deutsche Bahnen lest, österreichische anfangs höher, später nachlassend. Im Kassaverkehre erzielten Bahnen und Baaken gute Umsätze, Bergwerke waren lebhaft und steigend, Anch siir Industrien bestand lebhaftes Interesse. Deutsche Fonds waren fest, österreichische Prioritäten anziehend, 4-proz. Staatsbahn und Lemberg- Ezernvwitz bevorzugt. Privatdiskont 1^/e Prozent. Krankt««» a. Di.. 25. Juli, itreiiit 227,25. SlaaiSbadn 187'/,. Lom barden SS'/,. Galizier >71M. Eatttiirr 71,80, Idroc. Nuaar. Goldrent« 81,70. DiSconio 1S1.IN. 80cr Nüsse» —. Laura —. Schweizer Nordost —. Still. Wien. 38. Juli. Credit 28l.80. LtaalSbabn —. Lombarde» —. Nordwestb. —. Marknoicn —. »»». Credit —. Un». Gold —. Ruhig. D a r i s. 25. Juli, i Schlug.» «cntc 81.27. «ni-ibc 108.37. Italiener S8.75. SiaaiSbalni 177,50. Lombarden —, do. Prioritäten —. Svanier 86,03. Cgi,vier 375,0». Ottomane» 132. Neue Slnlcibe —. Türken —. Ruhig. London. 25. Juli. Bonn. 11 Uhr 10 Win. Contois 101««/,«. 1873er Russe» 83'/,. Italiener 88. Lombarde» 8«/,. Kono. Türken l1'/„. Iproc. sundirtc Nmerikaner 131'/,. Ihroc. Ungar. Goldrcnte 7S"/>,. Ocstcrr. ijo.d- renle SO .',. Brcuh. ConsolS >01. Egittiter 71'/,Ncuc Cahhtcr 87>/i. Garant. Cghpicr lOl',,. Otlomaubank !>-/„. Suez-iklciic» 78'/«. Spanier 85'/-. — 8>im mung: Stutzig. — Wetter: Regnerisch. Amfterdam , 25. Juli. Broduktc» <Schluh>. Weizen per November LOS, steigend. Roggen per Oktober ll,!. weichend. - London, 25. Juli. ^Produkte»» Schlich. Englischer Weizen stetig, kliap p angckommcnc Ladungen tragest, fremder ca. ", Sch gegen vorige Woche gewichen. Mehl träge. Haler scsi, ircbrigc Artikel ruhig, stetig. — Weller: Rcgucrisch. Lokales ttttd Sächsisches. --Se. Mas. der König kam gestern Vormittag nach dem Königl, Rksidenzschlosse, um die üblichen Vorträge der Herren Staatsmiiiislci' und Departemcntschcss, sowie des Geh. Rath Bär cntgegcnzniiehmen. Nach diesem fanden einige Audienzen statt. — Se. Mas der König hat gestern Mittag den Vaistand der hiesigen Bogenichützengcsellschait in Audienz empfangen und die Einladung zum Bcnich des diesjährigen Vogelschießens zngesagt, — Ihre Mas, die Königin unternahm gestern Vormittag mit ihrem Besticht, der Frau Großberzogm von Toskana, Alice, und deren Tochter k, Hoh. Erzherzogin Luise in offener Eguipage eine Spazierfahrt durch die Stadt, um die Sehenswürdig keiten Dresdens in Augenschein zu nehmen. Hieraus wurde das Frühstück im Residcnzschlosse eingenommen und schließlich alle Ge mächer des RcsidenzschlvsseS unter Führung des Schloßverwallcis besichtigt. Nachmittag halb 5 Uhr iand Hvstafel in Pillnitz statt. — Heule begeben sich beide Kgl. M ajcstäten mit den toska nischen Herrschaften nach Schloß Rehefeld, von wo sie 'Abends nach Pillnitz zuriickkehren. — Morgen begeben sich Sc. Majestät der König, Se. Kgl, Hoheit Prinz Gema, Se. K. K. Hoheit der Großherzog von Toskana, Se. Hoheit Prinz Albert von Sachsen-Altcnburg und eine größere Anzahl hoher Kavaliere zur Jagd ans ReiuhardSd orfer Revie r. In Schandau wird übernachtet und Tags darauf die » Jagd fortgesetzt. — Ter Chef des Generalstabes, Oberst Edler von der Planitz, ist am 24. d. M. von einem dreiwöchentlichen Urlaub zurückgekehrt und hat die Dienstgeichäfte wieder überiwmmen. —Regieruiigsrath Friedrich M orgenster n erhielt das her zoglich snchsen-altenlnirgffchc Ritterkreuz 1. El. des Sachscn-Erne- stinffchcn