Volltext Seite (XML)
verlieren, und nun soll ich noch so gräßliche Qualen leiden, ohne zu wissen warum und weswegen?" — „Ohne zu wissen warum?" eiferte der General; „Du Schubiack Du, weißt nicht warum? Ist's jetzt Zeit, seinen Paß zu verlieren, in KriegSläuften, an der feiudlichen Grenze? Verdammter Kerl, ich werde Dir das Verlieren anstreichen! — Adjutant! durch zwei Kor porale fünfzig Prügel! Beim Teufel, kein einziger soll fehlen! daS soll den Lüderian aufmerksam machen!" — „Prügel? fünfzig Prügel? Ach, allerguädigste Ercellenz, ich bin in meinem Leben noch nicht geprügelt worden, tch war immer ein braver und ehrlicher Bursche!" so jammerte der Bedrohte und der General unterbrach ihn: „Ein ehrlicher Bursche, Du, und hast keinen Paß? Kreuztausendsappcrmcnt, an mich sollst Du denken! — Adjutant! der Profoß soll ihm Zehn aufzählen und ihn dann zu allen zehntausend Teufeln schicken!" — „Ach, mein Allmächtiger, das wäre ja noch schlimmer!" schrie der von Angst Zermalmte; „da träfe mich da- allerbitterste Unglück! Ich gehöre der ehrsamen Handschuhmacher- Zunft an, welcher Meister nähme mich in Arbeit, wenn eS ruchbar würde, mir ssi eine solche Schande widerfahren; ich müßte ja gleich in'S tiefste Wasser springen! Da wäre eS ja besser, wenn Euer Ercellenz auf der Stelle selbst den Stock brauchten!" — „Das ist ja der unverschämteste Lump auf Erden!" wüthete der General mit schmetterndem Tone und rist den Knieenden empor — „ich selber soll —! Du willst mir sogar Bor- schristen machen ?" — und jetzt flog der Handschuhmacher zur Thür hinaus, indem der General in der wildesten Aufregung ihm noch Nachruf: „Werft den frechen Lümmel die Treppe hinunter und jagt ihn zum Thor hinaus, damit wir den vermaledeiten Flegel loS werden! — Puh!" wandte er sich, „so hab' ich mich lange nicht geärgert!" — Der Handschuhmacher aber sprang eiligst davon und wurde mit einer Schnelligkeit, die nicht- zu wünschen übrig ließ, wohlbehalten zum Hause und zum Thor hinaus befördert. Bekanntmachungen. Auktion. Die sämmtltchen, zum Nachlasse der kürzlich verstorbenen Frau Elisabeth Margarethe verwittwete Weigel allhier gehörigen Mobilien, alS: Meuble-, Schränk, Kleider, HauS- und Wirlhschaftssachen rc. sollen auf Antrag deren Erben kommenden IS. März 1888 vormittags von 9 —12 Uhr an den Meistbietenden gegen sofort baare Bezahlung öffentlich versteigert werden. ErstehungSlustige werden daher hierdurch geladen, zu obgedachter Zeit im Weigel'schen MiethlogiS — im Georgischen, im untern Stetnwege gelegene« Gvhnhause, 2 Treppen hoch — sich einzufinden. Plauen, den 10 März 1858 Königliches GerichtSamt im Bezirksgerichte, Avtheilung für Nachlaß- und VormundschaftSiachen. Jahn. Bekanntm ach u n g. An hiesiger Bürgerschule ist eine HilfSlehrerstelle mit 200 Thlr. Gehalt von Ostern d. 3. ab zu besetzen. Bewerber um diese Stellt habtn ihn Gesuche unter Beifügung der erforderlichen Zeugnisse ehebaldigst beim unterzeichneten Rathe einzureicheu. Plauen, am 10. März 1858. Der Rath. Carl Fr. Wieprecht. Freiwil 1 ig e S ubh a ft also n. Auf den Antrag der Erben deS verstorbenen Stellmachermstrs. August Heinrich Rausch in Netzschkau sollen die zu dem Nachlasse desselben gehörig»« Zmmobilien, und zwar: 1) das auf Folium 77 deS Grund- und Hvpothekenbuchs für Netzschkau eingetragene Wohnhaus unter Nr. 106 deS Brand-Cat. nebst dem dazu gehörigen Schuppengebäude und Garten, 2) daS auf Folium 310 desselben Grund- und HypothekenöuchS eingetragene Feld unter Nr. 122 k. des Flurbuchs ü. mit dem darauf erbauten Scheu- nengebaude und 3) daS auf Folium 24 deS Grund- und HhpothekenbuchS für Brockau eingetragene Wiesengrundstück unter Nr. 402 deS Flurbuchs, wovon die Immobilien unter Nr. 1 auf 675 Thlr., die unter Nr. 2 auf 625 Thlr, und die unter Nr. 3 auf 450 Thlr. ohne Berücksichtigung der Abgabe« tarirt worden sind, öffentlich, jedoch freiwillig in dem Rauschischen Hause meistbietend verkauft werden. Hierzu ist Seiten des unterzeichneten GerichtSamteS der 6. April 1888 terminlich bestimmt worden und eS werden daher Kauflustige hiermit geladen, an diesem Tage vor Mittags 12 Uhr im Rauschischen Nachlaßhause in Netzschkau sich rinzufinden, anzugeben, ihre Gebote zu eröffnen und sich hierauf Mittags 12 Uhr der Proklamation und deS Zuschlags an den Meistbietenden zu gewärtigen. Die Bedingungen, sowie eine ungefähre Beschreibung und Würderung der Immobilen sind aus dem am Gerichtsbrete aushängenden Patente uno dessen Anhänge zu ersehen. Reichenbach, den 10. Februar 1858. DaS Königliche GerichtSamt das. Speck. Franke, Act. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten, Donnerstag, den 10. März 1858, Abend 8 Uhr. Tagesordnung: Fortgesetzter Vortrag der Rückantwort deS Stadt- rathS auf die von den Stadtverordneten gegen die diesjährigen Haushaltpläne gemachten Erinnerungen. Wilh^ Freytag ^Vorsitzender. Auction. Künftigen Sonnabend, den 13. März, von Vor- Ulttag 9 Uh» an sollen im Hause Nr. 55 O auf lem Rhadschin 1 Wanduhr, 1 Repetiruhr, 1 Kleider- ^.rank, Bettstellen, Kanapee und verschiedene andere DlrthschaftSsachen an die Meistbietenden gegen gleich »aare Bezahlung veraucllonirt werden. Erstehungs- ästige sind dazu Ungeladen. Geschwister Kollert. Bekanntmachung Das mir gehörige Gut Nr. 38 des Brand-Cata- sters von hier, ingleichcn meine in der nahen Lindaer Flur gelegenen Grundstücke, alles circa 90 Acker Grundfläche umfassend, will ich ortöveränderungshalber freiwillig verkaufen. Kaufsliebhaber wollen sich ohne Unterhändler per sönlich an mich wenden. Ranspach, den 8. März 1858. Joh. Gottfried Schlott. Ein fast noch neuer, runder, Kirschbaum lackirter Tisch ist zu verkaufen. Roggen-Kleie und Futtermehl verkauft Carl Fr. Grimm am Markie. Landgüter von 5000—15,000 Thlr., sowie mehre» Rittergüter — 16,000 — 60,000 Thlr., bin ich be auftragt, sofort zu verkaufen und ersuche ich Reste»- tanten, sich gefälligst an mich zu wenden. Treuen, den 10. Febr. 1858. C. W. Mhneider, Agent. Mehrere Schock Raps- und vmkuchen sind zu ver kaufen in der Mühle zu Unterweischlitz. UMunWeselW 2U klauSL Sonntag, den 14. März, DavLuutertmItuoK. Anfang 7 Mr.