Hansordens. — Proi. Dr. Rudolf Som von der Universität Straßbnrg wurde zum Professor für deutsches Privat- nnd Kirchcnrccht an die Universität Leipzig berufen. — Bon dem Eomitce der Internationalen Bäckerei - Aus - st e ll n n g ist Herr Kaufmann Berthold als Bevollmächtigter für die Zollailgelegcnheiten gewonnen worden. Ein großer Thcil der zu Preisrichtern erwählten Herren hat bereits seine Zusage gegeben. Die Drucklegung des Ansstellnngs-Kataloges besorgt die Druckerei der „Dresdner Nachrichten". Derselbe wird enthalten: Verzeichnisse der Mitglieder des Ehreiicomitecs, des AiiSsleÜungö-Comitecs, der Ausschüsse, der Preisrichter, der Ehrenpreise, der Aussteller, des Festprogramms, ein Tagebuch zur Führung durch die Dresdner Museen, Verzeichnis! der ankommcndcn und abgchenden Effcnbahn- zügc und Dampsichisie, ein Führce durch Dresden nebst Stadtplan und einen Inseraten - Anhang. Die Herstellung des dem Ka talog beiiiffügenden Stadtplans, ist durch die Kgl. Hofbuchdruckerci von C. E. Meinhvld und Söhne erfolgt. — Gegenwärtig befindet sich im Durchgänge der Univer sität inLcipzig ein erneuter Anschlag, in welchem die Stu dierende», welche dem Vaterland nicht mir der Waffe in der Hand dienen können, ailsgefordert werden, der Genossenschaft freiwilliger Krankenpfleger im Kriege beizutretcn. Die bisher der Genossen schaft beigetretcnen jungen Männer haben sammt und sonders ihre Alisbildung erfahren und es hat sich die Organisation wie in Sach sen, so auch in allen anderen Bundesstaaten vortrefflich bewährt. — Trotz Falb's Rcgcnprophezelung verlief das am Sonntag Nachmittag :> Uhr von der Vereinigung Dresdner Radfahrer-Klubs und des Radwetlfahrvereins Dresden auf der zwischm dem Kgl. Großen Garten »nd Gmna gelegenen Rennbahn veranstaltete Sommcrwettsahren bei der schönsten Witterung, ja die sengenden Strahlen der Jnlisomie meinten cs mit der Menge, die Zeuge des interessanten Schauspiels war, fast zn gut. Nicht zu unterdrücken ist, daß die Zuichanermenge in Anbetracht des von den besten Fahrern beschickten Rennens und im Hinblick ans die günstige Witterung eine »och zahlreichere hätte sein können. Die Aristo kratie war fast gar nicht, die Freindcnkolvnie nur schwach vertrete» warm doch im Ganzen auf dem Wagenplatze mir 6 Wage» der verschiedensten Art ausgestellt, von denen man die acht Rennen ver folgte. Den Wettsahiausichliß bildeten die Herren: Schlemmer (Borsitzcndcrß Neffchel (Schiedsrichter), Eliason cZielrichter), Süring (Ablasscrß Müller nnd Maliskh (Vorgabemesser), Schreiner (Nummerordncr), Schulz, Gühne. Lincke (Rnndenzählcr). Rösiirr, Hielscher, Horn (Zeitmesser) und Stichwch, Voigtntter, Pötzsch und Lehmann (Preisrichter). Die Preise, von denen man fast für ;edes Rennen drei auögcsctzt hatte, waren zum Thcil sehr kostbare Werthobjckke kunstgewerblicher Art, Schmuckiachc», Medaillen rc. Diele Medaillen wurde» in Gold, in Vergoldung, in Silber und in Brvnce verliehe», einestheilS durch den Gauverdand (22) Dresden des Deutschen Radfahrer-Bundes. andcrntbeilS durch den Dresdner Radwettfahr-Verein. Sic tragen auf der Vorderseite neben bezüg licher Umschrist eine Nclies-Wappenverziening, oder die Darstellung der Prcisvcrtheilnng. Die Rückseiten erhalten die Vcrleihnngs- Graviruna. Ein kräftiger Marsch von der Kapelle des Jäger. -Anstsll 8cklaMr L Lei-nksM, Johannes-Allee 7, Lase König
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